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PRESSEINFORMATIONEN
PLENUM
EINLADUNG
zur
26. Plenarsitzung am Donnerstag, dem 10. November 2005, 09.00 Uhr,
27. Plenarsitzung am Freitag, dem 11. November 2005, 09.00 Uhr,
im Plenarsaal des Thüringer Landtags, Erfurt,
Jürgen-Fuchs-Straße 1
3. Zweites Gesetz zur Änderung des Thüringer Gesetzes zur Ausführung 2 h 48 min
des Sozialgerichtsgesetzes
Gesetzentwurf der Landesregierung
- Drucksache 4/1188 -
dazu: Beschlussempfehlung des Ausschusses für Justiz, Bundes- und
Europaangelegenheiten
- Drucksache 4/1265 -
Berichterstatter: Abgeordnete Walsmann
ZWEITE BERATUNG
__________
An die Mitglieder des Landtags
6. Fünftes Gesetz zur Änderung der Verfassung des Freistaats Thüringen 2 h 53 min
Gesetzentwurf der Fraktion der Linkspartei.PDS
- Drucksache 4/1309 -
ERSTE BERATUNG
11. Thüringer Gesetz zum Ausbau der direkten Demokratie auf kommu- 2 h 53 min
naler Ebene
Gesetzentwurf der Fraktionen der Linkspartei.PDS und SPD
- Drucksache 4/1320 -
ERSTE BERATUNG
2
16. Fragestunde 2h
- Drucksachen 4/1269/1270/1276/1296/1297/1303/1314 -
Voraussichtliche 46 h 20 min
Dauer der
Plenarsitzungen
Hinweise:
1)
Voraussichtliche Dauer des Tagesordnungspunkts inklusive der Redezeit nach Maßgabe des § 29 Abs. 3 GO
sowie der Redezeit der Landesregierung ohne Verlängerung der Redezeit nach Maßgabe des § 29 Abs. 4 GO
2)
Der Tagesordnungspunkt 1 wird als erster Punkt in der 27. Plenarsitzung am Freitag aufgerufen.
3
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 975
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 16.06.2005
Gesetzentwurf
der Landesregierung
B. Lösung
C. Alternativen
keine
D. Kosten
keine
E. Zuständigkeit
FREISTAAT THÜRINGEN
DER MINISTERPRÄSIDENT
An die
Präsidentin des Thüringer Landtags
Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Dagmar Schipanski
Jürgen-Fuchs-Straße 1
99096 Erfurt
Dieter Althaus
2
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 975
Drucksache 4/
Erstes Gesetz
zur Änderung des Thüringer Denkmalschutzgesetzes
Artikel 1
"§ 24
Denkmalfachbehörde
3
Drucksache 4/ 975 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Artikel 2
4
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 975
Drucksache 4/
Begründung:
A. Allgemeines
Zu Artikel 1:
Zu Nummer 9:
Zu Artikel 2:
5
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1188
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 07.09.2005
Gesetzentwurf
der Landesregierung
B. Lösung
C. Alternativen
keine
D. Kosten
keine
E. Zuständigkeit
2
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1188
Drucksache 4/
FREISTAAT THÜRINGEN
DER MINISTERPRÄSIDENT
An die
Präsidentin des Thüringer Landtags
Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Dagmar Schipanski
Jürgen-Fuchs-Straße 1
99096 Erfurt
Dieter Althaus
3
Drucksache 4/ 1188 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Zweites Gesetz
zur Änderung des Thüringer Gesetzes zur Ausführung des
Sozialgerichtsgesetzes
Artikel 1
Artikel 2
4
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1188
Drucksache 4/
Begründung
A. Allgemeines
Das Gesetz dient der Aufhebung der alleinigen Zuständigkeit des Sozi-
algerichts Altenburg für Angelegenheiten der Knappschaftsversicherung.
Zu Artikel 1:
Zu Nummer 1:
Die Anpassung der Überschrift ist Folge der Aufhebung des § 4 Abs. 1.
Zu Nummer 2:
Zu Nummer 3:
Zu Artikel 2:
5
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode Drucksache 4/1265
4. Wahlperiode zu Drucksache 4/1188
29.09.2005
Beschlussempfehlung
Beratungen:
Durch Beschluss des Landtags vom 15. September 2005 ist der oben
genannte Gesetzentwurf an den Ausschuss für Justiz, Bundes- und
Europaangelegenheiten überwiesen worden.
Beschlussempfehlung:
Schröter
Vorsitzender
Mündliche Anfrage
1. Wie viele der im Jahr 2005 eingestellten Mittel in Höhe von 400 000
Euro sind bisher abgeflossen?
3. In welcher Höhe sind die 400 000 Euro Landesmittel durch EU-Mit-
tel, z. B. aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
(EFRE), aufgestockt worden?
Kummer
Mündliche Anfrage
Kuschel
Mündliche Anfrage
Dr. Schubert
Beschlussempfehlung
Beratungen:
Durch Beschluss des Landtags vom 30. Juni 2005 ist der Gesetzent-
wurf an den Ausschuss für Wissenschaft, Kunst und Medien überwie-
sen worden.
Der Ausschuss für Wissenschaft, Kunst und Medien hat den Gesetzent-
wurf in seiner 8. Sitzung am 1. September 2005 und in seiner 9. Sitzung
- in öffentlicher Sitzung - am 13. Oktober 2005 beraten sowie eine schrift-
liche Anhörung durchgeführt.
Beschlussempfehlung:
Seela
Vorsitzender
Unterrichtung
Aktuelle Stunde
Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 14. Oktober 2005 eine
Aktuelle Stunde zum Thema:
beantragt.
Unterrichtung
Aktuelle Stunde
Die Fraktion der Linkspartei.PDS hat mit Schreiben vom 14. Oktober 2005
eine Aktuelle Stunde zum Thema:
beantragt.
Gesetzentwurf
der Landesregierung
Am 1. Juli 2004 trat der vom Landtag durch das Thüringer Gesetz zu
dem Staatsvertrag zum Lotteriewesen in Deutschland und zu dem Staats-
vertrag über die Regionalisierung von Teilen der von den Unternehmen
des Deutschen Lotto- und Totoblocks erzielten Einnahmen vom 8. März
2004 (GVBI. S. 333) ratifizierte Staatsvertrag zum Lotteriewesen in
Deutschland in Kraft. Gleichzeitig trat das Thüringer Lotteriegesetz vom
29. Juni 1995 (GVBI. S. 229), geändert durch Artikel 9 des Gesetzes
vom 24. Oktober 2001 (GVBI. S. 265), außer Kraft.
Der Staatsvertrag zum Lotteriewesen in Deutschland orientiert sich an
der ordnungsrechtlichen Aufgabe der Länder, den natürlichen Spieltrieb
der Bevölkerung in geordnete und überwachte Bahnen zu lenken. Insbe-
sondere soll ein Ausweichen auf nicht erlaubte Glücksspiele verhindert
werden. Dazu sollen Regelungen zur Sicherstellung eines ausreichen-
den Glücksspielangebots durch ein im Wesentlichen ländereinheitliches
materielles Glücksspielrecht getroffen werden.
Der Staatsvertrag trifft keine Regelungen zu den Vollzugszuständigkei-
ten in den Ländern und zu der Frage der Sanktion von Rechtsverstö-
ßen, soweit diese unterhalb des strafrechtlich relevanten Verhaltens lie-
gen. Im materiell-rechtlichen Bereich erlaubt er den Ländern, die zur
Ausführung des Staatsvertrags notwendigen Bestimmungen zu erlas-
sen, das Verbot der Erlaubniserteilung zu konkretisieren sowie für Ver-
anstaltungen von geringer ordnungspolitischer Bedeutung abweichen-
de Regelungen zu treffen.
Der Staatsvertrag ist jedoch nur bedingt vollzugsfähig, solange die zur
Disposition der Länder beinhalteten Regelungslücken nicht geschlos-
sen werden.
B. Lösung
C. Alternativen
D. Kosten
E. Zuständigkeit
2
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1292
Drucksache 4/
FREISTAAT THÜRINGEN
DER MINISTERPRÄSIDENT
An die
Präsidentin des Thüringer Landtags
Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Dagmar Schipanski
Jürgen-Fuchs-Straße 1
99096 Erfurt
Dieter Althaus
3
Drucksache 4/ 1292 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Thüringer Ausführungsgesetz
zu dem Staatsvertrag zum Lotteriewesen in Deutschland
(ThürLottStVAG)
§1
Allgemeine Erlaubnis
§2
Maßnahmen bei allgemein erlaubten Veranstaltungen
§3
Gewinnsparen
§4
Anzeigepflicht gewerblicher Spielvermittler
4
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1292
Drucksache 4/
§5
Ordnungswidrigkeiten
5
Drucksache 4/ 1292 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
§6
Zuständigkeiten
6
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1292
Drucksache 4/
§7
Verwaltungskosten
§8
Gleichstellungsbestimmung
§9
In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten
7
Drucksache 4/ 1292 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Begründung:
A. Allgemeines
Zu § 1 (Allgemeine Erlaubnis):
Zu Absatz 1:
Die Bestimmung enthält die Voraussetzungen, unter denen eine allge-
meine Erlaubnis für die Veranstaltung einer Lotterie oder einer Ausspie-
lung erteilt werden kann. Eine Lotterie ist dabei nach § 3 Abs. 3 Satz 1
des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in Deutschland ein Glücksspiel,
bei dem einer Mehrzahl von Personen die Möglichkeit eröffnet wird, nach
einem bestimmten Plan gegen ein bestimmtes Entgelt die Chance auf
einen Geldgewinn zu erlangen. Um eine Ausspielung handelt es sich,
wenn anstelle von Geld Sachen oder andere geldwerte Vorteile gewon-
nen werden können. Damit sind auch die Tombolen, das heißt Veran-
staltungen, bei denen gespendete Sachgewinne ausgelost werden, von
dem Regelungsbereich der Bestimmung erfasst.
§ 13 des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in Deutschland ermächtigt
die Länder, für Lotterien, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen (so
genannte Kleine Lotterien), von den Regelungen des Staatsvertrags zum
Lotteriewesen in Deutschland abzuweichen. Die Ermächtigung umfasst
nach § 3 Abs. 3 Satz 2 des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in Deutsch-
land auch die Ausspielungen.
Der zuständigen Behörde (vergleiche § 6 Abs. 1 Nr. 2) wird in Anbe-
tracht der untergeordneten ordnungspolitischen Bedeutung der Kleinen
Lotterie mit geringen Gesamtspielkapital die Möglichkeit der Erteilung
einer allgemeinen Erlaubnis gegeben. Es handelt sich hierbei um eine
Allgemeinverfügung im Sinne des § 35 Satz 2 des Thüringer Verwal-
tungsverfahrensgesetzes. Durch die allgemeine Erlaubnis sollen die In-
teressen der vielen kleinen gemeinnützigen Veranstalter Berücksichti-
gung finden, die in der Regel regional und zeitlich begrenzte Lotterien
und Ausspielungen veranstalten. Die Voraussetzungen orientieren sich
an den Vorgaben des § 13 des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in
Deutschland.
8
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1292
Drucksache 4/
Zu Nummer 1:
Kleine Lotterien und Ausspielungen werden üblicherweise in engem lo-
kalen und regionalen Bezug, etwa im Zusammenhang mit Dorf-, Stadt-
oder Vereinsfesten veranstaltet. Dementsprechend soll die allgemeine
Erlaubnis in Thüringen nur für die Lotterie gelten, die sich nicht über das
Gebiet einer kreisfreien Stadt beziehungsweise eines Landkreises er-
streckt.
Zu Nummer 2:
§ 13 Nr. 3 des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in Deutschland erlaubt
dem Landesgesetzgeber bei Kleinen Lotterien die Höhe des Reiner-
trags und der Gewinnsumme auf 25 v.H. abzusenken. Hiervon wird in
§ 1 Abs. 1 Nr. 2 lediglich hinsichtlich der Gewinnsumme Gebrauch ge-
macht. Beim Reinertrag an den Entgelten bleibt es bei dem von Staats-
vertrag zum Lotteriewesen in Deutschland vorgesehenen Vom-Hundert-
Satz (§ 9 Abs. 1 Satz 3 des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in Deutsch-
land). Dies entspricht der Intention des Staatsvertrags zum Lotteriewe-
sen in Deutschland, einen möglichst großen Anteil der Entgelte gemein-
nützigen Zwecken zufließen zu lassen.
Bei der Veranstaltung von Tombolen, bei denen gespendete Sachge-
winne ausgelost werden, ist die Gewinnsumme nach dem gemeinen
Wert (in der Regel Verkehrswert des Gegenstands) im Sinne des § 9
Abs. 2 des Bewertungsgesetzes in der Fassung vom 1. Februar 1991
(BGBI. I S. 230), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20. Dezember 2001
(BGBl. I S. 3794), zu bestimmen.
Zu Nummer 3:
Mit dieser Regelung, die eine zwingende Anforderung des § 13 Nr. 2
des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in Deutschland ist, soll sicherge-
stellt und verdeutlicht werden, dass ein erheblicher Teil der Einnahmen
aus der Lotterie zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke im Sinne der
Abgabenordnung verwendet wird.
Zu Nummer 4:
Die Summe der Entgelte für alle Lose darf 20 000 Euro nicht überstei-
gen. Damit schöpft das Gesetz die vom Staatsvertrag zum Lotteriewe-
sen in Deutschland in § 13 Nr. 1 vorgesehene Möglichkeit nicht aus, um
die Erteilung von allgemeinen Erlaubnissen auf Lotterien von geringerer
wirtschaftlicher Bedeutung zu beschränken. Der Betrag wurde so ge-
wählt, dass der Großteil der im Gebiet einer kreisfreien Stadt oder eines
Landkreises veranstalteten Lotterien in den Anwendungsbereich einer
allgemeinen Erlaubnis fallen.
Zu Nummer 5:
Der Staatsvertrag zum Lotteriewesen in Deutschland enthält keine Be-
fristung der Dauer einer Kleinen Lotterie. Sie ist jedoch sinnvoll, um die
Durchführung einer Kleinen Lotterie nicht nur räumlich, sondern auch
zeitlich zu begrenzen, zumal es sich bei Kleinen Lotterien und Ausspie-
lungen in der Regel um anlassbezogene Veranstaltungen handelt.
Zu Absatz 2:
Die allgemeine Erlaubnis ist zu befristen. Nach einem gewissen Zeitab-
lauf ist zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Erteilung einer allge-
meinen Erlaubnis noch vorliegen oder Umstände eingetreten sind, die
der Erteilung einer (erneuten) allgemeinen Erlaubnis entgegenstehen.
