ПРАКТИКА ПЕРЕВОДА
ПО НЕМЕЦКОМУ ЯЗЫКУ
Учебное пособие
к семинарским занятиям для студентов специальности
«Теоретическая и прикладная лингвистика»
Составитель И. В. Арзамасцева
Ульяновск
2010
УДК 81.42 (075)
ББК 81я7
П 69
УДК 81.42(075)
ББК 81я7
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Введение
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Часть I. Грамматические особенности перевода
BRD-Bundesländer:
Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Würtemberg, Bayern, Saarland, Mecklenburg-
Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen
Österreich:
Bundesländer: Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich,
Niederösterreich, Wien
USA-Gebirgsstaaten:
Montana, Wyoming, Colorado, New Mexico, Arizona, Utah, Newada, Idaho
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Marseille (Frankreich), 11) Le Havre (Frankreich), 12) Lüttich (Belgien), 13)
Shanghai (China), 14) Athen (Griechenland)
Amerika
Antigua Erdölderivate, Früchte, Säfte
Bahamas Erdölderivate
Belize Zucker, Reis, Früchte
Dominica Bananen, Zitrusfrüchte, Kakao
Grenada Kakao, Bananen, Muskatnüsse
Guayana Bauxit, Tonerde, Zucker
Suriname Bauxit, Tonerde, Aluminium
Asien/Pazifik
Bahrein Erdöl, Aluminium, Schiffbau
Brunei Erdöl, -gas
Fidschi Zucker, Kokosöl, Kopra, Gold, Gewürze,
Manganerz
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Katar Erdöl, -gas
Malediven Fisch und -produkte, Kopra, Kokosfasern
Nauru Phosphate
Salomonen Fisch, Palmöl, Kopra, Holz
Tonga Kokosnußprodukte, Vanille, Gemüse,
Südfrüchte
Vanuatu Kopra, Fisch, Kaffee, Kakao, Mangan
Westsamoa Kopra, Kakao, Taro, Holz
Europa
Andorra Wolle
Island Fisch und -produkte, Fleisch, Molkereiprodukte,
Aluminium
Liechtenstein Präzisionsmaschinen, Heizkessel, Optik,
Arzneien, Kunstzähne
Luxemburg Eisen- und Stahlerzeugnisse, Chemieprodukte
Textilien, Bekleidung, Schuhe
Malta Wein, Möbel, Textilien, Keramik
San Marino Kartoffeln, Südfrüchte, Wein, Bekleidung,
Zypern Kupferkonzentrat
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Übung 6: Переведите названия следующих концернов:
Einige BRD-Konzerne
1) Daimler-Benz (Auto, Elektro, Rüstung), 2) Siemens (Elektro), 3) Volkswagen
(Auto), 4) BASF = Badische Anilin- und Sodafabrik (Chemie) 5) Bayer (Chemie), 6)
Hoechst (Chemie), 7) Thyssen (Stahl, Maschinenbau, Handel), 8) Bosch (Elektro), 9)
Mannesmann (Stahl, Maschinenbau), 10) MAN = Maschinenfabrik Augsburg –
Nürnberg (Maschinenbau)
Einige Luft- und Raumfahrtkonzerne
1) Boeing (USA), 2) McDonnell Douglas (USA), 3) Rockwell International
(USA), 4) Lockheed (USA), 5) General Dynamiks (USA), 6) British Aerospace
(Großbritannien), 7) DASA/MBB (Daimler-Benz) (BRD), 8) United Technologies
(USA), 9) Northrop (USA), 10) Aerospatiale (Frankreich)
1) trage, 2) übersetzt, 3) lässt, 4) biete ... an, 5) gibt... vor, 6) zieht euch ... an, 7)
lernen wir, 8) unterbrich, 9) verstößt
Beispiel: der See – им.п. ед.ч. м.р. ; der See - род. и дат.п. ед.ч. ж.р. die See
ihr – дат.п. ед.ч. ж.р. 3 л. личн. местоим. Sie; им.п. 2 л. мн.ч. личн. местоим.
ihr; им.п. ед.ч. м. и ср.р. притяжат. местоим. ihr; вин.п. ед.ч. ср.р. притяжат.
местоим. ihr
a) Gesprächsfragmente
– Wo bekommt man hier Zeitungen und Zeitschriften? – Unten gibt es einen
Zeitungskiosk.
– Wie erfährt man den Dollarkurs? – Rufen Sie die Information an. Dort sagt
man Ihnen alles.
– Spricht man hier deutsch? – Ja, bitte. Was wünschen Sie?
– Wie bestellt man ein Taxi? – Jetzt geht es leider nicht. Es ist zu spät.
– Wie gefällt es Ihnen hier? Gibt es Probleme? – Danke, ich bin sehr zufrieden.
Man fühlt sich wie daheim.
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Die Konferenzteilnehmer erörtern Probleme des Umweltschutzes. Man diskutiert
die Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Es gibt viele Vorschläge, es ergeben sich
viele Kontakte.
Dieses Programm entspricht unseren Interessen. Wir begrüßen es und führen es
zielstrebig durch.
Es gibt einige Kandidaten. Welchen wählt man? Es bedarf einer Diskussion.
Diese Vorschläge finden nicht überall Gehör. Manchenorts zweifelt man.
a) Überschriften
Hauptrichtung gemeinsamer Aktionen
Neue Situation – neue Aufgaben
Rechtstrend und die Verantwortung der Linken
Neue Tendenzen des kapitalistischen Weltsystems
Der „Wiener Dialog“ weitet sich aus
Wie löst man ökologische Probleme?
Gibt es Gegner eines gesamteuropäischen Hauses?
Qualitativ neue Bedingungen des internationalen Wirtschaftslebens
Was bedeutet eine neue, gerechtere Weltwirtschaftsordnung?
Höhere Mieten – unakzeptabel
Umweltschutz ist wichtiger als Produktion
Das schwerste Zugunglück fordert 250 Menschenopfer
Weitere Handelsabkommen sind wünschenswert
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b) Dialogfragmente
1) Es regnet immer stärker. Hier werden wir ganz nass. Wo findet man jetzt
einen trockenen Platz?
2) Setzen Sie sich. Es gibt viel Neues. Haben Sie Zeit?
3) Ich brauche schnell ein kleines Geschenk und Blumen. Wo kauft man hier
schöne Blumen? – Kommen Sie, ich zeige Ihnen ein gutes Blumengeschäft. Aber
beeilen Sie sich, sonst kommen wir zu spät.
4) Ich empfehle Ihnen unsere Schwimmhalle. Ist Ihnen eine 25 Meter lange
Schwimmbahn recht? Eine längere haben wir leider nicht.
5) Gibt es einen kürzeren Weg? – Nein, das ist der kürzeste.
6) Hier gibt es keine Fehler, wir prüfen jede Übersetzung aufs genaueste.
7) Hier sieht man ja nichts. – Komm, ich zeige dir einen besseren Platz.
a) Zeitschriftenüberschriften
Martin Luther King zum Gedenken
Glauben an den Triumph der Vernunft
Fass ohne Boden
Jüngste Flugzeugkatastrophe. Wer ist dafür verantwortlich?
Worum geht es beim Gespräch am „Runden Tisch“?
Wie kommt man zu einem Gleichgewicht der Streitkräfte auf einem niedrigeren
Niveau?
b) Dialogfragmente
– Womit begründen sie die Änderung des Liefertermins? – Darüber schreiben sie
nichts.
– Worum bitten sie uns noch? – Sie bitten um eine Verschiebung der Zahlungen.
– Welche Gründe gibt es dafür?
– Schicken Sie uns bitte Ersatzteile für Ihren Traktor. – Die Ersatzteile dafür
bekommen Sie im nächsten Monat.
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– Wodurch erklären Sie den Misserfolg der letzten Versuchsreihe? Darauf haben
wir im Moment noch keine Antwort.
– Sind Sie auch gegen unseren Vorschlag? – Nein, ich bin dafür.
c) Landeskundliche Angaben
1) Katar liegt auf einer Landzunge an der Nordostküste der Arabischen
Halbinsel. Es ist einer der kleinsten Staaten der Erde. Sein Territorium beträgt 11347
km², davon sind 100 km² Inseln.
Die Hauptstadt ist Doha. Staatsoberhaupt ist der Emir des Staates Katar.
Das Klima ist heiß und feucht.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes basiert auf den Einnahmen aus dem
Export von Erdöl und Erdgas. Das bedeutendste und älteste Ölfeld ist das von
Dukhan.
Weitere Industriezweige sind die Petrolchemie, Energieerzeugung, Zement- und
Stahlproduktion sowie Wasserwirtschaft und Projekte der Infrastruktur.
Die Landwirtschaft ist auf Grund der ungünstigen geologischen und klimatischen
Bedingungen von zweitrangiger Bedeutung.
Wichtigste Handelspartner sind Großbritannien, die USA und Frankreich sowie
die BRD.
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2) Опущение грамматикализованных элементов:
Vize-Vorsitzender der FDP und Außenminister der BRD – заместитель
председателя СвДП, министр иностранных дел ФРГ
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II. Основные виды лексико-семантических трансформаций
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11) Смысловое (логическое) развитие – использование вместо
данного элемента действительности другого, находящегося с первым в
отношении неразрывной связи.
Практически речь идет о заменах в рамках отношений: причина –
следствие, процесс (действие) – результат, часть – целое, субъект
деятельности – инструмент – продукт деятельности, предмет – его функция –
его свойство и т.п.:
Fürsorge für junge Ehen – забота о молодых семьях (признак явления –
«брак» → все явление – «семья»).
Anordnung über die volle Schulgeldfreiheit – постановление о полной отмене
платы за обучение (результат – «бесплатность обучения» → процесс, ведущий
к этому результату, – «отмена платы за обучение»)
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ren den Frauen gleiche Rechte beim женщинам равные права при
Abschluß von Verträgen und in bezug aufзаключении договоров и управлении
die Verwaltung von Vermögen. имуществом.
16) Die Teilnehmerstaaten gewähren Государства-участники обеспечат
den Frauen gleiche Rechte beim женщинам равные права при
Abschluß von Verträgen und in bezug aufзаключении договоров и управлении
die Verwaltung von Vermögen undимуществом, а также равное
behandeln sie gleichberechtigt in allenотношение к ним на всех этапах
Verfahrensstadien vor Gericht. разбирательства в судах и трибуналах.
17) Bekanntlich brauchen in vielen Широко известно, что во многих
Ländern ganze Industriezweige
странах возникают целые отрасли
Ökobetriebe. промышленности, группирующиеся под
общим названием «экоиндустрия».
18) Bekanntlich brauchen in vielen Широко известно, что во многих
Ländern ganze Industriezweige странах возникают целые отрасли
Ökobetriebe. промышленности, группирующиеся
под общим названием
«экоиндустрия».
Географическое положение
Россия расположена в восточной части Европы и северной части Азии. Ее
территория простирается более чем на 900 километров с запада на восток и
почти на 5000 километров с севера на юг. Это самое большое по площади госу-
дарство в мире (более 17 миллионов квадратных километров).
Россия граничит с Норвегией и Финляндией на северо-западе, с Эстонией,
Латвией, Литвой и Белоруссией на западе (Калининградская область граничит
с Польшей) и с Украиной на юго-западе. На юге – с Закавказскими респу-
бликами (Грузией и Азербайджаном), Казахстаном, Китаем, Монголией и
Кореей. Морская граница на востоке отделяет Россию от Японии и
американской Аляски.
Республику омывают двенадцать морей: Балтийское море на западе; Чёрное
и Азовское моря на юге; Баренцево, Белое, Карское, Лаптевых, Восточно-
Сибирское, Чукотское моря на севере; Берингово, Охотское и Японское моря на
востоке. С севера и востока Россия окружена многочисленными островами,
наиболее значительные из которых – Новая Земля, Северная Земля, Сахалин и
Курильские острова.
В России двенадцать городов с числом жителей более миллиона.
По территории республики проходит десять часовых поясов, поэтому
когда в Москве 15 часов, в Петропавловске-Камчатском – полночь.
Европейская часть России лежит на Восточно-Европейской равнине,
которая на юге граничит с Кавказом.
На Кавказе много высокогорных хребтов, покрытых ледниками (самая
высокая точка – Эльбрус – 5642 метра). Но есть и более низкие цепи и
плоскогорья. Здесь находятся минеральные источники, крупные
месторождения нефти и газа.
Урал отделяет европейскую часть России от Сибири и Дальнего Востока,
это граница между Европой и Азией. Уральские горы невысокие (ниже 2000
метров), покрытые лесами, с многочисленными озёрами и реками. С конца XVII
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века здесь добывают железо, медь, золото, самоцветы. Сегодня здесь созданы
крупные природные заповедники.
За Уралом начинается Западно-Сибирская равнина, окаймлённая на юго-
востоке горами Алтая. В Сибири протекают крупнейшие русские реки – Обь,
Лена, Енисей. Между Енисеем и Леной расположено Среднесибирское плоско-
горье, к которому на юге примыкают хребты Западного и Восточного Саяна, а
между Леной и Тихим океаном – хребты и плоскогорья северо-восточной Азии.
Полуостров Камчатку на Дальнем Востоке называют страной вулканов.
Здесь 28 живых и около 3000 потухших вулканов. Есть здесь и экзотическая
Долина гейзеров с горячими минеральными источниками
a) Aus Verfassungstexten
1) innerhalb eines Monats; 2) Er ist dem Parlament für seine Tätigkeit
verantwortlich. 3) Der Bundespräsident vertritt das Land völkerrechtlich. 4) Das
Parlament wählt diesen Ausschuss für die Dauer von 5 Jahren. 5) Verbrechen dieser
Art unterliegen nicht der Verjährung. 6) Vor Ablauf der Wahlperiode findet eine
Auflösung der Nationalversammlung nur durch eigenen Beschluss statt.
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Тема 7: Особенности перевода временных форм
New York. „Frieden durch Handel, Investitionen und Entwicklung" lautete das
Thema einer zweitägigen Konferenz, die am 17. Januar in New York begann. An dem
Treffen nahmen rund 100 führende Persönlichkeiten von USA-Unternehmen sowie
Wirtschafts- und Außenhandelsorganisationen von Russland teil.
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Buenos Aires (AP). Argentinien hat seinen Anspruch auf die im Südatlantik
gelegenen und Großbritannien gehörenden Falkland-Inseln bekräftigt. Der Kongress
des südamerikanischen Landes beschloss, die Inselgruppe in die neugeschaffene
Provinz Tierra-del-Fuego (Feuerland) einzugliedern. Das Haus billigte eine
entsprechende Gesetzesvorlage mit 106 gegen 91 Stimmen. Zuvor hatte sich bereits
der Senat für die Einbeziehung der in Argentinien Malvinas genannten Inseln in die
neue Provinz ausgesprochen.
„Ich würd’ es gern mit Ihnen bei einem Glas Wein besprechen. Haben Sie Lust?“
Lust auf Wein – bedingt. Lust auf Probenbesprechung – sehr mäßig. Lust auf
Herrn Lalinde – nun ja. Vielleicht interessanter als das Wirtschaftmagazin auf dem
Mini-Flimmer-Gerät.
Was zieh ich an, was sag ich, was will der von mir?
„Also gut, ich hab heute abend nichts vor. Wo treffen wir uns?“
„Ich bin hier unten in der Halle.“
Also… Ein Mann der Tat. Ich legte auf und zog mich um. Bloß nicht zu fein. Der
Mann ist viel zu alt für dich. Eigentlich geschmacklos von dir, mit ihm auszugehen.
Gestern Panne-Jürgen, heute dieser Kritiker, dieser furztrockene, wohlgescheitelte
Mittvierziger im hellen Popelinemantel und mit Krawatte. Wieso war der überhaupt in
Frankfurt?
Abkommen unterzeichnet
Harare. Ein Abkommen über wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit
zwischen Simbabwe und Kuba ist in Harare unterzeichnet worden.
Braunkohlevorkommen
Belgrad. Ein großes Braunkohlevorkommen ist in der Fruška Gora, einem
Gebirgszug nahe der jugoslawischen Stadt Novi Sad, entdeckt worden.
Kosmos-Satellit gestartet
Moskau. Der 1803. Satellit der Kosmos-Serie ist in der Russischen Föderation
gestartet worden.
Verkürzte Wehrdienstzeit
Lissabon (AP). Die portugiesische Regierung hat eine drastische Verkürzung der
Wehrdienstzeit auf vier Monate bekannt gegeben. Bisher wurden von zum Heer
eingezogenen Wehrpflichtigen 12 Monate Grundwehrdienst abgeleistet, bei Luftwaffe
und Marine betrug die Dienstzeit 18 Monate.
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Тема 9: Перевод цифровых данных
Предлог «в» употребляется и для передачи конструкции ...mal soviel (... mal so
groß) wie...:
Nach der Prognose werden fünfmal soviel Werktätige CAD-Systeme in ihrer
Arbeit nutzen. – В соответствии с прогнозом число трудящихся, которые будут в
своей работе использовать участки, оснащенные системами САПР, возрастет
приблизительно в 5 раз.
Приведем некоторые примеры передачи конструкций с другими предлогами.
- конструкции с предлогом an:
Im vorigen Jahr wurden an die 5000 Autos dieses Typs verkauft. – В минувшем
году было продано около 5 тысяч автомобилей этого типа.
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Die Bauern verkauften das Neuneinhalbfache an Fleisch und das Fünfeinhalbfache
an Milch. – Крестьяне продали в 9,5 раза больше мяса и в 5,5 раза больше молока.
Wer satt ist, sollte auch mal über den Tellerrand schauen
Schließlich sitzen wir alle in einem Boot. Und was auf der anderen Seite des
Erdballs mit dem tropischen Regenwald geschieht, betrifft uns ebenso wie die
Umweltprobleme vor unserer Tür. Auch das Ozonloch oder Katastrophen wie
Tschernobyl kennen keine Grenzen. Es gibt nur „Eine Welt für alle" – oder keine.
ARD und ZDF begleiten mit vielen Sendungen die internationalen Wochen „Eine
Welt für alle“. Und helfen so beim Blick über den Tellerrand.
BEI ARD und ZDF SITZEN SIE IN DER 1. REIHE
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Giftgasalarm
Washington. Rund 1000 Menschen mussten am Wochenende aus der
amerikanischen Stadt Corinth (Mississippi) evakuiert werden, weil nach dem
Entgleisen eines mit Toluol und Essigsäure beladenen Zuges die Gefahr einer
Giftgaskatastrophe drohte.
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7. Der Opel Corsa. Wächst einem verdammt schnell ans Herz.
Gut möglich, dass er an seiner Easytronic liegt, die einem die Wahl lässt:
sportlich schalten oder entspannt schalten lassen. An seinem Kopfairbags oder an
seinen sparsamen, spritzigen Dieselmotoren. Höchstwahrscheinlich aber ist es ganz
einfach das Gefühl. Dass man sich immer auf ihn verlassen kann.
10. Wir stehen häufig unter Strom. Da braucht Ihre Haut eine besondere Energiequelle.
Ayerissime.
