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Folie 1 Folien
Formelsammlung
Folie 2
Fragen Antworten
Soll die Keks AG den LKW kaufen? Investitionsrechnung
Hat die Keks AG genügend Finanzplanung
finanzielle Mittel, um den LKW zu
kaufen?
Woher bekommt die Keks AG Finanzierung
zusätzliche finanzielle Mittel?
Wer hilft bei der Beschaffung Finanzinstitutionen
zusätzlicher finanzieller Mittel?
Wie kann die Keks AG sich gegen Derivate
verschiedene Risiken (z.B.
steigende Preise, schwankende
Wechselkurse) absichern?
Kapitel 1
Folie 6 Grundlegendes zur Finanzwirtschaft
Einführung in die Finanzierung
Was ist Finanzierung?
Folie 7
Relevant sind:
Höhe der Zahlung
Richtung der Zahlung
Zeitpunkt der Zahlung
Einführung in die Finanzierung
Grundbegriffe
Folie 8
Finanzierung (i.e.S.)
Zahlungsreihe, die mit einer Einzahlung beginnt
z.B. Kreditvergabe aus der Sicht des Schuldners
Investition
Zahlungsreihe, die mit einer Auszahlung beginnt
z.B. Kreditvergabe aus der Sicht des Gläubigers
Einführung in die Finanzierung
Relevanz des finanzwirtschaftlichen Bereichs
Folie 9
Wo ist
Wissenschaftliche Mittel- Mittel-
Finanzierung
Disziplin aufbringung verwendung
relevant?
Straßenbau,
In öffentlichen Steueraufkommen Bildung,
Finanzwissenschaft
Haushalten Kreditaufnahmen Landwirtschaft,
Infrastruktur, etc.
Einkommen der
Haushalts- Hausbau, Autokauf,
In privaten
Personal Finance mitglieder Ausbildung,
Haushalten
Urlaub, etc.
Kreditaufnahmen
Betriebs- Personalausgaben,
wirtschaftliche Eigenmittel Produktionsmittel,
In Unternehmen
Finanzierungs- Fremdmittel Fuhrpark,
theorie Beteiligungen, etc.
Einführung in die Finanzierung
Traditionelle Sichtweise: Güter- und finanzwirtschaftlicher Kreislauf
Folie 10
schaftlicher
Güterwirt-
Bereich
ströme
Güter-
schaftlicher
Finanzwirt
Finanzwirt-
Zahlungs-
(Produktion)
Zahlungs
Bereich
ströme
Auszahlungen Einzahlungen
Kapitalbindung Kapitalfreisetzung
(Investition) (Desinvestition)
Rechnungswesen
Finanzwirtschaft:
(insbes. Buchhaltung):
Entscheidungsvorbereitung Dokumentation
zukunftsbezogen vergangenheitsorientiert
Kriterium:
passen die Konsummöglichkeiten, die sich aus den
Zahlungsströmen einer Investition ergeben, zu den
Konsumwünschen?
Kreditgeber Kunden
z.B. Zins- Unternehmen z.B. Zahlungs-
zahlungen bedingungen
allgemeines Oberziel:
Maximierung des Vermögens
Liquidität:
Fähigkeit zur termin- und betragsgenauen Erfüllung von
Zahlungsverpflichtungen
bei Nichteinhaltung:
temporäre Illiquidität
Unsicherheit
Höhere Kapitalkosten
Kreditsicherheiten
permanente Illiquidität
Insolvenz
Einführung in die Finanzierung
Aufgaben des Finanzmanagements
Folie 17
Zielbildung
Handlungsmöglichkeiten
Entscheidung
Modelle
Wozu dienen Modelle?
Folie 20
1. Problemstellung
in komplexer
Realität
3. Bearbeitung und
Lösung der Problem-
stellung im Modell
Modelle
Arten von Modellen
Folie 21
Modelle:
deskriptive Modelle:
Beschreibungsmodelle
Prognosemodelle
normative Modelle:
Entscheidungsmodelle
Modelle
Beschreibungsmodelle
Folie 22
Ziel:
Beschreibung eines komplexen Sachverhalts
Strukturen und Zusammenhänge erkennen
Beispiele:
Wie reagiert der Umsatz auf die eingesetzten
Marketinginstrumente?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Einzahlungen,
Auszahlungen und Liquidität?
Modelle
Prognosemodelle
Folie 23
Ziel:
Bestimmung von zukünftigen Werten wichtiger Größen bzw. deren
Wahrscheinlichkeitsverteilungen
Voraussetzung:
Ausreichend genaues Beschreibungsmodell
Beispiele:
Welcher Umsatz ist im nächsten Monat zu erwarten, wenn in
diesem Monat bestimmte Marketinginstrumente eingesetzt
werden?
Welche Einzahlungen und welche Liquidität sind im nächsten Monat
zu erwarten, wenn in diesem Monat ein bestimmter Umsatz erzielt
wurde?
Modelle
Entscheidungsmodelle
Folie 24
Ziel:
Ermittlung der – gemessen an einem bestimmten Kriterium –
besten Entscheidungsalternative
Voraussetzung:
Beschreibungs- oder Prognosemodell
Beispiel:
Welche Investitionen sollten durchgeführt werden, um bei
gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Liquidität das Nettovermögen
zu maximieren?
Wesentlich:
Festlegung eines geeigneten Entscheidungskriteriums
Modelle in der Finanzierung
Elemente eines Entscheidungsmodells
Folie 25
Aktionen (Handlungsalternativen)
einander ausschließend
vom Entscheidungsträger kontrollierbar
(Umwelt-)Zustände
vom Entscheidungsträger idR nicht beeinflussbar
Wahrscheinlichkeiten
objektive oder subjektive Wahrscheinlichkeiten für das Eintreffen
der jeweiligen Umweltzustände
Handlungskonsequenzen
monetäre Folgen der Aktions-Zustands-Paare
Entscheidungskriterium
Entscheidungsmodelle
Arten von Wahrscheinlichkeiten
Folie 26
Objektive Wahrscheinlichkeit:
Grenzwert der relativen Häufigkeiten einer (unendlich) großen Zahl
gleichgelagerter Fälle
Subjektive Wahrscheinlichkeit:
Grad der Überzeugung, welche eine Person vom Eintritt eines
Ereignisses hat
Modelle
Arten von Entscheidungen
Folie 27
Entscheidung unter
Sicherheit:
eintretender Umweltzustand ist bekannt
Risiko:
Wahrscheinlichkeiten für Umweltzustände sind bekannt
z.B. Roulette, Lotto
Unsicherheit:
Wahrscheinlichkeitsverteilung der Umweltzustände ist nicht
bekannt
z.B. Einführung eines neuen Produkts auf einem neuen Markt
Modelle
Struktur des allgemeinen Entscheidungsmodells
Folie 28
z1 z2 z3 … zn
p1 p2 p3 … pn
a1 x11 x12 x13 … x1n
a2 x21 x22 x23 … x2n
a3 x31 x32 x33 … x3n
… … … … … …
am xm1 xm2 xm3 … xmn
Investition in Phony:
gute Börsenlage : Gewinn = 20.000 ⋅ 0,5 = 10.000
ungünstige Börsenlage : Gewinn = 20.000 ⋅ (− 0,25) = −5.000
usw.
Erwartungswert:
gewichteter Durchschnitt der monetären Handlungsfolgen einer
Aktion ai
Gewichte sind die Wahrscheinlichkeiten pj
E(x i) = x i 1 ⋅ p 1 + x i 2 ⋅ p 2 + K + x i n ⋅ p n
n
= ∑x
j= 1
ij ⋅p j
Modelle
Beispiel 2: Entscheidung unter Risiko/1
Folie 32
weitere Lösungsmöglichkeiten:
z.B. Orientierung am schlechtesten Ergebnis
z.B. Orientierung am besten Ergebnis
z.B. Berücksichtigung der Abweichung zwischen den tatsächlichen
Zahlungen und dem Erwartungswert
⇒ Berücksichtigung des Risikos
Risiko:
Möglichkeit der positiven oder negativen Abweichung einer Handlungs-
folge von ihrem Erwartungswert
(mehr dazu in Einheit 5)
Modelle
Kapitalmarktmodell/1
Folie 35
Kapitalmarkt:
• Breite
• zeitliche Struktur
• Laufzeit
• Unsicherheit
Modelle
Kapitalmarktmodell/2
Folie 36
Kapitalgeber Kapitalnehmer
leistet heute Auszahlung erhält heute Einzahlung
erhält zukünftigen leistet zukünftigen
Zahlungsstrom Zahlungsstrom
Käufer (Nachfrager) des Verkäufer (Anbieter) des
Zahlungsstroms Zahlungsstroms
Kapitalanbieter Kapitalnachfrager
Kapitalanlage Kapitalbeschaffung
Modelle in der Finanzierung
Kapitalmarkt
Folie 37
Kapitalgeber: Kapitalnehmer:
Käufer eines Zahlungsstroms Verkäufer eines Zahlungsstroms
vollständiger Kapitalmarkt:
jeder beliebige Zahlungsstrom kann gehandelt werden
Selbsttest
Beispiel 3: Portfoliorendite/1
Folie 39
Von zwei Wertpapieren sind folgende Prognosen über ihre Renditen bekannt:
Rendite UZ 1 UZ 2 UZ 3
Wertpapier A 12% 6% -8%
Wertpapier B -4% 2% 8%
erwartete Portfoliorendite:
UZ 1: 12 ⋅ x − 4 ⋅ (1 − x ) ≥ 0 UZ 3: − 8 ⋅ x + 8 ⋅ (1 − x ) ≥ 0
16 ⋅ x ≥ 4 − 16 ⋅ x ≥ −8
x ≥ 0,25 x ≤ 0,5
Portfolios, bei denen zwischen 25% und 50% in Wertpapier A und der Rest in
Wertpapier B investiert wird, haben in keinem der möglichen Umweltzustände
eine negative Rendite.
Kapitel 3
Folie 41 Elementare Finanzmathematik
Finanzmathematik
Grundlagen/1
Folie 42
wichtiger Grundsatz:
ein Euro heute ist mehr wert als ein Euro morgen
Risiko
Inflation
Annahme:
Zahlungen fallen jeweils am Ende einer Periode an
t = 1: K1 = K 0 + K 0 ⋅ i = K 0 ⋅ (1 + i)
t = 2: K2 = K1 + K 0 ⋅ i = K 0 ⋅ (1 + 2 ⋅ i)
t = 3: K3 = K2 + K 0 ⋅ i = K 0 ⋅ (1 + 3 ⋅ i)
K
Allgemein:
KN = K0 ⋅ (1 + N ⋅ i)
K0 = KN ⋅ (1 + N ⋅ i)−1
Finanzmathematik
Zusammengesetzte Verzinsung
Folie 46
t = 1: K1 = K 0 + K 0 ⋅ i = K 0 ⋅ (1 + i)
t = 2: K2 = K1 + K1 ⋅ i = K 0 ⋅ (1 + i)2
t = 3: K3 = K2 + K2 ⋅ i = K 0 ⋅ (1 + i)3
K
Allgemein: KN = K 0 ⋅ (1 + i)N
K 0 = KN ⋅ (1 + i)−N
Finanzmathematik
Fragestellungen
Folie 47
Sie legen heute 1.000 für 2 Jahre zu einem Zinssatz von 5% p.a. an.
Wie hoch ist das Guthaben nach 2 Jahren bei einfacher bzw. bei
zusammengesetzter Verzinsung?