Hat sich die gewährte Freistellung nicht bewährt oder ist sie missbraucht
worden, soll die Möglichkeit geschaffen werden, zukünftig von der Ertei-
9
Drucksache 4/ 1292 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Zu Absatz 1:
Es wird die Möglichkeit geschaffen, für allgemein erlaubte Veranstaltun-
gen im Einzelfall Auflagen zu erteilen.
Zu Absatz 2:
Die Bestimmung nennt die Voraussetzungen, unter denen eine allge-
mein erlaubte Veranstaltung untersagt werden kann. Dies ist zum einen
der Fall, wenn gegen den Staatsvertrag zum Lotteriewesen in Deutsch-
land, die Bestimmungen dieses Gesetzes oder gegen Regelungen der
allgemeinen Erlaubnis verstoßen wird. Zum anderen kann die allgemein
erlaubte Veranstaltung aus ordnungsrechtlichen Gründen untersagt
werden, wenn keine Gewähr für die ordnungsgemäße Durchführung der
Veranstaltung oder für die zweckentsprechende Verwendung des Rein-
ertrags gegeben ist. Im Rahmen der Ausübung des pflichtgemäßen Er-
messens hat die zuständige Behörde (vergleiche § 6 Abs. 1 Nr. 1 Buchst.
d) zu prüfen, ob die Untersagung im Einzelfall erforderlich, geeignet und
verhältnismäßig ist oder ob andere, weniger einschneidende Maßnah-
men die Einhaltung der Rechtsordnung ermöglichen.
Zu § 3 (Gewinnsparen):
Zu § 5 (Ordnungswidrigkeiten):
11
Drucksache 4/ 1292 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Zu Absatz 3:
Für die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten ist sachlich zuständige
Verwaltungsbehörde die Behörde, die für die Erteilung der Erlaubnis
der Veranstaltung sachlich und örtlich zuständig ist. Sofern das für das
Lotterie- und Glücksspielwesen zuständige Ministerium für die Erteilung
der Erlaubnis der Veranstaltung zuständig ist, tritt an seine Stelle das
Landesverwaltungsamt.
Zu § 6 (Zuständigkeiten):
Zu Absatz 1:
Die Ansiedlung der Zuständigkeit des Vollzugs dieses Gesetzes ein-
schließlich der Bestimmungen des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in
Deutschland beim Landesverwaltungsamt erfolgt vor dem Hintergrund,
dass wegen des Zusammenwirkens von ordnungsrechtlichen und fach-
lichen Fragen auf dem Gebiet des Glücksspielwesens aufgrund der bis-
herigen Aufgabenwahrnehmung durch das Landesverwaltungsamt ein
erheblicher Organisations- und Erfahrungsvorteil besteht, der weiterhin
genutzt werden soll. Insbesondere wird durch die Zuständigkeit des
Landesverwaltungsamts für Maßnahmen der Aufsicht und Untersagung
im Rahmen hoheitlicher Eingriffshandlungen die Möglichkeit eines Wi-
derspruchsverfahrens eröffnet. Diese Zuständigkeit für Aufsicht und
Untersagung gilt auch für Glücksspiele die landesweit oder über die
Landesgrenze hinaus oder von anderen Ländern oder Staaten aus an-
geboten werden. Darüber hinaus wurde eine Auffangzuständigkeit beim
Landesverwaltungsamt begründet.
Für die einzelnen Aufgaben bei Lotterien mit regional und wirtschaftlich
geringer Bedeutung sind die kreisfreien Städte und Landkreise jeweils
im übertragenen Wirkungskreis zuständig.
Das für das Lotterie- und Glücksspielwesen zuständige Ministerium ist
für die Erteilung der Erlaubnis zum Veranstalten einer Lotterie zustän-
dig, soweit diese zugleich im Gebiet eines anderen Landes oder landes-
weit durchgeführt werden. Darüber hinaus ist es oberste Fachaufsichts-
behörde für den Vollzug dieses Gesetzes einschließlich der Bestimmun-
gen des Staatsvertrags zum Lotteriewesen in Deutschland.
Zu Absatz 2:
Die Bestimmung enthält die Ermächtigung des für das Lotterie- und
Glücksspielwesen zuständigen Ministeriums künftige Änderungen der
Zuständigkeit durch Rechtsverordnung zu regeln.
Zu § 7 (Verwaltungskosten):
12
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1292
Drucksache 4/
Zu § 8 (Gleichstellungsbestimmung):
Zu § 9 (In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten):
13
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1296
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 20.10.2005
Mündliche Anfrage
Presseberichten zufolge war die oben genannte Stelle sofort extern aus-
geschrieben worden. Die Bewerbungsfrist habe nur zehn Tage betra-
gen. Die Stelle sollte mit der Tochter des Justizstaatssekretärs Scherer
besetzt werden. Begründet worden sei dies damit, dass ein kurzfristiger
Engpass geschlossen und Verzögerungen bei der Besetzung der Stelle
verhindert werden sollten. Zwischenzeitlich soll die Besetzung der Stel-
le gestoppt worden sein, da eine Konkurrentenklage eines Mitbewer-
bers anhängig sei.
Dr. Schubert
Mündliche Anfrage
Gaspreise in Thüringen
Die rund 112 000 Haushaltskunden sowie die rund 1 000 Firmenkunden
der Gasversorgung Thüringen GmbH müssen in den nächsten Tagen
mit weiter steigenden Preisen rechnen: Das Unternehmen hat mit der
Thüringer Energie AG (TEAG) fusioniert und gehört ab Oktober 2005
zum E.ON-Konzern.
Bei der Beantwortung meiner Mündlichen Anfrage in Drucksache 4/531
aus der 11. Sitzung des Landtages vom 28. Januar 2005 hat Minister
Reinholz den Gesetzentwurf der Bundesregierung bezüglich einer "Re-
gulierungsbehörde" kritisiert und darüber informiert, dass Thüringen in
Verbindung mit anderen Bundesländern über den Bundesrat Nachbes-
serungen fordert.
1. Welche Resultate hat die durch Minister Reinholz mit den Stichwor-
ten "'Ex-ante-Genehmigung' der Netznutzungsentgelte und 'Anreiz-
regulierung' zum Aufbau einer effizienten Netzinfrastruktur für Strom-
und Gasbereiche" benannte Bundesratsinitiative bisher gebracht?
Enders
Mündliche Anfrage
Gaspreise in Thüringen
Die rund 112 000 Haushaltskunden sowie die rund 1 000 Firmenkunden
der Gasversorgung Thüringen GmbH müssen in den nächsten Tagen
mit weiter steigenden Preisen rechnen: Das Unternehmen hat mit der
Thüringer Energie AG (TEAG) fusioniert und gehört ab Oktober 2005
zum E.ON-Konzern.
Bei der Beantwortung meiner Mündlichen Anfrage in Drucksache 4/531
aus der 11. Sitzung des Landtages vom 28. Januar 2005 hat Minister
Reinholz den Gesetzentwurf der Bundesregierung bezüglich einer "Re-
gulierungsbehörde" kritisiert und darüber informiert, dass Thüringen in
Verbindung mit anderen Bundesländern über den Bundesrat Nachbes-
serungen fordert.
1. Welche Resultate hat die durch Minister Reinholz mit den Stichwor-
ten "'Ex-ante-Genehmigung' der Netznutzungsentgelte und 'Anreiz-
regulierung' zum Aufbau einer effizienten Netzinfrastruktur für Strom-
und Gasbereiche" benannte Bundesratsinitiative bisher gebracht?
Enders
Gesetzentwurf
Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts hat durch Beschluss vom 24.5.1995 1 in einem
Verfahren der abstrakten Normenkontrolle, welches durch 282 Abgeordnete des Deutschen
Bundestages gemäß Art 93 Abs. 1 Nr. 2 GG beantragt wurde, über die Verfassungsmäßigkeit des
Mitbestimmungsgesetzes Schleswig-Holstein vom 11.12.1990 entschieden. Die Entscheidung definiert
eine Schranke für die bundesverfassungsrechtlich zulässige Mitbestimmungen der
Personalvertretungen an innerdienstlichen, sozialen und personellen Angelegenheiten der
Beschäftigten, stellt also eine Obergrenze für Beteiligungsrechte dar.
Am 07.März 2001 reichte die Thüringer Landesregierung ein Erstes Gesetz zur Änderung des Thüringer
Personalvertretungsgesetzes in den Landtag ein. 2 Begründet wurde die aus Sicht der Landesregierung
notwendige Novellierung des Personalvertretungsgesetzes mit der Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichtes vom 24. Mai 1995 zum Mitbestimmungsgesetz des Landes Schleswig-
Holstein. „Das Letztentscheidungsrecht des Dienstherrn bei Entscheidungen, die von Bedeutung für die Erfüllung
des Amtsauftrags sind, das heißt auch zur zeitnahen und effizienten Aufgabenerledigung gegenüber den Bürgern
dienen, muss gesichert sein. Dazu gehört ebenso die Sicherstellung zeitnaher Entscheidungen im Bereich des
Personalwesens. Die Bundesverfassungsgerichtsentscheidung hat keine unmittelbare Wirkung für das Thüringer
Personalvertretungsgesetz, so dass gleich lautende Parallelnormen des Gesetzes anwendbar bleiben. Allerdings
läuft der Gesetzgeber, der die e n t s p r e c h e n d e n P a r a l l e l n o r m e n n i c h t i m H i n b l i c k a u f d i e
R e c h t s p r e c h u n g d e s Bundesverfassungsgerichts beanstandungsfrei ausgestaltet, Gefahr, dass diese
Bestimmungen bei einem erneuten Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt
werden." Die über das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes hinausgehende vorgenommene
Änderungen wurden insofern begründet, dass die Praxis gezeigt habe, „dass die Beteiligungsverfahren
sowohl von der Anzahl als auch von der Dauer her dem raschen Wandel in der Verwaltung nicht gerecht werden.
Die personalvertretungsrechtlichen Gremien sind im Wesentlichen zu groß und damit schwerfällig und
kostenintensiv."
So wurden neben den rechtlich gebotenen Änderungen auch Vorschläge zur „ Vereinfachung der
personalvertretungsrechtlichen Verfahren durch die Reduzierung und Neuordnung der Beteiligungsfälle, zur
Absenkung von Beteiligungsstandards und Einführung von verfahrensbeschleunigenden Fristen und zur
Verkleinerung der Personalvertretungen und der Anzahl der Freistellungen (wegen des reduzierten
Arbeitsaufkommens und zur Kosteneinsparung)" in den Landtag eingebracht.
Der Gesetzentwurf der Thüringer Landesregierung und das am 15.06.2002 (mit Änderungen)
verabschiedete Gesetz ordnete eine Reihe innerdienstlicher Angelegenheiten, die bisher der vollen
Mitbestimmung unterlagen, aus dieser aus und ordnet sie der eingeschränkten Mitbestimmung oder
sogar der bloßen Mitwirkung zu. Alle diese Angelegenheiten zeichnen sich durch einen starken Bezug
zu individuellen Rechten und Interessen der Beschäftigten aus. Das novellierte
Personalvertretungsgesetz trat mit der Neubekanntmachung am 27.09.20023 in Kraft.
Mit Antrag vom 09. September 2002 an den Thüringer Verfassungsgerichtshof wandte sich die PDS
Fraktion gegen die Vorschriften der §§ 4 Abs. 5 Nr. 5, 16, 17 Abs. 3 Satz 2, 75 Abs.1 Satz 2, Abs. 2
Satz 2 und Abs. 3 Nr. 1, 2 und 3. 75a und 82a ThürPersVG. Mit Urteil vom 20.04.2004 stellte der
1
BVerfGE 93, 37
2 ThüringerLandtag, DS 3/1419
3 GVBI Nr.7/2001
1
Thüringer Verfassungsgerichtshof fest, dass mit Ausnahme des § 4 Abs. 5 Nr. 5 des
Personalvertretungsgesetzes alle anderen angegriffenen Regelungen mit Art. 37 Abs. 3 der Thüringer
Verfassung vereinbar seien.
Der Thüringer Verfassungsgerichtshof stellt fest, dass es einen Spielraum des Gesetzgebers zur
Ausgestaltung der Mitbestimmung gibt. Dieser ist einerseits durch Art. 28 Abs. 1 GG nach oben
begrenzt. Mitbestimmung dürfe nicht so weit gehen, „dass der Weg zur Autonomie des öffentlichen
Dienstes beschritten und mit der Letztverantwortlichkeit der Verfassungsorgane das Demokratieprinzip
selbst in Frage gestellt wird."
Andererseits wird durch das Grundrecht in Artikel 37 Abs. 3 der Thüringer Verfassung dem
Gesetzgeber auferlegt, Mitbestimmung zu garantieren. Allerdings wird dieses Grundrecht selbst durch
die Formulierung „nach Maßgabe des Gesetzes" relativiert.
Der Gesetzgeber ist demnach nicht verpflichtet, einen eindeutig formulierten Tatbestand der
Mitbestimmung gesetzlich für alle Anwendungsbereiche gleich zu verankern. Vielmehr umfasse „
Mitbestimmung" einen Regelungsrahmen, der von der echten Mitentscheidung bis zur schlichten
Mitwirkung reiche. Dem Gesetzgeber steht es demnach ebenso frei, von seiner Regelungskompetenz
insofern Gebrauch zu machen, bestehende Formen der Mitbestimmung zu verschlechtern, insofern er
damit beabsichtigt, „eine Optimierung der organschaftlichen Zusammenarbeit in der Behörde zwischen
Behördenleitung und Belegschaft hin vorzunehmen. Insoweit wird das Grundrecht des Art. 37 Abs. 3
ThürVerf auch durch die mit der Organschaftlichkeit ,der Belegschaft' verbundene Verantwortung für die
Leistungskraft ,des Organs' und damit auf das Staatsganze gesehen für die Effektivität der öffentlichen
Verwaltung insgesamt relativiert."
Der Thüringer Landtag hat mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Thüringer Personalvertretungsgesetzes
der Rechtssprechung des Verfassungsgerichtshofes entsprochen und § 4 Abs. 5 Nr.5 ThürPersVG
aufgehoben.
Dem derzeit in Thüringen geltenden Personalvertretungsgesetz liegt der Gedanke eines Obrigkeitsstaates zu
Grunde, der die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes zu bloßen Erfüllungsgehilfen des administrativen
Systems degradiert. Für den öffentlichen Dienst soll nicht gelten, was anders im privatrechtlich
organisierten Unternehmensbereich eingefordert wird: „Die Würde des arbeitenden Menschen
verlangt seine Teilhabe an allen Entscheidungen, die die grundlegenden Bedingungen seiner
Arbeitswelt betreffen."4. Im Unternehmensbereich setzen sich gegenwärtig Organisationsmodelle durch, die
hierarchische Strukturen vermeiden.