14. Ihr Aufstieg war glänzend, ihr Untergang tragisch. Die Zaren.
Macht: Wie Iwan der Schreckliche sich seiner Feinde erwehrte. Prunk: Die
pompöse Kronungfeier der Zarin Elisabeth. Kälte: Auf der Jagt nach dem Zobel
eroberten die Kosaken Sibirien. Tragik: Die letzten Tage der legendären
Herrscherfamilie Romanow.
Ursula stellt Tasse und Teller in die Spüle. Das kann morgen früh Frau Paul
erledigen. Zweimal in der Woche kümmert sie sich um den Haushalt, die restlichen
drei Tage arbeitet sie in der Firma. Ihr Lohn kann so über den Betrieb abgerechnet
werden. Das ist billiger. Nur an die Wäsche durfte Frau Paul nie ran. Das wollte
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Walter nicht. Irgendwie konnte er es wohl nicht haben, wenn eine Fremde seine
Unterwäsche, seine Socken und seine verschwitzten Sportsachen wusch. Ursula war
das egal, Waschmaschine und Trockner erledigten das schnell, und sie bügelte, wenn
sich Walter um den Garten kümmerte. Aber jetzt könnte sie das eigentlich ändern.
Frau Paul könnte ihre Wäsche getrost übernehmen, und Herr Paul könnte sich
sinnvollerweise um den Garten kümmern.
Ursula setzt sich bis zwei Uhr an den Schreibtisch. Sie liest keine weiteren
Briefe, unterschreibt nur die Formkarten, schreibt die Adressen auf die
schwarzumrandeten Kuverts, klebt eine Sonderbriefmarke darauf und legt sie ins Aus-
gangskörbchen. Ordnung muss sein. Sie arbeitet sauber und zügig und ist Punkt zwei
Uhr fertig mit ihrer Arbeit. Die Kuverts reihen sich aus dem Körbchen hinaus bis weit
über den Schreibtisch. Was das alleine an Briefmarken kostet!
Sie steht auf und geht hinauf in ihr Bad. Zum ersten Mal steht sie nach ihrem
Friseurbesuch nun vor einem eigenen Spiegel. Doch, ja, sie sieht anders aus. Sie dreht
sich. Die Haare schwingen und fallen dann wieder von selbst in ihre Lage zurück.
Frau Zieger hat gut geschnitten. Und der Farbton ist wirklich nicht schlecht. Dezent
anders, aber eben anders!
Ursula zieht die Lippen sorgfältig mit einem blassrosafarbenen Stift nach, gibt
dunkelgrauen Kajal auf das untere Augenlid und klopft sich etwas Caviarextrakt unter
die Augen.
Kostüm oder Pullover mit Hose? Das dunkelgrüne Tweedkostüm hatte sie
manchmal an, wenn sie mit Walter in die Hütte gefahren ist. Aber das kam nicht oft
vor, Walter war überhaupt kein leidenschaftlicher Jäger – das heißt, vielleicht war er
ja ein leidenschaftlicher Jäger, aber kein leidenschaftlicher Heger, Und da das eine
ohne das andere nicht geht, hat er Ludwig das Revier überlassen. Ludwig schleppte im
Winter Futter hin und schoss im Herbst wirklich nur das Wild, das zum Abschuss
freigegeben war. Bei Walter wäre sie sich da nicht so sicher gewesen. Aber Ludwig
war eben Arzt. Er konnte nicht anders.
Sie entscheidet sich für einen dicken, dunkelgrünen Wollpullover und für eine
dunkelbraune Stoffhose. Um die Schultern legt sie sich ein gedecktes Seidentuch,
steckt es mit einer schlichten Silberbrosche am Pullover fest. So, noch dicke Stiefel,
Lederhandschuhe und die wetterfeste Microfaserjacke, dann kann Herr
Schwarzenberg von ihr aus kommen.
Nach: “Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“
(Gaby Hauptmann)
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270 Gegenstände, darunter Flügelaltäre, Kruzifixe, Vesperbilder, Figurengruppen.
Einzelfiguren aus dem 12. bis 16. Jh. In dem gotischen Bauwerk ist noch die
Schausammlung ,“Ur- und Frühgeschichte des Kreises Eisenach“ zu sehen. Gezeigt
werden Exponate wie Bronzeschmuck und Keramiken von der jüngeren Steinzeit bis
zum späten Mittelalter.
(Museen)
(Z. Wazbinski)
4. Wenn auch der weitaus größte Teil der Ehen durch den Tod aufgelöst wird, so
finden doch auch die durch Scheidung unvollständig gewordenen Familien starke
gesellschaftliche Beachtung. Es ist bereits erwähnt worden, dass fast die Hälfte der
geschiedenen Ehepaare kinderlos ist und über ein Drittel nur ein Kind haben. Bei der
Diskussion um die Kinder aus geschiedenen Ehen wird manchmal übersehen, dass die
Scheidung selbst für die kindliche Entwicklung gar nicht einmal so ausschlaggebend
ist als vielmehr die Zeit der akuten Spannungen und Zerwürfnisse, die ihr vorausgeht.
Und die Zeit nach der Scheidung bringt bereits neue Konflikte. In der Mehrzahl der
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Scheidungsurteile werden die Kinder der Mutter zugesprochen. Die Spannungen
tauchen weniger bei dem so oft umstrittenen Besuchsrecht des anderen Elternteils auf
als bei neuen Situationen, in denen sich das Kind nun ganz auf die Mutter oder den
Vater einsteifen muss und nicht selten gezwungen ist, Partei zu ergreifen.
a) Aus Artikeln
1) ... Bisher ging man davon aus, dass ein Zusammenwirken zwischen Mensch
und Computer nützlich ist. Heute erweist sich, dass das nicht immer der Fall ist.
Ernsthafte sozialpsychologische Probleme treten auf. Wenn man den Computer
personifiziert, kann er, wie andere Menschen Antipathie, Hassgefühle hervorrufen.
Betrachtet man den Computer als lebendige Organismus, kann er dasselbe Unbehagen
auslösen wie bestimmte Tiere. Auch das Gegenteil kann eintreten: Wenn sich nämlich
der Computer als verträglicher Kollege erweist, entwickelt der Mensch mögli-
cherweise eine Antropophobie, das heißt Angst vor dem Umgang mit anderen
Menschen.
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b) Aus einem Interview
Die Ausbildung von Managern für Unternehmen in einigen Ländern ist das Ziel
der Ost-West-Akademie in Linz. Harvard hat bei ihrer Gründung jedoch nicht Pate
gestanden, vielmehr geht es um konkrete Management- und Marketingstrategien für
die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ost und West.
Korrespondent: Sie haben eingangs betont, dass es Ihnen nicht darum geht,
lediglich westliches Know-how zu vermitteln. Dennoch bleibt die Frage, inwieweit
sich beispielsweise westliche Management- und Marketingstrategien auf ein anderes
Wirtschaftssystem übertragen lassen?
SPIEGEL: Herr Enzensberger, die Landessprache, in der Sie schreiben, soll sich
ändern – statt «Gemse» soll künftig «Gämse», statt «rauh» «rau», statt «Stengel»
«Stängel» und statt «Haß» «Hass» geschrieben werden. Wie finden Sie das?
Enzensberger: Eine Clique von selbsternannten Experten will sich wichtig
machen, zwei Großverlage schnappen nach dem Monopolgewinn, und die Politik übt
sich wie gewöhnlich im Etikettenschwindel. Dabei geht es überhaupt nicht um die
Sprache, sondern um die Rechtschreibung, die von jeher das Steckenpferd aller
Besserwisser war.
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SPIEGEL: Sie halten die Rechtschreibreform für entbehrlich?
Enzensberger: Eine solche «Reform» ist natürlich so überflüssig wie ein Kropf.
Nur Zwangsneurotiker können wegen solcher Bagatellen jahrzehntelang Steuergelder
in Ausschüssen und Kommissionen verdauen. Ich zitiere Ihnen einen beliebigen Satz
aus Wielands «Gesprächen unter vier Augen»: «Von einer Republik, die auf die
Rechte der Menschheit gegründet sein will, und mit den großen Zauberworten,
Freiheit und Gleichheit, Vernunft, Philosophie und Filanthropie, so viel Geräusch und
Geklingel macht, sollte man doch wohl mit gutem Fug ein besseres Beispiel erwarten
dürfen». Wie viele «Schreib- und Kommafehler» würden die Anbeter des Dudens in
diesem Satz finden, je nachdem, welche Auflage ihrer heiligen Schrift sie gerade zu
Rate ziehen? Sechs? Sieben? Acht? Dabei muss man schon ein ganz besonderer
Trottel sein, um nicht zu begreifen, was Wieland meint und was niemand besser
ausdrücken konnte als er. Wer ist überhaupt dieser Herr Konrad Duden? Irgendein
Sesselfurzer? Ich halte mich lieber an Lessing, Lichtenberg, Kleist und Kafka.
SPIEGEL: Haben Sie die «Frankfurter Erklärung» als Lyriker unterschrieben
oder als politischer Zwischenrufer?
Enzensberger: Ein Engländer – ich glaube, es war Shelley – hat einmal gesagt,
die Schriftsteller seien die wahren Gesetzgeber der Sprache. So weit möchte ich nicht
gehen, aber im Zweifelsfall würde ich einem, der schreiben kann, eher trauen als
Ministerialdirigenten und Schulbuchverlegern, die oft ihrer eigenen Sprache nicht
mächtig sind.
SPIEGEL: Wie erklären Sie sich diesen neuen Regulierungswahn der Deutschen
- im vertraglich gesicherten Verbund mit Österreichern und Schweizern?
Kompensation für die Unfähigkeit, wichtigere Probleme der deutschen Gesellschaft zu
lösen?
Enzensberger: Die Orthographie war in Deutschland seit dem Wilhelminismus
ein reiner Amtsfetisch. Die Regierungen sollten die Finger von Dingen lassen, von
denen sie nichts verstehen und für die sie nicht kompetent sind. Die sogenannten
Regelwerke sind Ersatzhandlungen, mit denen die kulturpolitische Impotenz kaschiert
werden soll. Es ist für das Verständnis völlig unerheblich, ob es «Stengel» heißt oder
«Stängel», ob man «im Klaren» groß oder klein schreibt – es kommt vielmehr darauf
an, ob jemand in der Lage ist, sich klar auszudrücken. Darum sollten sich die
Pädagogen kümmern, statt eine alte Zwangsjacke durch eine neue zu ersetzen.
SPIEGEL: Wünschen Sie sich eine andere Art von Sprachreform?
Enzensberger: Ich wünsche, dass mich der Staat beim Schreiben in Ruhe lässt.
SPIEGEL: Warum sind die deutschen Schriftsteller so spät aufgewacht?
Enzensberger: Ich habe nicht geschlafen. Auf jedem Manuskript, das ich an
meinen Verlag sende, steht seit Jahrzehnten mit großen roten Buchstaben: „Nicht nach
Duden!“ Allen Lehrern der Republik würde ich raten, den Schwachsinn der neuen
„amtlichen Regelung“ stillschweigend zu ignorieren. Die Schulen haben Besseres zu
tun. Vorschriften, die niemand beachtet, machen sich lächerlich. Sie erledigen sich
von selbst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass maßgebende Verlage wie Rowohlt,
Hanser oder Suhrkamp so dumm sein werden, ihre Bücher einzustampfen. Auch die
großen Zeitungen täten gut daran, sich taub zu stellen. Gegen diese Form der zivilen
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Sabotage ist kein Kraut gewachsen. Ich hoffe, dass der SPIEGEL dabei mit gutem
Beispiel vorangeht.
a) Zeitungsmeldungen
Madrid: 500 Titel der antifaschistischen spanischen Presse, die während der fast
40jährigen Franco-Diktatur im Untergrund und im Exil erschienen, sind jetzt in einer
Ausstellung in Madrid zu sehen.
Die Massenmedien haben bei der Erziehung junger Menschen im Geiste von
Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit, gegenseitiger Achtung und Verständigung eine
wichtige Rolle zu spielen, um die Menschenrechte, die Gleichberechtigung aller
Menschen und Nationen sowie ökonomischen und gesellschaftlichen Fortschritt zu
fördern. Gleichzeitig haben sie wesentlich dazu beizutragen, die Meinungen und
Bestrebungen der jungen Generation bekanntzumachen.
1. Kurz darauf hörte ich Schritte hinter mir. Ich ging weiter, ohne schneller zu
werden, während ich überlegte, wie Ich Ruth benachrichtigen könnte, wenn ich
verhaftet würde. Die pastellfarbenen Häuser, die am Ende des Quais wie
Schmetterlinge in der Nacht schliefen, waren noch zu weit entfernt, als dass ich, ohne
Gefahr angeschossen zu werden, zu ihnen hätte hinüberlaufen können, um in den
Gassen zu verschwinden. (E. M. Remarque)
2. Der Quai war in der späten Nacht ziemlich leer. Nach einer Weile bemerkte
ich jedoch einen Mann, der ziellos hin und her ging, dann stehen blieb und ebenso zu
dem Schiff hinüberstarrte wie ich. Ich nahm an, er sei auch einer der vielen
Gestrandeten, und beachtete ihn nicht weiter, bis ich spürte, dass er mich beachtete.
(E. M. Remarque)
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Ein unsichtbarer Kreis ist um sie gezogen, den zu übertreten man sich scheut. Es
verböte sich, ihr ein Kompliment zu machen. Würde, auch Abweisung geht von ihr
aus, die zu ihrer Jugend im Widerspuch steht, wie ihre blauen Augen zu dem
glänzenden schwarzen Haar. Vom Ansehen wird sie schöner, das ist wahr, in der
Bewegung, im Mienenspiel. Aber steht ihm ein Urteil über Frauenschönheit zu? (Ch.
Wolf)
4. Er wird schon auf mich warten, dachte Jacques, als er den ausgefahrenen
Fahrweg erreicht hatte, und schritt wieder rascher aus. Ich hätte ihm auf seinen letzten
Brief antworten sollen, natürlich, oh, diese entsetzliche Faulheit. (B. Kellermann)
5. „Nun, würden Sie ein Mädchen heiraten, dessen Vater im Gefängnis sitzt?“
fragte Franziska erregt.
„Natürlich“, entgegnete Jacques, „vorausgesetzt, dass ich sie liebe, würde ich sie
sogar heiraten, wenn der Vater gehängt wurde." (B. Kellermann)
6. Aus Neugierde eilte K. zur Tür, er wollte sehen, wohin die Frau getragen
wurde, der Student würde sie doch nicht etwa über die Straßen auf dem Arm tragen.
(F. Kafka)
7. Ungern würde ich es sehen, wenn man mich nach dem Gesagten für einen
durchaus irreligiösen Menschen hielte. (Th. Mann)
8. Ich habe dich nicht gefragt, was du in diesem oder jenem Falle vielleicht tun
würdest, sondern was du jetzt, heute, sogleich tun wirst. (Th. Mann)
9. Sie hätte den Brotbeutel nur etwas weiter aufzuschlagen, seine Klappe ganz zu
öffnen brauchen, dann hätte sie den schwarzen Tuschestempel entdeckt... Aber so weit
hat sie den Brotbeutel nie aufgeschlagen. (H. Böll)
1. Boris sprach äußerst gewandt, klar und überlegt, als hielte er einen
öffentlichen Vortrag. (B. Kellermann)
2. Die taten, als ob sie Grund gehabt hätten, auf ihre...viel zu schnell
gewachsenen Lümmel stolz zu sein. (G. Grass)
3. Es kam mir so vor, als ob sie ein „Um Gottes Willen“ unterdrücke. (H. Böll)
4. Werner Troff gab einen gedehnten, brummenden Laut von sich, lehnte sich in
den leise ächzenden Stuhl zurück und starrte sinnend, als könne er dort seine Antwort
ablesen, auf den bauchigen Zylinder der Hängelampe. Dann runzelte er, als denke er
tief und angestrengt nach, die Stirn. (F. Erpenbeck)
5. Köster blickte den Arzt an, als verstände er ihn nicht. (E. M. Remarque)
43
6. Alle Dörfer sahen aus, als würden sie nie wieder aufgebaut werden. (E. M.
Remarque)
7. Mit wirren Haaren stürmte er (Baurat Krieg) in sein Zimmer und streckte ihm
die Hände entgegen, als habe er ihn jahrelang nicht gesehen. (B. Kellermann)
8. Das Schiff rüstete sich zur Fahrt, als wäre es eine Arche zur Zeit der Sintflut.
(E. M. Remarque)
9. Ich war sehr glücklich. Glücklicher, als ich je geglaubt hätte, sein zu können.
(E. M. Remarque)
10. Ein Abendläuten begann am gegenüberliegenden Ufer aus den unversehrten
Türmen. Das klang, als ob die zertrümmerte Stadt sich noch einmal aufgerafft hätte.
(A. Seghers)
11. Jacques war müde. Er ging, ohne dass jemand es bemerkte, nicht einmal
Janko. (B. Kellermann)
12. Rosa erhielt ein kleines Zimmer im dritten Stock, der Hausknecht kam und
machte Feuer, und dann kam der Kellner mit einem Servierbrett, ohne dass sie etwas
bestellt hätte. (B. Kellermann)
13. Noch beim Eintreten erregt, war er nun imstande, Lloyds kurze, präzise
Fragen klar und sachlich zu beantworten. Er fühlte sich diesem Manne gegenüber,
dessen Aussehen, Karriere und Reichtum tausend andere verwirrt haben würden,
augenblicklich sicher, ohne dass er einen bestimmten Grund dafür hätte angeben
können. (B. Kellermann)
14. Das fertige Manuskript wurde, ohne dass der Autor es nochmals
durchgesehen hätte, in die Setzerei geschickt. (A. C. Weiskopf)
15. Alfonso, ohne dass er mit jemand darüber gesprochen hätte, wusste genau,
warum Dona Leonora dieses Mal nach Toledo gekommen war. (L. Feuchtwanger)
16. Sie hatte die ganze Tunnelliteratur studiert, aber ihre Phantasie war in
technischen Dingen nicht geschult genug, als dass sie sich eine klare Vorstellung von
den Stollen hätte machen können. (B. Kellermann)
17. Der beglückte Rodrigue war zu erregt, als dass er hätte sprechen können. (L.
Feuchtwanger)
18. Ferner verstand sie von Kindern zu viel, als dass ihr das Benehmen der in
dem Stücke agierenden Theaterbälger nicht hätte anstößig sein müssen. (Th. Mann)
19. Herte fühlte eine dumpfe Reue, aber lieber würde sie sich die Zunge
abgebissen haben, als dass sie ein Wort der Entschuldigung über die Lippen gebracht
hätte. (H. Sudermann)
20. Sie sprachen deutsch und standen etwas ratlos um den Wagen herum, wie
wenn sie vom Monde gefallen wären. (K. Tucholsky)
44
2. Was hatte Ernst Timm in diesen Jahren alles erlebt, durchlitten, durchkämpft.
Wäre er im Dezember vorigen Jahres nicht freigekommen, die Nazis hätten ihn längst
umgebracht. (W. Bredel)
3. Hätt' ich Siebenmeilenstiefel, lief ich mit der Hast des Windes. (H. Heine)
4. Auf dem Heimwege schnaufte Diederich. Hätte er sich nicht
entgegenkommender verhalten sollen mit Jadasson? Für den Fall, dass Nothgroschen
redete? (H. Mann)
5. Was aber das Lateinische betrifft, so haben Sie keine Idee davon, Madame,
wie das verwickelt ist. Den Römern würde gewiss nicht Zeit genug übrig geblieben
sein, die Welt zu erobern, wenn sie das Latein erst hätten lernen sollen. (H. Heine)
6. Gott sei Dank, dass es nicht die Lunge war! Wenn es aber dennoch die Lunge
gewesen wäre, – diese neue Patientin hätte keinen holderen und veredelteren Anblick
gewähren können als jetzt. (Th. Mann)
7. „Heute hatten wir Tanzabend.“
„Tanzabend?“ Vater Brenten blickt verwundert misstrauisch und ungläubig auf
seinen Sohn. „In kurzen Hosen?"