KN
KN = K 0 ⋅ (1 + ieff )N ⇒ ieff = N −1
K0
Lösung:
14.000
ieff = 3 − 1 = 0,0527 ( = 5,27%)
12.000
Finanzmathematik
Zeitwerte und Äquivalenz
Folie 51
Aufzinsen:
·(1+i) s ·(1+i) (N-s) Aufzinsungsfaktoren
Abzinsen:
·(1+i) -s ·(1+i) -(N-s) Abzinsungsfaktoren
Unterjährige Verzinsung:
i i i i
⋅ 1 + nom ⋅ 1 + nom ⋅ 1 + nom ⋅ 1 + nom
4 4 4 4
4
i
⋅ 1 + nom
4
Finanzmathematik
Unterjährige Verzinsung/2
Folie 53
Effektive Verzinsung:
bei unterjähriger Verzinsung mit m Zinsterminen:
m m
i i
1 + ieff = 1 + nom ⇒ ieff = 1 + nom − 1
m m
Stetige Verzinsung:
unendlich viele Zinstermine, m → ∞
m
i
lim 1 + nom = einom e=2,718281..., Eulersche Zahl
m→∞ m
KN = K 0 ⋅ einom ⋅N
K 0 = KN ⋅ e −inom ⋅N
Finanzmathematik
Beispiel 6: Endwerte
Folie 55
Sie legen heute 1.000 für 2 Jahre auf ein Sparbuch mit einem
Zinssatz von 5% p.a.
Wie hoch ist das Guthaben nach 2 Jahren bei jährlicher, viertel-
jährlicher und stetiger Verzinsung?
m
i
⋅ 1 + kon,m
m
Konformer Zinssatz:
m
i
bei unterjähriger Verzinsung: 1 + ieff = 1 + kon,m ⇒ ikon,m = m ⋅ (
m
1 + ieff − 1 )
m
Sie legen heute 1.000 für 2 Jahre auf ein Sparbuch mit einem Zinssatz von
5% p.a.
Wie hoch ist der konforme unterjährige (bei 4 Zinsterminen) bzw. stetige
Zinssatz (das ist jener Zinssatz, mit dem Sie nach 2 Jahren genau den
gleichen Betrag von 1.102,5 erhalten wie bei jährlicher Verzinsung)?
konform
ikon,∞ = ln (1 + 0 ,05) = 0 ,0487902 ≅ 4 ,88% K2 = 1.000 ⋅ e 0 ,0487902⋅2 = 1.102,5
stetig
Finanzmathematik
Rentenrechnung
Folie 59
Konstante Renten
Steigende oder fallende Renten
Rentenperiode = Zinsperiode
Rentenperiode > Zinsperiode
Finanzmathematik
Annuität/1
Folie 60
0 1 2 N-1 N
t
K0 -A -A ... -A -A
⋅ q−1
⋅ q−2
⋅ q−N+1
⋅ q −N
qN − 1
Rentenbarwert: K0 = A ⋅
(q − 1 )⋅ qN m
i
q = 1 + nom
m
Annuität: A = K0 ⋅
( q − 1 ) ⋅ qN
qN − 1
Finanzmathematik
Annuität/2
Folie 61
Sie wollen jährlich einen konstanten Betrag auf ein Sparbuch mit einem
Zinssatz von 5% p.a. legen und nach 10 Jahren einen Betrag von 100.000
angespart haben.
Wie hoch ist der jährlich notwendige Ansparbetrag bei jährlicher und bei
vierteljährlicher Verzinsung?
4
0,05
vierteljährlich: q = 1 + = 1,05095
4
− 4⋅10
0,05 0,05095 ⋅ 1,0509510
A = 100.000 ⋅ 1 + ⋅ = 7.915,44
4 1,0509510 − 1
Finanzmathematik
Beispiel 10: Barwert einer Annuität
Folie 63
Lösungsweg:
t=0 t=1 t=2 t=3 t=4 t=11 t=12
4.020,27 4.265,10
1,0310 − 1
500 ⋅
⋅ 1,03 −2 0,03 ⋅ 1,0310
Ewige Rente:
bei jährlicher Rente und jährlicher Verzinsung:
A∞
Rentenbarwert: K0 =
i
Rentenhöhe: A ∞ = K0 ⋅ i
Finanzmathematik
Unterjährige Renten
Folie 65
⋅ (1 + i/ 4 )−4 A A
−4 ⋅2
⋅ (1 + i/ 4 ) q = (1 + i/4 )4
N=2
⋅ (1 + i / 4 )−1
A A A A A A A A
−2
⋅ (1 + i / 4 )
⋅ (1 + i / 4 )−3
q = (1 + i/ 4 )
⋅ (1 + i / 4 )−7
N=8
−8
⋅ (1 + i / 4 )
Finanzmathematik
Beispiel 11: Vierteljährliche Rente
Folie 67
qN − 1 1,00758 − 1
K0 = A ⋅ = 2.500 ⋅ = 19.341,53
(q − 1 ) ⋅ qN 0,0075 ⋅ 1,00758
Rentenhöhe: t = 1: R1
t = 2: R2 = R1 ⋅ (1 + g )
t = 3: R3 = R2 ⋅ (1 + g ) = R1 ⋅ (1 + g )2
K
R1∞
Rentenbarwert: K0 =
i−g
g<i
Höhe der ersten
Rentenzahlung: R1∞ = K 0 ⋅ (i − g)
Finanzmathematik
Rentenbarwerte
Folie 71
Vorschüssige Verzinsung:
Zinsen werden am Anfang der Periode fällig
z.B. Kreditbetrag 200, Laufzeit 1 Jahr, 10% p.a. vorschüssig:
0 1 t
Kreditbetrag: 200
Zinsen: - 20
Einzahlung: 180 Rückzahlung: 200
4
K 0 = 25.000 ⋅ (1 − ⋅ 0,08) = 24.333,33
12
Finanzmathematik
Zinsstruktur
Folie 74
Fristigkeit Fristigkeit
Finanzmathematik
Forward Rates
Folie 76
ik fk|l
il
zusammengesetzte Verzinsung:
1 /(l−k)
(1 + il)l
K 0 ⋅ (1 + il)l = K 0 ⋅ (1 + ik)k ⋅ (1 + fk|l)l−k ⇒ fk|l =
k
−1
(1 + ik)
stetige Verzinsung:
(l−k)⋅fk|l l ⋅ il − k ⋅ ik
K 0 ⋅ el⋅il = K 0 ⋅ ek⋅ik ⋅ e ⇒ fk|l =
l−k
Finanzmathematik
Beispiel 14: Forward Rates
Folie 78
Wie hoch sind die Forward Rates f1|2 und f2|4 bei zusammengesetzter und
bei stetiger Verzinsung?
Lösung:
Sie legen am 1.1.2002 den Betrag von 10.000 zu einem Zinssatz von
5% p.a. (2 Zinstermine pro Jahr) auf ein Sparbuch.
Am 31.12.2012 und am 30.06.2017 heben Sie jeweils 5.000 von
diesem Sparbuch ab. Am 01.01.2018 wird der Zinssatz auf 4% p.a.
(2 Zinstermine pro Jahr) reduziert.
Lösungsweg:
01.01.2002 01.01.2018
= =
31.12.2001 31.12.2012 30.06.2017 31.12.2017 31.12.2020
⋅ 1,025 2 ⋅ 11
10.000 17.216
- 5.000
⋅ 1,025 2 ⋅ 4 ,5
12.216 15.256
- 5.000
⋅ 1,025 2 ⋅ 0,5 ⋅ 1,02 2 ⋅ 3
10.256 10.512 11.838
Finanzmathematik
Beispiel 16: Kapitalsparbücher/1
Folie 81
Sie haben 10.000 Euro geerbt und möchten diesen Betrag für 5
Jahre veranlagen. Ihre Hausbank empfiehlt Ihnen ein
Kapitalsparbuch mit einer Laufzeit von 3 Jahren und garantierter
Verzinsung von 3% p.a., danach könnten Sie das Geld auf ein
normales Sparbuch legen, wobei der Zinssatz dafür noch
verhandelbar ist.
Eine andere Bank bietet ein fünfjähriges Kapitalsparbuch mit
einer Verzinsung von 3,2% p.a. an.
Welche jährliche Verzinsung müssten Sie im 4. und 5. Jahr bei
Ihrer Hausbank erhalten, damit die beiden Alternativen
gleichwertig sind?
Finanzmathematik
Beispiel 16: Kapitalsparbücher/2
Folie 82
Lösung:
Der gesuchte Zinssatz im 4. und 5. Jahr entspricht der Forward Rate f3|5
1 /(5− 3)
(1 + 0,032)5
f3|5 = 3
− 1 = 0,035007
(1 + 0,03)
Die Hausbank müsste also 3,5007% in den letzten beiden Jahren bieten, damit
die beiden Alternativen gleichwertig wären.
Finanzmathematik
Beispiel 17: Anfangseinzahlung/1
Folie 83
Welchen Betrag müssen Sie heute auf ein Sparbuch legen, wenn Sie
jedes Jahr zusätzlich 2.000 ansparen können, beginnend in einem
Jahr, letztmalig nach 20 Jahren?
Finanzmathematik
Beispiel 17: Anfangseinzahlung/2
Folie 84
Lösungsweg:
0 1 2 3 19 20
Lösungsweg:
0 1 5 6 28 29
R1 R23 R24
Da die Einmalzahlung von 5.000 höher ist als der Barwert der Rente, sollte die
sofortige Einmalzahlung gewählt werden.
Finanzmathematik
Beispiel 19: Kombiniertes Beispiel/1
Folie 87
Sie legen heute 100.000 auf ein Sparbuch mit einem Zinssatz von
5% p.a. Zusätzlich wollen Sie über 20 Jahre hinweg jeweils am
Jahresende einen konstanten Betrag auf dieses Sparbuch legen,
sodass Sie ab dem 21. Jahr jeweils am Jahresende aus den Zinsen
des angesparten Kapitals jährlich 50.000 als ewige Rente
entnehmen können.
Lösungsweg:
0 1 2 3 19 20 21 22
0,05 ⋅ 1,0520
⋅
1,0520 − 1
Alternativer Lösungsweg:
0 1 2 3 19 20 21 22
schnellster Lösungsweg:
0 1 8 9 10 11 12 48
geplant: 369,70 ... 369,70 369,70 369,70 369,70 369,70 ... 369,70
tatsächlich: 369,70 ... 369,70 250,00 250,00 250,00 369,70 ... 369,70
Differenz: 119,70 119,70 119,70
1,0053 − 1
Barwert Differenz in t=8: 355,54 119,70 ⋅
0,005 ⋅ 1,0053
Endwert Differenz in t=48: 434,04
⋅ 1,00540
Finanzmathematik
Beispiel 21: Keks AG/1
Folie 92
Die Keks AG überlegt den Kauf eines neuen LKWs, durch den folgende
Zahlungen entstehen würden (vgl. Einführungsbeispiel):
Endvermögen
Alternativ- 120.000 ⋅ 1,054
145.861
projekt:
208.250
Da das Endvermögen bei der Anschaffung des LKWs höher ist als bei der
Investition in alternative Projekte, sollte Keks den LKW kaufen.
Finanzmathematik
Beispiel 21: Keks AG/3
Folie 94
Endvermögen
Alternativ- 120.000 ⋅ 1,054
145.861
projekt:
208.250
⋅ 1,05−4
KW (LKW): +51.328
Kapitel 4
Folie 95 Investitionsrechnung
Investitionsrechnung
Motivation
Folie 96
Typische Definitionen:
Kapitalwert:
Summe aller diskontierten zukünftigen Zahlungen aus einer Investition
unter Berücksichtigung der Anschaffungsauszahlung
N
Kt
KW = ∑
t =0 (1 + i)t
Kalkulationszinssatz = 0,04
Einzahlung 1 = 81
.4
000
24 14 = 112.000
⋅3
Umsatz
Auszahlung 1 = 81
.4
000
24 10 + 41
⋅3 .2
000
3 = 84.000
Lohn/Material Versicherung
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle: Maschine A
Summe der
Zeit Einzahlungen Auszahlungen Barwert
Zahlungen
0 0 100.000 -100.000 -100.000
1 112.000 84.000 28.000 26.923
2 112.000 84.000 28.000 25.888
3 119.000 89.000 30.000 26.670
4 139.000 89.000 50.000 42.740
Kapitalwert
22.221
(4%)
Anmerkung: die Einzahlung des Projektes im Zeitpunkt 4 enthält den Liquidationserlös.