Neben der umfassende Mitbestimmung begründenden Wertevorstellung ergeben sich aber auch
F or der unge n n a c h e i n e m m o d e rn e n , m i tbesti mmungsfreundl i chen P ersonal vertretungsrecht in
Thüringen aus der Absicht, die Funktionsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung zu verbessern, die eine
möglichst weitgehende und effektive Mitbestimmung in den die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes
betreffenden innerdienstlichen Angelegenheiten erfordert.
Mitbestimmung trägt dazu bei, dass die bei den Beschäftigten aus ihrer unmittelbaren Arbeit
entstandene Sachkunde und Kreativität besser in den Willensbildungsprozess auf der Ebene der
Behördenleitung und Regierung einfließen kann.
Die Personalvertretungen sind Vermittler bei Konflikten zwischen Beschäftigten und der
Behördenleitung sowie innerhalb der Belegschaft, was der innerbehördlichen Arbeit zugute kommt und
letztlich die Entstehung zahlreicher Rechtsstreitigkeiten vermeiden hilft. Die Abwesenheit von
Mitbestimmung hat hingegen eine zunehmende Verrechtlichung der Arbeitsbeziehungen im öffentlichen
Dienst zur Folge. Wenn man so will, kann man eine weitgehende und effektive Mitbestimmung daher
auch als einen Beitrag zur Deregulierung bezeichnen.
http://www.thueringen.de/de/index.asp?oben=/de/mainnav.html&unten=/de/homepage/aktuell/behoerdenstruktur
reform/index.html
Aufgabe der Jobbörse wird es sein, das durch die vorgesehenen Maßnahmen frei werdende Personal innerhalb
der Landesverwaltung umzusetzen. Dies geschieht nicht nur unter Berücksichtigung der Eignung und
Fähigkeiten der Bediensteten, sondern auch sozialverträglich. Jeder wird auf seine neue Aufgabe vorbereitet, so
beispielsweise durch Schulungen. Es wird kein Bediensteter um seinen Arbeitsplatz fürchten müssen. Wir
wollen Stellen abbauen und keine Menschen entlassen oder Existenzen gefährden."
Zum Themenbereich der Beteiligung der Beschäftigten und ihrer Personalvertretungen äußert sich
die Landesregierung wie folgt: „Für die Personalvertretungen der Geschäftsbereiche ist bei der
Modernisierung der Behördenstruktur eine aktive Rolle vorgesehen. Für die Auflösung von Behörden
bedeutet dies, dass die Personalvertretungen einbezogen werden, auch wenn dies in der überwiegenden
Zahl der Fälle nicht obligatorisch ist. Gleichzeitig sind die Frauenbeauftragten und
Schwerbehindertenvertretungen in den Reformprozess zu integrieren. Unabhängig hiervon sind die
genannten Gremien bei den personellen Einzelmaßnahmen zu beteiligen."
Die Landesregierung räumt hier bereits ein, dass die gesetzliche Ausgestaltung der Mitbestimmung
durch das gegenwärtige Personalvertretungsgesetz nicht dazu führt, dass in jedem Fall die Personalvertretungen
zu beteiligen sind. Gleichwohl hält sie eine darüber hinausgehende - rechtlich nicht abgesicherte -
Beteiligung für notwendig. Eine derartige Beteiligung hätte ausschließlich informationellen Charakter. Aus
ihr entspringen weder eine Pflicht zur Information, Beteiligung der Personalvertretungen durch die
Dienststellen noch verbindlich ausgestaltete Mitwirkungsmöglichkeiten im Entscheidungsprozess.
Mit dem neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst wird die bisherige Unterscheidung zwischen
Angestellten und Arbeitern aufgegeben. Daraus ergeben sich weiterhin notwendige Änderungen im
Hinblick darauf, dass es nur noch zwei Gruppen von Beschäftigten gibt.
B. Lösung
C. Alternativen
Keine.
D. Kosten
Durch die geringfügig erhöhte Anzahl von Freistellungen entstehen nur mittelbar Mehrbelastungen für
den Haushalt des Freistaates Thüringen in geringer Höhe. Ein gegebenenfalls erhöhter
Sachmittelaufwand durch die gesetzlich vorgeschriebene gleichberechtigte Zusammenarbeit sowie die
ständige Information der Personalvertretungen durch die Dienststelle werden durch die zu erwartende
frühzeitige Vermeidung von Konflikten wiederum eingespart.
3
Drittes Gesetz zur Änderung des Thüringer Personalvertretungsgesetzes
Artikel 1
Das Thüringer Personalvertretungsgesetz in der Fassung vom 14. September 2001 (GVBI. S. 225),
zuletzt geändert durch Gesetz vom 25. Oktober 2004 (GVBI. S. 753) wird wie folgt geändert:
(1) Die Personalvertretungen bestimmen nach Maßgabe dieses Gesetzes mit in allen Angelegenheiten
und Maßnahmen für die in der Dienststelle tätigen Beschäftigten.
(2) Dienststelle und Personalvertretungen arbeiten unter Beachtung der Gesetze und Tarifverträge
gleichberechtigt, vertrauensvoll und im Zusammenwirken mit den in der Dienststelle vertretenen
Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen zum Wohle der Beschäftigten und zur Erfüllung der der
Dienststelle obliegenden Aufgaben zusammen.
(4)Zur Wahrnehmung der in diesem Gesetz genannten Aufgaben und Befugnisse der in der Dienststelle
vertretenen Gewerkschaften ist deren Beauftragten nach Unterrichtung des Dienststellenleiters oder
seines Vertreters Zugang zu der Dienststelle zu gewähren, soweit dem nicht unumgängliche
Notwendigkeiten des Dienstablaufs, zwingende Sicherheitsvorschriften oder der Schutz von Dienstgeheimnissen
entgegenstehen.
(5)Die Aufgaben der Gewerkschaften und der Vereinigungen der Arbeitgeber, insbesondere die
Wahrnehmung der Interessen ihrer Mitglieder, werden durch dieses Gesetz nicht berührt."
a. In Absatz 1 Satz 1 werden die Wörter „Angestellten und Arbeiter" durch die Wörter „
und die Arbeitnehmer" ersetzt und nach „Beschäftigten" eingefügt:
„(3) Arbeitnehmer im Sinne dieses Gesetzes sind Beschäftigte, die nach dem für die Dienststelle
maßgebenden Tarifvertrag oder nach ihrem Arbeitsvertrag oder nach der Dienstordnung als
Arbeitnehmer beschäftigt werden. Als Arbeitnehmer gelten auch Beschäftigte, die sich in der
beruflichen Ausbildung befinden."
c. Absatz 4 wird gestrichen. Der alte Absatz 5 wird Absatz 4.
„Die Beamten und Arbeitnehmer bilden je eine Gruppe. Die in § 4 Abs. 1 Satz 3 bezeichneten Richter
und Staatsanwälte treten zur Gruppe der Beamten.
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§ 13 wird wie folgt geändert:
a. In Absatz 1 werden die Wörter „das 18. Lebensjahr" ersetzt durch die Wörter „das 16.
Lebensjahr".
b. In Absatz 2 Satz 3 wird das Wort „sechs" durch das Wort „drei" ersetzt. 5. §
(3) Weibliche Beschäftigte müssen vertreten sein. Sie sollen im Personalrat mindestens entsprechend
ihres Anteils an den Beschäftigten in der Dienststelle vertreten sein."
a. Absatz 4 wird gestrichen. Die alten Absätze 5 und 6 werden die Absätze 4 und 5.
„Für örtliche Personalräte gilt die Einschränkung nach Satz 1 nur, wenn sich die Zahl der Beschäftigten
nicht um mehr als 200 Beschäftigte geändert hat."
a. In Absatz 1 werden die Wörter „Angestellten und Arbeiter" durch die Wörter „und
Arbeitnehmer" ersetzt.
„(4) Von ihrer dienstlichen Tätigkeit sind nach Absatz 3 freizustellen in Dienststellen mit in der Regel
300 bis 600 Beschäftigten ein Mitglied,
601 bis 1000 Beschäftigten zwei Mitglieder.
In Dienststellen mit über 1000 Beschäftigten ist für je angefangene 1000 Beschäftigte ein weiteres
Personalratsmitglied freizustellen. Die Anzahl der freigestellten Mitglieder eines Personalrates darf die
Hälfte der gewählten Mitglieder des Personalrates nicht übersteigen. Von den Sätzen 1, 2 und 3 kann
im Einvernehmen zwischen Personalrat und Dienststellenleiter abgewichen werden. Kommt eine
Einigung im Sinne von Absatz 3 Satz 1 zwischen Personalrat und Dienststellenleiter in Dienststellen mit
weniger als 300 Beschäftigten nicht zustande, gilt g 69 entsprechend. Die oberste Dienstbehörde
entscheidet endgültig."
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10. In § 53 Abs. 3 wird in Satz 1 „15" ersetzt durch „16" und die Wörter „und 7" sowie
Satz 2 werden gestrichen.
11. In § 59 Abs. 2 Satz 2 wird „§ 17 Abs. 7" ersetzt durch „§ 16 Abs. 3".
„(1) Die Jugend- und Auszubildendenvertretung wirkt in allen Angelegenheiten mit, die die Belange
der in § 57 genannten Beschäftigen betreffen und hat insbesondere folgende allgemeine Aufgaben:
2. darüber zu wachen, dass die zugunsten der in § 57 genannten Beschäftigten geltenden Gesetze,
Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften, Tarifverträge, Dienstvereinbarungen und
Verwaltungsanordnungen durchgeführt werden,
„(2) Die Jugend- und Auszubildendenvertretung ist berechtigt und auf Wunsch mindestens eines
Viertels der jugendlichen Beschäftigten verpflichtet, eine Jugend- und Auszubildendenversammlung
einzuberufen und den Gegenstand, dessen Beratung beantragt ist, auf die Tagesordnung zu setzen."
b. Der alte Absatz 2 wird Absatz 3 und der alte Absatz 3 wird Absatz 4.
„6. Maßnahmen, die der Gleichstellung von Frauen und Männern dienen, zu fördern,
„(2) Die Personalvertretung ist zur Durchführung ihrer Aufgaben über alle Angelegenheiten, die die
Belange der Beschäftigten berühren, frühzeitig, kontinuierlich und umfassend zu unterrichten. Ihr sind
die Unterlagen vorzulegen, die die Dienststelle zur Vorbereitung der von ihr beabsichtigten
Maßnahmen beigezogen hat. Der Personalrat kann gegenüber der Dienststelle weitere Berechnungen
und Ermittlungen verlangen, insofern sie zur Bewertung eines Sachverhaltes erforderlich sind und
deren Erstellung verhältnismäßig ist. Bei Einstellungen beschränkt sich die Vorlagepflicht auf die
Bewerbungsunterlagen einschließlich der. der Mitbewerber. Personalakten dürfen nur mit Zustimmung
des Beschäftigten und nur von den von ihm bestimmten Mitgliedern der Personalvertretung eingesehen
werden. Dienstliche Beurteilungen sind auf Verlangen des Beschäftigten der Personalvertretung zur
Kenntnis zu bringen."
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d. In Abs. 3 Satz 1 werden die Wörter „auf Antrag" gestrichen.
„Die Mitteilungsfrist des Personalrats nach den Sätzen 5 oder 6 beginnt mit der einvernehmlichen
Feststellung der Beendigung der Erörterung entsprechend der Sätze 3 und 4."
„(8) Die in den Fällen der Absätze 2 bis 7 geltenden Fristen können in begründeten Einzelfällen in
beiderseitigem Einvernehmen zwischen der jeweiligen Dienststelle und der Personalvertretung verkürzt
oder verlängert werden."
c. Der alte Absatz 8 wird Absatz 9. In Abs. 9 (neu) wird in Satz 1 das Wort „
grundsätzlich" sowie Satz 2 gestrichen.
" (10)
Absatz 7 Satz 1 gilt nicht in den Fällen, in denen oberste Dienstbehörde und Dienststellenleiter im
Sinne des Absatzes 7 Satz 1 identisch sind. In diesen Fällen können die oberste Dienstelle oder der
Personalrat unmittelbar die Einigungsstelle (§ 71) anrufen."
e. Der alte Absatz 9 wird Absatz 11. Der alte Absatz 10 wird Absatz 12. In Abs. 12 (neu)
wird folgender neuer Satz 3 angefügt:
„Der Personalrat kann die Beteiligungswidrigkeit der Durchführung einer Maßnahme feststellen und die
Rücknahme verlangen."
f. Der alte Absatz 11 wird Absatz 13. In Abs. 13 (neu) wird in Satz 2 „9" ersetzt durch „
11".
a. In Abs. 1 werden in Satz 1 die Wörter. „Nr. 2 bis 11" gestrichen und in Satz 2 die Zahl „
9" durch die Zahl "11" ersetzt.
„(2) Beantragt der Personalrat eine Maßnahme, die nach anderen als in Absatz 1 genannten
Vorschriften seiner Mitbestimmung unterliegt, so hat er sie schriftlich dem Leiter der Dienststelle
vorzuschlagen. Entspricht dieser dem Antrag nicht, so bestimmt sich das weitere Verfahren nach § 69
Abs. 3,4 Satz 1 und 2, Abs.7 Satz 1 und 2; die oberste Dienstbehörde entscheidet endgültig."
20. § 71 wird wie folgt geändert:
„Unter den Beisitzern, die von der Personalvertretung bestellt werden, muss sich je ein Beamter und
ein Arbeitnehmer befinden, es sei denn, die Angelegenheit betrifft lediglich die Angehörigen einer
Gruppe."
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b. In Abs. 6 Satz 5 wird nach den Worten 'Beschluss der Einigungsstelle" eingefügt: „
„(7) Entscheidungen nach Absatz 6 sind schriftlich der Einigungsstelle, den beteiligten Dienststellen
und Personalräten gegenüber zu begründen."