„Natürlich!“ erwidert er lächelnd. „Das würde komisch aussehen, wenn wir in
langen Hosen tanzen würden.“
„So, so, komisch würde das aussehen.“ (W. Bredel)
45
Тема 14: Передача сослагательного наклонения в косвенной речи
Es wurde Katharina Blum anheim gestellt, nach Hause zu gehen oder an einem
ihr genehmen Ort zu warten, aber sie lehnte es ab, nach Hause zu gehen, die Wohnung
sagte sie, sei ihr endgültig verleidet, sie zöge es vor, in einer Zelle zu warten, bis Frau
Woltersheim vernommen worden sei, und mit dieser dann nach Hause zu gehen. In
diesem Augenblick erst zog Katharina die beiden Ausgaben der ZEITUNG aus der
47
Tasche und fragte, ob der Staat – so drückte sie es aus – nichts tun könne, um sie
gegen diesen Schmutz zu schützen und ihre verlorene Ehre wiederherzustellen. Sie
wisse inzwischen sehr wohl, dass ihre Vernehmung durchaus gerechtfertigt sei, wenn
ihr auch dieses „Bis-ins-letzte-Lebensdetail-Gehen“ nicht einleuchte, aber es sei ihr
unbegreiflich, wie Einzelheiten aus der Vernehmung – etwa der Herrenbesuch –
hätten zur Kenntnis der ZEITUNG gelangen können, und alle diese erlogenen und
erschwindelten Aussagen. Hier griff Staatsanwalt Hach ein und sagte, es habe
natürlich angesichts des riesigen öffentlichen Interesses am Fall Götten eine
Presseverlautbarung herausgegeben werden müssen; eine Pressekonferenz habe noch
nicht stattgefunden, sei aber wohl wegen der Erregung und Angst, die durch Göttens
Flucht – die sie, Katharina, ja ermöglicht habe – entstanden sei, nun kaum noch zu
vermeiden. Im übrigen sei sie jetzt durch ihre Bekanntschaft mit Götten eine „Person
der Zeitgeschichte“ und damit der Gegenstand berechtigten öffentlichen Interesses.
Beleidigende und möglicherweise verleumderische Details der Berichterstattung
könne sie zum Gegenstand einer Privatklage machen, und – falls sich herausstelle,
dass es „undichte Stellen" innerhalb der untersuchenden Behörde gebe, so werde
diese, darauf könne sie sich verlassen. Anzeige gegen Unbekannt erheben und ihr zu
ihrem Recht verhelfen.
Nach: Heinrich Böll
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“
1. „Als man mich das letzte Mal freiließ, drohte man mir, dass man mich nach
Deutschland abschieben müsse, wenn man mich noch einmal ohne Papiere erwische“,
erklärte Schwarz. „Es war nur eine Drohung; aber sie erschreckte mich. Ich fing an
nachzudenken, was ich tun müsste wenn es wirklich geschähe. Dann begann ich
nachts zu träumen, ich wäre drüben, und die SS wäre hinter mir her. Ich träumte es so
oft, dass ich mich schließlich fürchtete, einzuschlafen. Kennen Sie das auch?“ (E. M.
Remarque)
2. Schwarz lächelte schwach. „Als ich noch ein Mensch war, der das Recht hatte,
seine Füße irgendwohin zu stellen, habe ich oft gezweifelt, wenn ich las, wie die
Schriftsteller Angst und Schreck beschrieben – dass dem Opfer das Herz stillstehe,
dass es wie erstarrt dastände, dass es ihm eisig den Rücken hinunter und durch die
Adern liefe, dass ihm der Schweiß am ganzen Körper ausbreche; ich hielt das für
Klischees und schlechten Stil, und es mag sein, dass es das ist; aber eines ist es auch:
es ist wahr. Ich habe das alles empfunden, genauso, obschon ich früher, als ich noch
nichts davon wusste, darüber gelacht habe.“ (E. M. Remarque)
3. Jetzt verschob sich alles. Ich begann mich anzuklagen, eine so mittelmäßige
Ehe geführt zu haben. Ich hatte alles versäumt. Wozu habe ich gelebt? Was tat ich
jetzt? Ich verkroch mich und vegetierte. Wie lange würde es noch dauern? Und wie
würde es enden? Der Krieg würde kommen, und Deutschland musste siegen. Es war
48
das einzige Land, das voll bewaffnet war. Was würde dann passieren? Wohin konnte
ich kriechen, wenn ich noch Zeit und Atem hatte? In welchem Lager würde ich
verhungern? An welcher Mauer durch einen Genickschuss umgelegt werden, wenn
ich Glück hatte? (E. M. Remarque)
Hoffentlich werden sie bis dahin den Entwurf ausgearbeitet haben. – Будем
надеяться, что они к тому времени разработают проект.
Типичным соответствием форме футурум II при переводе является форма
будущего времени глаголов совершенного вида.
3) Anfang der neunziger Jahre zählte das subsaharische Afrika rund 500
Millionen Menschen. In 20 Jahren wird sich diese Zahl wahrscheinlich verdoppelt
haben.
4) Frauen, die lange keinen Arbeitsplatz nach ihrer Entlassung erhalten haben,
werde vorgehalten, den Anschluss an die Betriebswelt verpasst zu haben. Doch dieses
Argument sei nur vorgeschoben, schreibt die in Frankfurt (Main) erscheinende
Zeitschrift der IG Metall „Der Gewerkschafter“. „Denn auch die Chancen jener
Frauen erhöhen sich nicht, die an Auffrischungskursen teilgenommen haben. Der
Grund für die Nichteinstellung ist ihr Alter (ab 35 Jahre). Die familiären Belastungen
49
dieser Frauen verhindern die volle Einsetz-, Vertret- und Verfügbarkeit durch den
Betrieb. Und das stört den Arbeitgeber.“
5) Erstmals seit Jahren zeichnet sich ein kleiner Hoffnungsschimmer ab. Die UN-
Wirtschaftskommission für Afrika (ECA) sagt ein durchschnittliches
Wirtschaftswachstum von 3 Prozent zum Ende des Jahres voraus. Günstigenfalls
könnte es 4,5 Prozent betragen. Damit würde sich bei dem gegenwärtigen
Bevölkerungszuwachs von durchschnittlich 3,2 Prozent die Lage der Menschen
wenigstens nicht weiter verschlechtert, unter Umständen gering verbessert haben.
50
- конструкциям с глаголами müssen, können, mögen, werden и формой
dürfte(n) обычно соответствуют конструкции с модальными наречиями и
словосочетаниями, выражающими предположение. Выбор соответствующего
слова определяется контекстом. Принято считать, что конструкции с глаголами
müssen, werden и формой dürfte выражают большую степень вероятности,
нежели конструкции с глаголами können и mögen. Поэтому если первым чаще
соответствуют конструкции со словами «должно быть», «по-видимому»,
«видимо», «по всей видимости», «надо полагать», «вероятно», то вторым,
скорее, соответствуют выражения со словами «возможно», «может быть»,
«пожалуй» и т.п.:
Es muss noch vor 1980 gewesen sein. – Должно быть (помнится, думается,
кажется, скорее всего) это было до 1980 года.
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Übung 2: Переведите следующие фрагменты, используя при передаче
конструкций со значением предположения не только регулярные
соответствия, но, где это уместно, и трансформации:
52
d) Aus einem Lexikon der Antike
Bibliothek. ...Die älteste öffentliche Bibliothek soll der Tyrann Klearchos in
Herakleia (Pontos; 4. Jh. v.u.Z.) errichtet haben...
Buchhandel. „Aristoteles soll als erster planmäßig eine Bibliothek aufgebaut
haben...
Platon. ...Durch seinen Freimut in Ungnade geraten, soll er (Platon) durch
Dionysios I. als Sklave verkauft worden sein...
Sokrates. ...Von Vertretern der verfallenden athenischen Sklavenhal-
terdemokratie wurde Sokrates wegen angeblicher Verführung der Jugend und
Leugnung der Staatsgötter zum Tode verurteilt. Der wahre Grund dafür wird u.a. darin
gelegen haben, dass er viele aristokratische Schüler hatte, manche demokratische
Institutionen und Gepflogenheiten angriff und mit reaktionären Vertretern der
Sophistik verwechselt wurde...
Sport. ...Nach den archäologischen Funden hat es bei vielen Völkern der Alten
Welt sportliches Leben gegeben...; es scheint aber dort in diesen Anfängen stecken
geblieben zu sein. Dagegen haben die Griechen den Sport, zu einem einzigartigen
System ausgebaut, voll in das öffentliche Leben einbezogen...
Themis. ...Titanin, Göttin der Rechtsordnung und der Gerechtigkeit, Tochter des
Uranos und der Gäa. Themis gebar dem Zeus als dessen frühere Gemahlin die Hören
und die Moiren; sie soll vor Apollon das Orakel zu Delphi innegehabt haben.
Theseus. ...Im Alter aus Athen vertrieben soll er in Skyros, einer Insel
nordöstlich von Euböa, vom Felsen gestürzt worden sein.
53
Часть II. Стилистические особенности перевода
Die folgenden Hinweise gelten uneingeschränkt nur für Deutschland und geben
die Norm so wieder, wie sie sich in der Wirtschaft etabliert hat. Die Verwaltung, aber
auch Individuen (Altersfrage) sind manchmal konservativer. Sie sollten jedenfalls
nicht imitiert werden, schließlich passt es gut zu Studenten, einen "jungen", dabei aber
vollkommen korrekten und etablierten Briefstil zu haben.
In Österreich und vielleicht auch der Schweiz ist man in der Briefgestaltung
insgesamt (aus bundesdeutscher Sicht) "altmodischer". Zu beachten sind außerdem –
bei der Umschlaggestattung – die im Absenderland üblichen Konventionen.
Neue Postleitzahlen
- fünfstellige Postleitzahlen verwenden;
größere Städte (ca. 900) haben mehrere Postleitzahlen, je nach Straße/Bezirk
- Zustellbezirke hinter dem Ort - z.B. "München 12" – entfallen deshalb,
- auf unterschiedliche Postleitzahlen achten: Postfachadresse für Briefe,
Hausadresse für Pakete, Päckchen;
- knapp 1000 Großkunden haben eine eigene Postleitzahl, die ohne weitere
Angabe eines Postfachs oder einer Straße als Anschrift ausreicht;
Typographische Gestaltung
- in der Regel einzeilig schreiben, zusätzlich 1/2 Zeile Abstand zwischen 2
Absätzen (Textverarbeitung), sonst zusätzliche Leerzeile;
- Leerzeile zwischen Betreff und Anrede;
- bei kurzen Briefen 1 1/2 -zeilig schreiben;
- Plazierung der Anschrift auf dem DIN A4-Blatt genau beachten
(Fensterumschläge!);
- wichtige Zahlen und Fakten einrücken;
- spätestens alle 5 Zeilen Absätze machen.
Formelhaftes
- das Wort "Betr.:" in der Betreffzeile weglassen;
- in der Anrede akademische Titel wie "Prof.", "Dr." – insbesondere in der
Wirtschaft – in der Regel noch verwenden; zumindest im deutschen Hochschulbereich
ist dies aber zunehmend veraltet;
- die Standardanrede ist "Sehr geehrte/r Herr/Frau + Name oder "Sehr geehrte
Damen und Herren" (anonym), die Standardabschlussformel lautet: "Mit freundlichen
Grüßen";
- "Fräulein" nicht mehr verwenden – auch nicht für sehr junge, unverheiratete
Frauen –, es sei denn die Betreffende tut dies selber oder wünscht diese Anrede
ausdrücklich;
- Zahl der Anlagen nach der Unterschrift vermerken;
- nach der Anrede ein Komma machen, klein weiterschreiben;
- altmodisch oder bürokratisch wirken: "Betr.:", Ausrufezeichen in der Anrede,
Grußformeln wie "Hochachtungsvoll" und Schlussformeln wie "In Erwartung einer
baldigen Antwort verbleiben wir";
- unter die handschriftliche Unterschrift unbedingt maschienenschriftlich
Vornamen (wichtig, damit man weiß, ob man "Sehr geehrte Frau" oder "Sehr geehrter
Herr" antworten soll) und Namen sowie evtl. auch Funktion und Titel in Klammern
setzen (erst recht in der internationalen Kommunikation!);
- bei der Unterschrift evtl. hinzusetzen: "i.V." (= in Vertretung), "i.A." (= im
Auftrag) oder "gez." + Name (maschienenschriftlich) + evtl. "nach Diktat verreist" in
Klammern;
- inhaltlich aussagekräftiger Betreff (z.B. Auftrags-, Vertragsnummer, Datum des
vorangegangenen Schreibens + inhaltliches Stichwort);
- an das Postskriptum (PS:) für wichtige oder heikle Angelegenheiten denken.
Phsychologisches
- sich immer in die Person des Empfängers versetzen;
- DIN-Briefnormen respektieren, sich aber auch darüber hinwegsetzen können
(bei persönlicheren Briefen);
- nicht förmlicher sein als der vorangegangener Brief (z.B. Anrede "Liebe/r");
- Briefe der Art des Kontaktes bzw. seiner Entwicklung anpassen;
- Brief persönlicher machen (Anrede, Grußformel, Inhalt), falls direkter Kontakt
zur angeschriebenen Person besteht;
- ruhig eine landestypische Note hereinbringen (vor allem bei gutem Kontakt);
- bei der "Auflockerung" des schriftlichen Kontaktes ruhig den ersten Schritt tun
(die Initiative hierfür liegt in der Regel bei demjenigen, der antwortet);
Firma
Eduard Bleuel Postfach 415
Ch-8040 Zürich S c h w e i z
I.V.Schulz
Anlage:
Zeichnung Nr. 202262
Übung 2b:
Уважаемые господа,
позвольте Вам напомнить, что наш счет от 8 июля подлежал оплате уже
более месяца тому назад. Наш банк сообщил сегодня на наш запрос, что от Вас
до сих пор еще не поступало никакого перечисления.
Конечно, может случиться, что счет упущен из виду. Однако, после того,
как мы сейчас обратили Ваше внимание на этот вопрос, то уверены, что Вы
немедленно произведете оплату.
Думали ли Вы уже о предстоящей рождественской распродаже?
Одновременно с этим письмом мы высылаем Вам свой последний каталог
игрушек. Так как можно рассчитывать на большой спрос на наши механические
игрушки, мы можем гарантировать нашим клиентам своевременную поставку
только в том случае, если они как можно раньше подадут свои заказы.
Будем рады получить вскоре от Вас известие.
С дружеским приветом
(a) STUDIENORDNUNG
für den Diplomstudiengang Dolmetschen
Auf der Grundlage des Gesetzes über die Hochschulen im Land Berlin (Berliner
Hochschulgesetz – Berl HG) vom 12. Oktober 1990 §§ 24 und 71 hat der Fachbereichsrat
57
des Fachbereichs Fremdsprachliche Philologien der Humboldt-Universität zu Berlin am
10. Februar 1993 die Studienordnung für den Diplomstudiengang Dolmetschen erlassen.
58
Textverarbeitungssysteme und Datenbanken) und die Fähigkeit, sie rationell und
normgerecht einzusetzen;
ZEUGNIS
ÜBER DIE
DIPLOMPRÜFUNG FÜR ÜBERSETZER
geboren am in
wohnhaft in
Staatsangehörigkeit
hat vom bis
am FACHBEREICH ANGEWANDTE SPRACHWISSENSCHAFT DER
JOHANNES GUTENBERG-UNIVERSITÄT MAINZ IN GERMERSHEIM studiert
und,
nachdem am 19
die vorgeschriebene Vorprüfung bestanden hat,
am 19 die "DIPLOMPRÜFUNG FÜR ÜBERSETZER"
gemäß der vom Kultusministerium am 20.5.1977 genehmigten Prüfungsordnung
abgelegt
59
und die Prüfung
in als 1. Fach und
in als 2. Fach
bestanden.
Germersheim am Rhein, den
DER VORSITZENDE DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES
Reihenfolge der Gesamtnoten:
Mit Auszeichnung bestanden (bis 1,2), Sehr gut bestanden (bis 1,5), Gut
bestanden (bis 2,5), Befriedigend bestanden (bis 3,5), Ausreichend bestanden (bis
4.0).
Als in unserer Stadt wohnhaft ist eine Minderjährige aktenkundig, die infolge
ihrer hierorts üblichen Kopfbedeckung gewohnheitsrechtlich Rotkäppchen genannt zu
werden pflegt...
Vor ihrer Inmarschsetzung wurde die R. seitens ihrer Mutter über das Verbot
betreffs Verlassens der Waldwege auf Kreisebene belehrt. Sie machte sich infolge
Nichtbeachtung dieser Vorschrift straffällig und begegnete beim Überschreiten des
diesbezüglichen Blumenpflückverbotes einem polizeilich nicht gemeldeten Wolf ohne
festen Wohnsitz.
60
Dieser verlangte in unberechtigter Amtsanmaßung Einsichtnahme in den zum
Transport von Konsumgütern dienenden Korb und traf zwecks Tötungsabsicht die
Feststellung, dass die R. zu ihrer verwandten und verschwägerten Großmutter eilends
war.
Da bei dem Wolfe Verknappungen auf dem Ernährungssektor vorherrschend
waren, beschloss er, bei der Großmutter der R. unter Vorlage falscher Papiere
vorsprachig zu werden. Da dieselbe wegen Augenleidens krank geschrieben war,
gelang dem Wolf die diesfällige Täuschungsabsicht, worauf er unter Verschlingung
der Bettlägerigen einen strafbaren Mundraub ausführte.
Bei der später eintreffenden R. täuschte er seine Identität mit der Großmutter vor,
stellte der R. nach und durch Zweitverschlingung derselben seinen Tötungsvorsatz
unter Beweis. Der sich auf einem Dienstgang befindliche Förster B. vernahm
verdächtige Schnarchgeräusche und stellte deren Urheberschaft seitens des
Wolfsmaules fest.
Er reichte bei seiner vorgesetzten Dienststelle ein Tötungsgesuch ein, welches
zuschlägig beschieden wurde. Daraufhin gab er einen Schuss ab auf den Wolf. Dieser
wurde nach Infangnahme der Kugel ablebig.