Der Kapitalwert ist positiv, die Maschine A ist daher (absolut) vorteilhaft.
Kapitalwertmethode
Interpretation des Kapitalwerts/1
Folie 107
Endvermögen
alternative 100.000 ⋅ 1,04 4
116.986
Veranlagung:
142.981
⋅ 1,04 −4
KW (A): 22.221
Kapitalwertmethode
Interpretation des Kapitalwerts/2
Folie 108
Kapitalwert:
Summe der Barwerte der mit dem Investitionsprojekt verbundenen
Zahlungen
Barwert des zusätzlichen (im Vergleich zur alternativen Veranlagung)
Endvermögens, das durch die Investition erwirtschaftet wird
Barwert der maximal möglichen Entnahmen während der Laufzeit, bei denen
das Endvermögen nicht kleiner als bei Veranlagung zum Kalkulationszinssatz
wird
Barwert der maximal möglichen Reduktionen der Zahlungen, so dass das
Projekt noch absolut vorteilhaft bleibt
Differenz der Investitionssumme und dem Preis, der am Kapitalmarkt zu
bezahlen ist, um in der Zukunft ebenfalls die Rückflüsse zu erhalten
Höhe der notwendigen finanziellen Entschädigung, um auf eine lohnende
Investition zu verzichten
Kapitalwertmethode
Beispiel 23: Kapitalwertmethode – rel. Vorteilhaftigkeit/1
Folie 109
Als Alternative zu Maschine A könnte die Keks AG auch eine Maschine vom
Typ B mit einer Nutzungsdauer von 5 Jahren kaufen. Dabei ergeben sich
folgende Ein- und Auszahlungen:
Zeit Einzahlungen Auszahlungen
0 170.000
1 120.000 77.500
2 124.000 78.000
3 130.000 82.500
4 133.000 82.000
5 115.000 76.500
6 8.000
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle: Maschine B
Summe der
Zeit Einzahlungen Auszahlungen Barwert
Zahlungen
0 0 170.000 -170.000 -170.000
1 120.000 77.500 42.500 40.865
2 124.000 78.000 46.000 42.530
3 130.000 82.500 47.500 42.227
4 133.000 82.000 51.000 43.595
5 115.000 76.500 38.500 31.644
6 8.000 -8.000 -6.323
Kapitalwert
24.538
(4%)
Kapitalwert
25.000
24.538
20.000 22.221
15.000
10.000
5.000
0
Maschine A Maschine B
Unterschiedliche Anschaffungsauszahlung:
Unterschiedliche Laufzeit
Investor legt das Endvermögen von Projekt A weitere zwei Jahre am Kapitalmarkt
an und verlängert damit künstlich die Laufzeit → Zusätzlicher Kapitalwert: 0
Endvermögen Endvermögen
t=4 t=6
100.000 ⋅ 1,04 4 ⋅ 1,042
Kapitalmarkt: 116.986 126.532
t=0 t=4 t=6
+28.116
⋅ 1,042
Projekt A: 142.981 154.648
Kapitalwertmethode
Annuitätenmethode
Grundlagen/1
Folie 116
Annuitätenmethode
Spezialfall der Kapitalwertmethode
Anwendung v.a. bei identischer Reinvestition und
unterschiedlicher Nutzungsdauer der Investitionsprojekte
Umwandlung einer ungleichmäßig strukturierten Zahlungsreihe
in eine Zahlungsreihe mit gleich großen Zahlungen (Annuitäten)
= Periodisierung des Kapitalwertes
dazu dient der Annuitätenfaktor:
m
(q − 1 )⋅ qN
i
A = KW ⋅ q = 1 +
qN − 1 m
Annuitätenmethode
Grundlagen/2
Folie 117
Relative Vorteilhaftigkeitsentscheidung:
Kriterium: maximale Annuität
Die Annuität ist im Falle identischer Reinvestition immer auf Basis
der Nutzungsdauer (!) des Projektes zu ermitteln.
Annuitätenmethode
Beispiel 24: Annuitätenmethode – absolute Vorteilhaftigkeit
Folie 118
KW(A) = 22.221
Nutzungsdauer = 4 Jahre
0,04 ⋅ 1,04 4
A = 22.221 ⋅ 4
= 6.122
1,04 − 1
Annuität:
Konstante Entnahme während einer bestimmten Zeitspanne N (hier
im Beispiel die Nutzungsdauer), so dass der Kapitalwert der
verbleibenden Zahlungen genau null beträgt.
t=0 t=1 t=2 t=3 t=4
Zahlungen A -100.000 28.000 28.000 30.000 50.000
Entnahme -6.122 -6.122 -6.122 -6.122
Zahlungen neu -100.000 21.878 21.878 23.878 43.878
0 4 8 12 16 20 t
KWKette A
analog:
Kapitalwertmethode
(Investitionskette)
Annuitätenmethode
Dynamische Amortisationsrechnung
Grundlagen
Folie 124
Dynamische Amortisationsrechnung:
ermittelt den Amortisationszeitpunkt des Projekts:
Zeitpunkt, zu dem die Summe der Barwerte der Einzahlungen
größer ist als die Summe der Barwerte der Auszahlungen
Zahlungen werden nur bis zum Amortisationszeitpunkt
berücksichtigt → wichtiger Kritikpunkt
Kriterium:
absolute Vorteilhaftigkeit: Amortisation
relative Vorteilhaftigkeit: früherer Amortisationszeitpunkt
Dynamische Amortisationrechnung
Beispiel 26: Dynamische Amortisationsrechnung
Folie 125
Entscheiden Sie sich zwischen den Maschinen A und B mit Hilfe der
dynamischen Amortisationsrechnung!
Maschine A Maschine B
Summe kum. Summe kum.
Zeit Barwert Barwert
Zahlungen Barwert Zahlungen Barwert
0 -100.000 -100.000 -100.000 -170.000 -170.000 -170.000
1 28.000 26.923 -73.077 42.500 40.865 -129.135
2 28.000 25.888 -47.189 46.000 42.530 -86.605
3 30.000 26.670 -20.519 47.500 42.227 -44.378
4 50.000 42.740 22.221 51.000 43.595 -783
5 38.500 31.644 30.861
6 -8.000 -6.323 24.538
N* 4 Jahre 5 Jahre
Kapitalwertmethode
Dynamische
Amortisationsrechnung
Selbsttest
Beispiel 27: Annuitätenmethode/1
Folie 127
Lösungsweg:
Bei identischer Reinvestition sind die Projekte nur dann gleichwertig,
wenn ihre Annuitäten übereinstimmen.
13.000 13.000 13.000
KW(Pr ojekt X) = −25.000 + + + = 11.076,18
1,04 1 1,04 2 1,04 3
0,04 ⋅ 1,04 3
Annuität ( Pr ojekt X) = 11.076,18 ⋅ = 3.991,29
1,04 3 − 1
0,04 ⋅ 1,04 5
Annuität ( Pr ojekt Y) = KWneu ( Pr ojekt Y) ⋅ = 3.991,29 = Annuität ( Pr ojekt X)
1,04 5 − 1
1,04 5 − 1
⇒ KWneu ( Pr ojekt Y) = 3.991,29 ⋅ = 17.768,50
0,04 ⋅ 1,04 5
Interner Zinssatz:
Jener Zinssatz, bei den der Kapitalwert einer Investition gleich null ist:
∑ K ⋅(1+i )
t=0
t eff
−t
=0
Interpretationsmöglichkeiten:
bei Investitionen: als Effektivverzinsung des gebundenen Kapitals
(Rendite)
bei Finanzierungen: als effektive Kapitalkosten
als kritischer Zinssatz
Interne-Zinssatz-Methode
Interpolationsverfahren
Folie 130
Kapitalwert
Fehler
KW+
i-
Zinssatz
i+
KW-
Lösung:
1.500
ieff = 5 − 1 = 0,085 (= 8,45%)
− (−1.000)
Interne-Zinssatz-Methode
Interpretation/1
Folie 134
Projekt A
Summe freigesetztes gebundenes
Zeit Entnahmen
Zahlungen Kapital Kapital
0 -100.000 0 0 100.000
1 28.000 12.194 15.806 84.194
2 28.000 10.267 17.733 66.461
3 30.000 8.104 21.896 44.566
4 50.000 5.434 44.566 0
Rendite 12,194%
Interne-Zinssatz-Methode
Interpretation/2
Folie 135
Interner Zinssatz:
gibt an, wieviel Prozent des gebundenen Kapitals jeweils am
Periodenende entnommen werden können, ohne die
Amortisation der Anschaffungsauszahlung zu gefährden
Effektivverzinsung des jeweils gebundenen Kapitals
Kriterium:
absolute Vorteilhaftigkeit: ieff > i
relative Vorteilhaftigkeit: ieff maximal
Interne-Zinssatz-Methode
Beispiel 29: Interne-Zinssatz-Methode
Folie 136
Zahlungen Zahlungen
Zeitpunkt
Maschine A Maschine B
0 -100.000 -170.000
1 28.000 42.500
2 28.000 46.000
3 30.000 47.500
4 50.000 51.000
5 38.500
6 -8.000
Die internen Zinssätze wurden mit Hilfe
Rendite 12,194% 9,180% des Näherungsverfahrens (vgl. Folie
130) berechnet.
Kapitalwertmethode
Dynamische
Amortisationsrechnung
Interne-Zinssatz-Methode
Interne-Zinssatz-Methode
Problem - Schneidende Kapitalwertfunktionen
Folie 138
60.000
0
0% 5% 10% 15% 20%
4%
-30.000
5,1%
-60.000
Projekt A Projekt B
Interne-Zinssatz-Methode
Beispiel 30: Problem - mehrere interne Zinssätze
Folie 139
Projekt 1
Zeit t=0 t=1 t=2
Zahlung -1.000 5.000 -6.000
100
0
50% 100% 150% 200% 250%
Kapitalwert
-100
-300
-400
Interne-Zinssatz-Methode
Beispiel 30: Problem - kein interner Zinssätze
Folie 140
Projekt 2
Zeit t=0 t=1 t=2
Zahlung -1.000 4.000 -6.000
0
100% 150% 200% 250% 300%
-100
-200
Kapitalwert
-300
-400
keine internen Zinssätze
-500
-600
Interne-Zinssatz-Methode
Beispiel 30: Problem - negativer interner Zinssatz
Folie 141
Projekt 3
Zeit t=0 t=1 t=2
Zahlung -1.000 10.000 -6.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
-50% -1.000 0% 50% 100% 150% 200%
-2.000
-3.000
-4.000 interne Zinssätze: -36% und 836%
-5.000
-6.000
Interne-Zinssatz-Methode
Mängel der Internen-Zinssatz-Methode
Folie 142
Wiederanlageprämisse:
Wiederveranlagung der Zahlungen aus dem Projekt (bzw.