(2) Der Personalrat hat, soweit eine gesetzliche oder tarifliche Regelung nicht besteht, gegebenenfalls
durch Abschluss von Dienstvereinbarungen mitzubestimmen über
1. Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit und der Pausen sowie die Verteilung der Arbeitszeit auf
einzelne Wochentage,
2. Aufstellung des Urlaubsplanes, Festsetzung der zeitlichen Lage des Erholungsurlaubs für einzelne
Beschäftigte, wenn zwischen dem Dienststellenleiter und dem beteiligten Beschäftigten kein
Einverständnis erzielt wird,
3. Fragen der Lohngestaltung innerhalb der Dienststelle, insbesondere die Aufstellung von
Entlohnungsgrundsätzen, die Einführung und Anwendung von neuen Entlohnungsmethoden und
deren Änderung sowie die Festsetzung der Akkord- und Prämiensätze und vergleichbarer
leistungsbezogener Entgelte, einschließlich der Geldfaktoren,
4. Errichtung, Verwaltung und Auflösung von Sozialeinrichtungen ohne Rücksicht auf ihre
Rechtsform,
5. Durchführung der Berufsausbildung bei Arbeitnehmern,
6. Auswahl der Teilnehmer an Fortbildungsveranstaltungen für Arbeitnehmer,
7. Inhalt von Personalfragebögen für Arbeitnehmer,
8. Maßnahmen zur Verhütung von Dienst- und Arbeitsunfällen und sonstigen
Gesundheitsbeschädigungen,
9. Grundsätze über die Bewertung von anerkannten Vorschlägen im Rahmen des betrieblichen
Vorschlagswesens,
10. Aufstellung von Sozialplänen, einschließlich Plänen für Umschulungen zum Ausgleich oder zur
Milderung von wirtschaftlichen Nachteilen, die dem Beschäftigten infolge von strukturellen
Änderungen der Dienststelle, insbesondere Rationalisierungsmaßnahmen, Verlegung,
Zusammenschluss und Aufteilung der Dienststelle, entstehen,
11. Absehen von der Ausschreibung von Dienstposten, die besetzt werden sollen,
12. Regelung der Ordnung in der Dienststelle und des Verhaltens der Beschäftigten,
13. Gestaltung der Arbeitsplätze,
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14. Grundsätze der Arbeits- und Dienstpostenbewertung in der Dienststelle,
15. Einführung, Anwendung, wesentliche Änderung oder Erweiterung technischer Einrichtungen, die
geeignet sind, das Verhalten oder die Leistung der Beschäftigten zu überwachen oder zu erfassen,
16. Einführung, Anwendung, wesentliche Änderung oder Erweiterung automatisierter Verarbeitung
personenbezogener Daten der Beschäftigten,
17. Abschluss von Zielvereinbarungen
18. Festlegungen zum Controlling-Verfahren bei der Umsetzung von Zielvereinbarungen und
19. Beurteilungsrichtlinien für Arbeitnehmer.
(3) Muss für Gruppen von Beschäftigten die tägliche Arbeitszeit (Absatz 2 Nr. 1) nach Erfordernissen,
die die Dienststelle nicht voraussehen kann, unregelmäßig und kurzfristig festgesetzt werden, so
beschränkt sich die Mitbestimmung auf die Grundsätze für die Aufstellung der Dienstpläne, insbesondere
für die Anordnung von Dienstbereitschaft, Mehrarbeit und Überstunden."
(2) Der Personalrat hat eingeschränkt mitzubestimmen in Personalangelegenheiten der Beamten sowie
der Arbeitnehmer der Entgeltgruppe 9 aufwärts, die hoheitliche Tätigkeiten wahrnehmen, bei:
1. Einstellung, Anstellung,
2. Beförderung, Übertragung eines anderen Amts mit höherem Endgrundgehalt ohne Änderung der
Amtsbezeichnung, Laufbahnwechsel, Verleihung eines anderen Amts mit anderer Amtsbezeichnung
beim Wechsel der Laufbahngruppe oder Zulassung zum Aufstieg,
3. Übertragung einer höher oder niedriger zu bewertenden Tätigkeit,
4. Versetzung zu einer anderen Dienststelle, Umsetzung innerhalb der Dienststelle, wenn sie mit einem
Wechsel des Dienstortes verbunden ist (das Einzugsgebiet im Sinne des Umzugskostenrechts gehört zum
Dienstort),
5. Abordnung für eine Dauer von mehr als drei Monaten sowie Zuweisung nach § 123 a des
Beamtenrechtsrahmengesetzes für eine Dauer von mehr als drei Monaten,
6. Anordnungen, welche die Freiheit in der Wahl der Wohnung beschränken,
7. Versagung oder Widerruf der Genehmigung einer Nebentätigkeit,
8. Ablehnung eines Antrags nach den beamtenrechtlichen Bestimmungen auf Teilzeitbeschäftigung,
Ermäßigung der regelmäßigen Arbeitszeit oder Urlaub,
9. Hinausschieben des Eintritts in den Ruhestand wegen Erreichens der Altersgrenze,
10. Einleitung eines förmlichen Disziplinarverfahrens gegen einen Beamten,
11. Entlassung von Beamten auf Probe oder auf Widerruf, wenn sie die Entlassung nicht selbst
beantragt haben,
12. Gewährung oder Versagung von Urlaub und Sonderurlaub ohne Bezüge sowie Urlaub nach § 76
Abs. 4 und 5 und § 76 g des Thüringer Beamtengesetzes und
13. vorzeitiger Versetzung in den Ruhestand.
In den Fällen der Nummern 9, 10 und 12 wird sich der Personalrat nur mit Zustimmung des
Beschäftigten beteiligen. Dieser und der Personalrat sind von der beabsichtigten Maßnahme rechtzeitig in
Kenntnis zu setzen.
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(3) Der Personalrat hat, soweit eine gesetzliche oder tarifliche Regelung nicht besteht, gegebenenfalls
durch Abschluss von Dienstvereinbarungen eingeschränkt mitzubestimmen über
1. Auswahl der Teilnehmer an Fortbildungsveranstaltungen für Beamte,
2. Einführung, wesentliche Änderung oder Erweiterung von Personalfragebogen für Beamte,
3. Bestellung von Vertrauens- oder Betriebsärzten,
4. Beurteilungsrichtlinien für Beamte,
5. Maßnahmen zur Hebung der Arbeitsleistung und Erleichterung des Arbeitsablaufs,
6. allgemeine Fragen der Fortbildung der Beschäftigten,
7. Einführung neuer und grundlegender Änderungen oder Ausweitung bestehender Arbeitsmethoden,
insbesondere Maßnahmen der technischen Rationalisierung,
8. Erlass von Richtlinien über die personelle Auswahl bei Einstellungen, Versetzungen, Umgruppierung
und Kündigungen,
9. Geltendmachung von Ersatzansprüchen gegen einen Beschäftigten,
10.Vorbereitung von Verwaltungsanordnungen einer Dienststelle für die innerdienstlichen sozialen und
persönlichen Angelegenheiten der Beschäftigten ihres Geschäftsbereichs, wenn nicht nach gesetzlichen
Vorschriften die Spitzenorganisationen der zuständigen Gewerkschaften bei der Vorbereitung zu
beteiligen sind und
11. Privatisierung, Auflösung, Einschränkung, Verlegung oder Zusammenlegung von Dienststellen oder
deren wesentlichen Teilen.
(4) In den Fällen des Absatz 1 Nr. 4 und 5 sowie Absatz 2 Nr. 4 und 5 sind die Personalvertretungen
sowohl der abgebenden und der aufnehmenden Dienststelle zu beteiligen.
(1) § 74 Abs. 2 Nr. 11, § 75 Abs. 2 sowie § 78 gelten nicht für die Beamten der Besoldungsgruppen A
16-und höher sowie die Arbeitnehmer in entsprechenden Entgeltgruppen und die der Regelung der §§
31 und 32 des Beamtenrechtsrahmengesetzes unterliegenden Beamten.
(2) § 75 Abs. 1 und 2 sowie § 78 gelten für die in § 14 Abs. 2 Nr. 2 und Abs. 4 bezeichneten
Beschäftigten und für die Beamten auf Zeit nur, wenn sie es beantragen. Der Beschäftigte ist
rechtzeitig von der geplanten Maßnahme zu unterrichten."
(1) Der Beschäftigte hat das Recht, in allen Angelegenheiten der Dienststelle, die seine Person
betreffen, von dem Dienststellenleiter gehört zu werden. Er ist berechtigt, zu Maßnahmen des
Dienststellenleiters, die ihn betreffen, Stellung zu nehmen sowie Vorschläge zu unterbreiten.
(2) Über Personalgespräche zwischen dem Dienstvorgesetzten und dem Beschäftigten ist der
zuständige Personalrat zu informieren. Dem Beschäftigten ist Gelegenheit zu geben, zu diesem
Gespräch ein Mitglied des Personalrates hinzu zuladen.
(3) Über ein solches Personalgespräch fertigt der Dienstvorgesetzte ein Protokoll, das von dem
Beschäftigten gegenzuzeichnen und welches dem Beschäftigten auszuhändigen ist.
„(1) Bei der ordentlichen Kündigung durch den Arbeitgeber bestimmt der Personalrat mit. Der
Personalrat kann die Zustimmung zu einer Kündigung nur dann verweigern, wenn nach seiner Ansicht
1. bei der Auswahl des zu kündigenden Arbeitnehmers soziale Gesichtspunkte nicht oder nicht
ausreichend berücksichtigt worden sind,
2. die Kündigung gegen eine Richtlinie im Sinne des § 75 Abs. 3 Nr. 8 verstößt,
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3. der zu kündigende Arbeitnehmer an einem anderen Arbeitsplatz in derselben Dienststelle oder in einer
anderen Dienststelle desselben Verwaltungszweiges an demselben Dienstort einschließlich seines
Einzugsgebietes weiterbeschäftigt werden kann,
4. die Weiterbeschäftigung des Arbeitsnehmers nach zumutbaren Umschulungs- oder
Fortbildungsmaßnahmen möglich ist oder
5. die Weiterbeschäftigung des Arbeitnehmers unter geänderten Vertragsbedingungen möglich ist und
der Arbeitnehmer sein Einverständnis hiermit erklärt.
Wird dem Arbeitnehmer gekündigt, obwohl der Personalrat die Zustimmung zur Kündigung aus den
Gründen des Satzes 2 verweigert hat, so ist dem Arbeitnehmer mit der Kündigung eine Abschrift der
Stellungnahme des Personalrats zuzuleiten."
Datenschutz
(1) Die Personalvertretung hat sich für die Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen in der
Dienststelle einzusetzen.
(2) Prüfungsberichte des Datenschutzbeauftragten sind der Personalvertretung in Kopie zur Verfügung
zu stellen."
„1. Auf Mitglieder der Hochschulen nach § 38 Abs. 2 Nr. 1 Thüringer Hochschulgesetz findet dieses
Gesetz keine Anwendung"
„5. Im Bereich des für Hochschulen zuständigen Ministeriums bilden die Beschäftigten in Dienststellen, die
nicht Hochschulen oder Hochschulkliniken sind, gemeinsam eine eigenständige Gruppe. § 53 Abs. 6 gilt
entsprechend."
„§ 74 Abs. 1, § 75 Abs. 1 sowie § 78 Abs.1 gelten für die in Nr. 1 genannten Beschäftigten nur dann,
wenn sie es beantragen."
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37. In § 92 Nr. 3 Satz 1 werden nach den Worten „Ministerium wird" eingefügt: „neben
dem nach diesen Gesetz zu bildenden Hauptpersonalrat"
a. In Abs. 1 und Abs. 2 wird jeweils das Wort "Ersten" durch das Wort „Dritten" ersetzt.
„(4) Bis zum Zeitpunkt des Beitritts des Freistaates Thüringen zum Tarifvertrag öffentlicher Dienst (
TVöD) finden die Regelungen dieses Gesetzes für Angestellte und Arbeiter im Landesdienst
entsprechende Anwendung."
Artikel 2
In-Kraft-Treten
Fü4--die Fra
ieter
l2
Begründung:
Artikel 1:
1. Die Neufassung des § 2 regelt, dass die Personalvertretung in allen Angelegenheiten und Maßnahmen
innerhalb der Dienststelle mitbestimmt. Grenzen der Mitbestimmung, wie sie die Verantwortungsgrenze des
Bundesverfassungsgerichtsurteils zum Mitbestimmungsgesetz Schleswig-Holsteins beschreibt, werden durch die
Verfahrensreglungen der Mitbestimmung eingehalten. Der Grundsatz der Mitbestimmung garantiert einen
kontinuierlichen Austausch und eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Dienststelle und
Personalvertretung. Dies führt letztlich zur Vermeidung komplizierter und andauernder
Mitbestimmungsverfahren nach diesem Gesetz. Demselben Grundsatz genügt die Festschreibung der
gleichberechtigten Zusammenarbeit zwischen Dienststelle und Personalvertretung.
Die Aufnahme eines so genannten allgemeinen politischen Mandats begegnet keinerlei verfassungsrechtlichen
Bedenken, sofern die verfassungsrechtlichen Grenzen Beachtung finden. Angesichts der weit
reichenden Umstrukturierungspläne und der großen Bedeutung des Öffentlichen Dienstes für die
gesellschaftliche Struktur in Thüringen ist eine Ausweitung der die Entscheidung der
Personalvertretungen und der Dienststellen mit beeinflussenden Kriterien hinsichtlich der
Auswirkungen auf das gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Umfeld geboten und
gerechtfertigt.
2. Durch die bisherige Definition der Beschäftigten sind eine Reihe von Personen, die aufgrund von
anderen als in Absatz 1 beschriebenen Rechtsverhältnissen in der Dienststelle tätig sind, nicht umfasst.
Dies soll durch die Ergänzung aufgehoben werden.
Mit dem neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst wird die bisherige Unterscheidung zwischen
Angestellten und Arbeitern aufgegeben. Änderung im Hinblick darauf, dass es nur noch zwei Gruppen gibt.
4. a) Das Wahlrecht für die Personalvertretungen wird auf das vollendete 16. Lebensjahr korrigiert.
b) Der Gesamtzeitraum einer Abordnung, in der ein Wahlrecht für die Personalvertretung der
aufnehmenden Dienststelle nicht entsteht, wird auf sechs Monate verkürzt. Angesichts der in § 75
vorgenommenen Verkürzung eines beteiligungsfreien Abordnungszeitraumes auf drei Monate ist die
Verkürzung gerechtfertigt und garantiert die umfassende Beteiligung langfristig abgeordneter Beschäftigter
in der aufnehmenden Dienststelle.
5. Der Vorschlag regelt die Größe der Personalvertretungen entsprechen der Anzahl der
Beschäftigten sowie die Höchstzahl der Mitglieder neu.
In Absatz 3 wird neu aufgenommen, dass Frauen in Personalvertretungen vertreten sein müssen und
entsprechend ihres Anteils an den Beschäftigten vertreten sein sollen.
6. Änderung im Hinblick darauf, dass es nur noch zwei Gruppen gibt sowie Folgeänderung aus Nr. 5.
7. Bei der Neubildung von Dienststellen fand bisher keine Neuwahl der Personalvertretung statt, wenn sich
die Zahl der Beschäftigten der aufnehmenden Dienststelle um nicht mehr als ein Fünftel verändert hat.
Neben der relativen Veränderung erscheint die Festsetzung einer absoluten Veränderung zur Notwendigkeit
einer Neuwahl der Personalvertretung angesichts der Umstrukturierungspläne der Landesregierung für geboten,
um bei großen Strukturveränderungen e i n e g r o ß e A n z a h l v o n B e s c h ä f t i g t e n u . U . n i c h t
m e h r j ä h r i g v o n d e r B i l d u n g v o n Personalvertretungen auszuschließen
9. Der Vorschlag regelt die Anzahl der Freistellungen für Personalratsmitglieder neu.
10. Für Stufenvertretungen finden dieselben Vorgaben zur Größe Anwendung wie für die Personalräte.
13
12. Vergleichbar mit § 2 wird auch den Jugend- und Auszubildendenvertretungen eine Mitwirkung in
allen Angelegenheiten, die Beschäftigte nach § 57 betreffen, eingeräumt, die nachfolgend
konkretisiert werden.