Die Beinhaltung des Getöteten weckte in dem Schußabgeber die Vermutung,
dass der Leichnam Personen beinhalte. Zwecks diesbezüglicher Feststellung öffnete er
unter Zuhilfenahme eines Messers den Kadaver zur Einsichtnahme und stieß hierbei
auf die noch lebende R. nebst Großmutter.
Durch die unverhoffte Wiederbelebung bemächtigte sich der beiden Personen ein
gesteigertes, amtlich nicht erfassbares Lebensgefühl. Der Vorfall wurde von den
Gebrüdern Grimm zu Protokoll gegeben.
61
Вторичные научные документы содержат только конечные результаты
аналитико-синтетической переработки первичных научных документов.
К устно-монологическим речевым жанрам относятся: лекция вузовская,
научный доклад, научный обзор, научное сообщение.
Среди диалогических речевых жанров можно выделить дискуссию,
диспут, беседу, круглый стол,
COMPUTER
Mit Weltwissen gefüttert
Deutsche Forscher haben einen digitalen Dolmetscher ersonnen, der redet, hört
und sogar einiges davon versteht.
Seit dreieinhalb Jahren schon versucht Wolfgang Wahlster seinem Computer das
Wort "noch" beizubringen. "Wir müssen noch einen Termin vereinbaren" spricht der
Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (KI) in
Saarbrücken über ein Mikrofon in seinen Rechner. "We have to arrange an
appointment", tönt die Sun-Sparcstation wenige Sekunden später in bestem Oxford-
Englisch zurück. Wahlster nickt und spricht den Satz erneut, diesmal mit zarter
Betonung auf dem "noch". "We have to arrange another appointment", erwidert die
Computerstimme. So einfach sich das anhören mag, für Wahlster ist es ein Triumph:
Erstmals vermag eine Maschine auch der Betonung eines gesprochenen Satzes einen
Sinn zu entnehmen. "Verbmobil" heißt der digitale Dolmetscher aus Saarbrücken, und
er gehört zum Fortgeschrittensten, was die Sprachtechnologie weltweit zu bieten hat.
Seit 1993 tüfteln Wahlster und rund 100 seiner Kollegen aus der gesamten Republik
an dem, was sie stolz als "größtes wissenschaftliches Softwareprojekt in Deutschland"
preisen. 65 Millionen Mark bekamen sie bisher aus Bonn, weitere 31 Millionen
stiftete die Industrie. Ehrgeiziges Ziel der Forscher: eine Maschine, die gesprochenes
Deutsch oder Japanisch versteht und korrekt ins Englische übersetzt. Zwar ist
Verbmobil davon noch weit entfernt. Dennoch gelang es seinen Entwicklern jetzt, für
die nächsten drei Jahre 50 weitere Millionen Mark im Etat des Forschungsministers
lockerzumachen.
Das Erfolgsrezept der Väter des Verbmobils lautet: Bescheidenheit. Statt ihren
Computer mit den mehreren Hunderttausend Vokabeln der deutschen Sprache zu
füttern, begnügten sie sich mit ganzen 2500. Statt sich gleichzeitig an
Zeitungskommentaren, Küchenrezepten und wissenschaftlichen Artikeln zu
versuchen, beschränkten sie sich auf den kleinen Bereich der Terminabsprache.
Nur dank dieser Enthaltsamkeit gelang ihnen, woran andere KI-Forscher seit
Jahren scheitern. Ihr Computer
• versteht Spontansprache – die vielen Schmatzer, Ähms und Hms bringen das
Programm ebensowenig aus dem Konzept wie verschluckte Silben; die erreichte
Fehlerrate von 13 Prozent gilt bei dieser Art von Input als extrem niedrig;
62
• macht sich nichts daraus, ob ein Hesse oder ein Sachse zu ihm spricht – das
Programm ist "sprecherunabhängig";
• verfügt über ein grammatisches Analyseprogramm, das es ihm erlaubt, auch
unvollständige Sätze richtig zu deuten;
• kann anhand von Satzmelodie und Betonung erkennen, was wichtig oder
unwichtig ist und wo die Sätze enden – notwendige Voraussetzung zur Interpretation
von Sprache, da Gesprochenes keine Satzzeichen kennt.
Bei alledem stützt sich Verbmobil, anders als gängige Sprachcomputer, auf eine Art
Allgemeinwissen, das ihm bei seinem Sprachen-Job die Orientierung erleichtert. Weil
die Programmierer die Maschine mit vielfältigen Informationen über die Welt
gefüttert haben, kann sie Sprache nicht nur mittels Vokabelspeicher und
Grammatikregeln übersetzen, sondern ihr auch einen Sinn geben.
Herkömmliche Programme etwa könnten nur raten, ob in dem Satz: "Wir treffen
uns im Schloss" die Vokabel "Schloss" besser mit castle (Gebäude) oder mit lock
(Vorhängeschloß) zu übersetzen ist. Verbmobil hingegen
vermag die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen: Mit "wir", so entnimmt das
Programm seinem Datenspeicher, sind gewöhnlich Menschen gemeint, und die sind
Lebewesen von beträchtlicher Größe. So kann beim "Schloß" nur von einem Gebäude
die Rede sein, weil es das nötige Volumen aufweist. Gerade die schier unendliche
Komplexität, mit der menschliches Wissen im Kopf verschachtelt und vernetzt ist,
haben die Wissenschaftler in den frühen Jahren der KI-Forschung maßlos
unterschätzt. In zehn Jahren, so prophezeite 1957 Allen Newell, einer der Väter der
Künstlichen Intelligenz, werde der Computer wie ein Mensch denken und sprechen
können. Vier Jahrzehnte nach dieser Prognose gibt es das gleichberechtigte Gespräch
zwischen Mensch und Maschine noch immer nicht – oder allenfalls in der Phantasie
von Science-fiction-Autoren.
Zwar arbeiten viele Dolmetscher inzwischen softwareunterstützt. Etliche Ärzte
und Rechtsanwälte diktieren schon am Computer Programme wie der Web Translator
der amerikanischen Firma Globalink übersetzen online, wenngleich eher
radebrechend, die Seiten des World-Wide-Web in die Sprache des Benutzers. Viele
der auf dem Markt befindlichen Programme sind inzwischen mit mächtigen
Grammatikhilfen, sogenannten Parsern, und aufrüstbaren Wörterbüchern ausgestattet,
um sie gegen die Tücken der Sprache zu wappnen. Dennoch spucken sie oft nur
verstümmelten Textmüll aus – wirre Fehlleistungen, die Wahlster auf den Mangel an
Weltwissen zurückführt.
"Diese Systeme gehen in die Breite, während wir eine sprachliche Tiefbohrung
vornehmen", sagt der Wissenschaftler. Nur dank seiner programmierten
Welthaltigkeit übersetzt Verbmobil "vor dem Hotel" richtig mit "in front of the hotel",
"vor der Tagung" aber mit "before the Conference" und entlarvt, dass die Eingabe "31.
Februar" ein Irrtum sein muss.
Auch in der Sprachanalyse sind die Forscher weit vorangekommen: Das
akustische Sprachsignal wird digitalisiert, in wenige Millisekunden lange Stücke
zerhackt und mit gespeicherten Mustern verglichen. Mit jedem neuen Sprecher lernt
das System eine neue Aussprache kennen und übt sich gleichsam selber im Verstehen.
63
In der jetzt startenden zweiten Projektphase wollen die Saarbrücker Forscher den
Wortschatz des Programms auf 10 000 Wörter ausbauen. Neue Arbeitsfelder, zum
Beispiel die Buchung einer Reise, sollen sich Verbmobil erschließen.
Für die Industrie macht sich der digitale Gesprächspartner schon jetzt bezahlt.
Die an dem Projekt beteiligten Firmen haben die vorangeschrittene Spracherkennung
des Systems genutzt. So gehorcht im Daimler der gehobenen Klasse das Funktelefon
gut artikulierten Anweisungen; auch das Autoradio soll bald auf ein forsches
Kommando ("lauter") reagieren. Philips hat für Mediziner ein Gerät entwickelt, das
einen präzise diktierten Befund in Schriftdeutsch. Eine Version für Juristen soll
demnächst auf den Markt kommen.
Das Sprachprogramm Verbmobil will Wahlster bis zur Jahrtausendwende einem
breiten Publikum zugänglich machen. Dann werde es möglich sein, das Programm auf
einem anwählbaren Sprachserver abzurufen, um damit am Telefon mit Japanern oder
Engländern Termine zu vereinbaren. Den größten Markt für die digitale
Übersetzungshilfe sieht der Forscher jedoch bei "Tante Klara", die "nach Mallorca
fährt, kein Spanisch kann und sich im Hotel beschweren will". Ähnliches schwebt
auch Wahlsters Mitarbeiter Reinhard Karger vor: Wird es möglich sein, mittels
Verbmobil beim Autounfall in Griechenland mit einem wütenden Hellenen zu
verhandeln?
Wahlster winkt ab. "Es ist für die absehbare Zukunft Scharlatanerie zu
behaupten, Computer könnten bei jedem Thema übersetzen".
Vor allem wortstarke Wutausbrüche oder auch Liebesgeflüster, oft mehr als
doppeldeutig formuliert, stoßen beim Computer auf totales Unverständnis. "Im
emotionalen Bereich", so Wahlster, "sind wir noch völlig hilflos."
64
Bis zum Jahr 2000 rechnet die WHO dort mit 8,5 Millionen HIV-Infizierten und
Aidskranken.
Systemeinheit
Die Systemeinheit ist das Herzstück eines Computersystems. Normalerweise
handelt es sich dabei um einen rechteckigen Kasten, der unter oder neben dem
Schreibtisch aufgestellt wird. In diesem Kasten befinden sich viele elektronische
Komponenten, die Informationen verarbeiten. Die wichtigste dieser Komponenten ist
der als "Gehirn" des Computers fungierende Zentralprozessor (Central Processing
Unit, CPU) oder Mikroprozessor. Eine weitere Komponente ist der Arbeitsspeicher
(Random Access Memory, RAM), in dem von der CPU verwendete Informationen
temporär gespeichert werden, während der Computer eingeschaltet ist. Die im RAM
gespeicherten Informationen werden beim Ausschalten des Computers gelöscht.
65
Desktopcomputersystem
Nahezu jedes Teil des Computers ist über Kabel mit der Systemeinheit
verbunden. Die Kabel werden an spezifischen Anschlüssen (Öffnungen)
angeschlossen, die sich normalerweise an der Rückseite der Systemeinheit befinden.
Nicht zur Systemeinheit gehörende Hardware wird auch als Peripheriegerät oder
Gerät bezeichnet.
Speichermodule
Der Computer ist mit mindestens einem Laufwerk ausgestattet. Laufwerke sind
Geräte, die Informationen auf einem Metall- oder Kunststoffdatenträger speichern.
Auf dem Datenträger gespeicherte Informationen bleiben auch beim Ausschalten des
Computers erhalten.
Festplattenlaufwerk
Auf dem Festplattenlaufwerk des Computers werden Informationen auf einer
Festplatte gespeichert, d. h. einer starren Plattenscheibe oder einem Stapel von
Plattenscheiben mit einer magnetischen Oberfläche. Da Festplatten große Mengen von
Informationen speichern können, dienen sie gewöhnlich als primäres Speichermittel
des Computers. In dieser Funktion enthalten sie nahezu alle Programme und Dateien.
Das Festplattenlaufwerk befindet sich normalerweise im Innern der Systemeinheit.
Maus
Eine Maus ist ein kleines Gerät, mit dem Sie auf Elemente auf dem
Computerbildschirm zeigen und diese auswählen können. Obwohl Mäuse in vielen
Formen erhältlich sind, ähnelt die ursprüngliche Maus tatsächlich einer echten Maus.
Sie ist klein, länglich und über ein langes Kabel, das wie ein Schwanz aussieht, mit
der Systemeinheit verbunden. Einige neuere Mäuse sind drahtlos.
Eine Maus verfügt normalerweise über zwei Tasten: eine primäre Taste
(meistens die linke Taste) und eine sekundäre Taste. Bei vielen Mäusen ist zwischen
den zwei Tasten ein Rad vorgesehen, mit dem Sie in gleichmäßiger Bewegung durch
Bildschirme mit Informationen scrollen können.
Tastatur
Eine Tastatur wird hauptsächlich zur Eingabe von Text in den Computer
verwendet. Wie die Tastatur auf einer Schreibmaschine ist sie mit Tasten für
Buchstaben und Zahlen ausgestattet. zusätzlich verfügt sie jedoch über Sondertasten:
Die Funktionstasten in der obersten Reihe führen abhängig vom Kontext
unterschiedliche Funktionen aus.
Die Zehnertastatur auf der rechten Seite der meisten Tastaturen ermöglicht die
schnelle Eingabe von Zahlen.
Die Navigationstasten, z. B. die Pfeiltasten, dienen zur Bewegung innerhalb
eines Dokuments oder einer Webseite.
Monitor
Ein Monitor zeigt Informationen anhand von Text und Grafiken in visueller
Form an. Der Teil des Monitors, auf dem die Informationen angezeigt werden, wird
als Bildschirm bezeichnet. Wie ein Fernsehbildschirm kann ein Computerbildschirm
sowohl unbewegte als auch bewegte Bilder anzeigen.
67
Drucker
Ein Drucker überträgt Daten von einem Computer auf Papier. Für die
Verwendung des Computers ist kein Drucker erforderlich. Wenn Sie einen Drucker
besitzen, können Sie jedoch E-Mails, Karten, Einladungen, Ankündigungen und
anderes Material drucken. Viele Benutzer drucken auch gerne zu Hause eigene Fotos
aus.
Lautsprecher
Lautsprecher werden zum Wiedergeben von Sounds verwendet. Sie können in
die Systemeinheit integriert sein oder mit Kabeln angeschlossen werden. Lautsprecher
ermöglichen das Wiedergeben von Musik und Hören von Soundeffekten auf dem
Computer.
Modem
Wenn Sie den Computer mit dem Internet verbinden möchten, benötigen Sie ein
Modem. Ein Modem ist ein Gerät, das Computerinformationen über eine
Telefonleitung oder ein Hochgeschwindigkeitskabel sendet und empfängt. Modems
sind manchmal in die Systemeinheit integriert, Modems mit höheren
Geschwindigkeiten werden jedoch meistens als separate Komponenten angeboten.
Desktopcomputer
Desktopcomputer sind für den feststehenden Betrieb am Schreibtisch
vorgesehen. Sie sind in der Regel größer und leistungsfähiger als andere Arten von
PCs. Desktopcomputer bestehen aus separaten Komponenten. Die Hauptkomponente,
die als Systemeinheit bezeichnet wird, befindet sich im Allgemeinen in einem
rechteckigen Gehäuse und wird auf oder unter dem Schreibtisch aufgestellt. Andere
68
Komponenten, wie zum Beispiel Monitor, Maus und Tastatur, sind an die
Systemeinheit angeschlossen.
Laptopcomputer
Laptopcomputer sind leichte, mobile PCs mit einem flachen Bildschirm.
Aufgrund ihrer geringen Größe werden sie auch oft als Notebookcomputer
bezeichnet. Laptops können mit Akkus betrieben werden und sind daher überall
einsetzbar. Im Gegensatz zu Desktop-PCs befinden sich Prozessor, Bildschirm und
Tastatur in einem einzigen Gehäuse. Der Bildschirm kann auf die Tastatur
heruntergeklappt werden, wenn der Laptop nicht verwendet wird.
Handheldcomputer
Handheldcomputer, die auch als PDAs (Personal Digital Assistants) oder
"tragbare Computer" bezeichnet werden, sind akkubetriebene Computer, die klein
genug sind, um sie fast überall hin mitnehmen zu können. Sie sind zwar nicht so
leistungsfähig wie Desktop-PCs oder Laptops, eignen sich jedoch zur
Terminverwaltung, zum Speichern von Adressen und Telefonnummern und für
Computerspiele. Einige Handheldcomputer sind mit erweiterten Funktionen
ausgestattet und können zum Telefonieren und für den Zugriff auf das Internet
verwendet werden. Anstelle einer Tastatur verfügen Handheldcomputer über
berührungsempfindliche Bildschirme, so genannte Touchscreens, die Sie mit Ihren
Fingern oder einem Zeigegerät in Stiftform bedienen können.
Tablet PCs
Tablet PCs sind mobile PCs, die die Leistungsmerkmale von Laptops und
Handheldcomputern in sich vereinen. Tablet PCs sind genau wie Laptops
leistungsfähige Computer mit integriertem Bildschirm. Zudem können Sie, wie bei
Handheldcomputern, mit einem Tablettstift direkt auf dem Bildschirm Notizen
schreiben oder Bilder zeichnen. Darüber hinaus sind Tablet PCs mit
Handschriftenerkennungsfunktionalität ausgestattet und können handgeschriebene
Texte in Text umwandeln. Einige Tablet PCs sind so genannte "Convertible-PCs", bei
denen der Bildschirm gedreht und aufgeklappt werden kann, um die darunter liegende
Tastatur freizugeben.
Das Web
Das World Wide Web (im Allgemeinen als das Internet oder Web bezeichnet) ist
ein riesiger Informationsspeicher. Das Web ist der beliebteste Teil des Internets. Dies
liegt zum Teil daran, dass die Informationen in einem visuell ansprechenden Format
dargestellt werden. Schlagzeilen, Texte und Bilder können zusammen auf einer
einzelnen Webseite angeordnet werden – so wie auf einer Seite in einer Zeitschrift –
und mit Sounds und Animationen versehen werden. Eine Website ist eine Sammlung
von miteinander verbundenen Webseiten.
Mit Surfen ist die Suche im Web gemeint.
69
Тема 20: Газетно-публицистический стиль
1. Информационная заметка
Ведущим принципом языкового оформления информационной заметки
является стандартность и языковая экономия.
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g) Vorhersage bis Freitag
Südbayern: Örtliche Schnee – oder Regenschauer, meist aber wolkig mit
Aufheiterungen, l bis 6, nachts um null Grad. Zeitweise lebhafter und stark böiger
Wind um Südwest. Bayerisches Alpengebiet: Zunächst Schnee oder Schneeregen,
dann Wolkenauflockerungen, l bis 5, in 2000 m um -6 Grad. Nachts leichter Frost.
Mitunter stark böiger, in Gipfellagen stürmischer Wind aus Südwest bis West.
Nordbayern: Meist wolkig mit sonnigen Abschnitten. 2 bis 7, in den Kammlagen
nahe null Grad. In der Nacht frostfrei und regnerisch. Vorübergehend stürmischer
südwestlicher Wind. Baden-Württemberg: Zunehmende Aufheiterungen und kaum
noch Schauer. Um 8 nachts nahe null Grad. Zeitweise recht windig. Hessen,
Rheinland-Pfalz, Saarland: Zunehmende Aufheiterungen bei Tageswerten um 6
Grad, nachts kaum Frost.
2) Aufmacher:
Iswestija: "Europa wird zunächst das turkmenische Gas in russischen
Gasleitungen nicht finden"
Sewodnja: "Die Gasdiplomatie von Rem Wjaschirew – Das turkmenische Gas
wird wieder in die GUS fließen"
Nesawissimaja Gazeta: "Das neue Chasawjurt nähert sich"
Komsomolskaja Prawda: "Korschakow: Beresowski schmiedete Pläne,
Luschkow, Gussinski und Kobson umzubringen"
Kommersant Daily: "Wer repräsentiert das Vaterland?"