Ausgleich der unterschiedlichen Kapitalbindungen beim
Vergleich mehrerer Projekte) zum internen Zinssatz
unterstellt Unabhängigkeit vom Kapitalmarkt
ieff > i: Wiederveranlagung zu ieff definitionsgemäß nicht möglich
ieff < i: Wiederveranlagung zu ieff nicht sinnvoll
beim Vergleich zweier Projekte: unterschiedliche Alternativen der
Wiederveranlagung
mögliche Fehlentscheidungen beim Vergleich mehrerer Projekte
(schneidende Kapitalwertfunktionen)
Nicht-Eindeutigkeit bei mehrfachem Vorzeichenwechsel
Interne-Zinssatz-Methode
Normalinvestition und absolute Vorteilhaftigkeit
Folie 143
Kapitalwert
Zinssatz i
interner Zinssatz i*
Absolute Vorteilhaftigkeit:
Kapitalwert- und Annuitätenmethode:
selbe Schlussfolgerungen
Relative Vorteilhaftigkeit:
Kapitalwert- und Annuitätenmethode:
bei korrekter Anwendung (KettenKW bei identischer Reinvestition)
keine Widersprüche
Welches Projekt sollte bei einmaliger Investition gewählt werden, und warum?
a) Projekt Y, da es den höheren Kapitalwert aufweist
b) Projekt X, da es die höhere Annuität aufweist
c) Projekt Y, da es die höhere Rendite aufweist (Normalinvestitionen!)
d) Projekt X, da es die kürzere Amortisationsdauer aufweist
e) Projekt Y, da Projekt X sich nicht während der Nutzungsdauer amortisiert
und damit von vornherein ausscheidet
Berücksichtigung von Risiko
Risiko und Risikoeinstellung
Folie 147
10.000
p=0,7
Indifferenz
E(EZ) = 0 ,7 ⋅ 10.000 + 0 ,3 ⋅ ( − 5.000) = 5.500 ?
p=0,3
-5.000
Bei einer Lotterie, die einen Einsatz von 10 Euro erfordert, erhält man mit einer
Wahrscheinlichkeit von 10% eine Zahlung von 20, mit der Wahrscheinlichkeit von
20% eine Zahlung von 12, und mit 70%iger Wahrscheinlichkeit eine Zahlung von
5 Euro.
A nimmt an dieser Lotterie teil, B steht der Lotterie indifferent gegenüber, und C
würde nur dann mitspielen, wenn der Lospreis um mindestens 2 Euro billiger
wäre. Welche der folgenden Aussagen über die Risikoeinstellungen und
Sicherheitsäquivalente der einzelnen Personen sind richtig?
a) A verhält sich risikofreudig, da er an der Lotterie teilnimmt, obwohl die
erwartete Zahlung niedriger als der Lospreis ist
b) Das Sicherheitsäquivalent von B beträgt genau 10
c) B verhält sich risikofreudig, da er der Lotterie indifferent gegenüber steht
d) C verhält sich leicht risikofreudig, da sein Sicherheitsäquivalent 8 Euro
beträgt
e) C verhält sich risikoscheu, da er an der Lotterie nicht teilnimmt
Berücksichtigung von Risiko
Beispiel 33: Risikoeinstellung
Folie 150
Eine Lotterie, die einen Einsatz von 150 erfordert, führt entweder zu einer
Einzahlung von 200 (p=0,6) oder zu einer Einzahlung von 120.
Welche Risikoeinstellung hat Investor A, der dieser Lotterie indifferent
gegenübersteht?
Lösung:
E(EZ) = 0,6 ⋅ 200 + 0,4 ⋅ 120 = 168
Wegen Indifferenz: erforderlicher Einsatz = Sicherheitsäquivalent
Lösung:
SÄ = 150
KW = −135 + 150 ⋅ (1 + 0,06)−1 = 6,51
Lösung:
E(EZ1 ) = 168
KW = 6,51
6,51 = −135 + 168 ⋅ (1 + r)−1 ⇒ r = 0,187 ( = 18,7%)
Lösung:
risikoadjustierter Kalkulationszinssatz = 0,09 (=9%)
EZ EZ
Summe
Zeit AZ Szen. 1 Szen. 2 E(EZ) Barwert
Zahlungen
p=0,8 p=0,2
0 320 -320 -320,00
1 15 160 120 152 137 125,69
2 15 180 140 172 157 132,14
3 15 150 110 142 127 98,07
Kapitalwert
35,90
(9%)
Der Kapitalwert ist positiv, das Projekt ist für Investor B daher vorteilhaft.
Berücksichtigung von Risiko
Investitionsrechenverfahren
Folie 156
relative Vorteilhaftigkeitsentscheidungen:
Kapitalwertmethode (gegebenenfalls Kettenkapitalwerte
vergleichen)
Sonderfall: identische Reinvestition, unterschiedliche Nutzungsdauern,
gleicher risikoangepasster Kalkulationszinssatz: Annuitätenmethode
möglich
Nicht-flache Zinsstruktur
Beispiel 37: Kapitalwertmethode bei nicht-flacher Zinsstruktur/1
Folie 157
Ermitteln Sie den Kapitalwert von Maschine A aus Beispiel 22, wenn
die folgenden Spot Rates gegeben sind:
t it p.a. Zinsstruktur
6%
1 3,82%
Spot Rate
5%
2 4,00%
4%
3 4,42% 3%
4 4,95% 1 2 3 4
Fristigkeit
Lösung:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle: Projekt A
Summe der
t (Jahre) Spotrate it p.a. Barwert
Zahlungen
0 -100.000 -100.000
1 3,82% 28.000 26.970
2 4,00% 28.000 25.888
3 4,42% 30.000 26.349
4 4,95% 50.000 41.214
Der Kapitalwert ist positiv, das Projekt A ist daher (absolut) vorteilhaft.
Nicht-flache Zinsstruktur
Interpretation des Kapitalwerts bei nicht-flacher Zinsstruktur/1
Folie 159
1/3
t it p.a. 1,04954
f1|4 = − 1 = 0,05329393 ≅ 5,33% (p.a.)
1 ,0382
1 3,82%
1/2
2 4,00% 1,04954
f2|4 =
2
− 1 = 0,05908678 ≅ 5,91% (p.a.)
1,0400
3 4,42%
1,04954
4 4,95% f3|4 = − 1 = 0,06556195 ≅ 6,56% (p.a.)
3
1,0442
Nicht-flache Zinsstruktur
Interpretation des Kapitalwerts bei nicht-flacher Zinsstruktur/2
Folie 160
Endvermögen
4
alternative 100.000 ⋅ 1,0495
121.319
Veranlagung:
t=0 t=1 t=2 t=3 t=4
146.094
⋅ 1,0495−4
KW (A): 20.421
Nicht-flache Zinsstruktur
Investitionsrechenverfahren
Folie 161
Die Nutzungsdauer von Projekt X beträgt zwei Jahre, jene von Projekt Y
drei Jahre.
Lösung:
einmalige Investition:
Zahlungen Zahlungen
t Spotrate it
Projekt X Projekt Y
0 -100.000 -110.000
1 2,9% 70.000 42.500
2 3,3% 50.000 46.000
3 3,5% 47.500
KW (Zinsstruktur) 14.884 17.252
Lösung:
identische Reinvestition:
t it X1 X2 X3 Kette X Y1 Y2 Kette Y
Kapitalwertmethode
(bzw. KettenKW) (bei versch. Nutzungsdauern:
KettenKW)
Dyn. Amortisations-
rechnung
Lösung:
Die Entsorgungsauszahlung EA darf maximal so hoch sein, dass der
interne Zinssatz gleich dem Kalkulationszinssatz ist, d.h. dass der
Kapitalwert des Projekts beim Kalkulationszinssatz von 6% gleich 0 ist.
707,00
Investitions- Finanzierungs-
Finanzplanung
entscheidungen entscheidungen
Zahlungsbezug
Zukunftsbezug
Budgetvollständigkeit
Wirtschaftlichkeit
Bruttoprinzip
Budgeteinheit (Teil- und Gesamtbudgets)
Budgetgenauigkeit
Budgetperiodizität
Kurzfristige Finanzplanung
Grundstruktur
Folie 172
Aus der Vergangenheit ist bekannt, dass 70% der Umsätze im selben
Monat, 20% im nächsten und 8% im zweitfolgenden Monat zu einer
Einzahlung werden. 2% der Umsätze sind uneinbringlich.
Jänner Februar
Umsatz 100.000 150.000
Wie hoch sind die Einzahlungen im Jänner, Februar, März und April?
Kurzfristige Finanzplanung
Beispiel 40: Liquidationsspektrum/2
Folie 174
Lösung:
→ Liquidationsspektrum = (0,7; 0,2; 0,08)
20% 20%
Die Keks AG rechnet für die kommenden Monate mit folgenden Daten:
Auszahlungen
Jänner Februar März
Löhne/Gehälter 250.000 250.000 275.000
Materialeinkäufe 340.000 133.000 155.000
Miete 25.000 25.000 25.000
Aus der Vergangenheit ist bekannt, dass 60% der Umsätze im selben Monat,
20% im nächsten und 18% im zweitfolgenden Monat zu einer Einzahlung
werden. 2% der Umsätze sind uneinbringlich.
Liquidationsspektrum = (0,6;0,2;0,18)
Lösung
→ Liquidationsspektrum = (0,6; 0,2; 0,18) Umsatz
18% 18%
60% 60% 20% 60%
18% 20% 20%
0 1 2 3
t
1.400 -650 -550 -400
Außenfinanzierung Innenfinanzierung
(externe Finanzierung): (interne Finanzierung):
Kapital wird dem Unternehmen Liquide Mittel aus der
von außen zugeführt betrieblichen Tätigkeit als
Beteiligungsfinanzierung finanzwirtschaftlicher
Eigenkapital Überschuss
Neue Eigentümer oder z.B. Absatz von Produkten
Kapitalerhöhung durch und Dienstleistungen
bestehende Eigentümer z.B. Verkauf nicht
Kreditfinanzierung betriebsnotwendiger
Fremdkapital Vermögensgegenstände
Finanzierung
Spezifika von Finanzierungsmärkten
Folie 182
Finanzierung
dauerhafte, unbefristete Kapitalbereitstellung
Haftung
nachrangiges Kapital
bei Kapitalaufzehrung → Überschuldung → Konkurs
Repräsentation
Kreditwürdigkeit, Bonität
Mitsprache bei Unternehmensentscheidungen
Beteiligungsfinanzierung
Probleme der Beteiligungsfinanzierung in Österreich
Folie 185
Aktiengesellschaft:
als Kapitalgesellschaft selbständige juristische Person
Grundkapital der AG ist in Aktien mit bestimmtem Nennwert
aufgeteilt, die einen entsprechenden Besitzanteil am
Unternehmen verbriefen
Nennwert ≠ Kurs der Aktie
Börsenhandel möglich
Haftung der Aktionäre ist auf ihre Einlage beschränkt
Beteiligungsfinanzierung
Organe der Aktiengesellschaft
Folie 187
Vorstand
Vertretung und Geschäftsführung
Berichterstattung Bestellung
Aufsichtsrat
gesetzlich vorgeschriebenes Kontrollorgan
Hauptversammlung
gesetzlich vorgeschriebene Zusammenkunft der Aktionäre
Beteiligungsfinanzierung
Aktienfinanzierung
Folie 188
Charakteristika:
kein fixer Auszahlungsbetrag, sondern Vereinbarung eines Limits
Voraussetzung:
Unternehmen hat Forderung in Form eines Wechsels
Ablauf:
Prüfung der Diskontfähigkeit
(Regress)
Kurzfristige Kreditfinanzierung
Ablauf eines Diskontkredits
Folie 199
2. Wechseldiskont
3. Gutschrift
Bank Lieferant
(5. Regress)
Kunde
4. Wechseleinlösung 1. Lieferung und Wechsel
Kurzfristige Kreditfinanzierung
Beispiel 42: Diskontkredit
Folie 200
90
K 0 = 60 . 000 ⋅ 1 − ⋅ 0 ,035 = 59 .475
360
Charakteristika:
freiwillige Kreditgewährung eines Lieferanten durch Zahlung auf Ziel
Skonto ≠ Zinssatz
Absatzpolitisches Instrument
Die Keks AG hat Kakaobohnen im Wert von 10.000 Euro gekauft und
überlegt, folgenden Lieferantenkredit auszunützen:
Zahlung innerhalb von 30 Tagen netto oder innerhalb von 10 Tagen
unter Abzug von 2% Skonto
Wie hoch ist der effektive Zinssatz dieses Lieferantenkredits?