13. Der Absatz 2 konkretisiert die bisher nur durch Verweis vorhandene Möglichkeit der Einberufung
einer Jugend- und Auszubildendenversammlung durch die Jugend- und Auszubildendenvertretung
bzw. ein Viertel der Beschäftigten neben der regulär durchzuführenden.
14. Die Einbeziehung der Jugend- und Auszubildendenvertretung ist in allen Angelegenheiten, die die
Belange von Beschäftigten nach § 57 berühren, geboten und nicht nur in den Fällen, in denen dies
besonders der Fall erscheint.
15. Das nach Außen geltenden Neutralitäts- und Zurückhaltungsgebot für Beschäftigte des
Öffentlichen Dienstes kann kein Äquivalent nach Innen erfahren. Insbesondere dann, wenn
Verstöße im Sinne des Satzes 1 vorliegen, kann ein Vertrauen in eine nicht mehr vorhandene
Objektivität nicht mehr gewahrt bleiben, die Regelung des Satzes 1 würde ansonsten folgenlos.
16. a) Folgeänderung aus Nr. 1, mit der Grundsätze der Personalvertretung neu aufgenommen
wurden.
17. a) Ein Verzicht auf Schriftform und Begründung ist aus Gründen der Rechtssicherheit nicht mehr
möglich. Klarstellung über den Fristbeginn, in der sich der Personalrat zu äußern hat. Diese
beginnt nunmehr erst dann, wenn neben der eigentlichen Mitteilung auch sämtliche zur
Beurteilung notwendigen Unterlagen dem Personalrat vorgelegt wurden und die nach dem
Personalvertretungsgesetz durchzuführende Erörterung durchgeführt wurde.
b) Dies dient der Effektivierung des Verfahrens der Mitbestimmung unter der Voraussetzung, dass
Dienststelle und Personalvertretung mit einer Fristveränderung gleichermaßen einverstanden sind
und diese sachlich gerechtfertigt ist.
d) Verfahrensvereinfachung für Behörden und sonstige Institutionen im Sinne des § 69 Abs. 7 mit
einstufigem Verwaltungsaufbau.
e) Aus der bisherigen Regelung entstand im Falle der beteiligungswidrigen Durchführung einer
Maßnahme kein Recht der Personalvertretung auf Feststellung und auf Rücknahmeverlangen.
Bestehende Rechtsgrenzen der Nichtrücknahme von Maßnahmen, die neue Rechte begründet
haben, bleiben von der Regelung unberührt.
18. Das Verfahren der Mitwirkung wird als Nichtentsprechung des Mitbestimmungsrechtes nach Art.
37 Abs. 3 ThürVerf ersatzlos gestrichen.
19. a) Ausweitung der Initiativrechtstatbestände sowie Folgeänderung aus den Änderungen in § 69.
b) Das Initiativrecht der Personalräte wird auf die Tatbestände der eingeschränkten
Mitbestimmung ausgeweitet. Das Letztentscheidungsrecht der obersten Dienstsbehörde bleibt in
diesen Fällen unberührt.
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20. a) Änderung im Hinblick darauf, dass es nur noch zwei Gruppen gibt.
c) Im Falle der Wahrnahme des Evokationsrechtes war bislang eine schriftliche Begründung der
Entscheidung gegenüber den beteiligten Dienststellen und Personalvertretungen nicht notwendig.
Dieser Umstand erfährt nunmehr eine Veränderung.
21. a) Freiwillige Dienstvereinbarungen sollen auch dann ermöglicht werden, wenn dieses Gesetz
Dienstvereinbarungen nicht ausdrücklich vorsieht.
22. Bei der weitest möglichen Ausgestaltung der unterschiedlichen Beteiligungstatbestände sind die
Grundsätze des Bundesverfassungsgerichtsurteils vom 24.5.1995 6 zu berücksichtigen. Demnach
sind drei Fallgruppen zu betrachten:
Fallgruppe a:
Angelegenheiten, die in ihrem Schwerpunkt die Beschäftigten in ihrem Beschäftigungsverhältnis
betreffen, typischerweise aber nicht oder nur unerheblich die Wahrnehmung von Amtsaufgaben
gegenüber dem Bürger berühren. Diese Angelegenheiten sind originäre Angelegenheiten der vollen
Mitbestimmung, bei denen der Einigungsstelle ein Letztentscheidungsrecht zukommt. Zu den
Angelegenheiten der vollen Mitbestimmung sind die bisherigen § 74, § 75 II Nr. 1,2, 3 und 4 zu
zählen, insofern sie sich auf Angestellte und Arbeiter bezieht sowie §75a II Nr. 5 und 6 ThürPersVG
Fallgruppe b:
Maßnahmen, die den Binnenbereich des Beschäftigungsverhältnisses betreffen, die Wahrnehmung
des Amtsauftrages jedoch typischerweise nicht nur unerheblich berühren. Diese Maßnahmen
unterliegen der eingeschränkten Mitbestimmung bzw. sind dergestalt zu regeln, dass hierbei ein
Letztentscheidungsrecht der Einigungsstelle (volle Mitbestimmung) nur zulässig ist, wenn ein
Evokationsrecht verankert ist (vgl. 71 Abs. 1). Im Thüringer Personalvertretungsgesetz betrifft dies
die bisherige § 75a II Nr.1.
Fallgruppe c:
Maßnahmen, die schwerpunktmäßig die Erledigung von Amtsaufgaben betreffen, unvermeidlich
aber auch die Interessen der Beschäftigten berühren. Diese Maßnahmen unterliegen der
eingeschränkten Mitbestimmung, bei der der Entscheidung der Einigungsstelle lediglich
empfehlenden Charakter zukommt. Im Thüringer Personalvertretungsgesetz betrifft dies die
bisherigen § 75 I, II und § 75a I, II Nr. 2-4 und 7-9 sowie § 75 III Nr. 2, 3, 4 insofern Beamte
betroffen sind.
Der beteiligungsfreie Abordnungszeitraum in § 75 Abs. 2 Nr. 5 ThürPersVG wird auf drei Monate
verkürzt.
In den Fällen § 75 Abs. 2 Nr. 9,10 und 12 wird das bisherige Antragserfordernis durch ein
Zustimmungserfordernis des betroffenen Beschäftigten ersetzt. Dem vorausgehen muss eine
Unterrichtung des Personalrates, die rechtzeitig vor der beabsichtigten Maßnahme erfolgt.
Bei Abordnungen und Versetzungen wird klargestellt, dass sowohl die abgebende als auch die
aufnehmende Dienststelle und die jeweiligen Personalvertretungen zu beteiligen sind. Neu
aufgenommen wurden die in Abs. 2 die Nr. 17 und 18 als personalvertretungsrechtliche
Umsetzung der Rahmenleitlinie Personalmanagement für den Freistaat Thüringen (Permanent).
23. In Folge der Änderungen in Nr. 24 sind die Tatbestände der eingeschränkten Mitbestimmung neu zu
regeln.
6 BVerfGE 93, 37
15
24. Folgeänderung aus Nr. 18.
25. Redaktionelle Anpassung an die §§ 74 und 75 sowie Streichung des Ausschlusses der
Zuständigkeit für Beamtenstellen der Besoldungsgruppe A16 und höher, künftig gilt die
Einschränkung der Mitbestimmung nur für die Beamten selbst.
Die Aufzählung eines abschließenden Kataloges von Ablehnungstatbeständen schränkt die
Mitbestimmung des Personalrates unzulässig ein und wird deshalb gestrichen.
26. Der neu eingefügte § 77a regelt Auskunftsrechte des Beschäftigten gegenüber der Dienststelle
sowie über die Beteiligung des Personalrates an Personalgesprächen.
29. Die Beschränkung der Zuständigkeit der gemeinsamen Ausschüsse der Hauptpersonalräte auf „
innerdienstliche soziale Angelegenheiten" wird aufgehoben.
30. Gesetzliche Klarstellung des eröffneten Verwaltungsgerichtsverfahrens in den Fällen des § 69 Abs.
3, Abs. 10 und § 71 Abs. 6
31. Streichung der Sonderreglungen für die Beschäftigten des Landesamtes für den Verfassungsschutz
und damit verbunden die Beseitigung der Diskriminierung der dort Beschäftigten.
32. Die bisherige Nichtanwendung der Vorschriften zur Bildung einer Jugend- und Auszubildendenvertretung in §§
57 ff. im Geschäftsbereich des für Justiz zuständigen Ministeriums wird aufgehoben.
c) Im Hauptpersonalrat des für Hochschulen zuständigen Ministeriums soll künftig die Vertretung
von Beschäftigten in Dienststellen, die nicht Hochschulen und Hochschulkliniken sind, gesichert
werden.
34. Die bisher geltende Einschränkung der Vertretung von künstlerisch Beschäftigten durch den
Personalrat wird insofern aufgehoben als die Mitbestimmung durch den Personalrat künftig auf
Antrag erfolgt.
35. Die bisherige Nichtanwendung der Vorschriften zur Bildung einer Jugend- und
Auszubildendenvertretung in §§ 57 ff. für die Beschäftigten im Polizeidienst des Landes wird
aufgehoben.
Artikel 2:
16
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1303
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 27.10.2005
Mündliche Anfrage
Das Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. hat mit dem Thüringer
Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit ein Modell entwickelt,
mit dem es gelungen ist, erwerbsfähigen Hilfebedürftigen eine neue
Perspektive aufzuzeigen. Es wurde in Jena und Suhl erfolgreich durch-
geführt und wird zur Nachnutzung empfohlen, weil es die Möglichkeiten
der Arbeitsagentur mit Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds kom-
biniert und mit den Zielen, der Verantwortung und den Möglichkeiten
von klein- und mittelständischen Unternehmen in Thüringen verbindet.
Das Ziel des Thüringer Modellprojektes ist eine berufliche Einstiegshilfe
für Langzeitarbeitslose, um durch Qualifizierung und versicherungspflich-
tige, zunächst geförderte Arbeit dauerhafte Erwerbstätigkeit zu sichern.
Das ist sowohl ein konkreter Beitrag für Wirtschaftsförderung als auch
ein wichtiger Baustein in einer Gesamtstrategie für mehr Beschäftigung.
Leukefeld
Gesetzentwurf
B. Lösung
In den ersten Teil der Verfassung, der mit Grundrechte, Staatsziele und
Ordnung des Gemeinschaftslebens überschrieben ist, wird im ersten
Abschnitt "Menschenwürde, Gleichheit und Freiheit" dem Artikel 1 ein
neuer Absatz 3 angefügt.
C. Alternativen
keine
D. Kosten
keine
Der Landtag hat mit der nach Artikel 83 Abs. 2 Satz 1 der
Verfassung des Freistaats Thüringen erforderlichen Mehr-
heit das folgende Gesetz beschlossen:
Artikel 1
Artikel 2
In-Kraft-Treten
2
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1309
Drucksache 4/
Begründung:
Angesichts dieser Verbrechen war es nicht nur nach dem Sieg der Anti-
Hitler-Koalition eine selbstverständliche moralische, politische und ju-
ristische Verpflichtung, für eine Unwiederholbarkeit solcher Verbrechen
und dieser Form der Herrschaft zu sorgen. Dies wurde in aller Deutlich-
keit im Potsdamer Abkommen bestimmt.
Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass es sich bei der Wie-
derbelebung nationalsozialistischen Gedankengutes und der Verherrli-
chung der NS-Herrschaft um ein dauerhaftes und äußerst gefährliches
Phänomen handelt, dessen Bekämpfung bürgerschaftliche wie staatli-
che Aufgabe im Verfassungsrang sein sollte.
3
Drucksache 4/ 1309 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Hausold
4
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1311
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 01.11.2005
Antrag
- Wie hat sich die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt entwickelt?
- Wie viele Opfer haben dauerhafte physische oder psychische
Schäden davongetragen oder sind durch Gewalttaten ums Le-
ben gekommen?
- Wie viele Wegweisungen und Ingewahrsamnahmen gab es?
- Wie viele Täter haben sich nicht an die Wegweisung gehalten?
- Für wie viele Tage wurden die Wegweisungen durchschnittlich
ausgesprochen und welche regionalen Unterschiede sind dabei
aufgetreten?
- Wie viele Kinder sind direkt oder indirekt Opfer von häuslicher
Gewalt und wie viele haben sich im vergangenen Jahr an Kinder-
und Jugendschutzdienste gewandt?
- Wie viele Personen haben sich an die Polizei gewandt und wie
vielen dieser Anrufe folgte eine polizeiliche Intervention?
- Wie viele Personen erstatteten Anzeige?
- Wie viele Personen nahmen Beratungsangebote an?
- Wie viele Frauen suchten Zuflucht in Frauenhäusern und Frau-
enschutzwohnungen?
- Wie häufig sind die Opfer auf das Gewaltschutzgesetz hingewie-
sen worden?
- Wie viele Männer wurden Opfer häuslicher Gewalt?
Begründung:
Der Bericht soll Klarheit darüber geben, wie die Situation für Menschen
in Thüringen ist, die von Gewalt im häuslichen Bereich betroffen sind
und wie die Landesregierung ihrem verfassungsgemäßen Auftrag nach-
kommen will, Menschen vor Gewalt zu schützen. In Artikel 1 Abs. 1
Grundgesetz heißt es dazu:
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schüt-
zen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."
Und in Artikel 2 Abs. 2 Grundgesetz ist zu lesen:
"Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die
Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund
eines Gesetzes eingegriffen werden."
Von diesen Verfassungsgrundsätzen darf nicht abgewichen werden. Es
ist Aufgabe des Staates, die Menschen vor Gewalt zu schützen - ob im
öffentlichen oder im privaten Raum.
Entscheidend für die Bekämpfung von häuslicher Gewalt sind umfas-
sende Schutzmöglichkeiten, Zufluchtsangebote in erreichbarer Nähe,
das Wissen darum sowie Aufklärung und Prävention. Wenn Opfer kei-
ne Möglichkeit haben, wohnortnah Zuflucht zu finden, wenn das Ge-
waltschutzgesetz und die daraus resultierenden Rechte unbekannt sind,
wenn Opfer bei Polizei und Justiz keine ausreichende Unterstützung
finden, wird die Zahl derjenigen, die in Gewaltverhältnissen leben, nicht
nachhaltig zu reduzieren sein. Im Gegenteil: die Erfahrung zeigt, dass
in wirtschaftlich und sozial schwierigen Zeiten die Gewaltbereitschaft
ansteigt und diejenigen, die keine eigenständige Existenzsicherung
haben, länger bei einem Gewalttäter bleiben. Dann wird es auch weiterhin
zu Todesfällen kommen. Dies sind keine privaten Dramen, bei denen
Öffentlichkeit und Staat wegsehen dürfen. Gewalt ist keine Privatsache.