3) Innenpolitische Themen:
Sewodnja berichtet über die Bestätigung der endgültigen Planung der russ.
Militärreform durch Präsident Jelzin. Bis zum 01. Januar 1999 sollen die Streitkräfte
um 624.000 auf 1,2 Mio. Angehörige reduziert werden. Die zweite Etappe der
Strukturreform soll dann bis zum Jahre 2005 abgeschlossen werden, bis zu diesem
Zeitpunkt plant man, durch großzügige Anschaffungen neuer Rüstungstechnik die
Armee zu modernisieren. Zugleich habe aber Igor Sergejew eingestanden, dass sich
"die Armee am Rande einer Revolte" befinde.
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KD und NG berichten über den Stand der Vorbereitungen des für nächste Woche
geplanten Treffens zwischen Jelzin und Maschadow.
3. Интервью
Диалогические речевые жанры газетно-публицистического
функционального стиля
Среди диалогических жанров современной устной пропаганды и агитации
следует назвать "беседу", "диспут", "дискуссию", "полемику", "интервью".
Беседа – это вопросно-ответная форма обсуждения различных
общественно-политических проблем с определенной политической или
воспитательной целью. Она может быть групповой или индивидуальной.
Распространенной формой беседы является "круглый стол", "вечер вопросов и
ответов". Для переводчика очень важно уловить атмосферу беседы, которая
определяет тональность разговора.
Диспут – разновидность публичного обсуждения происходящего в форме
борьбы мнений между его участниками. При этом у участников диспута нет
единой точки зрения и заранее подготовленного ответа.
Дискуссия – это обмен мнениями по поводу какого-либо спорного вопроса.
Сущность любой дискуссии состоит в публичной защите или опровержении
какой-либо мысли (тезиса).
Полемика – это публичный речевой жанр, функция которого – защита
своей точки зрения и опровержение мнения оппонента.
Интервью – одна из форм диалогов-расспросов. Различают:
а) интервью вопросно-ответного типа, в котором репортер добивается ряда
конкретных реплик на кратко сформулированные вопросы;
б) интервью, в котором репортер более или менее развернутыми
репликами-вопросами программирует, как правило, еще более развернутые
реплики-ответы интервьюируемого;
в) интервью-обсуждение, в котором затрагиваются какие-либо довольно
сложные общественно-политические проблемы.
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Vielstich: Ja. Ich glaube, dass sie ihren Wahnsinn inszeniert. Sie will mit ihren
düsteren Andeutungen einer Machtintrige Claudius provozieren. Claudius, der
Thronräuber, erkennt, dass das Mädchen ihm gefährlich wird und schafft sie zügig ab.
SPIEGEL: Und was fällt Ihnen zur Königin ein, Hamlets Mutter, die Zuflucht
im Bett von Claudius sucht?
Vielstich: Die wird bei Kollegen oft als mannstolle, intrigante Hure inszeniert.
Daran glaube ich nicht. Ich erlaube mir die Pointe, das gängige Wahnsinnsprinzip
umzudrehen. Bei mir wird die Königin irre.
SPIEGEL: Finden sich für diese Deutung Belege im Text?
Vielstich: Nur da. Ich habe Shakespeares Stück so lange auseinander genommen,
bis ich den Krimi rausgepuhlt hatte. Ganz wie Sherlock Holmes stellte ich mir die
Frage: Wer weiß wann was? So kam ich dahinter, dass einige der gängigen
Vorstellungen, die über dieses Stück herumgeistern, nicht stimmen können.
4. Публичная речь
Основными стилистическими качествами публичной речи являются
правильность, богатство языка, краткость, ясность, точность, уместность,
эмоциональность.
Среди стилистических средств изобразительности и выразительности
используются тропы, сравнения, гиперболы, аллегории, эвфемизмы, пословицы,
поговорки, крылатые слова, цитаты. Очень сильным средством создания
публицистичности выступают авторские обновления указанных выше стили-
стических средств, т.е. намеренное изменение формы этих средств.
74
Тема 21. Стиль обиходного общения
1. Общее
Функциональный стиль обиходного общения обусловливает языковое
оформление содержания общения в сфере бытовых отношений людей. Он
характеризуется массовостью употребления в том смысле, что им пользуются
люди всех возрастов и профессий. Но он при этом не является средством массовой
коммуникации, как официальный, научно-технический и газетно-
публицистический функциональные стили, т.е. не рассчитан на массового
адресата. Это стиль – личный и личностный, индивидуальный, он рассчитан на
индивидуальных коммуникантов.
Сферу действия обиходного стиля можно поделить на две части: обиходно-
бытовую, охватывающую семейные бытовые отношения, включая круг друзей
и знакомых и обиходно-деловую, охватывающую неофициальное личное
общение в профессиональной среде (на работе).
Для указанных групп отношений характерны некоторые общие
принципиальные черты, такие как определенная стабильность отношений между
коммуникантами, определенный круг тем, ограниченный профессиональными
интересами или проблемами быта, высокая степень непринужденности общения,
вытекающая из повседневного контакта и достаточно равноправного
положения коммуникантов в общении.
76
синтаксические "перебои", повторы, корректирующие конструкции,
которые мотивированы всем комплексом условий непосредственного общения;
стяжение глагольных форм на -st с личным местоимением "du" в
форму -ste: Verstehste (Verstehst du);
всевозможные виды редукций: 'n Hans; 'n Puppe; 'nen Hunger haben;
Übung 1: Переведите:
Eltern sind «verderbte» Wesen für den psycho-religiösen Pubi. Zu erkennen ist
er/sie am Bücherregal, in dem sich Werke über Farblehren, Wünschelruten, Elfen und
«Ich-Findung durch Fasten» stoppeln. Der Spiri-Pubi ist also normalerweise ein
dünnes Kärlchen/Weibchen mit weißer Haut und schwarzen Klamotten, der das
Tageslicht meidet wie ein Vampir.
Egal ob Hip-Hopper, Punk, Müsli oder Normale: Wer zu einer der unzähligen
Jugendgruppen gehören will, muss so reden wie die anderen. Nicht nur an ihrer Kleidung
und Musik erkennen sich die Gleichgesinnten, sondern auch und vor allem an ihren
Jargons.
Damit wollen sich die Jugendlichen in erster Linie vom "guten Deutsch" der Eltern
und Lehrer abgrenzen: "Sie distanzieren sich von der Erwachsenenwelt, in dem sie gegen
deren Sprachnormen verstoßen", sagt die Düsseldorfer Linguistin Eva Neuland.
Dabei entwickeln die Kids bemerkenswerte Kreativität: Sie erfinden neue Begriffe
(Du motziger Ätzer), übernehmen Wörter aus dem Englischen (Ich bin voll
ausgepowert) und setzen deutsche Wörter zu neuartigen Wendungen zusammen (Ich
mach' mir da jetzt echt keinen Kopf drüber).
Angesichts der Wortspielereien ihrer Kinder warnen viele Eltern schnell vor
«schlechtem Deutsch» und «Sprachverfall». Sie vergessen dabei, dass die Sprache nicht
festgemauert in der Erden steht, unveränderlich bis ans Ende aller Tage, sondern sich
weiterentwickeln muss, um einer sich immer schneller verändernden Welt gerecht zu
werden. Für Sprachwissenschaftler ist die Jugendsprache ein wichtiger Motor dieses
Sprachwandels.
«Mit Twent-fluid no future für Pickel und Keime»: Vor allem die Werbung
übernimmt gern die Sprachspiele der Kids – und hat dabei den Marktfaktor Jugend fest im
Blick. Wie Pickelkeime verbreiten sich die Trend-Wörter über die Medien und landen
schließlich in den Lexika der Standardsprache. Wörter wie «abgefuckt», «affengeil» oder
«ätzend» stehen zum Beispiel längst im Duden.
Für die Jugendlichen sind sie damit «out», zur Provokation der Alten untauglich, weil
sie jetzt selbst ein Teil des Erwachsenen-Gelabers sind.
„Ein einfältiger Mensch in Mailand wollte sein Haus verkaufen. Damit er nun so
sehr davon loswerden möchte, brach er einen großen Stein aus demselben heraus, trug
ihn auf den großen Marktplatz, wo viel Verkehr und Handel getrieben wird, und setzte
sich damit unter die Verkäufer. Wenn nun ein Mann kam und fragt ihn: «Was habt Ihr
denn feil?», so sagt er: «Mein zweistöckiges Haus in der Kapuzinergasse. Wenn Ihr
Lust habt – hier ist ein Muster!»
79
sechzigtausendmal so mißbildungsverursachend wie Contergan...» Valerie Roths
Stimme erklingt über den Lautsprecher.
Der Monitor der BETA-Ausrüstung stand auf dem Boden des kleinen
Pensionszimmers. Über einen Recorder liefen auf seiner Mattscheibe alle
elektronischen Aufzeichnungen zu einer weiteren Folge der Umweltserie ab, welche
Marvin mit dem Team bereits gemacht hatte. Die Pension lag an der Peripherie einer
deutschen Großstadt. Bernd Ekland und Katja wohnten vorübergehend hier, die
anderen in einem Hotel. Der Kameramann, sein «Techniker», Markus Marvin und
Valerie Roth wollten noch am späten Abend dieses 13. September, bevor sie
abreisten, die Qualität der bisherigen elektronischen Aufzeichnungen überprüfen.
Der Bildschirm zeigt Valerie, ein Stabmikrophon in der Hand, vor einer Art
riesigem Stammbaum, der aus sehr komplizierten chemischen Formeln besteht. Er
bedeckt eine ganze Laborwand.
Valeries Stimme fährt fort: «Durch den Unglücksfall in Seveso ist Dioxin 2-3-7-
8-TCDD – das steht für Tetrachlordibenzodioxin – weltberühmt, besser:
weltberüchtigt geworden. Aber das TCDD ist nur ein Vertreter aus einer großen
Familie von fünfundsiebzig verschiedenen Dioxinen. Und dann gibt es noch eine
überaus zahlreiche und zum Teil nicht weniger giftige Verwandtschaft. Das sind
einhundertfünfunddreißig so genannte chlorierte Dibenzofurane. Wenn wir hier also
von den Dioxinen sprechen, dann meinen wir damit die insgesamt
zweihundertundzehn Vertreter dieser ehrenwerten Familie, nicht nur das in Seveso
freigesetzte 2-3-7-8-TCDD».
Die Kamera zeigt das Bundesinnenministerium in Bonn. Dazu Marvins Stimme:
«Der Bundesregierung in Bonn, genauer gesagt: dem damals für Umweltschutz
zuständigen Innenminister Zimmermann – wurde schon 1983 – schon 1983! – ein
"Steckbrief der Dioxinfamilie vorgelegt. Es ist wahrscheinlich, dass in späteren Jahren
weitere "Steckbriefe" dazukamen, als es ein Bundesumweltministerium und einen
Bundesumweltminister gab. Wir haben nur den Bericht von 1983, und auch in seinen
Besitz gerieten wir bloß, weil einen Beamten die Sorge um diese Welt nicht mehr
schlafen ließ. Er hat uns eine Fotokopie zukommen lassen. Bei der großen Zahl von
Beamten und Mitarbeitern im Ministerium ist es unmöglich, den Mann zu finden, der
uns dieses geheime Material übergab...»
«Hoffentlich», sagte Marvin und klopfte dreimal auf das Holz des
Pensionszimmertisches.
«Kannst beruhigt sein», sagte Valerie. «Das hat Philip sehr gut formuliert. Ihr
wisst, dass unser Mann aus einer ganz anderen Ecke kommt.»
Am Bildschirm jetzt ein dicker Bericht.
Stimme Marvins: «Dieses Dokument trägt den Titel: "Sachstand Dioxine" und
wurde im Bundesamt Berlin erstellt. Anlass war die erregte öffentliche Diskussion im
Frühjahr 1983 über den Verbleib von einundvierzig Fässern mit dioxinhaltigen
Abfällen aus der Unglücksfabrik in Seveso.»
Valeries Stimme: «Das Dokument lag dem Minister bereits im Mai 1983 vor. Es
hat das Aktenzeichen (man sieht es im Bild) römisch eins, arabisch vier, Strich neun-
sieben-null-sechs-eins, Schrägstrich einundsechzig und den Stempel (Kamera fährt
auf ihn zu): VS.
80
Marvins Stimme: «VS – das heißt: Verschlusssache. Nur für den
Dienstgebrauch».
Valerie Roth – braune Contactlinsen trug sie an diesem Abend – bat Ekland:
«Halt mal an!». Er stoppte die Kassette. «Sind Philips Texte okey für euch?»
«Völlig», sagte Marvin. «Das mit den wechselnden Stimmen auch. Klingt jetzt
schon prima. Wir haben ja nur provisorisch deine und meine Stimme darauf gelegt.
Später sprechen das Profis... Lass weiterlaufen, Bernd!»
Dieser setzte die Kassette wieder in Gang. Von der Straße herauf ertönte die
gehetzte Sirene einer Ambulanz, wurde sehr laut, verklang...
Valeries Stimme: «Sehen wir uns also an, welches geheime Wissen den obersten
Umweltschützer von 1983 über die Familie der Dioxine schon vor fünf Jahren zur
Verfügung stand.»
Stimme Marvins: «Am meisten schockiert die Aussage, dass Dioxine
mittlerweile ubiquitär, das heißt allgegenwärtig geworden sind – also auch in unseren
Nahrungsmitteln, in unserer Atemluft. Und das ist der Bundesregierung seit Jahren
bekannt!»
Übung 2: Переведите:
Marlen Haushofer
“Die Wand”
»Verdutzt streckte ich die Hand aus und berührte etwas Glattes und Kühles:
einen glatten kühlen Widerstand an einer Stelle, an der doch gar nichts sein konnte als
Luft. Zögernd versuchte ich es noch einmal, und wieder ruhte meine Hand wie auf der
Scheibe eines Fensters. Dann hörte ich lautes Pochen und sah um mich, ehe ich
begriff, dass es mein eigener Herzschlag war, der mir in den Ohren dröhnte. Mein
Herz hatte sich schon gefürchtet, ehe ich es wusste.« Eine Frau will mit ihrer Kusine
und deren Mann ein paar Tage in einem Jagdhaus in den Bergen verbringen. Abends
unternimmt das Paar noch einen Gang ins Dorf. Am Morgen stellt sich heraus, dass
die beiden in der Nacht nicht zurückgekehrt sind. Zusammen mit dem Hund macht die
85
Frau sich auf den Weg, um sie zu suchen. Doch plötzlich kehrt der Hund mit bluten-
der Schnauze zu ihr zurück, und dann stößt sie selbst auf ein unsichtbares Hindernis.
Es ist eine riesige gläserne Wand, durch die sie, der Hund, eine Katze und eine
trächtige Kuh in einem genau umgrenzten Stück Natur gefangen sind ...
Die Autorin
Marien Haushofer wurde am 11. April 1920 in Frauenstein/Oberösterreich
geboren, studierte Germanistik in Wien und Graz und lebte später in Steyr. Ihre
Erzählung „Wir töten Stella“ wurde 1963 mit dem Arthur-Schnitzler-Preis
ausgezeichnet. 1968 erhielt sie den österreichischen Staatspreis für Literatur. Sie starb
am 21. März 1970 in Wien. Ihre Romane und Erzählungen wurden in den letzten
Jahren neu entdeckt. Werke u.a.: „Das fünfte Jahr“ (1952), „Die
Vergißmeinnichtquelle“ (1956), „Wir töten Stella“ (1958), „Schreckliche Treue“
(1968), Erzählungen; »Eine Handvoll Leben“ (1955), „Die Tapetentür“ (1957), „Die
Mansarde“ (1969), Romane; außerdem Kinderbücher und Hörspiele.
Botho Strauß
„Groß und Klein“
Вампилов А.В.
«Двадцать минут с ангелом»
87
Анчугин: А он нам – мораль. Помочь, говорит, хотел, от души, говорит, от
всего сердца. Ну вот и бьемся мы тут с ним, а он на своем – просто, говорит,
даю, бескорыстно... Что же это такое, а? Рассудите, люди добрые.
Ступак: Мда... Интересно…
88
Часть III. Дополнительные тексты для перевода
в) Из сельскохозяйственной энциклопедии
Fruchtfolge l
Klee Winterweizen Kartoffel
Hafer Zuckerrübe Winterroggen
Kartoffel Sommergerste
89
Hochöfner Former Schmied
Stahlgießer Einrichter Dreher
Rohrwalzer Kernmacher Schlosser
г) Из газетных объявлений
1) Theaterkartenvorverkauf, 2) Autoan- und -verkauf, 3) Immobilien, 4) 4-
Zimmer-Neubauwohnung, 5) Antiquitätenankauf: Möbel, Porzellan, Bronze- und
Zinngegenstände, Gemälde und Grafiken
з) Из экспортной программы
FAHRZEUGBAU UND SCHIFFSBAU
Schienenfahrzeuge
Diesellokomotiven Schlaf- und Speisewagen
Dieseltriebwagen und -züge Eiswagen
Reisezugwagen Kühlzüge
Straßenfahrzeuge
Personenkraftwagen Spezialfahrzeuge
Lastkraftwagen Motorräder
Kleinbusse Motorroller
Fahrzeugelektrik
Kraftfahrzeugteile und -Zubehör
Schiffe
Fracht- und Passagierschiffe Schlepper
Fischereifahrzeuge Spezialfahrzeuge
91
Übung 3: übersetzen Sie:
Die Russen sind ganz schön abergläubisch, auch wenn sie es nicht zugeben. Es
gibt eine Reihe von Vorzeichen, aus denen man ablesen kann, was einen in der Zu-
kunft erwartet, und Regeln, wie man sich verhalten muss, um Böses abzuwenden –
oder umgekehrt: um das Glück, wenn es einem lacht, nicht zu verjagen.
So bringt es Unglück oder «nutzlose Scherereien», wenn man auf der Straße
einer Frau mit einem leeren Eimer begegnet. Einen Spiegel zerbrechen bedeutet den
Tod eines Verwandten oder anderen nahestehenden Menschen. Salz verschütten bringt
Streit.
Für den Dreizehnten nimmt man sich lieber nichts Ernsthaftes vor, noch dazu
wenn er ein Freitag ist; es kommt bestimmt nichts Gutes dabei heraus. Wenn eine
schwarze Katze über die Straße läuft, geht man lieber einen anderen Weg. Wenn man
irgendetwas zuhause vergessen hat, sollte man nicht umkehren, denn «Zurückkommen
ist ein schlechtes Vorzeichen», es wird dann «keinen Weg mehr geben».
Um das Unglück von sich abzulenken oder um es «nicht herbeizuhexen», muss
man auf Holz klopfen oder dreimal über die linke Schulter spucken.