Lösung:
10.000
effektiver Tageszinssatz : ieff,Tag = 20 − 1 = 0,0010106 ≅ 0,1%
9.800
Die Keks AG stellt für einen Spezialauftrag einen Rechnung mit folgender
Zahlungsbedingung aus: „Rechnungsbetrag 20.000, davon 50% sofort, Rest
in 4 Monaten fällig“.
Ist diese Regelung für die Keks AG vorteilhaft, wenn sie bei einem
Kalkulationszinssatz von 5% p.a. dem Kunden im Gegenzug für die
Anzahlung einen Rabatt von 10% einräumen muss?
Lösung:
mit Kundenanza hlung und Rabatt : KW = 9.000 + 9.000 ⋅ 1,05 -1 / 3 = 17.855
Die Variante ohne Kundenanzahlung und ohne Rabatt wäre für die Keks AG
günstiger.
Kreditfinanzierung
Langfristige Kreditfinanzierung
Folie 204
Langfristiges Bankdarlehen
Konditionen werden individuell zwischen Bank und Unternehmen
ausgehandelt
Gesellschafterdarlehen
Darlehensbetrag zählt zum Fremdkapital, auch wenn der
Darlehensgeber Gesellschafter des Unternehmens ist
Anleihe
Zerlegung in Teilschuldverschreibungen
Vielzahl von Gläubigern
hohe Liquidierbarkeit durch Börsenhandel
Darlehen
Bestandteile des Kreditvertrags
Folie 205
Zinssatz
risikoloser Zinssatz + Risikoprämie (spread)
fix oder variabel (ohne/mit Referenzzinssatz, z.B. EURIBOR)
vor- oder nachschüssig
jährlich, halb- oder vierteljährlich
Eine Bank steht vor der Entscheidung, einem Unternehmen ein Darlehen
in Höhe von 300.000 zu gewähren. Die Rückzahlung inkl. Zinsen erfolgt
nach einem Jahr. Der risikolose Zinssatz beträgt 6% p.a., die Bank kalkuliert
ein Zahlungsausfallrisiko von 3%.
Welchen Rückzahlungsbetrag (inkl. Zinsen) wird die Bank verlangen, wenn
sie sich risikoneutral verhält?
Welchem nominellen Darlehenszinssatz entspricht dieser Betrag?
Annuitätentilgung
Konstante Tilgung
Tilgung am Laufzeitende (endfällige Tilgung)
Freijahre: Jahre ohne Tilgungszahlung
rückzahlungsfreie Jahre: Jahre ohne Zins- und Tilgungszahlung
Darlehen
Konstante Tilgung
Folie 209
Zinsen
Tilgung
1 2 3 4 5
Zinsen
Tilgung
1 2 3 4 5
Zinsen
Tilgung
1 2 3 4 5
Tilgung am Laufzeitende
periodische Zinsen
Darlehen
Beispiel 46: Darlehen mit konstanter Tilgung/1
Folie 212
Konditionen:
Darlehensbetrag: 60.000
Laufzeit: 6 Jahre
1 Freijahr
Nominalzinssatz: 9% p.a.
Tilgungsform: konstante Tilgung
Darlehensnehmer:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Ein- Auszahlungen Schuldenstand
Zeit Summe
zahlungen Tilgung Zinsen sonst. AZ (Periodenende)
0 60.000 600 59.400 60.000
1 0 5.400 100 -5.500 60.000
2 12.000 5.400 100 -17.500 48.000
3 12.000 4.320 100 -16.420 36.000
4 12.000 3.240 100 -15.340 24.000
5 12.000 2.160 100 -14.260 12.000
6 12.000 1.080 100 -13.180 0
Darlehen
Beispiel 46: Darlehen mit konstanter Tilgung/3
Folie 214
Darlehensgeber:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Aus- Einzahlungen Forderungsstand
Zeit Summe
zahlungen Tilgung Zinsen sonst. EZ (Periodenende)
0 60.000 600 -59.400 60.000
1 0 5.400 100 5.500 60.000
2 12.000 5.400 100 17.500 48.000
3 12.000 4.320 100 16.420 36.000
4 12.000 3.240 100 15.340 24.000
5 12.000 2.160 100 14.260 12.000
6 12.000 1.080 100 13.180 0
Darlehen
Beispiel 47: Annuitätendarlehen/1
Folie 215
Konditionen:
Darlehensbetrag: 60.000
Laufzeit: 6 Jahre
1 Freijahr
Nominalzinssatz: 9% p.a.
Tilgungsform: Annuitätentilgung
Darlehensnehmer:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Ein- Auszahlungen Schuldenstand
Zeit Summe
zahlungen Tilgung Zinsen sonst. AZ (Periodenende)
0 60.000 600 59.400 60.000
1 0 5.400 100 -5.500 60.000
2 10.026 5.400 100 -15.526 49.974
3 10.928 4.498 100 -15.526 39.047
4 11.911 3.515 100 -15.526 27.135
5 12.983 2.443 100 -15.526 14.152
6 14.152 1.274 100 -15.526 0
0,09 ⋅ 1,09 5
Annuität = 60.000 ⋅ = 15.426
1,09 5 − 1
Darlehen
Beispiel 47: Annuitätendarlehen/2
Folie 217
Darlehensgeber:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Aus- Einzahlungen Forderungsstand
Zeit Summe
zahlungen Tilgung Zinsen sonst. EZ (Periodenende)
0 60.000 600 -59.400 60.000
1 0 5.400 100 5.500 60.000
2 10.026 5.400 100 15.526 49.974
3 10.928 4.498 100 15.526 39.047
4 11.911 3.515 100 15.526 27.135
5 12.983 2.443 100 15.526 14.152
6 14.152 1.274 100 15.526 0
0,09 ⋅ 1,09 5
Annuität = 60.000 ⋅ = 15.426
1,09 5 − 1
Darlehen
Konsequenzen bei Änderungen während der Laufzeit
Folie 218
Kapitalwert
interner Zinssatz
Zinssatz
Darlehen
Beispiel 50: Berechnung des effektiven Zinssatzes
Folie 222
Lösung:
Summe Zahlungen
Zeit Darlehensnehmer Darlehensgeber
0 59.400 -59.400
1 -5.500 5.500
2 -17.500 17.500
3 -16.420 16.420
4 -15.340 15.340
5 -14.260 14.260 Die internen Zinssätze
wurden mit Hilfe des
6 -13.180 13.180 Näherungsverfahrens
(vgl. Folie 130)
Effektivzins 9,55% 9,55% berechnet.
Darlehen
Beispiel 51: Konditionen eines Darlehens festlegen
Folie 223
Lösung:
Der Kapitalwert muss unter Verwendung der vorgegebenen effektiven
Rendite als Kalkulationszinssatz gleich 0 sein.
Staats- (Bundes-)anleihen
Kommunalanleihen
Pfandbriefe
Industrieanleihen
Bank- und Sparkassenobligationen
Anleihe
Ausstattungsmerkmale/1
Folie 226
Laufzeit:
idR 6-12 Jahre bei Industrieanleihen
Währung:
Heimatwährung oder Fremdwährungsanleihe
Volumen und Stückelung:
Volumen bei börsengehandelten Anleihen idR ab 50 Mio. €
Stückelung meist 1.000 €
Tilgung:
endfällig
in Raten
Anleihe
Ausstattungsmerkmale/2
Folie 227
Zinssatz:
fix (straight bond)
variabel (floating rate note)
Emissions- und Tilgungskurs:
Disagio, Agio
TK − EmK
(Dis)Agio =
TK
Kündigung
Sicherheiten
Anleihe
Beispiel: Endfällige Kuponanleihe
Folie 228
Endfällige Kuponanleihe:
regelmäßige Zinszahlungen („Kupons“) während der Laufzeit
Tilgung zur Gänze am Ende der Laufzeit
Anleihe
Endfällige Kuponanleihe - Sicht des Zeichners
Folie 230
Zinsen
Tilgung
0 Kauf
0 1 2 3 4 5
Anleihe
Beispiel 52: Endfällige Kuponanleihe/1
Folie 231
Konditionen:
Zeichnungsbetrag: 100.000
Nominalzinssatz: 5%
Emissionskurs: 89%
Tilgungskurs: 100%
Laufzeit: 4 Jahre
Tilgungsform: Endfällige Kuponanleihe
Einmalige Auszahlungen anlässlich des Kaufs: 400
Mit welchen Ein- und Auszahlungen hat der Zeichner dieser Anleihe
(vor Abzug aller Steuern) zu rechnen?
Anleihe
Beispiel 52: Endfällige Kuponanleihe/2
Folie 232
Zeichner:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Einzahlungen Auszahlungen Summe Forderungsstand
Zeit
Tilgung Zinsen Kauf sonst. AZ Zahlungen (Periodenende)
0 89.000 400 -89.400 100.000
1 5.000 5.000 100.000
2 5.000 5.000 100.000
3 5.000 5.000 100.000
4 100.000 5.000 105.000 0
Anleihe
Charakteristika der Serienanleihe
Folie 233
Serienanleihe:
Aufteilung des Nominales auf einzelne Serien
Tilgungszahlung für eine Serie erfolgt nach deren „Auslosung“
regelmäßige Zinszahlungen während der Laufzeit
einfache Vermeidung des Auslosungsrisikos: gleichmäßige
Verteilung des Kapitals auf die einzelnen Serien
Anleihe
Serienanleihe - Sicht des Zeichners
Folie 234
0
Zinsen
Tilgung
Kauf
0 1 2 3 4 5
Anleihe
Beispiel 53: Serienanleihe/1
Folie 235
Konditionen:
Nominalbetrag: 10.000.000
Emissionskurs: 97%
Tilgungskurs: 100%
Tilgungsform: Serienanleihe
Nominalzinssatz: 6% p.a.
Laufzeit: 5 Jahre
Einmalige Auszahlungen anlässlich der Emission: 100.000
Auszahlungen während der Laufzeit pro Jahr: 50.000
Mit welchen Ein- und Auszahlungen hat der Emittent dieser Anleihe zu
rechnen?
Anleihe
Beispiel 53: Serienanleihe/2
Folie 236
Emittent:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Ein- Auszahlungen Summe Schuldenstand
Zeit
zahlungen Tilgung Zinsen sonst. AZ Zahlungen (Periodenende)
0 9.700.000 100.000 9.600.000 10.000.000
1 2.000.000 600.000 50.000 -2.650.000 8.000.000
2 2.000.000 480.000 50.000 -2.530.000 6.000.000
3 2.000.000 360.000 50.000 -2.410.000 4.000.000
4 2.000.000 240.000 50.000 -2.290.000 2.000.000
5 2.000.000 120.000 50.000 -2.170.000 0
Anleihe
Beispiel 53: Serienanleihe/3
Folie 237
Mit welchen Ein- und Auszahlungen hat der Zeichner dieser Anleihe
(vor Abzug aller Steuern) zu rechnen?