Die Landesregierung hat immer wieder angekündigt, den Maßnahme-
katalog zum Schutz vor häuslicher Gewalt zu überarbeiten.
Hausold
2
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1312
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 01.11.2005
Antrag
Begründung:
Weitere deutliche Preissprünge für Energie sind erst kürzlich erfolgt oder
für die kommenden Wochen angekündigt.
Matschie
3
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1314
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 01.11.2005
Mündliche Anfrage
Als regelmäßiger Benutzer der Tunnelkette fällt mir auf, dass mehrmals
wöchentlich große Teile des Tunnels einseitig gesperrt sind.
Wehner
Thüringer Gesetz zu dem Staatsvertrag zur Änderung des Staatsvertrages über die
Bereitstellung von Mitteln aus den Oddset-Sportwetten für gemeinnützige Zwecke im
Zusammenhang mit der Veranstaltung der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft
Deutschland 2006
Durch den Staatsvertrag über die Bereitstellung von Mitteln aus den Oddset-Sportwetten für
gemeinnützige Zwecke im Zusammenhang mit der Veranstaltung der FIFA Fußball-
Weltmeisterschaft Deutschland 2006 vom 13. Juni 2002 brachten die Länder ihren Willen
zum Ausdruck, durch eine gemeinsame bundeseinheitliche Regelung die Voraussetzungen
für die Bereitstellung von Mitteln für das Begleitprogramm zu schaffen.
Das Aufkommen aus Mitteln der Oddset-Sportwetten in den Jahren 2001 bis 2004 blieb
hinter den Erwartungen zurück, so dass eine angemessene Unterstützung des Rahmen- und
Veranstaltungsprogramms der FIFA Fußballweltmeisterschaft Deutschland 2006 in dem vom
Staatsvertrag umrissenen Bereich sowie eine regional ausgewogene Verwendung der Mittel
nicht möglich sind.
§ 1 Abs. 1 des Staatvertrages vom 13. Juni 2002 wurde deshalb dahingehend geändert,
dass als Bemessungsgrundlage für die Zahlungen jeweils der niedrigste Basiswert der
erzielten Wetteinsätze aus den Oddset-Sportwetten in den Jahren 2001 und 2003 zugrunde
gelegt wird. Dies wird zu einem geschätzten Mehrertrag in Höhe von 10 Millionen Euro
führen.
Der von den Regierungschefs der Länder zwischen dem 23. Juni 2005 und dem 27.
September 2005 unterzeichnete Staatsvertrag zur Änderung des Staatsvertrages über die
Bereitstellung von Mitteln aus den Oddset-Sportwetten für gemeinnützige Zwecke im
Zusammenhang mit der Veranstaltung der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland
2006 bedarf nach Artikel 77 Abs. 2 der Verfassung des Freistaats Thüringen der
Zustimmung des Landtags.
B. Lösung
C. Alternativen
Keine.
D. Kosten
Keine.
E. Zuständigkeit
§1
§2
(2) Der Tag, an dem der Staatsvertrag nach seinem Artikel 2 Abs. 1 in Kraft tritt, wird
von der Präsidentin des Landtags im Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat
Thüringen bekannt gemacht.
Staatsvertrag zur Änderung des Staatsvertrages
über die Bereitstellung von Mitteln aus den Oddset-Sportwetten für
gemeinnützige Zwecke im Zusammenhang mit der Veranstaltung der
FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006
Artikel 1
Der Staatvertrag über die Bereitstellung von Mitteln aus den Oddset-Sportwetten für
gemeinnützige Zwecke im Zusammenhang mit der Veranstaltung der FIFA Fußball-
Weltmeisterschaft Deutschland 2006 vom 13. Juni 2002 wird wie folgt geändert:
-2-
Zu Artikel 1
Durch Artikel 1 wird § 1 Abs. 1 des Staatsvertrages vom 13. Juni 2002 dahingehend
geändert, dass ab dem Veranstaltungsjahr 2005 der jeweils niedrigere Basiswert aus
den Jahren 2001 und 2003 der Berechnung zugrunde gelegt wird. Für die Länder
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen
verbleibt es bei dem Basiswert aus dem Jahr 2001. Für alle anderen Länder wird der
niedrigere Basiswert aus dem Jahr 2003 festgeschrieben.
§ 1 Abs. 1 wird insgesamt neu gefasst, da dies der besseren Verständlichkeit dient.
Zu Artikel 2
Absatz 1 legt neben dem Zeitraum für die Ratifizierung auch den Zeitpunkt des In-
Kraft-Tretens fest.
Artikel 2
(1) Dieser Staatsvertrag tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2005 in Kraft. Sind bis zum
15. Dezember 2005 nicht alle Ratifikationsurkunden bei der Staatskanzlei des
Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz hinterlegt, wird der Staatsvertrag
gegenstandslos.
(2) Dieser Staatsvertrag tritt mit Ablauf des 31. Dezember 2007 außer Kraft; er endet
vorzeitig, sobald die Gesamtsumme der Zuweisungen an den DFB 130 Mio. EUR
erreicht. Die durch die aufgehobenen Bestimmungen eingetretenen Rechtswirkungen
werden nicht berührt; für die Abwicklung der Rechtsverhältnisse nach diesem
Staatsvertrag sind die aufgehobenen Bestimmungen weiterhin anzuwenden.
A. Allgemeines
Der von den Regierungschefs der Länder zwischen dem 23. Juni 2005 und dem 27. September 2005
unterzeichnete Staatsvertrag zur Änderung des Staatsvertrages über die Bereitstellung von Mitteln aus
den Oddset-Sportwetten für gemeinnützige Zwecke im Zusammenhang mit der Veranstaltung der FIFA
Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 bedarf nach Artikel 77 Abs. 2 der Verfassung des
Freistaats Thüringen der Zustimmung des Landtags.
Zu § 1:
Zu § 2:
A. Allgemeines
Der 12 v. H.-Anteil betrug im Jahr 2002 3,5 Mio. Euro, im Jahr 2003 0,5 Mio. Euro
und im Jahr 2004 1,4 Mio. Euro. Diese Entwicklung des Aufkommens aus der
Oddset-Sportwette in den Jahren 2002 bis 2004 hat gezeigt, dass auf der Basis des
bestehenden Staatsvertrags ein Aufkommen aus Mitteln der Oddset-Sportwette nicht
zu erreichen ist, das eine angemessene Unterstützung des Rahmen- und
Veranstaltungsprogramms der FIFA Fußballweltmeisterschaft Deutschland 2006 in
dem vom Staatsvertrag umrissenen Bereich ermöglicht, und dass die vom
Staatsvertrag gewollte, regional ausgewogene Verwendung des Aufkommens ge-
fährdet ist.
-Vorabdruck-
Thüringer Landtag Drucksache 4/1316
4. Wahlperiode 02.11.2005
Gesetzentwurf
der Landesregierung
Artikel 91 Abs. 1 und 3 der Verfassung des Freistaats Thüringen weist den Gemeinden als eigen-
ständig handlungsfähigen Selbstverwaltungskörperschaften umfangreiche Aufgaben zu. Die
Gemeinden müssen umfassend leistungsfähig sein, um alle Aufgaben des eigenen und übertra-
genen Wirkungskreises so zu erfüllen, dass sie den Erwartungen der Bürger und den ständig
steigenden Anforderungen an die kommunale Daseinsvorsorge gerecht werden. Voraussetzung
hierfür sind leistungsfähige Verwaltungsstrukturen mit entsprechender Verwaltungskraft. Diese
kommt zum Ausdruck in dem Vorhandensein einer rechtsstaatlichen, zweckmäßigen und hinrei-
chend spezialisierten Verwaltung mit einer genügenden Anzahl von spezialisiertem Personal, so
dass ohne Drittbeteiligung, insbesondere der Aufsichtsbehörde, sachgerecht entschieden werden
kann. Den Anforderungen entsprechen die Gemeinden in der Regel umso mehr, je größer ihre
Einwohnerzahl ist.
Im Landkreis Greiz liegen übereinstimmende Beschlüsse dazu vor, dass die Stadt Triebes (4 099
Einwohner) aufgelöst und in die benachbarte Stadt Zeulenroda (13 750 Einwohner) eingegliedert
wird. Die beiden Städte haben außerdem beschlossen und beantragt, dass die um Triebes vergrö-
ßerte Stadt den Namen „Zeulenroda-Triebes“ führen soll. Die Gemeinde Weißendorf (365 Ein-
wohner), für die die Stadt Triebes als erfüllende Gemeinde nach § 51 der Thüringer Kommunal-
ordnung (ThürKO) die Aufgaben einer Verwaltungsgemeinschaft wahrnimmt, hat zugestimmt,
dass nach erfolgter Bestandsänderung die um Triebes vergrößerte Stadt Zeulenroda-Triebes als
erfüllende Gemeinde für Weißendorf tätig ist. Einen entsprechenden zustimmenden Beschluss
hat auch der Stadtrat der Stadt Zeulenroda gefasst.
Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen haben die Stadt Brotterode (3 053 Einwohner) und die
Gemeinde Kleinschmalkalden (1 520 Einwohner), die zusammen die Verwaltungsgemeinschaft
„Rennsteig“ bilden, die Auflösung dieser Verwaltungsgemeinschaft beschlossen. Der Gemeinde-
rat der Gemeinde Kleinschmalkalden beschloss die Auflösung der Gemeinde und ihre Eingliede-
rung in die Gemeinde Floh-Seligenthal (5 339 Einwohner). Der Gemeinderat Floh-Seligenthal
stimmte dieser Eingliederung zu.
B. Lösung
Ziel dieses Gesetzes ist es, den Wünschen aller beteiligten Gemeinden nach Bildung größerer
Gemeinden durch Zusammenschlüsse oder Eingliederungen nachzukommen, um so die Lei-
stungs- und Verwaltungskraft der Kommunen weiter zu stärken und die vorhandenen Ressourcen
noch besser zu konzentrieren. Nach Artikel 92 Abs. 2 Satz 2 der Verfassung des Freistaats Thü-
ringen sowie § 9 Abs. 3 Satz 1 ThürKO bedürfen Bestandsänderungen von Gemeinden eines
Gesetzes.
Im vorliegenden Gesetzentwurf wird vorgeschlagen, die Stadt Triebes aufzulösen und in die
Stadt Zeulenroda einzugliedern. Die um Triebes vergrößerte Stadt soll den Namen „Zeulenroda-
Triebes“ führen. Die Thüringer Verordnung über die Anerkennung der Vereinbarung einer erfül-
lenden Gemeinde zwischen der Gemeinde Weißendorf und der Stadt Triebes vom 25. Februar
1995 (GVBl. S. 158) wird aufgehoben. Die um Triebes erweiterte Stadt Zeulenroda-Triebes
nimmt als erfüllende Gemeinde nach § 51 ThürKO die Aufgaben einer Verwaltungsgemein-
schaft für die Gemeinde Weißendorf wahr. Die Verwaltungsgemeinschaft „Unterwellenborn“
sowie ihre Mitgliedsgemeinden Birkigt, Goßwitz, Könitz, Lausnitz b. Pößneck und Unterwellen-
born werden aufgelöst. Aus dem Gebiet der aufgelösten Gemeinden soll eine neue Gemeinde mit
dem Namen „Unterwellenborn“ gebildet werden. Außerdem soll die Verwaltungsgemeinschaft
„Rennsteig“ aufgelöst werden. Ebenso wird die Gemeinde Kleinschmalkalden aufgelöst und in
die Gemeinde Floh-Seligenthal eingegliedert.
Zur Gewährleistung der Rechtssicherheit wird die durch Kabinettbeschluss vom 10./17. Dezem-
ber 2002 festgelegte grundsätzliche Befristung von Gesetzen für diesen Gesetzentwurf nicht vor-
genommen.
C. Alternativen
Die nach Artikel 92 Abs. 2 Satz 3 der Verfassung des Freistaats Thüringen sowie § 9 Abs. 3 Satz
2 ThürKO gebotenen Anhörungen der betroffenen Gemeinden und Einwohner werden im Laufe
des Gesetzgebungsverfahrens durchgeführt. Bei den Anhörungen können durch die Betroffenen
noch Gesichtspunkte vorgetragen werden, die aus Gründen des öffentlichen Wohls zu Änderun-
gen der vorgeschlagenen Einzelregelungen oder zu einem Verzicht auf eine Einzelregelung füh-
ren können. So wäre auch die Eingliederung der Gemeinde Weißenborn in die Stadt Zeulenroda
denkbar. Die in den Anhörungen gewonnenen Erkenntnisse sind zwingend in die abschließende
Entscheidung des Gesetzgebers einzubeziehen.
D. Kosten
Die als direkte Folgekosten durch die Umstrukturierung entstehenden Verwaltungskosten sind
durch die beteiligten Gebietskörperschaften zu tragen.
E. Zuständigkeit
2
Thüringer Gesetz
zur Neugliederung der kreisangehörigen Gemeinden Birkigt, Floh-Seligenthal, Goßwitz,
Kleinschmalkalden, Könitz, Lausnitz b. Pößneck, Stadt Triebes, Unterwellenborn und
Stadt Zeulenroda
Inhaltsübersicht
Erster Abschnitt
Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden
Zweiter Abschnitt
Übergangs- und Schlussbestimmungen
§ 6 Ortsrecht
§ 7 Wohnsitz
§ 9 Gleichstellungsbestimmung
§ 10 In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten
Erster Abschnitt
Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden
§1
Städte Triebes, Zeulenroda, Gemeinde Weißendorf (Landkreis Greiz)
(1) Die Stadt Triebes wird aufgelöst. Das Gebiet der aufgelösten Gemeinde wird in das Gebiet
der Stadt Zeulenroda eingegliedert. Die Stadt Zeulenroda ist Rechtsnachfolgerin der aufgelösten
Gemeinde.
3
(2) Die aus der Eingliederung nach Absatz 1 hervorgegangene Stadt führt den Namen „Zeulen-
roda-Triebes“.
(3) Die Stadt Zeulenroda-Triebes nimmt als erfüllende Gemeinde für die Gemeinde Weißendorf
die Aufgaben einer Verwaltungsgemeinschaft nach § 51 der Thüringer Kommunalordnung
(ThürKO) wahr.
§2
Gemeinden Birkigt, Goßwitz, Könitz, Lausnitz b. Pößneck, Unterwellenborn,
Verwaltungsgemeinschaft „Unterwellenborn“ (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt)
(2) Die Gemeinden Birkigt, Goßwitz, Könitz, Lausnitz b. Pößneck und Unterwellenborn werden
aufgelöst. Aus dem Gebiet der aufgelösten Gemeinden wird eine neue Gemeinde gebildet. Diese
ist Rechtsnachfolgerin der aufgelösten Gemeinden sowie der aufgelösten Verwaltungsgemein-
schaft „Unterwellenborn“.