Es gibt auch gute Vorzeichen: Eine Spinne zu sehen bedeutet eine gute
Neuigkeit; juckt die rechte Hand, bekommt man Geld (wenn allerdings die linke Hand
juckt, wird man Geld ausgeben müssen); wenn die Nase juckt, werden Sie einer
größeren Dosis Alkohol am Abend diese Tages nicht entgehen. Wenn jemand
während einer Unterhaltung niest, so ist das unmittelbar davor Gesagte wahr.
Wenn ein Unglück vorübergegangen ist und die Angst unbegründet war,
bekreuzigt sich ein Russe und sagt «Gott sei Dank!». Er bekreuzigt sich auch schon,
wenn er nur meint, dass ein Unheil heraufzieht. Manchmal kann (oder will) er die
Gefahr nicht sehen: «Grollt kein Donner, bekreuzigt sich der Mensch nicht». Ein
anderes Sprichwort benennt diesen Charakterzug, nicht vorauszudenken,
folgendermaßen: «Besonders schlau ist der Russe immer hinterher.»
Die Gesten der Russen stimmen vielfach mit den Gesten anderer Völker überein:
Den Finger an der Schläfe drehen, mit dem Zeigefinger drohen, sich am Hinterkopf
kratzen. Es gibt aber auch Gesten, die den Küssen eigentümlich sind: Den Daumen
der zur Faust geballten Hand in die Höhe strecken bedeutet Zustimmung,
Fingerschnalzen am vorgestreckten Hals bedeutet Konsum von Spirituosen. Man kann
einen Ausländer immer daran erkennen, wie er zählt; denn die Russen biegen beim
Zählen die Finger um, und zwar beginnend mit dem kleinen Finger.
92
So beginnt das Abendessen beim berühmten Professor Preobraschenskij, dem
Helden in Michail Bulgakows Novelle «Hundeherz». Und eine andere Figur
Bulgakows erinnert sich mit verständlicher Sehnsucht an jene Zeiten, als man in
Moskauer Restaurants «Sterlet, Sterlet im silberschimmernden Fäßchen, Sterlet in
Stücken, garniert mit Krebsschwänzen und frischem Kaviar» servierte.
Kaviar kam zur Zeit der Gelage im 17. Jahrhundert auf den russischen Tisch.
Die Gelage begannen mit Sülze, Kaviar und anderen kalten Vorspeisen. An-
schließend wurden heiße Suppen gereicht, danach dann Braten und zuletzt
Süßigkeiten. Im großen und ganzen hat sich diese Reihenfolge bis heute bei Fest-
mählern erhalten.
Immer standen verschiedenerlei Fischgerichte hoch im Kurs. Besonders
geschätzt wurde Wolgafisch, der sogar teurer war als Wild. Man glaubte, daß die
Gäste umso höher geachtet würden, je mehr Fisch auf den Tisch kam und je größer
er war.
Es gibt keine köstlichere, nahrhaftere und teurere Delikatesse als den
schwarzen Kaviar vom Stör und den roten Kaviar vom Lachs. Hauptlieferant ist
Russland. Der Störkaviar (vom europäischen Hausen, vom gemeinen Stör oder vom
Sternstör) gilt als umso besser und wird umso teurer bezahlt, je größer und heller
das Korn ist. Der weiße Kaviar von Stör-Albinos wurde früher nur an den
Zarenpalast geliefert. Silbergrauer, hellbrauner und goldbrauner Kaviar ist selten
und dementsprechend teuer. Etwas öfter kann man schwarzen Kaviar bekommen.
Störe werden im Kaspischen, im Schwarzen und im Asowschen Meer und in
den sibirischen Flüssen gefangen. Sie können mehrere Meter lang werden. Jährlich
werden für 500 Tonnen Kaviar 250.000 Fische gefangen. Das ist eine ziemliche
Menge für eine Fischart, die so selten ist wie die Störe. Deswegen sind am
Kaspischen Meer besondere Störzucht-Farmen aufgebaut worden.
Lachse (Keta-, Buckel- und Blaurückenlachs) werden hauptsächlich an den
Mündungen der fernöstlichen Flüsse gefangen, wo sie zum Laichen hinwandern. Das
sind die Pazifik-Lachse. In Deutschland kennt man eher einen anderen Lachstyp,
den atlantischen.
Kaviar isst man mit Bliny oder Kartoffelfladen oder mit Weißbrot und Butter.
Kenner essen diese Delikatesse mit besonderen Perlmutt-, Schildpatt- oder
Hornlöffeln direkt aus kleinen Fäßchen, die mit Eis ausgelegt sind.
1. Die „Regeln für den Gebrauch des bestimmten, des unbestimmten und des
Nullartikels“ sind in drei Kapitel unterteilt. Jedes dieser drei Kapitel folgt einem für
das gesamte Regelwerk einheitlichen Gliederungsprinzip: Jeweils im ersten Abschnitt
werden solche Artikelverwendungen dargestellt, die sich aus außersprachlichen
Zusammenhängen ergeben. Hier spielen sowohl die außersprachliche Realität als auch
die konkreten (ortlieben, zeitlichen, sozialen u.a.) Umstände, unter denen
kommuniziert wird, die ausschlaggebende Rolle. Im zweiten Abschnitt folgen
diejenigen Artikelverwendungen, die sich aus dem größeren Textzusammenhang bzw.
aus der Sorte von Texten ergeben, in die eine bestimmte Äußerung eingebettet ist. Im
93
dritten Abschnitt werden jeweils solche Artikelverwendungen erläutert, die aus den
Bedeutungsverhältnissen im Satz (bzw. auch im größeren Text) resultieren. Der vierte
Abschnitt bietet die Regeln, die an bestimmte grammatische Konstruktionen (Attri-
bute, Adverbialbestimmungen u.a.) gebunden sind.
(H.-J. Grimm)
3. Und so singen Menschen: mit der Familie, im geselligen Kreis der Freunde,
bei Geburtstagen, Feiertagen, Nachbarschafts- und Straßenfesten, bei Ausflügen,
Partys, im Auto und im Reisebus – oder auch einmal ganz still für sich. Einiges von
dem, was so gesungen wurde und gesungen wird, ist hier zusammengetragen.
Manche Lieder haben zweite Stimmen, sie können gesungen oder auf einem
beliebigen Musikinstrument gespielt werden. Alle Lieder haben
Akkordbezeichnungen; sie sind als Anregung für die Begleitung durch Klavier,
Gitarre oder Akkordeon gedacht. Es sind Vorschläge, die nach Geschmack und
Geschicklichkeit des Spielers abgewandelt werden können. Das gäbe dann eine
schöne Hausmusik.
(Großes Deutsches Liederbuch)
94
mittelhochdeutsche Nibelungenepos aus dem 12. Jahrhundert, vor allem aber auch die
ältere und jüngere Edda.
Übung 6:
Konjunktiv
4. Der Vater tat, als gehöre das Отец держался так, словно был
Schloß ihm. Stolz und kraftbewußt хозяином замка. Гордый и
ging er mit mir durch die Säle. преисполненный сознания своей
(J. R. Becher) мощи, переходил он со мной из зала в
зал.
Eine imposante Brücke in Uljanowsk wurde endlich eröffnet. Laut Angaben der
„Volgomost“ Gesellschaft, die mit dem Bau beschäftigt ist, macht die Länge dieser als
einer der größten Brücken Europas mit seinen Zufahrtwegen 13 km aus. Sie ist
bemerkenswert als Doppelstockbauwerk: unten fahren Züge und Straßenbahnen, oben
dienen vier Spuren dem motorisierten Verkehr.
Die außerordentliche Eröffnung fand am 13. November statt, wegen der Explosion in
einem Munitionsdepot. Weil die alte Brücke in der lebensgefährlichen Nahe von dem
Munitionsbrand liegt, erreichten viele Einwohner ihre Häuser auf dem neuen Weg.
Später machten sie traurige Witze, dass diese Eröffnungsfeier ein einzigartiges
Feuerwerk hatte und ein Aufsehen in der ganzen Welt erregte.
Die Brücke wurde jedoch am nächsten Tag wieder geschlossen. Ihre Neueröffnung,
eine Testeröffnung diesmal, erfolgte am 17. November. Im Laufe von drei Tagen
konnten alle Verkehrsmittel die neue Bahn ausprobieren. „Diese Brücke ist ein Teil
des Logistikprojekts „Wolgskij Transit“ („WolgaTransit“), das eine Möglichkeit gibt,
Güter aus Moskau nach Ural und Sibirien zu liefern“, teilte der Gouverneur Sergej
Morosow mit. Wladimir Gilyuk, der eine Probereise gemacht hat, erzählt über einen
wunderbaren Fahrbahnbelag: „Das ist ein Stückchen von einer Autobahn in
Uljanowsk. Leider, ist der Weg ins Stadtzentrum zweimal länger“. Die Autostraße an
die Brücke befindet sich außerhalb der Stadt.
Die dritte Finaleröffnung der Brücke soll nächste Woche stattfinden. Nach dem
Bericht vom Pressedienst der Administration korrigieren sie jetzt alle entdeckten
Defekte und warten auf eine Abordnung aus Moskau.
98
Die Einwohner hoffen, dass die neue Brücke sie vor zahlreichen Verkehrsstaue retten
wird, und denken sich einen Namen aus. Interfax-Wolga Nachrichtenagentur zufolge
gibt es unter anderem solche Vorschläge wie „Langerwartete Brücke“ oder
„Sowjetische Brücke“.
Jugendsprache
"Was guckst du, bin isch Kino?"
Von Fenja Mens
99
die Jugendlichen sofort dicht. Die Interviewer müssen interessante Themen finden,
zum Beispiel Musik."
Mitunter gibt Wiese den Teenagern auch Aufnahmegeräte mit, damit sie ihre
Gespräche aufzeichnen, gegen ein kleines Honorar.
Germanisten wie Heike Wiese sind fasziniert vom Witz und von der Kreativität,
mit der Jugendliche Sprache gebrauchen. Ihre Schöpfungen gelten inzwischen als
wichtige Quelle der Erneuerung des Standarddeutschen. Das wissenschaftliche
Interesse am Jugendjargon ist allerdings recht neu.
Noch in den 1970er Jahren haben Forscher ihn kaum beachtet – und wenn doch,
dann nur als Beispiel für beklagenswerten Sprachverfall. Das änderte sich in den
1980er Jahren. Zumindest in Westdeutschland – in der DDR war Forschung zu diesem
Thema unerwünscht, weil sie das Bild von Jugendliche mit Handys: Sprachmix mit
Regeln und Strukturen Gruscheln? Digga? Lollig? Manchmal verstehen Erwachsene
nur Bahnhof. Aus gutem Grund, sagt die Wuppertaler Soziolinguistin Eva Neuland:
"Jugendliche grenzen sich mit ihrem Sprachstil von Älteren ab, durchaus aber auch
von Jüngeren und Gleichaltrigen." Dies ist eines der Ergebnisse einer Studie, die
Neuland kürzlich abgeschlossen hat.
Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, befragten die
Wissenschaftlerin und ihr Team 1200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
zwischen zehn und 24 Jahren zu ihrem Sprachgebrauch.
Zehn- bis Zwölfjährige kennen demnach bereits jugendsprachliche Begriffe,
setzen sie aber nur gelegentlich ein, etwa um anzugeben. Erst 14- bis 17-Jährige bauen
Ausdrücke wie "tight" oder "mörder" (für super) situationsabhängig in ihre Sätze ein.
"Typischerweise wenn sie in einer Gruppe mit Gleichaltrigen zusammenstehen und
kommentieren, was drumherum passiert", sagt Neuland.
Dass der Anteil von Anglizismen zunimmt, konnte die Forscherin widerlegen.
Fachbegriffe wie "Skateboard" nicht mitgerechnet, tauchte nur etwa alle zwölf
Minuten ein aus dem Englischen entlehnter Ausdruck in einem Gespräch auf.
Außerdem werden diese regelgerecht ins deutsche Wortbildungssystem integriert,
etwa bei den Verb-Endungen: "Lass uns shoppen gehen" heißt es dann, oder "Hat er
das gecheckt?".
In jeder Region, Stadt, Schule, ja sogar Clique kursieren andere Wörter, denn die
Jugendsprache existiert so wenig wie die Jugend. Die meisten Begriffe lassen sich
jedoch kategorisieren: Es gibt sogenannte Verstärkungspartikel wie "echt",
typologisierende Begriffe für andere Leute wie "Emo" (emotionaler Mensch),
Wertungsausdrücke wie "fett" (für großartig) und bildhaft-ironische Neukreationen
wie "Friedhofsgemüse" (für Senioren). Und natürlich jede Menge Ausdrücke für
Angehörige des anderen Geschlechts und das, was man mit ihnen anstellen möchte.
All dies, so Neuland, diene dazu, sich der Gruppen- und Geschlechtsidentität zu
versichern: "Die Jugendlichen gleichen in ihrer Freundesgruppe regelmäßig sprachlich
ab, ob die anderen ihre Werte und Einstellungen teilen."
II Teil: "Hast du U-Bahn?" - was für die Information nicht zentral ist, wird
weggelassen
100
Heute gruseln sich Sprachbewahrer, wenn ihnen das sogenannte Kiezdeutsch zu
Ohren kommt, die derzeit wohl ungewöhnlichste Art von Jugendsprache. Sie ist in
Migrantenvierteln wie Berlin-Kreuzberg und Hamburg-Mümmelmannsberg
entstanden.
"Das Besondere ist, dass diese Form sich im Kontakt verschiedener Sprachen
entwickelt hat", erklärt Heike Wiese. Die Linguistin lebt in Kreuzberg und hat einen
Lehrstuhl an der Universität Potsdam. Vielleicht werden ihre Töchter eines Tages
auch "krass sprechen", wie die Jugendlichen ihren Slang nennen. Wiese würde das
nicht wundern: "Kiezdeutsch wird in ethnisch gemischten Gruppen auch von
Jugendlichen deutscher Herkunft benutzt."
Typisch für diese neuen Sprachstile sind Entlehnungen wie das türkische "lan"
(für Kumpel) oder das arabische "wallah" (leitet sich von wa allah ab, wörtlich "und
Gott", und dient zur Bekräftigung). Daneben gibt es Neukreationen wie "musstu", bei
denen Wörter zu einem neuen Ausdruck verschmolzen sind. "Musstu wird gegenüber
Einzelpersonen und gegenüber Gruppen verwandt", sagt Wiese. "Das zeigt, dass es
sich von der ursprünglichen Bedeutung entfernt hat." Charakteristisch sei es auch,
Verben mit Nomen zu kombinieren ("Hast du U-Bahn?" – "Nein, ich habe Fahrrad" /
Fährst du mit der U-Bahn? – Nein, mit dem Fahrrad) und Ortsangaben durch bloße
Nomen auszudrücken ("Ich geh Schule").
Während viele Deutschlehrer solche Sätze als Sprachverfall brandmarken, findet
die Germanistik-Professorin Wiese sie wissenschaftlich hochinteressant: "Was für die
Information nicht zentral ist, wird weggelassen, das ist sehr ökonomisch."
Verschmelzungen gebe es im Übrigen auch in der Umgangssprache. "Viele sagen
'hamwa' statt 'haben wir' und 'gehste' statt 'gehst du'."
Der Sprachmix höre sich zwar chaotisch an, habe aber Regeln und Strukturen.
"Für die berufliche Zukunft der Jugendlichen ist es jedoch wichtig, dass dies nicht die
einzige Varietät des Deutschen ist, die sie beherrschen", sagt Wiese. Sie empfiehlt
daher Lehrern, Kiezdeutsch zum Unterrichtsthema zu machen. "Wenn ihr
Sprachgebrauch ernst genommen wird, sind Jugendliche eher bereit, sich mit dem
Standarddeutschen zu beschäftigen."
Auch unter Teenagern ohne Kontakt zur Migrantenszene hatten sich vor einigen
Jahren Ausdrücke wie "Ultrakorregd" und Sprüche wie "Was guckst du, bin isch
Kino?" verbreitet.
Bekannt geworden ist die Kiezdeutsch-Karikatur "Kanak Sprak" durch Ethno-
Comedy-Shows wie "Stefan und Erkan". Die medial verbreiteten Begriffe wurden
vielfach übernommen. Ohnehin finden sich in Jugendsprache oft Anspielungen auf
Werbesprüche, Filme oder Lieder.
Mitunter wird auch der Sinn eines Wortes erweitert: "Der Begriff 'geil', sagt
Neuland, "hatte bis in die 1980er Jahre eine rein sexuelle Bedeutung. Dann wurde es
populär, ihn für alles zu benutzen, was Jugendliche gut fanden. Zugleich provozierte
'geil' die Erwachsenen, weil das Wort in ihren Ohren anstößig klang."
Zu den aktuell gewandelten Wörtern zählen "Opfer" (im Sinn von "Idiot"
gebraucht) und "ficken". Der für Erwachsene obszön klingende Satz: "Gestern wurde
ich ohne Fahrschein gefickt", heißt übersetzt ganz schlicht: "Gestern wurde ich ohne
Fahrschein erwischt."
101
Wie ganz neue Begriffe, etwa "Vollhorst" oder "Festnetztelefonierer" für
vermeintlich geistig Minderbemittelte, genau entstanden sind, lässt sich meist nicht
aufklären. Manches beruht auf Zufällen, vermutet Neuland: "Da unterläuft einem in
der Clique ein Versprecher, und alle lachen. Mitunter fließen solche Wörter dann in
den Sprachschatz der Gruppe ein und dienen als Erkennungssignal." Einzelnes ziehe
dann weitere Kreise und gehe irgendwann vielleicht in die Standardsprache ein. Doch
das brauche Zeit. Einiges, was in den 1970er und 1980er Jahren als Jugendsprache
galt – zum Beispiel "Typ" oder "cool" – benutzen heute Politiker in ihren Reden.
(Spiegel)
Holzwarenindustrie Nagold
102
Angebot über Spielwaren
(Unterschrift)
Anette Prollius
Firma
Foto-Prank
Lederergasse 28
1080 Wien
Bewerbung
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bewerbe mich um die Stelle als Verkäuferin in Ihrem
Fotogeschäft, denn ich bin dafür ideal geeignet.
Ich stamme aus einer ganz besonderen Adelsfamilie, habe
Taktgefühl und zarte, feine Umgangsformen. Ich habe schon als
Schulkind unheimlich gute Fotos von den allerhöchsten Gipfeln der
Alpen gemacht. Ich bin auffallend hübsch, schlank, groß und stets
erstklassig angezogen. Ich habe einen einmalig guten Schulabschluss
und eine fünfjährige Ausbildung bei dem profiliertesten Fotografen
des Landes, Gernhardt Groß. Von all meinen anderen guten
Eigenschaften können Sie sich selbst überzeugen, wenn ich nächste
Woche persönlich zu Ihnen komme und mich Ihnen vorstelle.
Textarbeit:
103
a Würden Sie Carola in Ihr Geschäft nehmen? Ja/Nein?
b Lesen Sie den Brief sorgfältig und kritisch. Welche Punkte gefallen Ihnen?
Welche Punkte gefallen Ihnen nicht? Warum?
c Welche Punkte in dem Brief sind sachlich nötig (stehen im Zusammenhang
mit der Bewerbung)? Welche Punkte sind sachlich unnötig?
d Schreiben Sie einen Antwortbrief an Carola.