Anleihe
Beispiel 53: Serienanleihe/4
Folie 238
Zeichner:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Einzahlungen Auszahlungen Summe Forderungsstand
Zeit Tilgung Zinsen Kauf sonst. AZ Zahlungen (Periodenende)
0 97.000 500 -97.500 100.000
1 20.000 6.000 100 25.900 80.000
2 20.000 4.800 100 24.700 60.000
3 20.000 3.600 100 23.500 40.000
4 20.000 2.400 100 22.300 20.000
5 20.000 1.200 100 21.100 0
Anleihe
Beispiel 54: Berechnung des effektiven Zinssatzes/1
Folie 239
Lösung:
Summe Zahlungen
Zeit Emittent Zeichner
0 9.600.000 -97.500
1 -2.650.000 25.900
2 -2.530.000 24.700
3 -2.410.000 23.500
4 -2.290.000 22.300 Die internen Zinssätze
wurden mit Hilfe des
5 -2.170.000 21.100 Näherungsverfahrens
(vgl. Folie 130)
Effektivzins 8,50% 6,81% berechnet.
Anleihe
Beispiel 54: Berechnung des effektiven Zinssatzes/2
Folie 240
10,00%
8,00% 8,50%
6,81%
6,00%
4,00%
2,00%
0,00%
Emittent Zeichner
Anleihe
Beispiel 55: Konditionen der Anleihe festlegen
Folie 241
Lösung:
Der Kapitalwert muss unter Verwendung der vorgegebenen effektiven
Rendite als Kalkulationszinssatz gleich 0 sein.
Nullkuponanleihen:
Anleihen ohne laufende Zinszahlungen (Zinsthesaurierung), der
Ertrag ergibt sich aus der Differenz zwischen Emissions- und
Tilgungskurs
idR Emission mit hohem Disagio
Tilgung am Laufzeitende
Arten:
echte Zerobonds (Abzinsungsanleihen)
z.B. Pepsi Co 1981, Emissionskurs 67 1/4%, Tilgung 100%
unechte Zerobonds (Aufzinsungsanleihen)
z.B. Republik Österreich: Bundesschatzscheine
Anleihe
Beispiel: Nullkuponanleihe
Folie 243
Konditionen:
Zeichnungsbetrag: 50.000
Emissionskurs: 71%
Tilgungskurs: 100%
Laufzeit: 5 Jahre
Tilgungsform: Nullkuponanleihe
Einmalige Auszahlungen anlässlich des Kaufs: 100
Auszahlungen während der Laufzeit pro Jahr: 20
Mit welchen Ein- und Auszahlungen hat der Zeichner dieser Anleihe
(vor Abzug aller Steuern) zu rechnen?
Anleihe
Beispiel 56: Nullkuponanleihe/2
Folie 246
Zeichner:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Einzahlungen Auszahlungen Summe Forderungsstand
Zeit Tilgung Kauf sonst. AZ Zahlungen (Periodenende)
0 35.500 100 -35.600 50.000
1 20 -20 50.000
2 20 -20 50.000
3 20 -20 50.000
4 20 -20 50.000
5 50.000 20 49.980 0
Anleihe
Floating Rate Notes (FRN)
Folie 247
zahlreiche Finanzinnovationen
z.B. Drop-Lock-Bonds
Anleihe
Zinsgestaltung bei Floating Rate Notes
Folie 248
Zins Zins
Zins FRN
Floor
EURIBOR
EURIBOR
t t
Anleihe
Beispiel 57: Endfällige Floating Rate Note mit Cap
Folie 249
Konditionen:
Zeichnungsbetrag: 100.000
Emissionskurs: 98%
Tilgungskurs: 100%
Laufzeit: 4 Jahre
Welche Zahlungen hat der Zeichner dieser Anleihe (vor Abzug aller Steuern)
erhalten, wenn während der Laufzeit folgende Zinssätze gegolten haben?
Stichtag t=1 t=2 t=3 t=4
12-Monats-Euribor 3,3% 3,9% 4,8% 2,4%
Anleihe
Beispiel 57: Endfällige Floating Rate Note mit Cap/2
Folie 250
Zeichner:
Einzahlungs-/Auszahlungstabelle
Einzahlungen Auszahlungen Summe Forderungsstand
Zeit
Tilgung Zinsen Kauf sonst. AZ Zahlungen (Periodenende)
0 98.000 400 -98.400 100.000
1 5.300 5.300 100.000
2 5.900 5.900 100.000
3 6.000 6.000 100.000
4 100.000 4.400 104.400 0
Anleihe
Gewinnschuldverschreibung
Folie 251
• Anleihe mit dem Recht auf Umtausch der Anleihe in Aktien des
emittierenden Unternehmens
• Anleihe geht nach dem Umtausch in Aktien unter
• Anleihe mit dem Recht auf Umtausch der Anleihe in Aktien eines
dritten Unternehmens
0 1 2 3
t
5 5 105
Wie hoch ist der Wert der Kuponanleihe mit dem Zahlungsstrom
0 1 2 3
t
5 5 105
in t=0, wenn die relevanten Spot Rates folgende Werte annehmen?
N 1 2 3
iN (p.a.) 3,82% 4,00% 4,42%
Lösung:
Wert der Anleihe in t=0: Barwert aller Zahlungen, abgezinst mit der
jeweiligen Spot Rate:
Annahmen:
Anpassung des Zinssatzes nur zu Kuponterminen
Floating Rate Note ist perfekt indiziert, d.h. die Höhe des Kupons
Wie hoch ist der Wert der (perfekt indizierten) Floating Rate Note mit
dem Zahlungsstrom
0 0,5 1,5 2,5
t
4 L 100+L
Lösung:
ersetzen obigen Zahlungsstrom durch den modifizierten Zahlungsstrom:
0 0,5 1,5 2,5
t
104
Barwert der Anleihe in t=0:
B = 104 ⋅ 1,043−0 ,5 = 101,83
Selbsttest
Beispiel 60: Anleihenbewertung
Folie 259
Lösung:
B = 103,2 ⋅ e - 0 ,03⋅ 4 / 12 = 102,1731428 ≈ 102,17
Kapitel 6
Folie 260 Finanzinstitutionen
Finanzinstitutionen
Motivation
Folie 261
Direkte Finanzierung
Finanz-
institution Indirekte Finanzierung
Finanzinstitution fungiert
als Finanzintermediär
Kapitalanbieter
Finanzinstitutionen
Welche Finanzinstitutionen gibt es?
Folie 263
Banken
Versicherungsgesellschaften und -makler
Investmentfonds, Kapitalanlage-, und Beteiligungsgesellschaften
Börsen
Ratingagenturen
Leasinggesellschaften
Factoringgesellschaften
Venture-Capital-Gesellschaften
usw.
Börsen
Grundlagen
Folie 264
börslich
an elektronischen Börsen (z.B. Xetra in Frankfurt und Wien)
an Präsenzbörsen (z.B. New York Stock Exchange)
außerbörslich
ungeregelter Freiverkehr im Banksystem (Vor- und Nachbörse), OTC-
Handel
ungeregelter Freiverkehr außerhalb des Banksystems
Börsen
Charakteristika des Börsehandels in Wien
Folie 267
Vergabe der
Wertpapierkennnummer (ISIN)
Indizes:
bilden Kursentwicklungen eines
gesamten Markts oder eines
Teilmarkts ab
gewichteter Durchschnitt der Kurse
der im Index vertretenen
Wertpapiere
All-share-Indizes
Auswahlindizes
z.B. DAX, ATX, DJI, Nikkei
Österreich: ATX, ATX five,
Immobilien-ATX
Börsen
Leerverkauf
Folie 270
Leerverkauf:
Verkauf von Wertpapieren (Aktien), die einem nicht gehören
Porsche erzielte einen Gewinn von rund 6 Mrd. Euro durch diese Transaktionen
Folie 272
0
200
400
600
800
1000
1200
03.01.2005
03.03.2005
03.05.2005
03.07.2005
Börsen
200
400
600
800
1000
1200
0
03.09.2005
03.11.2005
03.01.2006
03.03.2006
03.05.2006
03.07.2006
03.09.2006
03.11.2006
03.01.2007
03.03.2007
03.05.2007
03.07.2007
03.09.2007
03.11.2007
Aktienkurs Volkswagen
03.01.2008
03.03.2008
03.05.2008
03.07.2008
03.09.2008
03.11.2008
03.01.2009
Leerverkauf und Short Squeeze: Porsche und VW/2
03.03.2009
High
Banken
Banken und Bankgeschäfte
Folie 273
Kreditwürdigkeitsprüfung
persönliche
wirtschaftliche Kreditwürdigkeit
Kreditwürdigkeit
Sachsicherheiten: Personalsicherheiten:
• Pfandrecht • Bürgschaft
• Hypothek • Garantie
• Eigentumsvorbehalt • Patronatserklärung
• Sicherungsabtretung • Schuldbeitritt
Banken
Beispiel 61: Kreditzins und Kreditsicherheiten
Folie 277
Lösung:
300.000 ⋅ (1 + i) ⋅ 0,97 + 100.000 ⋅ 0,03 = 318.000
⇒ i = 0,082474 ≅ 8,25%
Lösung:
PD = 0,03
EAD = 300.000 ⋅ (1 + 0,0825) = 324.750
100.000
LGD = 1 − = 0,692
324.750
EL = 0,03 ⋅ 0,692 ⋅ 324.750 = 6.742,50
Der gesamte erwartete Schaden (EL) ist das Produkt aus Ausfallwahr-
scheinlichkeit (PD), Verlustquote (LGD) und Höhe der Forderung (EAD)
und beträgt 6.742,50.
Banken
Wertpapieremissionsgeschäft
Folie 279
Festpreisverfahren
• Festlegung des Emissionskurses im vorhinein, Underwriting (Übernahme
der nicht platzierten Aktien) durch Emissionsbank möglich
• Bezugsrechtshandel
• Vorteil: Emissionserlös fix
Bookbuilding-Verfahren
• Elektronisches Orderbuch beim Bookrunner
• Underwriting möglich
• Vorteile: marktkonforme Kursfestlegung, intensivere Investor Relations
Das Bezugsverhältnis beträgt 5:1, d.h. für jeweils 5 Bezugsrechte kann eine
junge Aktie erworben werden.
Banken
Beispiel 63: Kapitalerhöhung und Bezugsrecht/2
Folie 283
Welcher Mischkurs ergibt sich nach der Kapitalerhöhung? Wie hoch ist der
rechnerische Wert des Bezugsrechts?
Lösung:
500.000 ⋅ 48 + 100.000 ⋅ 44
Mischkurs: SM = = 47,33
600.000
S a − Sn 48 − 44
Wert des Bezugsrechts: B= = = 0,67
BV + 1 5+1
Banken
Beispiel 64: Stimmrechtsanteil und Vermögen/1
Folie 284
Lösung:
Stimmrechtsanteil und Vermögen vor der Kapitalerhöhung:
Lösung:
Bezugsrechte werden ausgeübt:
Alfred erhält 100.000 Bezugsrechte und kann damit 20.000 junge Aktien
kaufen:
Stimmrechtsanteil: 120.000/600.000 = 20%
Vermögen: 120.000 ⋅ 47,33 + (900.000 − 20.000 ⋅ 44) = 5.700.000
Das Unternehmen legt den Emissionskurs mit 24,50 Euro fest. Welche
Konsequenzen ergeben sich daraus für die Zuteilung? Wie hoch ist der
Emissionserlös?
Welche Folgen hätte die Vereinbarung einer Greenshoe-Option bis zu 10%?
Banken
Beispiel 65: Bookbuilding-Verfahren/2
Folie 287
ohne Greenshoe-Option:
Zuteilung der Aktien an A, B und C nach geeigneten Kriterien
Emissionserlös: 24,50 ⋅ 1.000.000 = 24.500.000
mit Greenshoe-Option:
Lösung:
Anzahl alte Aktien: 1.000.000
Nennwert einer Aktie: 40.000.000/1.000.000 = 40
Anzahl junge Aktien: 10.000.000/40 = 250.000
Bezugsverhältnis: 1.000.000: 250.000 = 4 : 1
A besitzt 80.000 alte Aktien und erhält daher 80.000 Bezugsrechte. Für einen
Stimmrechtsanteil von 10% benötigt er insgesamt 125.000 (10% von 1.250.000)
Aktien, er muss also 125.000-80.000=45.000 junge Aktien kaufen.