(4) Der Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Unterwellenborn entscheidet über den Sitz
der Verwaltung.
§3
Gemeinden Floh-Seligenthal, Kleinschmalkalden,
Verwaltungsgemeinschaft „Rennsteig“ (Landkreis Schmalkalden-Meiningen)
(1) Die Verwaltungsgemeinschaft „Rennsteig“, bestehend aus der Stadt Brotterode und der Ge-
meinde Kleinschmalkalden, wird aufgelöst.
(2) Die Gemeinde Kleinschmalkalden wird aufgelöst. Das Gebiet der aufgelösten Gemeinde
wird in das Gebiet der Gemeinde Floh-Seligenthal eingegliedert. Die Gemeinde Floh-Seligen-
thal ist Rechtsnachfolgerin der aufgelösten Gemeinde.
(3) Die Verwaltungsgemeinschaft „Rennsteig“ ist nach § 52 Abs. 2 ThürKO in Verbindung mit
§ 41 Abs. 1 des Thüringer Gesetzes über die kommunale Gemeinschaftsarbeit abzuwickeln.
Zweiter Abschnitt
Übergangs- und Schlussbestimmungen
§4
Wahlen und Fortführung der Geschäfte in der neu gebildeten Gemeinde
(1) Die Wahl des Bürgermeisters und der Gemeinderatsmitglieder in der neu gebildeten Ge-
meinde Unterwellenborn soll innerhalb von drei Monaten nach In-Kraft-Treten dieses Gesetzes
stattfinden. Die Rechtsaufsichtsbehörde bestimmt den Termin für die durchzuführenden Ge-
meindewahlen.
4
(2) Vom Tag des In-Kraft-Tretens dieses Gesetzes bis zur Wahl der neuen Gemeinderatsmit-
glieder setzt sich der Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Unterwellenborn aus den Ge-
meinderatsmitgliedern der Gemeinderäte der aufgelösten Gemeinden zusammen.
(3) Zur Wahrnehmung der Funktion des Bürgermeisters für den Zeitraum vom Tag des In-Kraft-
Tretens dieses Gesetzes bis zur Wahl des Bürgermeisters der neu gebildeten Gemeinde Unter-
wellenborn bestellt die Rechtsaufsichtsbehörde einen Beauftragten.
(4) Der Beauftragte leitet die Vorbereitung und Durchführung der Gemeindewahlen, sofern er
nicht nach den Bestimmungen des Thüringer Kommunalwahlgesetzes verhindert ist. In diesem
Fall wird durch die Rechtsaufsichtsbehörde die Bestellung des Beauftragten aufgehoben und ein
neuer Beauftragter bestellt.
§5
Erweiterung des Stadt-/Gemeinderats
(1) Der Stadtrat der Stadt Zeulenroda wird für den Rest der gesetzlichen Amtszeit um sieben
Mitglieder des Stadtrats der aufgelösten Stadt Triebes erweitert.
(2) Der Gemeinderat der Gemeinde Floh-Seligenthal wird für den Rest der gesetzlichen Amtszeit
um sechs Mitglieder des Gemeinderats der aufgelösten Gemeinde Kleinschmalkalden erweitert.
§6
Ortsrecht
(1) In der neu gebildeten Gemeinde Unterwellenborn bleibt das bisherige Ortsrecht der einzelnen
Ortsteile bis zur Schaffung eines neuen Ortsrechts wirksam. Ein neues einheitliches Ortsrecht ist
spätestens bis zum Ende des auf das In-Kraft-Treten dieses Gesetzes folgenden Kalenderjahrs zu
schaffen.
(2) Das zum Zeitpunkt der Eingliederungen nach den §§ 1 und 3 für die eingegliederten Ge-
meinden jeweils geltende Ortsrecht gilt als Recht der aufnehmenden Gemeinde fort bis es wirk-
sam durch die aufnehmende Gemeinde ersetzt wird. Das Ortsrecht ist spätestens bis zum Ende
des auf das In-Kraft-Treten dieses Gesetzes folgenden Kalenderjahrs anzupassen.
(3) Die in den eingegliederten Gemeinden (§§ 1 und 3) geltenden Hauptsatzungen treten mit dem
In-Kraft-Treten dieses Gesetzes außer Kraft.
§7
Wohnsitz
Soweit für Rechte oder Pflichten die Wohndauer im Gebiet einer Gemeinde maßgebend ist, wird
die bis zum In-Kraft-Treten dieses Gesetzes ununterbrochene Wohndauer im Gebiet einer nach
den Bestimmungen dieses Gesetzes aufgelösten Gemeinde auf die Wohndauer in der neu gebil-
deten oder aufnehmenden Gemeinde angerechnet.
5
§8
Freistellung von Kosten
Das Land und die seiner Aufsicht unterstehenden Körperschaften erheben für Rechtshandlungen,
die bei der Durchführung dieses Gesetzes notwendig werden, keine Kosten (Gebühren und Aus-
lagen).
§9
Gleichstellungsbestimmung
Status- und Funktionsbezeichungen in diesem Gesetz gelten jeweils in männlicher und weibli-
cher Form.
§ 10
In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten
Dieses Gesetz tritt am 1. Februar 2006 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Thüringer Verordnung über
die Anerkennung der Vereinbarung einer erfüllenden Gemeinde zwischen der Gemeinde Wei-
ßendorf und der Stadt Triebes vom 25. Februar 1995 (GVBl. S. 158) außer Kraft.
6
Begründung zum Thüringer Gesetz zur Neugliederung der kreisangehörigen Gemeinden
Birkigt, Floh-Seligenthal, Goßwitz, Kleinschmalkalden, Könitz, Lausnitz b. Pößneck, Stadt
Triebes, Unterwellenborn und Stadt Zeulenroda
A. Allgemeines
Artikel 91 Abs. 1 und 3 der Verfassung des Freistaats Thüringen weist den Gemeinden als eigen-
ständig handlungsfähigen Selbstverwaltungskörperschaften umfangreiche Aufgaben zu. Hierzu
gehören neben allen Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft (eigene Aufgaben) zusätzlich
bestimmte öffentliche Aufgaben des Staates (Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises nach
§ 3 ThürKO).
Die Gemeinden müssen umfassend leistungsfähig sein, um die Aufgaben des eigenen und des
übertragenen Wirkungskreises so zu erfüllen, dass sie den Erwartungen der Bürger und den
wachsenden Anforderungen der kommunalen Daseinsvorsorge gerecht werden. Voraussetzung
hierfür sind leistungsfähige Verwaltungsstrukturen mit entsprechender Verwaltungskraft. Diese
kommt zum Ausdruck in dem Vorhandensein einer rechtsstaatlichen, zweckmäßigen und hinrei-
chend spezialisierten Verwaltung mit einer genügenden Anzahl von spezialisiertem Personal, so
dass ohne Drittbeteiligung, insbesondere der Aufsichtsbehörde, sachgerecht entschieden werden
kann.
Diesen Anforderungen entsprechen die Gemeinden in der Regel umso weniger je geringer ihre
Einwohnerzahl ist. In kleinen Gemeinden kann spezialisiertes Fachpersonal und Technik zur
Wahrnehmung der zu erfüllenden Aufgaben in der Regel weder finanziert noch effektiv einge-
setzt werden. Überdies sind größere Investitionen aufgrund der beschränkten Haushaltsmittel aus
eigener Kraft, auch über längere Zeiträume gestreckt, nur schwer finanzierbar. Darüber hinaus
hat der allgemein festzustellende und durch die 10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung
des Landesamtes für Statistik bestätigte kontinuierliche Bevölkerungsrückgang in Thüringen
ebenfalls Auswirkungen auf die künftige Entwicklung der Städte und Gemeinden, insbesondere
auf ihre Verwaltungs- und Leistungskraft.
Ziel dieses Gesetzes ist es, den übereinstimmenden Wünschen der beteiligten Gemeinden nach
Eingliederung beziehungsweise einem Zusammenschluss nachzukommen und damit verbundene
weitere Strukturänderungen vorzunehmen.
Nach Artikel 92 Abs. 2 Satz 2 der Verfassung des Freistaats Thüringen sowie § 9 Abs. 3 Satz 1
ThürKO bedürfen Bestandsänderungen von Gemeinden eines Gesetzes.
7
B. Zu den einzelnen Bestimmungen
Die Stadt Zeulenroda (13 750 Einwohner), die Stadt Triebes (4 099 Einwohner) und die Ge-
meinde Weißendorf (365 Einwohner) liegen im südwestlichen Teil des Landkreises Greiz. Die
Stadt Zeulenroda nimmt für die Gemeinde Langenwolschendorf (939 Einwohner), die vom Ge-
biet der Stadt Zeulenroda umschlossen wird, seit dem 1. Januar 1997 als erfüllende Gemeinde
nach § 51 ThürKO die Aufgaben einer Verwaltungsgemeinschaft wahr. Die Stadt Triebes nimmt
seit dem 31. März 1995 als erfüllende Gemeinde die Aufgaben einer Verwaltungsgemeinschaft
für die Gemeinde Weißendorf wahr. Die Gebiete der Städte Zeulenroda und Triebes sind unmit-
telbar benachbart. Die Gemeinde Weißendorf liegt zwischen beiden Städten und hat deshalb ge-
meinsame Grenzen mit Zeulenroda und mit Triebes.
Die Auflösung der Stadt Triebes und ihre Eingliederung in die Stadt Zeulenroda wird vorge-
schlagen. Die durch Eingliederung vergrößerte Stadt Zeulenroda soll den Namen „Zeulenroda-
Triebes“ führen Die Namensänderung erfolgt auf der Grundlage des § 4 Abs. 1 ThürKO. Sie
wurde durch beide Städte mit übereinstimmenden Beschlüssen beantragt.
Die um die Stadt Triebes vergrößerte Stadt Zeulenroda-Triebes soll für die Gemeinde Weißen-
dorf als erfüllende Gemeinde die Aufgaben einer Verwaltungsgemeinschaft wahrnehmen. Über-
einstimmende Beschlüsse der beteiligten Gemeinden liegen dazu vor. Eine notwendige Folge der
vorgenannten Regelungen ist die Aufhebung der Thüringer Verordnung über die Anerkennung
der Vereinbarung einer erfüllenden Gemeinde zwischen der Gemeinde Weißendorf und der Stadt
Triebes, geregelt in § 10. Die vergrößerte Stadt Zeulenroda-Triebes ist weiterhin auch für die
Gemeinde Langenwolschendorf als erfüllende Gemeinde tätig. Eine Änderung dieser kommuna-
len Zusammenarbeit ist nicht vorgesehen, insbesondere nicht von der Gemeinde Langenwol-
schendorf. Die vertraglichen Vereinbarungen zwischen Langenwolschendorf und Zeulenroda
sind durch die vorgesehene Eingliederung von Triebes nicht berührt.
Vor der Beschlussfassung haben die an der Gebiets- und Bestandsänderung beteiligten Gemein-
den ihre Einwohner in mehreren Einwohnerversammlungen und in den jeweiligen Amtsblättern
umfassend über die beabsichtigten Strukturänderungen informiert. Darüber hinaus haben die
Städte Zeulenroda und Triebes einen Eingliederungsvertrag geschlossen, der am 10. März 2005
von beiden Bürgermeistern unterzeichnet wurde.
Die Städte Zeulenroda und Triebes sowie die Gemeinde Weißendorf sind unmittelbar benachbart
und bilden aufgrund ihrer territorialen Lage und Nähe zueinander eine regionale Einheit. Alle
Gemeinden verbinden unterschiedliche Verflechtungsbeziehungen. So sind sowohl Zeulenroda
als auch Triebes Grund- und Regelschulstandorte. Die schulpflichtigen Kinder aus Weißendorf
besuchen die entsprechenden Schulen in Triebes. Das Gymnasium für diese Region befindet sich
in Zeulenroda. Standesamt sowie Pass- und Meldebehörde gibt es jeweils in der Stadt Zeulenro-
da und in der Stadt Triebes. Triebes nimmt diese Aufgaben derzeit auch für die Gemeinde Wei-
ßendorf wahr, Zeulenroda für Langenwolschendorf. Die Städte Zeulenroda und Triebes sowie
die Gemeinden Weißendorf und Langenwolschendorf gehören dem Wasser- und Abwasser-
zweckverband Zeulenroda (WAZ) an. Alle genannten Gemeinden sind durch regionale und über-
regionale Verkehrswege miteinander verbunden (z.B. Landessstraße 1083).
Die Städte Zeulenroda und Triebes sind im geltenden Landesentwicklungsplan 2004 gemeinsam
als Mittelzentrum ausgewiesen, weil sie in einem engen siedlungsstrukturellen Zusammenhang
stehen. Aufgrund ihrer gewachsenen Funktionen und Ausstattungen haben sie wichtige regionale
Funktionen und ausgewählte mittelzentrale Aufgaben für ihr Umfeld wahrzunehmen. Die Aus-
8
weisung als Mittelzentrum soll nach drei Jahren überprüft werden.
Seit dem Jahr 1997 arbeiten die Städte Zeulenroda und Triebes im Rahmen einer Planungsge-
meinschaft zusammen. Eine Zusammenarbeit findet seit Jahren auch im Rahmen des Regionalen
Entwicklungskonzeptes „Weidatalsperren“ statt. Aus dieser Zusammenarbeit resultiert unter an-
derem der Vertrag zum Städteverbund Zeulenroda-Triebes, der Anfang 2001 geschlossen wurde.
Der Vertrag hatte unter anderem zum Ziel, das regionale Entwicklungskonzept schnell zu reali-
sieren und die Zusammenarbeit beider Städte zu verstärken. So wurden alle Angelegenheiten von
gemeinsamer Bedeutung miteinander abgestimmt, wie zum Beispiel Flächennutzungspläne,
Landschafts- und Verkehrskonzepte, Stadtentwicklungskonzepte und Konzepte für infrastruktu-
relle Einrichtungen und Anlagen. Im Oktober 2003 schlossen Zeulenroda und Triebes einen
raumordnerischen Vertrag, in dessen Präambel als Ziel des Städteverbundes die Fusion von Zeu-
lenroda und Triebes vereinbart wurde. Seit dieser Zeit wurde die Zusammenarbeit beider Städte
weiter intensiviert und die geplante Fusion weiter konkretisiert.