Firma Foto-Prank
Lederergasse 28
1080 Wien
Bewerbung
hiermit bewerbe ich mich um die Stelle in Ihrem Geschäft- Ich bin nicht sicher, ob ich
für diese Stelle geeignet bin. Aber ich war in der Schule nicht schlecht und habe zum
Schulabschluss einen recht anständigen Notendurchschnitt erreicht. Das Zeugnis liegt bei,
und auch das Zeugnis von meiner dreijährigen Ausbildung, die ich hier in Graz bei Foto-
Kugler absolviert habe. Ich würde mich sehr bemühen immer fleißig und pünktlich zu sein
und Ihre Anweisungen sorgfältig zu befolgen.
Textarbeit:
Überlegen Sie kritisch, ob diese Bewerberin als Verkäuferin geeignet ist. Eine
Verkäuferin (oder ein Verkäufer) muss mutig kontaktfreudig selbstsicher schnell
selbständig sein.
Erfüllt die Bewerberin diese Forderungen? Antworten Sie ihr.
Entwickeln Sie nun (in kleinen Gruppen?) einen Bewerbungsbrief, in dem Sie
sich selbst nicht zu sehr loben, aber auch nicht zu bescheiden sind. Die Bewerbung
sollte enthalten: eine Begründung, warum ich mich für die Stelle für geeignet halte,
und einen knappen Hinweis auf Schulabschluss und Ausbildung.
Die äußere Form (Briefkopf und Briefschluss) ist in unseren Beispielen korrekt.
104
Übung 13: Elemente
DER OFFIZIELLE BRIEF
Der offizielle Brief sollte nur Punkte enthalten, die zur Sache gehören.
Er sollte eine klare Struktur haben. Bevor Sie ihn schreiben, nehmen Sie einen
Zettel und notieren Sie die Punkte, die Sie sagen wollen. Ordnen Sie die Punkte.
Stellen Sie das Wichtigste an den Anfang.
Der offizielle Brief sollte nicht subaltern wirken, nicht übertrieben höflich. Er
sollte einfach und immer höflich sein, so wie es ein guter Geschäftsstil verlangt.
105
Übung 14: Variation
Mörikestraße 31
Cleversulzbach
74189 Neuenstadt
Abonnement
(Michael Merk)
Schreibschule:
Schreiben Sie, so kurz wie möglich, einen offiziellen Brief. Der offizielle Brief
besteht aus zehn Teilen. Wählen Sie eine der folgenden Aufgaben:
1 Sie bestellen bei der Firma Alraun & Co. 25 Gartenzwerge in verschiede-
nen Größen, Farben und Formen (auf dem Fahrrad, mit Pfeife...)
2 Sie wollen mit dem Segelboot von Sizilien nach Tunis segeln und fordern
bei der Versicherung Orkan GmbH ein Angebot für eine Versicherung an.
3 Sie können die letzte Rate für Ihr Kleinauto nicht bezahlen und bitten um
einen Monat Aufschub.
4 Sie haben zwei Millionen geerbt und möchten dafür einige größere Tiere
kaufen. Sie fragen den Zoodirektor um Rat.
106
Wählen Sie eine der folgenden Aufgaben:
a Sie haben eine neue Arbeit als Bankangestellter in Emden gefunden. Sie
müssen nach Emden umziehen, sind verheiratet und haben ein Kind. Schreiben Sie an
die Bank und fragen Sie, ob sie Ihnen beim Besorgen einer kleinen Wohnung
behilflich sein kann. Beschreiben Sie genauer die Wohnung, die Sie brauchen.
b Sie haben von der Universität Halle ein Stipendium für zwei Semester
erhalten. Leider können Sie nun in diesem Jahr nicht kommen, da Sie dringende
familiäre Verpflichtungen haben. Im übernächsten Jahr könnten Sie kommen. Fragen
Sie an, ob man das Stipendium um ein Jahr verschieben könnte und begründen Sie
Ihre Bitte ausführlich.
c Das Reisebüro Chaos-Tours hat Sie betrogen. Statt des verspn großzügigen
Balkonzimmers mit Bad war es zum gleichen Preis eir ges Kellerzimmer; Ihr
Reiseleiter hatte von Ihrem Reiseland keine 1 usw. Schreiben Sie an Ihren Anwalt,
beschreiben Sie auch den tr Rest der Reise und beauftragen Sie ihn an das Reisebüro
einen Droh schreiben.
d Sie arbeiten seit vier Jahren als bei und bekommen immer noch Ihr
Anfangsgehalt, mit dem Sie nur einverstanden waren, weil man Ihnen baldige
Erhöhung versprochen hat. Nun fordern Sie bei der Leitung des Unternehmens
Gehaltserhöhung und begründe Ihren Antrag genau (Verantwortung, selbständige
Arbeit usw.).
Nach einem halben Jahr kann er Englisch so gut wie Deutsch. Dann beginnt er
mit dem Französischen, und dann lernt er Italienisch, Spanisch und Portugiesisch.
Zum Erlernen jeder neuen Sprache braucht er jetzt nur noch sechs Wochen. (Am
seinen Leben sind es 21 Sprachen, die er gelernt hat!)
Da er auch schon Russisch kann, schicken ihn seine Chefs als Vertreter ihrer
Firma nach Sankt-Petersburg. Nach kurzer Zeit wird er dort ein selbständiger
Großkaufmann. Achtzehn Jahre dauert es, da ist Schliemann ein vielfacher Millionär!
Nun hat er Geld, nun kann er seinen Kindheitstraum verwirklichen!
***
Sein Kindheitstraum ... Das geht aber nicht so schnell! Zuerst muss sich der
zweiundvierzigjährige erfolgreiche Kaufmann als bescheidener Gast unter die
Studenten der Pariser Universität setzen, um all das zu lernen, was er für seinen neuen
Beruf braucht.
Und dann kommt endlich der große Tag! Schliemann fährt von Konstantinopel
nach den Dardanellen und reitet dann weiter nach Troja. Aber wo liegt Troja
überhaupt? Eine Stadt mit diesem Namen gibt es seit Jahrtausenden nicht mehr.
107
Schliemann reitet durch das Land mit einem Buch in der Hand: Es ist die Hias. Vor
2700 Jaken hat Homer in seinem Heldenepos die
Stadt Troja und ihre Lage beschrieben. Und Schliemann liest und sucht...
Erfindet einen Berg, den man im Volk "Palast" nennt. Der Name sagt schon viel! Hier
muss es sein! Hier hat Troja gestanden!
Der ganze Berg ist eine Trümmermasse, denn auf den Ruinen des alten Troja
haben Griechen und Römer ihre Städte gebaut. Das alles muss Schliemann abtragen,
wenn er sein Troja finden will.
Aber nun kommen zahllose unerwartete Schwierigkeiten. Zuerst muss er von der
türkischen Regierung die Erlaubnis bekommen, hier Ausgrabungen zu machen. Er
erhält sie erst nach längerer Zeit. Dann erklären ihn die Professoren in aller Welt für
verrückt, weil er sagt, dass er weiß, wo Troja lag.
1870 kann er endlich mit den Arbeiten beginnen.
108
6. Für die 90er Jahre wird nun also die 5. Generation erwartet, die mindestens
zehn Milliarden Rechenoperationen in der Sekunde ausführen kann.
Meckerossi, Besserwessi
Arrogant und karrieregeil die einen, geizig und maulfaul die anderen. Junge
Westdeutsche verraten, wie sie über Ostdeutsche denken – und umgekehrt. Das
Jugendmagazin "Spiesser" hat Experten mit den Vorurteilen konfrontiert.
Lange war der Osten in den Augen vieler Westdeutscher vor allem das: Ein
hässlicher Ort, ein Landstrich voller Plattenbauten, hinter dessen grauen Fassaden
spießige Menschen wohnen, die eine seltsame Sprache sprechen und scheußliche
Klamotten tragen. Umgekehrt betrachteten viele Ostdeutsche den Westen als Hort des
Kapitalismus, bewohnt von arroganten Karrieristen, die Andersdenkende gnadenlos
mobben.
Die Zeiten haben sich geändert. Heute findet ein reger Austausch zwischen Ost
und West statt. Abiturienten aus Hessen studieren in Dresden. Azubis aus Leipzig
finden Jobs in Köln. Sind junge Ossis und Wessis also völlig frei von Vorurteilen?
Von wegen! Einige Klischees haben sich gehalten – auch 18 Jahre nach der Wende.
Vier Geschichten über Vorurteile im Osten und im Westen – und darüber, wie es
wirklich ist.
Witze
Zwei Ostfriesen unterhalten sich. "Pass auf", sagt der eine, "Ich habe hier Geld in
der Hand, wenn Du errätst wie viel es ist, dann gehören die zwei Euro Dir!"
"Ach", sagt der andere, "wozu soll ich mir wegen lumpiger zwei Euro den Kopf
zerbrechen!"
Ein Ostfriese fährt nach Bayern in den Urlaub und sieht in seinem Hotel einen
Spiegel an der Wand. Er packt ihn ein und schickt ihn seinen Eltern mit einem Brief
auf dem steht: "Schaut nur wie nett die Bayern sind! Die haben hier sogar ein Bild von
mir aufgehängt."
Der Vater sieht sich den Spiegel an und sagt zu seiner Frau: "Mein Gott, ist unser
Sohn alt geworden!"
Die Mutter schaut über Vaters Schulter in den Spiegel und sagt: "Kein Wunder,
wenn er mit so einer hässlichen alten Frau zusammen ist!"
Was machen Ostfriesen, wenn sie eine Schlange sehen? Sie stellen sich hinten
an.
Wie fängt ein Ostfriese Mäuse? Er jagt sie unter einen Schrank und sägt die
Beine ab!
Was macht ein Ostfriese mit einem Messer in der Hand am Ufer des Sees? Er
möchte in See stechen.
Warum essen die Ostfriesen keine Essiggurken? Weil sie mit dem Kopf nicht in
das Glas reinkommen...
110
Ein Projektmanager, ein Maschinenbauingenieur und ein Informatiker machen
einen Autoausflug durch die Berge. Als sie gerade einen Pass hinunterfahren,
reagieren plötzlich die Bremsen nicht mehr. Das Auto kommt von der Straße ab und
stürzt ins Tal hinunter. Etwas benebelt steigen die drei aus.
Da meint der Projektmanager: "Tja, am besten machen wir mal ein Meeting und
checken die Lage."
Darauf der Maschinenbauingenieur: "Ach was, ich hab mein Sackmesser dabei,
damit repariere ich die Bremsen."
Kommt der Informatiker und sagt: "Warum so kompliziert, wir schieben die
Karre wieder die Straße hinauf, steigen ein und schauen, ob es noch einmal passiert."
Was ist der Unterschied zwischen einem Theater und dem Bundestag?
Im Theater werden gute Schauspieler schlecht bezahlt!
Wer waren die ersten drei Politiker? – Die Heiligen Drei Könige!
Sie legten die Arbeit nieder, zogen schöne Gewänder an und gingen auf Reisen.
In der Schule fragt die Lehrerin, was ein Trauerfall ist. Sagt der erste Schüler:
"Wenn ich meine Geldbörse verliere!"
"Nein" sagt die Lehrerin, "das nennt man einen Verlust!"
Sagt der nächste Schüler: "Wenn ein Loch in unserm Dach ist, und es hereinregnet!"
"Nein" sagt die Lehrerin wieder, "das nennt man einen Schaden!"
Sagt der dritte Schüler: "Wenn unsere Bundeskanzlerin sterben würde!"
"Richtig" sagt die Lehrerin, "das wäre ein Trauerfall, und kein Schaden und kein
Verlust!"
Der Professor der Chemie sagt bei seinem Experiment zu den anwesenden
Studenten: "Wenn ich nicht sehr vorsichtig bin, dann fliegen wir alle in die Luft. Und
bitte treten Sie doch etwas näher, damit Sie mir besser folgen können."
113
Gleichzeitig stehen immer mehr Jugendliche zu ihrer Muttersprache. So sehr man
es vor einigen Jahren ablehnte in Deutsch zu singen, so begeistert singen die Fans
heute bei Konzerten deutscher Hip-Hop-Bands mit
Wie sprechen also die Jugendlichen in Deutschland im Jahr 2003? Meistens ganz
normal! Und kein Deutschlernender sollte versuchen, die Jugendsprache zu Jemen“,
besonders da sie weder grammatikalisch noch vom Vokabular her gut ist. Aber es ist
schon interessant sie etwas zu verstehen und damit auch das Lebensgefühl mancher
jungen Leute heute.
"Ich gehe in Deutschland viel öfter auf Partys, als ich es in Italien getan habe. Ich
komme aus einem kleinen Ort, da gibt es so was nicht so oft. Hier bin ich fast jedes
Wochenende unterwegs, entweder auf Privatpartys, zu denen ich eingeladen werde,
oder auf diesen etwas größeren, halboffiziellen, bei denen die Leute einen Raum
mieten und die Gäste dafür Eintritt bezahlen. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie
viel Bier und Schnaps getrunken wird. Wissen Deutsche eigentlich, wie viel sie
trinken? Ich will jetzt nicht schimpfen, ich trinke ja auch immer mit, aber ich glaube,
eine deutsche Party ohne Bier wäre keine Party. Oder alle fänden es total schrecklich.
Kürzlich war ich bei Südamerikanern eingeladen. Wir saßen die ganze Nacht
zusammen, haben nur Saft getrunken und uns bis morgens um vier köstlich amüsiert.
Ich glaube, so was wäre mit Deutschen nicht möglich. Sie müssen Alkohol trinken,
um in Stimmung zu kommen, um lockerer zu werden, sich miteinander zu unterhalten
und Spaß zu haben. Vielleicht auch deshalb, weil sie nicht so offen gegenüber
Fremden sind. Sie kommen als Grüppchen und gehen als Grüppchen. Ich lerne auf
deutschen Partys ganz selten jemand kennen. Würde ich alleine auf ein solches Fest
kommen, würde ich auch alleine wieder gehen. Vielleicht wollen sie ja gar keine
Fremden kennenlernen? Ich glaube wirklich, sie sind lieber mit denen zusammen, die
sie schon kennen. Die Deutschen sind weniger aufmerksam als die Italiener, schauen
einen nicht an. Vielleicht ist ihnen deshalb auch nicht so wichtig, was sie auf Partys
für Klamotten anhaben. In Italien bespreche ich mit meinen Freundinnen jedes Mal
stundenlang, was wir tragen werden. Hier haben die Leute abends das Gleiche an wie
tagsüber. Sogar an Silvester sahen sie so aus wie immer.
Auch das mit dem Tanzen ist irgendwie komisch: Es dauert sehr lange, bis mal
jemand tanzt. Niemand traut sich so richtig. Alle warten, bis einer den Anfang macht.
Und dann tanzen vor allem die Mädchen. Die Jungs tanzen selten bis gar nicht, weil
sie wohl Angst haben, sich lächerlich zu machen und ihre Coolness zu verlieren.
Deshalb wird natürlich auch nicht oft zusammen getanzt. Ja, in Deutschland tanzen
die Menschen nicht miteinander, sondern eher alleine."
Claudia Parisi, 17, aus Arco am Gardasee,
lebt seit September in Bremen und geht im Juli zurück nach Italien.
114
Übung 23: Übersetzen Sie:
Deutsche Mädchen:
"Deutsche Mädchen sind viel freundlicher und offener als die Mädchen in Costa
Rica. Sie haben keine Angst, öffentlich mit einem Jungen gesehen zu werden. Und sie
kümmern sich nicht groß darum, ob ein Mädchen 'so etwas tut' oder nicht. Sie
machen, was sie wollen und kämpfen um ihre Gleichberechtigung. Vielleicht merken
sie das nicht immer, aber es ist so. Sie sind auch im Umgang mit Jungs sehr entspannt.
Man redet halt einfach so miteinander und trifft sich, ohne dass es gleich etwas mit
Sex zu tun haben muss. Und wenn es dann doch in diese Richtung geht, geben sie
einem das auch zu verstehen. Als ich hierher nach Bad Oldeslohe gekommen bin,
waren es Mädchen und nicht Jungs, die auf mich zugegangen sind und mir geholfen
haben.
Ich habe auch viele Mädchen kennen gelernt, die sich für Politik interessieren
und die in fremde Länder fahren, um den Menschen dort zu helfen. Meine
Gastschwester, etwa, ist gerade in Guatemala, um dort an einer Schule zu arbeiten.
Außerdem finde ich, dass deutsche Mädchen sehr gut angezogen sind. Hosen, Pullis -
alles sieht elegant und selbstbewusst aus. Sie ziehen sich für sich an und nicht für die
Blicke der Männer. Sie scheinen die Blicke nicht nötig zu haben. Das ist wirklich
etwas Besonderes. Die Mädchen in Costa Rica kleiden sich betont sexy, tragen knappe
Röcke und Tops, präsentieren immer nur ihren Körper, verstecken aber ihre Seele. Bei
den deutschen Mädchen ist es ihre ganze Art, die sie so schön macht. Das schönste
deutsche Mädchen, das ich kenne, ist meine Schulfreundin Hannah. Weil sie so
hilfsbereit ist und immer das tut, was sie für richtig hält. Sie hat mir in meinen ersten
Wochen in Deutschland geholfen, wo sie nur konnte: Ob ich Probleme mit der
Sprache hatte oder einfach nur einsam war, sie war immer da.
An der Eigenständigkeit der Mädchen liegt es wohl auch, dass die Paare hier in
Deutschland nicht so zusammenkleben wie in Costa Rica. Ich kann mich mit Mädchen
treffen, obwohl sie einen Freund haben.
Das Einzige, was mich an deutschen Mädchen stört, ist, dass sie dieses Vorurteil
gegenüber Südamerikanern haben: Viele denken, ich wäre ein Macho und wollte
sowieso nur mit ihnen ins Bett gehen."
Roberto Tenorio, 18, aus San José, lebt seit September in Bad Oldeslohe bei Hamburg und
geht im Juli zurück nach Costa Rica.
Typisch Russisch
Russland ist nicht nur Putin, Borschtsch und Sputnik. Wir haben ein paar ebenso
wichtige Schmuckstücke und Exportartikel für Sie gesammelt.
Schöne Frauen Sie ist schön, erfolgreich oder hat einen reichen Mann, was sie
selbst auch sehr reich macht. Sie urlaubt im Winter in St. Moritz, trägt dort natürlich
Pelz gegen die Temperaturen und die höchsten High Heels fürs Image. Die russische
Frau, die wir hier links zeigen, ist das russische It-Girl, Kunst-Liebhaberin und
115
gerüchteweise Roman-Abramowitsch-Freundin Dasha Zhukova (rechts ihre
Freundin). Ihre Handtasche ist von Chanel.
Der Mythos Die Zarenfamilie wurde in der Nacht zum 17. Juli 1918 im Zuge der
russischen Revolution hingerichtet. Das Schicksal von Zar Nikolaus II., seiner Frau
und den fünf Kindern gab bis zur endgültigen Bestattung der Familie im Jahr 1998
viel Stoff für Mythen her. So sollte die jüngste Zarentochter Anastasia überlebt haben,
die gleichnamige Zeichentrickverfilmung aus dem Jahr 1997 spielte in der ersten
Woche 15 Millionen Dollar ein und war für mehrere Oscars nominiert.