Beim Bezugsverhältnis von 4:1 benötigt er pro junger Aktie 4 Bezugsrechte, für
45.000 junge Aktien also 180.000 Bezugsrechte, er muss daher zusätzlich zu den
ihm zustehenden 80.000 noch weitere 100.000 Bezugsrechte erwerben.
78 − 74
Wert eines Bezugsrechts: = 0,8
4 +1
gesamte Auszahlungen: 100.000⋅ 0,8 + 45.000⋅ 74 = 3.410.000
Kapitel 7
Folie 290 Derivative Wertpapiere
Derivate
Motivation
Folie 291
Kassamarkt: Terminmarkt:
Termingeschäfte:
bedingte Termingeschäfte
unbedingte Termingeschäfte
Bedingte Termingeschäfte:
• eine der beiden Vertragsparteien kann am Fälligkeitstag
wählen, ob das Geschäft durchgeführt wird oder nicht.
• z.B. Optionen
Unbedingte Termingeschäfte:
• kein derartiges Wahlrecht
• z.B. Forwards, Futures
Forwards
Grundlagen/1
Folie 295
Forward:
unbedingtes Termingeschäft
Ablauf:
zwei Vertragspartner treffen eine Vereinbarung über den Kauf
Ablauf (Forts.):
Der Käufer (long position) verpflichtet sich, am Fälligkeitstag die
t=0 Fälligkeitszeitpunkt
Forwards
Beispiel 67: Forward-Kontrakt/1
Folie 297
Lösung:
• mit Forward-Kontrakt: forward rate
100.000.000 (JPY)
= 639.750,24 (EUR)
156,3110 (JPY/EUR)
Durch die frühzeitige Fixierung des Wechselkurses erhält die Keks AG für
100 Mio. JPY 639.750,24 EUR, ohne Forward-Kontrakt wären es nur
623.882,86 EUR gewesen. Dem Unternehmen ist in diesem Fall durch den
Forward-Kontrakt ein Vorteil entstanden!
Forwards
Forward Rate Agreements (FRA) /1
Folie 299
0 T1=9 T2=12
t (Monate)
Abschluss
„Darlehensperiode“
des 9x12-FRA
Kreditgeber
t=T1: Aufnahme eines realen (optional)
Darlehens mit Tilgung in T2 und
aktueller Spot Rate (optional)
Forwards
Beispiel 68: FRA/1
Folie 302
Die Finanzplanung der Keks AG hat ergeben, dass aufgrund einer in einem
Monat fälligen größeren Auszahlung ab diesem Zeitpunkt für 2 Monate lang
eine Finanzierungslücke bestehen wird. Diese Lücke soll durch ein Darlehen
über 1.000.000 Euro überbrückt werden.
Um jede Unsicherheit bezüglich des Darlehenszinssatzes auszuschalten,
möchte die Keks AG ein 1x3 Forward Rate Agreement mit ihrer Hausbank
abschließen. Die Bank quotiert dafür Zinssätze in Höhe von 4,35/4,45.
Ist die Keks AG Käufer oder Verkäufer des FRA? Welcher Zinssatz wird
garantiert?
Keks ist Käufer des FRA, der zur Anwendung kommende Zinssatz ist 4,45%
p.a.
Forwards
Beispiel 68: FRA/2
Folie 303
Angenommen, die Spot Rate in einem Monat (dem Fälligkeitstag des FRA)
beträgt 4,53% p.a.
Welche Auswirkungen ergeben sich auf die Vertragpartner, und wie hoch
ist die Ausgleichszahlung, wenn man der Einfachheit halber unterstellt,
dass in 2 Monaten ein Sechstel der Jahreszinsen anfallen?
Lösung:
Die Keks AG kann ein Darlehen am Markt nur zu 4,53% aufnehmen, sie
erhält daher die Differenz zwischen den Marktzinsen und den vereinbarten
Zinsen von 4,45% als Ausgleichszahlung von ihrer Hausbank. Da die
Ausgleichszahlung bereits in t=1 erfolgt, die Zinsen des Darlehens aber
(nachschüssig) erst in t=3 fällig werden, muss noch um 2 Monate mit der
entsprechenden Spot Rate abgezinst werden:
−1
0,0453 − 0,0445 0,0453
Differenz = 1.000.000 ⋅ ⋅ 1 + = 132,33
6 6
Forwards
Vor- und Nachteile von Forwards
Folie 304
Vorteile: Nachteile:
Futures Forwards
• börsengehandelte Kontrakte • private Verträge
• standardisiert • nicht standardisiert
• mehrere Lieferdaten • üblicherweise ein Lieferdatum
• Abrechnung (settlement) • Abrechnung (settlement) im
täglich (marking to market) Fälligkeitszeitpunkt
• Positionen werden oft vor • Lieferung oder Barabrechnung
Fälligkeitszeitpunkt (cash settlement) findet
geschlossen üblicherweise statt
Futures
Basiswerte
Folie 306
Kauforders Börse
Verkauforders
Clearingstelle
Forward: Future:
Basiswert: Kakao Basiswert: Kakao
Kontraktgröße: 1 Tonne (t) Kontraktgröße: 1 Tonne (t)
Verfallstag: t=4 Verfallstag: t=4
Basispreis: 2.800 EUR/t Futurekurs in t=0: 2.800 EUR/t
Forward wird gekauft Future wird gekauft
erforderliches Margin: 1.000 EUR
vereinfachende Annahmen:
Kakaokurs = Futurekurs
keine Zinsen
Überschüsse am Marginkonto werden sofort behoben
Futures
Beispiel 69: Vergleich der Abrechnung bei Forward und Future/2
Folie 310
Zahlungen
Forward: 0 0 0 0 +100 → Summe=100
Zahlungen
Future: -1.000 -50 +50 +10 +1.090 → Summe=100
Marginkontostand
vor Zahlungen: 0 +950 +1.050 +1.010 +1.090
Marginkontostand
nach Zahlungen: +1.000 +1.000 +1.000 +1.000 0
Futures
Beispiel 70: Glattstellen eines Futures
Folie 311
3.500
3.450
ATX-Indexkurs = Futurekurs
14.10. 15.10.
Lösung:
Kursveränderung mal Kontraktgröße ergibt die Veränderung auf
dem Marginkonto:
Marginkonto
50 ⋅ 10 = 500
Datum EZ/AZ Saldo
neuer Stand des Marginkontos: 14.10. +4.000 4.000
4.000 + 500 = 4.500 15.10. +500 4.500
G/V (%)
Lösung:
Veränderung am Marginkonto
Einsatz 4.000, Gewinn 500 → Rendite: 12,50%
200
Gewinn/Verlust in Indexpunkten
150
100
50
0
Future long
3.300 3.350 3.400 3.450 3.500 3.550 3.600
-50
-100
-150
-200
Futurekurs am 15. Oktober
Futures
Hedging mit Futures
Folie 317
Hedging:
Absicherung von bestehenden Wertpapierpositionen
z.B. durch gegenläufige Entwicklung von Aktie long und Future short
200
Gewinn/Verlust in Indexpunkten
150
100
50
0 Aktie long
-50
3.300 3.350 3.400 3.450 3.500 3.550 3.600 Future short
-100
-150
-200
Futurekurs am 15. Oktober
Futures
Beispiel 74: Hedging
Folie 318
Lösung:
Arbitrage:
Ausnützen von Marktunvollkommenheiten
Cost-of-Carry Modell:
Ziel: Besitz des Basiswertes im Fälligkeitszeitpunkt
2 Möglichkeiten:
Basiswert physisch erwerben und lagern
Der Kakao-Future steht bei einem Kurs von 28.000 EUR. Ist der
Future korrekt bewertet oder gibt es eine Arbitragemöglichkeit?
Futures
Beispiel 75: Bewertung von Futures/2
Folie 322
t
heute ein Jahr später:
Ziel: Kakao besitzen
10 Tonnen Kakao
kaufen und lagern: Entnahme vom Lager:
10 ⋅ 2.536 = 25.360 10 ⋅ 4 ⋅ 25 = 1.000
⋅ (1 + 0,0525)
26.691,40
27.691,40 Endwert
Arbitragemöglichkeit
Arbitragestrategie:
EW < FK: Kauf am Kassamarkt – Verkauf am Terminmarkt
t = 0: Basiswert physisch erwerben und lagern,
Future-Kontrakt verkaufen (Future short)
t = 1: Future-Kontrakt erfüllen (Basiswert zum Futures-Kurs verkaufen)
10 Tonnen Kakao
kaufen und lagern: Entnahme vom Lager:
− 10 ⋅ 2.536 = −25.360 − 10⋅ 4 ⋅ 25 = −1.000
− 26.691,40
⋅ (1 + 0,0525)
− 27.691,40 Endwert
Futures-Kontrakt verkaufen:
(Future short) Futures-Kontrakt erfüllen:
Futures-Kurs: 28.000 10 Tonnen Kakao um
Futures-Kurs verkaufen
Arbitragegewinn: 308,6 + 28.000,00 Futures-Kurs
Selbsttest
Beispiel 76: Arbitrage mit Futures/1
Folie 324
Sie sind ein großer Hersteller von Mountain Bikes und haben vor, in einem
Jahr mit der Produktion der Alurahmen für Ihre neue Produktlinie zu
beginnen. Die dafür nötige Tonne Aluminium haben sie bereits eingelagert.
Sie werden über die Möglichkeit informiert, dass unter Umständen Gewinne
aus Arbitragegeschäften lukriert werden könnten, da Sie das Aluminium ja
nicht sofort brauchen.
Der Tagespreis von Aluminium liegt heute bei 2.675,50 USD je Tonne. An der
London Metal Exchange wird ein Aluminium-Future gehandelt, der in einem
Jahr ausläuft und bei 2.810,00 USD je Tonne notiert. Sie können Ihr Geld zu
einem Zinssatz von 4% p.a. aufnehmen/veranlagen. Es fallen
Lager/Versicherungskosten in der Höhe von 5 USD pro Monat und Tonne an
(zahlbar bei Entnahme).
Existiert eine Arbitragemöglichkeit, und wenn ja, wie können Sie diese
ausnützen? Wie hoch ist der mögliche Arbitragegewinn?
Selbsttest
Beispiel 76: Arbitrage mit Futures /2
Folie 325
Lösung:
Berechnung des Endwertes für Kauf und Lagerung einer Tonne Aluminium
1 Tonne Aluminium
kaufen und lagern: Entnahme vom Lager:
2.675,50 60,00
2.782,52
⋅ (1 + 0,04)
2.842,52 Endwert
Arbitrage-
gewinn: 32,52
2.810,00 Future-Kurs
Arbitragestrategie:
Endwert > Future-Kurs: es ist günstiger, in t=0 Aluminium zu verkaufen, Lagerkosten
zu sparen und einen Future zu kaufen. In t=1 wird der Future erfüllt und Aluminium
um 2.810 USD gekauft.
Swaps
Eigenschaften
Folie 326
Swaps
Austausch von zukünftigen Zahlungsströmen
OTC-Verträge
t
gängigste Formen
Zinsswap
Währungsswaps
Credit Default Swaps, …
t
Swaps
Zinsswap – Motivation/1
Folie 327
Die Keks AG hat vor zwei Jahren eine endfällige Floating Rate Note mit
jährlichen Zinsszahlungen emittiert, deren Restlaufzeit noch sechs Jahre
beträgt (Tilgungskurs = 100%). Der Floater kann jeweils zum Kupontermin
vom Emittenten gekündigt werden.