Game not over Block für Block in die richtige Lücke fallen lassen. So einfach
und doch so erfolgreich: Tetris wird auch mehr als 20 Jahre nach seiner Erfindung
noch weltweit gespielt. Es wurde 1985 von drei russischen Wissenschaftlern
entwickelt.
Grundversorgung Blinis mit Kaviar ist ein russisches Nationalgericht. Wer sich
das "Schwarze Gold" von den Störarten wie Beluga, Osietra, Sevruga nicht leisten
kann, isst die leckeren Pfannkuchen mit allem, was die Küche sonst so hergibt. Hier
die Zutaten für vier bis sechs Personen: 650 Gramm Mehl, ein halber Liter Milch, 25
Gramm Hefe, 25 Gramm Butter, 100 ml Sahne, 2 Eier, 2 Teelöffel Zucker, 1 Teelöffel
Salz, Öl zum Braten.
Ein Heim im Garten Die Datscha ist der Gegenentwurf zur Plattenbauwohnung.
Und weil es davon recht viele gibt in Russland, erfreuen sich die kleinen Ferienhäuser
an Seen oder in sonstiger Natur immer noch großer Beliebtheit. Ähnlich dem
deutschen Schrebergarten.
Gas für alle War das ein Aufschrei! Als im Dezember 2005 bekannt wurde, dass
Altkanzler Gerhard Schröder nach einer politischen Anstandspause quasi direkt in den
Aufsichtsrat der russisch-deutschen Nordeuropäischen Gas-Pipeline AG (NGEP)
berufen wurde. Der russische Gaskonzern Gazprom war mit 51 Prozent
Mehrheitsgesellschafter bei der NEGP. Das mindestens fünf Milliarden Euro schwere
Großprojekt hatte Schröder noch als Kanzler maßgeblich vorangetrieben und im
September 2005 zusammen mit "Freund" Putin besiegelt.
Zuletzt machte das russische Unternehmen Schlagzeilen, als es der Ukraine den
Hahn zudrehte. Und Schröder? Hat inzwischen noch andere Ämter inne. Zum Beispiel
Berater des chinesischen Außenministeriums.
Mama ist die Beste! Eins, zwei, drei, vier ... Schütteln und aufdrehen, und da ist
ja noch eine! Die Matroschka-Puppe ist vielleicht die Großmutter des
Überraschungseis. Bis zu 48 Teile kann eine Matroschka-Puppe beherbergen.
Präsentiert wurde solche Mammut-Matroschka im Jahr 1913 auf einer Spielzeugmesse
in St. Petersburg. Für gewöhnlich sind in einer der hölzernen Puppen um die acht
Puppen enthalten. Eine Mutter und ihre Nachkommenschaft oder aber immer kleiner
werdende andere Mütter. Die Matroschka ist das Lieblings-Souvenir für Sammler und
Reisende aus Russland.
Exportschlager Das "Kalaschnikow"-Schnellfeuergewehr ist ein Klassiker. Laut
Amnesty International sind 100 Millionen Stück auf fünf Kontinenten im Umlauf, und
es ist die meist verbreitete Waffe der Welt. In Serie ging das Gewehr im Jahr 1947, es
wurde nach dem russischen Konstrukteur Michail Kalaschnikow benannt.
116
Übung 25: Übersetzen Sie:
Sebastian Vettel hat es doch noch geschafft: Er beendet die spannendste Saison
der Formel-1-Geschichte mit einem dramatischen Schlusssieg als jüngster
Weltmeister der Formel-1-Geschichte.
Der dreifache Weltmeister Niki Lauda hat nun wirklich schon viel gesehen in
seiner aktiven und passiven Motorsportkarriere. Doch für dieses eine Mal verharrte
der Formel-1-Experte nahezu sprachlos. Er zog sein berühmtes rotes Käppi vom Kopf
und wollte es gar nicht wieder aufsetzen: „Der Sebastian mit seinen ganzen Ups und
Downs hat doch tatsächlich noch das Ganze rumgerissen. Und das in einer Art und
Weise, womit keiner mehr gerechnet hätte.“ Lauda weiter: „Er hat durch sein riesiges
Talent übertrieben und Fehler gemacht. Aber er hat durch jeden Fehler sofort gelernt.“
In der Tat, Vettel hat dieses Jahr in Istanbul seinen Teamkollegen abgeschossen. In
Spa hat er Jenson Button torpediert. Und in Ungarn hatte er beim Fahren hinter dem
Safetycar ganz offensichtlich die Regeln nicht im Kopf.
Das waren seine Fehler. Die ihn aber nicht daran hinderten, seine unglaublichen
Stärken genau dann auszuspielen, als sie am wichtigsten waren. Der Heppenheimer
holte in den letzten vier Rennen der Saison unglaubliche drei Siege – beim vierten
Rennen schied er nur wenige Runden vor Zielleinlauf wegen Motorschaden in
Führung liegend aus. Diesen unglaublichen Schlussspurt konnte Vettel selbst kaum
fassen: „Ich habe dieses Jahr nur einmal die WM angeführt – und das war hier. Und
jetzt habe ich die WM gewonnen. Ein Traum!“
117
Politologen Wolf Wagner. Ostbürger fühlen sich als Deutsche zweiter Klasse und
haben Angst vor Diskriminierung. Nicht zu Unrecht, wie die Geschichte von Gabriele
S. zeigt.
Das größte Vorurteil: Ossis sind faul
Nicht zu Unrecht, wie auch die Geschichte von Michael Meyen zeigt. Wer ihn
besucht, trifft einen Privilegierten. Der Professor für Kommunikationswissenschaft an
der LMU hat ein Büro hoch oben in einem alten Unigebäude in der Münchner
Innenstadt. Meyen bietet regelmäßig Seminare an, die mit Ostdeutschland zu tun
haben, sodass ihn eine Studentin fragte, ob er etwa ein Problem mit seiner Herkunft
habe. Hat er nicht, stellt er klar. Aber was die Studentin nicht wusste: Auch er hat
Diskriminierung – vermutlich – aufgrund seiner Herkunft erlebt.
Ausgeschrieben war damals, als er sich nach München bewarb, eine Professur auf
Lebenszeit. Es gab mehrere Bewerber, Meyen erfüllte die Kriterien am besten. Als
feststand, dass die Stelle an den Mann aus Leipzig zu vergeben war, änderte die
Univerwaltung nachträglich die Bedingungen, erzählt der Wissenschaftler. Aus der
Professur auf Lebenszeit wurde eine befristete Stelle. Meyen nahm sie trotzdem. Er
kann nicht beweisen, dass die nachträgliche Änderung mit seiner Herkunft zu tun hat,
und er hat auch nie versucht, es zu beweisen. Aber der Verdacht liegt nahe. „Heute“,
sagt er, „ist es üblich, Professorenstellen zunächst zu befristen. Damals war es das
ganz und gar nicht.“ Nach drei Jahren hatten Dekan und Kollegen erlebt, dass der Ossi
sich auf seinem Lehrstuhl nicht ausruhte, sondern fleißig und ehrgeizig war – erst
dann wurde die Stelle wieder umgewandelt in eine unbefristete. Meyen hat sich
durchgebissen.
Der Unterschied zwischen Gott und Wessi
Insgesamt sind nur fünf Prozent aller Professuren in den geistes- und
sozialwissenschaftlichen Fächern an Akademiker aus den neuen Bundesländern
vergeben, die meisten davon in den neuen Bundesländern. Keiner der Dax-Vorstände
und keiner der Bundesverfassungsrichter stammt aus Ostdeutschland, kaum ein
Chefredakteur ist Ostdeutscher. Am anderen Ende der Skala gibt es ihn wirklich, den
sprichwörtlichen Hartz-IV-Empfänger im Osten, und es gibt ihn doppelt so häufig wie
im Westen. Diejenigen Ostbürger, die Arbeit haben, jobben häufiger in prekären
Verhältnissen und verdienen im Schnitt 17 Prozent weniger als ihre Kollegen im
Westen.
Es entsteht ein Bild, hier Westdeutsche, weiter oben in der Hierarchie, dort
Ostdeutsche, eher am unteren Ende der Leiter. Das Bild stimmt so nicht, aber die
meisten Deutschen haben es dennoch verinnerlicht. Der Politologe Wolf Wagner hat
sich den Be- und Empfindlichkeiten zwischen Ost und West gewidmet und kann
erklären, wie sie zustande kommen: In einem der größten gesellschaftlichen
Experimente der Geschichte wurde Deutschland zweigeteilt in einen demokratisch
und einen sozialistisch geprägten Part. Vierzig Jahre blieben Zeit, unterschiedliche
Lebenswirklichkeiten herauszubilden. Dann kam die Wende, und die Westdeutschen
hatten es nicht nötig, sich in irgendeiner Form anzupassen. Veränderung wurde von
den Ostdeutschen erwartet, und nur von ihnen. Es gab damals etwa 60 Millionen
118
Westdeutsche und 20 Millionen Ostdeutsche. Die Mehrheit definierte den Standard,
somit ist Deutschland bis heute Westdeutschland. Die Ostdeutschen wehren sich mit
Spott: Was ist der Unterschied zwischen Gott und Wessi? Gott weiß alles, Wessi weiß
alles besser.
Übung 27: Übersetzen Sie:
Feminismus-Debatte
Wie Schneewittchens böse Stiefmutter
Alice Schwarzer attackiert die Familienministerin. Doch die Frauen von heute
wollen mit ihrem Ideologie-Ballast nichts mehr zu tun haben.
Schade. Nun ist Alice Schwarzer doch wieder da, wo viele Frauen nicht sein
wollen: in der Ecke der radikalen Feministinnen. Oder war sie vielleicht nie dort
herausgekommen? Hatte man diese Position nur verdrängt, weil sie in jüngster Zeit
Richtiges gesagt hatte, etwa zur Lage der hierzulande lebenden Musliminnen? Die
Heftigkeit der Attacke gegen die Familienministerin jedenfalls ist überzogen. Sie
offenbart, dass Schwarzer und ihresgleichen längst nicht für die Interessen aller
Frauen eintreten mögen. Sie nehmen eine ganz eigene Diskriminierung vor, die der
Frau-Frau.
Als solche hat Kristina Schröder sich geoutet: Sie ist selbstverständlich gut
ausgebildet, hat studiert, ist promoviert. Sie hat sich vor ihrer Berufung zur Ministerin
auf dem schwierigen Feld der Integrationspolitik wacker geschlagen und im BND-
Untersuchungsausschuss ihren Mann gestanden. Und bei alledem ist sie trotzdem
nicht zu einem geschlechtslosen Wesen mutiert. Sie kleidet sich fraulich, gibt in einem
Interview zu, dass sie es angenehm findet, wenn ihr ein Mann die Tür aufhält und hat
sogar – welch Frevel – bei der Hochzeit den Namen ihres Mannes angenommen. All
das scheint für Alice Schwarzer zu viel.
Noch nicht am Ziel der Gleichberechtigung angekommen
Anstatt sich darüber zu freuen, wenn heute junge Frauen politische Spitzenämter
bekleiden, erscheint die Grande Dame der Frauenrechtsbewegung wie
Schneewittchens missgünstige Stiefmutter, die immer noch glaubt, sie sei die
Schönste im Land. Nein, Frau Schwarzer, die jungen Frauen von heute nehmen es wie
selbstverständlich hin, was Sie ihnen zum Teil erkämpften: Sie erwarten, dass sie nach
einer guten Ausbildung in ihrem Beruf arbeiten und gleichzeitig Partnerin und Mutter
sein können. Die modernen Frauen verstecken sich nicht mehr in geschlechtslosen
Hosenanzügen oder Schlabberkleidern, um von der Männerwelt akzeptiert
beziehungsweise von dieser nicht als Frau zur Kenntnis genommen zu werden.
Dass wir damit nicht am Ziel der Gleichberechtigung angekommen sind, ist
unbestritten. Es gibt zu wenige Frauen in Dax-Vorständen. Wenn die CSU aktuell eine
Quote beschließt, so zeigt das zumindest, wie auch in der Politik noch nach Wegen
einer besseren Verteilung der Posten auf Männer und Frauen gesucht wird. Und wenn
Frauen für dieselbe Arbeit weniger Lohn bekommen, ist das ein Missstand, der
bekämpft werden muss. Aber gehört zu alledem nicht auch die Frage, ob wirklich alle
Frauen in Karriere, Macht und Geld ihr Ziel sehen?
Vielleicht wollen Frauen Kinder?
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Darf der Gedanke nicht zugelassen werden, dass Frauen Kinder wollen und nicht
dazu gezwungen werden? Dass sie diese Kinder auch erleben und nicht ausschließlich
einer wie auch immer organisierten Betreuung anvertrauen möchten? Entspricht das
nicht – Entschuldigung, Frau Schwarzer – einem natürlichem Empfinden, das
vielleicht von Frauen, die sich bewusst gegen eigene Kinder entschieden haben, nicht
nachvollzogen werden kann? Was ist vor diesem Hintergrund so falsch an dem Satz
der Familienministerin: „Dass das Geschlecht nichts mit Biologie zu tun hat, sondern
nur von der Umwelt geschaffen wird – das hat mich schon als Schülerin nicht
überzeugt.“?
Als „hoffnungslosen Fall“ bezeichnet die Frauenrechtlerin die Frauenministerin,
nicht zuletzt deshalb, weil diese Junge fördern möchte. Mag sein, dass es keine
wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, wie Schwarzer schreibt, dass eine Übermacht
weiblicher Pädagogen das Lernen von Jungs behindert. Sicher stimmt es, dass
Halbstarke es eher uncool finden zu lernen und cooler zu pöbeln. Das Problem ist aber
doch, dass die überwiegend weiblich dominierten Lehrerkollegien damit vielfach nicht
umgehen können. Dem Bewegungsdrang von Jungen wird in der Schule oft ebenso
wenig entsprochen, wie ihr selbstverständliches Kräftemessen richtig verstanden wird.
Schnell erhalten sie so den Stempel von Störern und unsozialen Wesen. Manches
„Konfliktgespräch“ könnte man sich schlicht sparen, wenn Jungs den einen oder
anderen kleineren Konflikt selbst austragen dürften. Daher ist es nur zu begrüßen,
wenn die Ministerin prüfen lässt, wie die Pädagogik Mädchen wie Jungen
gleichermaßen gerecht werden kann. Das macht Kristina Schröder noch nicht zu einer
erfolgreichen Ministerin. Zur Kritik an ihr taugt dieser Punkt jedoch nicht.
In der „taz“, wahrlich kein Blatt, dass des Anti-Feminismus verdächtig wäre,
schreibt der Schriftsteller Ralf Bönt in dieser Woche ein denkwürdiger Satz: „Lese ich
aber Alice Schwarzers offenen Brief an die Ministerin Schröder, dann habe ich … das
Gefühl, dass sie die Frauen schwach und unterdrückt braucht, um sich als ihre Heldin
und Befreierin installieren zu können.“ Und weiter: Die Frauen heute „fühlen, dass die
alte Kämpferin genau jenen Weg versperrt, den sie öffnen wollte und geöffnet hat. Ihr
Feminismus kann sich in die Rente verabschieden“.
(Focus Freitag 12.11.2010)
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Заключение
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Библиографический список:
1. Архипов, А.Ф. Самоучитель перевода с немецкого языка на русский /
А.Ф.Архипов. – М.: Высш. шк., 1991. – 255 с.
2. Брандес, М.П. Предпереводческий анализ текста: учеб. пособие /
М.П.Брандес, В.И. Провоторов. – М.: НВИ-ТЕЗАУРУС, 2002. – 224 с.
3. Крушельницкая К.Г. Советы переводчику: учеб. пособие по нем. яз. для
вузов / К.Г.Крушельницкая, М.Н. Попов. – М.: ООО «Издательство Астрель»:
ООО «Издательство АСТ», 2002. – 320 с.
4. Латышев Л.K Технология перевода: учеб. пособие по подготовке
переводчиков (с нем. яз.) / Л.К.Латышев. – М: НВИ – ТЕЗАУРУС, 2000. – 280 с.
Список использованной литературы для перевода:
1. Вампилов, А.В. Прощание в июне: Пьесы / А.В.Вампилов. – М. :
АСТ: АСТ МОСКВА: Транзиткнига, 2005. – 443 с.
2. Böll, Heinrich: Die verlorene Ehre der Katharina Blum. München:
Deutscher Taschenbuch GmbH, 2009. – 121 S.
3. Deutschland in kleinen Geschichten. München: Deutscher Taschenbuch
Verlag GmbH & Co. KG, 1997. – 264 S.
4. Hauptmann, Gaby: Nur ein toter Mann ist ein guter Mann. München:
Piper Verlag GmbH, 1996. – 301 S.
5. Haushofer, Marlen: Die Wand. Berlin: List, 2006. – 285 S.
6. Lind, Hera: Ein Mann für jede Tonart. Frankfurt am Main: Fischer-
Taschenbuch-Verl., 1996. – 286 S.
7. Strauß, Botho: Groß und klein, Szenen. München, Carl Hanser Verlag,
1978. – 139 S.
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СОДЕРЖАНИЕ
Введение .........................................................................................................................3
Основные задачи курса:................................................................................................4
Часть I. Грамматические особенности перевода .......................................................5
Тема 1. Перевод реалий.............................................................................................5
Тема 2. Учет грамматических значений при переводе ..........................................8
Тема 3. Нормы ситуативного словоупотребления ...............................................10
Тема 4. Переводческие трансформации ................................................................13
Тема 5. Мотивированное применение трансформаций .......................................19
Тема 6. Регулярные и ситуативные соответствия. Клише. .................................21
Тема 7: Особенности перевода временных форм.................................................25
Тема 8: Перевод заголовков....................................................................................27
Тема 9: Перевод цифровых данных .......................................................................29
Тема 10. Перевод рекламных текстов....................................................................33
Тема 11: Перевод пассивных конструкций ...........................................................35
Тема 12: Перевод придаточных предложений и союзов .....................................39
Тема 13: Перевод сослагательного наклонения ...................................................42
Тема 14: Передача сослагательного наклонения в косвенной речи ...................46
Тема 15: Перевод предложений со сказуемым в форме Футурум II ..................49
Часть II. Стилистические особенности перевода ....................................................54
Тема 16: Деловое письмо ........................................................................................54
Тема 17: Деловой стиль ...........................................................................................57
Тема 18: Научно-технический стиль .....................................................................61
Тема 19: Компьютерная терминология .................................................................65
Тема 20: Газетно-публицистический стиль ..........................................................70
Тема 21. Стиль обиходного общения ....................................................................75
Тема 22. Литературно-художественный стиль .....................................................81
Часть III. Дополнительные тексты для перевода .....................................................89
Заключение ................................................................................................................121
Библиографический список: ....................................................................................122
Библиографический список: ....................................................................................122
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Учебное издание
ЛР №020640 от 22.10.97.
Подписано в печать 14.12.2010. Формат 60×84/16.
Усл. печ. л. 7,21. Тираж 100 экз. Заказ 212.
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