Da die Keks AG steigende Zinsen erwartet, hätte sie gern anstelle der
variablen (unbekannten) Zinszahlungen fixe Zinszahlungen in Höhe von K%.
Bei variabler Verzinsung ist nur die am Ende der laufenden Zinsperiode zu
leistende Zahlung bekannt (L1).
Zahlungsstruktur:
0 1 2 6
t
gewünscht: −K −K − (K + 100)
Swaps
Zinsswap – Motivation/2
Folie 328
0 1 2 6
t
+ L1 + ~L2 + ~L6
Swap:
−K −K −K
gewünscht: −K −K − (K + 100)
Swaps
Zinsswap – Grundbegriffe/1
Folie 329
Swapkupon K
Swapkäufer Swapverkäufer
Variable
Zinszahlungen ~L
Swaps
Zinsswap – Grundbegriffe/2
Folie 330
Das Nominale eines Swaps beträgt 1 Mio. Euro. Die Laufzeit wird auf vier
Jahre fixiert, Zahlungen werden jährlich geleistet.
Als Referenzzinssatz ist der 12-Monats-EURIBOR festgelegt. Zu Beginn des
Swaps wird ein Zinssatz von L1 = 4,8% beobachtet. Als Swapkupon werden
K = 4,5% p.a. vereinbart.
Welche Zahlungen resultieren daraus für die einzelnen Zeitpunkte t=1,…,4 ?
Lösung:
Die fixe Zinszahlung für alle Zeitpunkte beträgt K = 45.000 Euro.
Die erste variable Zinszahlung ist bereits bekannt: L1 = 48.000 Euro.
Für t=1 ergibt sich eine Ausgleichszahlung von 3.000 Euro (vom Verkäufer
an den Käufer des Swaps), für weitere Zeitpunkte ist die Berechnung noch
nicht möglich, da die jeweiligen Referenzzinssätze erst in der Zukunft
beobachtbar sein werden.
Swaps
Zinsswap – technische Abwicklung
Folie 332
Der Floater notiert unmittelbar nach dem Kupontermin zu pari (bei 100%):
0 1 2 N
t
−K −K − (K + 100)
+ (L1 + 100)
Der Wert des Swaps setzt sich daher aus den Werten der beiden Anleihen
zusammen.
Die Keks AG hat vor längerer Zeit einen Zinsswap abgeschlossen. Sie
zahlt 5,5% jährlich und erhält dafür den 12-Monats-EURIBOR.
Nominale ist 12 Mio. Euro, der Swap hat eine Restlaufzeit von 2,5
Jahren. Der vor sechs Monaten beobachtete EURIBOR war 5,6%.
Wie hoch ist der Wert des Swaps aus Sicht der Keks AG?
Swaps
Beispiel 78: Bewertung eines Zinsswaps/2
Folie 335
Lösung:
Aktie Option
G/V G/V
kein
begrenzter reduzierter
Gewinn bei
Verlust bei Gewinn
Gewinn beibei
Kursanstieg
Kursverfall Kursanstieg
Kursanstieg
ST ST
Verlust bei
Kursverfall
Optionen
Definition/1
Folie 337
Der Besitzer (Käufer, „long position“) einer Option hat das Recht,
aber nicht die Pflicht,
innerhalb einer bestimmten Frist (Amerikanische Option) bzw. zu
einem festgelegten Zeitpunkt (Europäische Option)
zu einem festgelegten Preis (Ausübungspreis, „strike price“)
4 verschiedene Positionen:
Call-Option Put-Option
Besitzer
long call long put hat das Recht
(long position)
Stillhalter
short call short put hat die Pflicht
(short position)
Aktien
Indizes
Devisen
Zinsen
Rohstoffe
Waren
sonstige Finanzinstrumente (z.B. andere Optionen, Futures, ...)
Optionen
Beispiel 79: Vermögensänderung bei einer Call-Option
Folie 341
Eine Call-Option auf eine Aktie mit Ausübungspreis 90 notiert heute bei 10.
Stellen Sie die Vermögensänderung für den Käufer bzw. Verkäufer in
Abhängigkeit vom Aktienkurs am Verfallstag graphisch dar.
40
30
20
– max(ST – X,0) + Optionspreis
Gewinn/Verlust
10
0 Käufer (long)
60
60 70
70 80
80 90
90 100
100 110
110 120
120 130
130
-10
Verkäufer (short)
-30
-40
Aktienkurs ST
Optionen
Call-Option aus der Sicht des Besitzers
Folie 342
G/V Ausübungspreis
at the money
out of the money in the money
unbegrenzte
Gewinnchance
begrenztes Verlustrisiko ST
Optionen
Call-Option aus der Sicht des Stillhalters
Folie 343
G/V Ausübungspreis
begrenzte Gewinnchance
unbegrenztes ST
Verlustrisiko
Optionen
Beispiel 80: Vermögensänderung bei einer Put-Option
Folie 344
Eine Put-Option auf eine Aktie mit Ausübungspreis 80 notiert heute bei 5.
Stellen Sie die Vermögensänderung für den Käufer bzw. Verkäufer in
Abhängigkeit vom Aktienkurs am Verfallstag graphisch dar.
40
30
30
20
20
– max(X – ST ,0) + Optionspreis
Gewinn/Verlust
10
10
0 Käufer (long)
50
50 60
60 70
70 80
80 90
90 100
100 110
110
-10
Verkäufer (short)
-10
max(X – ST ,0) – Optionspreis
-20
-20
-30
-40
-30
Aktienkurs ST
Optionen
Put-Option aus der Sicht des Besitzers
Folie 345
G/V Ausübungspreis
begrenzte
Gewinnchance
begrenztes Verlustrisiko ST
Optionen
Put-Option aus der Sicht des Stillhalters
Folie 346
G/V Ausübungspreis
begrenzte Gewinnchance
begrenztes ST
Verlustrisiko
Optionen
Übersicht Auszahlungsdiagramme (Payoff)
Folie 347
Payoff Payoff
ST ST
X X
Payoff Payoff
ST ST
X X
Volatilität
Schwankungsbreite des Basiswertes
hohe Volatilität vorteilhaft für Long-Position
Handlungsmöglichkeiten:
Ausübung/Verfall von Optionen
Glattstellung
Optionen
Handel mit Aktienoptionen an der ÖTOB
Folie 351
Basiswerte:
umsatzstärkste notierte Aktien (z.B. AUA, OMV, Telekom, ...)
Ausübungsmodus:
Amerikanische Optionen
Verfallstage:
jeweils der dritte Freitag in den nächsten drei Monaten und im
letzten Monat des nächsten Quartals
Ausübungspreise:
mindestens drei, jeweils einer im (ITM), am (ATM) und aus dem
Geld (OTM)
Optionen
Kursblatt
Folie 352
Quelle:
http://www.wienerborse.at/
options/
Optionen
Anwendungsgebiete
Folie 353
Hedging:
Absicherung von bestehenden Wertpapierpositionen
Spekulation:
Hebeleffekt: relativ größere Kursausschläge bei der Option im
Vergleich zum Basiswert
Arbitrage:
Ausnutzen von Preisunterschieden für identische Zahlungsströme
Optionen
Beispiel 81: Einseitige Absicherung (Hedging) mit Optionen/1
Folie 354
Ein Anleger besitzt eine Aktie, die zum Kurs von 100 notiert. Der Anleger
erwartet für die nächste Zeit fallende Kurse und möchte sich dagegen
absichern, ohne die Chance auf mögliche Kurssteigerungen zu verlieren. Die
Aktie soll jedoch nicht verkauft werden.
An der Börse wird eine Put-Option (Kontraktgröße 1) auf diese Aktie
gehandelt, die bei einem Ausübungspreis von 100 bei 5 notiert.
Lösung:
Mit dem Kauf einer Put-Option erwirbt der Anleger das Recht, die Aktie
um 100 zu verkaufen.
40
30
20
Gewinn/Verlust
10
Aktie
0
60 70 80 90 100 110 120 130 140
Option
-10
Gesamt
-20
-30
-40
Aktienkurs ST
Optionen
Beispiel 82: Vollständige Absicherung (Hedging) mit Optionen/1
Folie 356
Ein Anleger besitzt 100 Aktien, die derzeit zum Kurs von 100 notieren. Der
Anleger nimmt an, dass die Aktie am nächsten Börsentag entweder auf 98
fällt oder auf 106 steigt. An der Börse wird eine Put-Option auf diese Aktie
gehandelt (Kontraktgröße 1), die am nächsten Tag verfällt und bei einem
Ausübungspreis von 102 bei 2,50 notiert. Der risikolose Zinssatz für eintägiges
Anlegen bzw. Ausborgen von Geld liegt bei 4% p.a. (stetige Verzinsung).
Der Anleger möchte seine Aktienposition gegen jegliche Kursschwankung
absichern.
Aktie Put-Option
Aktie
• Kurs: 100
• 100 Stück
Ermöglicht der derzeitige Preis der Put-Option (2,50) Arbitrage? Wenn ja, ist
der aktuelle Preis zu hoch oder zu niedrig?
Optionen
Beispiel 83: Arbitrage mit Optionen/2
Folie 360
Lösung:
Bei einem Zinssatz von 4% p.a. (stetige Verzinsung) erhält man für die eintägige
Anlage von 10.000 einen Tag später:
10.000 ⋅ eid = 10.001,10
Beim ebenfalls risikolosen Portfolio erhält man hingegen 10.099,95.
→ Arbitrage ist möglich!
Wenn das Portfolio (100 Aktien long, 200 Puts long) am nächsten Tag ebenfalls
einen Wert von 10.001,10 hätte, wäre keine Arbitrage möglich:
10.600 − 200 ⋅ eid ⋅ Pr eis Put = 10.001,10
⇒ Pr eis Put = 2,99
Der derzeitige Preis der Put-Option in Höhe von 2,50 ist zu niedrig. Bei einem
Preis von 2,99 wäre keine Arbitrage möglich.
Optionen
Spekulation: Aktie vs. Option
Folie 361
Call-Option: Call-Option:
• Ausübungspreis: 66,00 • Ausübungspreis: 66,00
• Preis: 0,90 • Preis: 2,30
2,30
ieff = − 1 = 1,5556 ( = 155,56%)
0,90
Ein Investor besitzt 100 Aktien, die heute zu einem Kurs von 62 Euro
notieren. Er rechnet damit, dass der Aktienkurs am nächsten Tag entweder
58 oder 68 Euro betragen wird. Eine Call-Option auf diese Aktie mit
Ausübungspreis 64 Euro, die morgen verfällt, notiert heute zu einem Preis
von 2 Euro. Der risikolose Zinssatz liegt bei 10% p.a. bei stetiger Verzinsung
(365 Tage pro Jahr).
Gibt es eine Arbitragemöglichkeit? Wie lautet die entsprechende Strategie?
Lösung:
risikoloses Portfolio:
100 ⋅ 58 + 0 ⋅ x − 2 ⋅ e 0 ,1 / 365 ⋅ x = 100 ⋅ 68 + 4 ⋅ x − 2 ⋅ e 0 ,1 / 365 ⋅ x
x = −250
Wenn der Investor 250 Call-Optionen verkauft, ist der Wert seines Portfolios
am nächsten Tag unabhängig vom dann geltenden Aktienkurs.
Selbsttest
Beispiel 84: Arbitrage mit Optionen/2
Folie 363
Risikolose Anlagemöglichkeiten:
Risikoloses Portfolio:
Endwert: 100 ⋅ 58 + 0 ⋅ ( − 250) − 2 ⋅ e 0 ,1 / 365 ⋅ ( − 250) = 6.300 ,1370