Durch die vorgeschlagene Eingliederung der Stadt Triebes in die Stadt Zeulenroda wird eine
noch leistungsfähigere Gemeinde mit 17 849 Einwohnern gebildet, die trotz allgemein rückläufi-
ger Einwohnerzahlen auch mittel- und langfristig eine positive Entwicklung erwarten lässt. Sie
wird die erforderliche Leistungs- und Verwaltungskraft aufweisen, um für die Gemeinde Wei-
ßendorf die Aufgaben einer Verwaltungsgemeinschaft (erfüllende Gemeinde) wahrnehmen zu
können. Sie wird neben der Möglichkeit einer noch effektiver und spezialisierter arbeitenden
Verwaltung vor allem auch deshalb an Leistungskraft gewinnen, weil eine Zusammenfassung
der vorhandenen Ressourcen der bisher selbstständigen Städte stattfindet. Die bereits bisher
praktizierte abgestimmte Planung und Entwicklung über das gesamte Gebiet kann durch die
dann einheitliche Gemarkung weiter intensiviert und vereinfacht werden. Dies wird weitere posi-
tive Effekte mit sich bringen. Zudem wird die vergrößerte Stadt Zeulenroda-Triebes durch die
höhere Einwohnerzahl im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs mehr an Schlüsselzuwei-
sungen erhalten, als derzeit die Einzelgemeinden in der Summe.
Die Stadt Triebes nahm bisher die Aufgaben einer Verwaltungsgemeinschaft (erfüllende Ge-
meinde) für die Gemeinde Weißendorf wahr. Da Weißendorf sich nicht in die Stadt Zeulenroda-
Triebes eingliedern lassen will, was grundsätzlich eine sinnvolle Alternative wäre, sind sich alle
beteiligten Gemeinden einig geworden, dass die Stadt Zeulenroda-Triebes als erfüllende Ge-
meinde für die Gemeinde Weißendorf tätig sein soll. Die erforderlichen übereinstimmenden Be-
schlüsse liegen vor.
Die Gemeinden Birkigt (493 Einwohner), Goßwitz (1 371 Einwohner), Könitz (1 726 Einwoh-
ner), Lausnitz b. Pößneck (158 Einwohner) und Unterwellenborn (2 983 Einwohner) arbeiten
seit dem 30. September 1994 in der Verwaltungsgemeinschaft „Unterwellenborn“ (6 731 Ein-
wohner) zusammen. Das Gebiet dieser Verwaltungsgemeinschaft liegt am östlichen Rand des
Landkreises Saalfeld-Rudolstadt. Im Norden wird die Verwaltungsgemeinschaft vom Gebiet der
Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel (5 743 Einwohner), im Osten durch die Grenze zum Saale-Orla-
Kreis, im Süden und Südwesten durch die Gemeinden Hohenwarte (157 Einwohner), Kaulsdorf
(2 963 Einwohner) und Kamsdorf (2 961 Einwohner) sowie im Westen durch das Gebiet der
Städte Saalfeld/Saale (28 173 Einwohner) und Rudolstadt (25 793 Einwohner) begrenzt.
Alle Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft „Unterwellenborn“ haben in den Monaten Mai
bis Juli 2005 übereinstimmende Beschlüsse zur Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft und
zum Zusammenschluss zu einer neuen Gemeinde gefasst. Ein Vertrag über den Gemeindezu-
9
sammenschluss wurde am 14. Juli 2005 von allen beteiligten Gemeinden unterzeichnet. Vor der
Beschlussfassung der Gemeinderäte fanden in allen Gemeinden Einwohnerversammlungen statt,
in denen umfassend über die angestrebten Strukturänderungen informiert wurde.
Historische, traditionelle, strukturelle und wirtschaftliche Gemeinsamkeiten können für die betei-
ligten Gemeinden bis weit in die Vergangenheit hinein verfolgt werden, wodurch auch vorhan-
dene enge familiäre und nachbarschaftliche Beziehungen begründet sind. Insbesondere der
Standort des Stahlproduzenten Maxhütte in Unterwellenborn, der seit dem Ende des 19. Jahr-
hunderts dort angesiedelt ist, prägte und prägt wesentlich die Entwicklung der Gemeinden und
ihre Beziehungen. Die örtliche Verbundenheit der sich im unmittelbaren Umfeld der Maxhütte
befindlichen Gemeinden drückte sich auch durch gemeinsame Verwaltungsstrukturen zu DDR-
Zeiten aus. 1973 schlossen sich die jetzigen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft
„Unterwellenborn“ sowie die Gemeinde Kamsdorf zu einem Gemeindeverband zusammen. Im
Jahre 1991 gingen aus diesem Gemeindeverband (ohne Kamsdorf) wiederum gemeinsame Ver-
waltungsstrukturen hervor, die in der Bildung der Verwaltungsgemeinschaft „Unterwellenborn“
am 30. September 1994 mündeten.
Im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft „Unterwellenborn“ gibt es sowohl Grund- als auch Re-
gelschulen. Unterwellenborn ist darüber hinaus Standort für eine staatliche berufsbildende Schu-
le mit Fachoberschule. Gymnasien gibt es in Saalfeld/Saale und in Rudolstadt.
Das Standesamt befindet sich derzeit für alle Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft in Un-
terwellenborn, ebenso die Pass- und Meldebehörde, die Bau- und Finanzverwaltung sowie das
Ordnungsamt. Die Wasserver- und Abwasserentsorgung für die Gemeinden Birkigt, Goßwitz,
Könitz, Lausnitz b. Pößneck und Unterwellenborn erfolgt durch den Zweckverband Wasserver-
sorgung und Abwasserbeseitigung Saalfeld-Rudolstadt.
In den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft gibt es ein reges Vereinsleben. Auch dieses ist
unter anderem durch die Maxhütte beeinflusst. Seit 1955 wirkt der Kulturpalast der Maxhütte
Unterwellenborn, späterer Kreiskulturpalast, regional und überregional als zentrale Kultur- und
Freizeitstätte. Gegenwärtig wird der unter Denkmalschutz stehende Kulturpalast allerdings nicht
genutzt.
Durch die Bildung der neuen Gemeinde Unterwellenborn wird eine ausreichend große und auch
finanziell stabile Gemeinde geschaffen, die mittel- und langfristig eine positive Entwicklung
erwarten lässt. Sie hat die Möglichkeit, die Verwaltung noch rationeller zu strukturieren und
wird durch die Konzentration der vorhandenen Ressourcen an Leistungskraft gewinnen. So kön-
nen auch Mittel für Investitionen bereit gestellt werden, die ansonsten weiter für die Verwaltung
aufgewendet werden müssten. Darüber hinaus ist eine einheitliche und abgestimmte Planung
über ein wesentlich größeres zusammenhängendes Gebiet möglich. Die neu gebildete Gemeinde
10
mit mehr als 6 000 Einwohnern wird aufgrund des höheren Hauptansatzes mehr Schlüsselzuwei-
sungen als die Einzelgemeinden bisher in der Summe erhalten.
Die Gemeinden Kleinschmalkalden (1 520 Einwohner) und Stadt Brotterode (3 053 Einwohner)
arbeiten seit dem 19. Mai 1994 in der Verwaltungsgemeinschaft „Rennsteig“ (4 573 Einwohner
zusammen. Das Gebiet dieser Verwaltungsgemeinschaft liegt am nördlichen Rand des Landkrei-
ses Schmalkalden-Meiningen. Im Norden und Osten wird das Gebiet der Verwaltungsgemein-
schaft durch den Landkreis Gotha begrenzt, im Westen durch den Wartburgkreis. Im Süden und
Südwesten grenzen die Gemeinden Floh-Seligenthal (5 339 Einwohner) und Trusetal (4 168
Einwohner) an das Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft. Die Gemeinde Floh-Seligenthal gehört
keiner Verwaltungsgemeinschaft an und ist auch nicht für eine Gemeinde als erfüllende Ge-
meinde tätig.
Es wird die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft „Rennsteig“ sowie der Gemeinde Klein-
schmalkalden und die Eingliederung von Kleinschmalkalden in die Gemeinde Floh-Seligenthal
vorgeschlagen. Durch die Eingliederung erhöht sich die Einwohnerzahl der Gemeinde Floh-
Seligenthal auf 6 859. Die Stadt Brotterode mit mehr als 3. 000 Einwohnern soll im Rahmen
dieses Gesetzes keiner anderen kommunalen Struktur zugeordnet werden. Eine Fusion der Stadt
mit der benachbarten Gemeinde Trusetal ist in der Diskussion. Die erforderlichen übereinstim-
menden Beschlüsse zur Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft und zur Eingliederung von
Kleinschmalkalden liegen vor. Darüber hinaus haben Floh-Seligenthal und Kleinschmalkalden
am 24. März 2005 einen Eingliederungsvertrag unterzeichnet.
Kleinschmalkalden ist trotz der jahrelangen Zusammenarbeit mit der Stadt Brotterode land-
schaftlich und traditionell überwiegend auf die benachbarte Gemeinde Floh-Seligenthal orien-
tiert. Die Topographie ist hierfür eine Hauptursache. Die Entfernung zwischen beiden Orten be-
trägt etwa vier Kilometer. Die Landstraße L 1026 verbindet die Gemeinden. Durch den öffentli-
chen Personennahverkehr ist eine Verkehrsanbindung von Kleinschmalkalden an die Gemeinde
Floh-Seligenthal ebenfalls gewährleistet.
Die Gemeinden Kleinschmalkalden und Floh-Seligenthal arbeiten bereits auf dem Gebiet des
Tourismus/Fremdenverkehrs zusammen. Hierzu werden gemeinsame Projekte realisiert.
11
Zudem wird sie mit weit mehr als 6 000 Einwohnern aufgrund des höheren Hauptansatzes mehr
Schlüsselzuweisungen erhalten, als die Einzelgemeinden bisher in der Summe.
Mit In-Kraft-Treten dieses Gesetzes endet die Amtszeit der Gemeinderatsmitglieder und Bürger-
meister der aufgelösten Gemeinden. Für die neu gebildete Gemeinde sind die Gemeinderatsmit-
glieder und der Bürgermeister nach den Bestimmungen des Thüringer Kommunalwahlgesetzes
neu zu wählen.
Während der Übergangszeit bis zur Wahl der neuen Gemeindeorgane sind die in den Absätzen 2
bis 4 getroffenen Regelungen zur Zusammensetzung des Gemeinderats der neu gebildeten Ge-
meinde, zur Wahrnehmung der Funktion des Bürgermeisters und zur Funktion des Wahlleiters
erforderlich. In Absatz 2 wird zur übergangsweisen Zusammensetzung des Gemeinderats der neu
gebildeten Gemeinde auf die in die Vertretungen gewählten Gemeinderatsmitglieder abgestellt,
zu denen nicht der Bürgermeister zählt. Die Bürgermeister der aufgelösten Gemeinden sind da-
her nicht Mitglieder der bis zur Neuwahl amtierenden Gemeinderäte der neu gebildeten Ge-
meinde.
Die Bestellung des Beauftragten erfolgt entsprechend den Bestimmungen des § 122 ThürKO.
Die Bestimmung gewährleistet entsprechend § 9 Abs. 5 ThürKO, dass die Bürger einer ein-
gegliederten Gemeinde im Gemeinderat der aufnehmenden Gemeinde durch ihre in der letzten
Kommunalwahl gewählten Mandatsträger von Beginn an angemessen repräsentiert werden.
Zu § 6 (Ortsrecht):
Diese Bestimmungen regeln die Weitergeltung von Ortsrecht nach dem Zusammenschluss be-
ziehungsweise nach der Eingliederung bis es durch neues Ortsrecht ersetzt wird. Da es sich hier-
bei um Angelegenheiten der kommunalen Selbstverwaltung handelt, wird jeweils und soweit
vorhanden auf den Inhalt der diesbezüglichen Vereinbarungen der beteiligten Gemeinden abge-
stellt.
Als Folge der Bestandsänderungen ergibt sich nach dem Thüringer Gesetz über die kommunale
Gemeinschaftsarbeit (§ 14 Abs. 2) unter anderem das Recht auf außerordentliche Kündigung der
Mitgliedschaft in Zweckverbänden, kommunalen Arbeitsgemeinschaften und Vereinigungen
sowie von Zweckvereinbarungen, die bis zum Ablauf von drei Monaten nach dem In-Kraft-
Treten dieses Gesetzes ausgesprochen werden muss. Die außerordentliche Kündigung ist ge-
nehmigungspflichtig. Die Bestimmung berechtigt nicht zur außerordentlichen Kündigung von
mit Dritten geschlossenen anderen öffentlich-rechtlichen oder zivilrechtlichen Verträgen.
Zu § 7 (Wohnsitz):
Diese Bestimmung stellt klar, dass durch die in dem Gesetz vorgenommenen Gebiets- und Be-
standsänderungen keine Veränderung der Rechte und Pflichten der Einwohner, soweit diese von
der Dauer ihres Wohnens abhängen, eintritt.
12
Zu § 8 (Freistellung von Kosten):
Im Vollzug dieses Gesetzes werden Maßnahmen notwendig, die mit einer Gebührenpflicht ver-
bunden sind. Diese Bestimmung regelt deshalb die Freistellung von Kosten für solche notwendi-
gen Rechtshandlungen.
Zu § 9 (Gleichstellungsbestimmung):
Wegen des Wortlauts der zugrunde liegenden Regelung der Thüringer Kommunalordnung kann
eine geschlechtsneutrale Formulierung der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“ in § 4 dieses Ge-
setzes nicht gewählt werden. Deshalb wird eine Gleichstellungsbestimmung eingefügt.
Zu § 10 (In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten):
Diese Bestimmung regelt das In-Kraft-Treten des Gesetzes. Als Folge der Auflösung und Ein-
gliederung der Stadt Triebes in die Stadt Zeulenroda wird gleichzeitig die Thüringer Verordnung
über die Anerkennung der Vereinbarung einer erfüllenden Gemeinde zwischen der Gemeinde
Weißendorf und der Stadt Triebes aufgehoben.
Zur Gewährleistung der Rechtssicherheit wird die durch Kabinettbeschluss vom 10./17. Dezem-
ber 2002 festgelegte grundsätzliche Befristung von Gesetzen für diesen Gesetzentwurf nicht vor-
genommen.
Anmerkung: Alle Angaben zu Einwohnerzahlen basieren auf dem vom Landesamt für Statistik herausgegeben
Stand vom 31. Dezember 2004.
13
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1317
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 02.11.2005
Gesetzentwurf
schätzt, dass noch etwa 650 000 Einwohner von dieser jährlichen
Abgabe in Höhe von 4,29 Euro betroffen sind.
3. Darüber hinaus ergibt sich für den Vollzug der Erhebung der Nieder-
schlagswasserabgabe ein erhöhter Verwaltungsaufwand, der in kei-
nem Verhältnis zu den erwarteten niedrigen Einnahmen steht.
Aus den genannten Gründen ist eine weitere Aussetzung der Nieder-
schlagswasserabgabe sinnvoll.
B. Lösung
C. Alternativen
keine
D. Kosten
E. Zuständigkeit
2
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode Drucksache 4/ 1317
Zweites Gesetz zur Änderung des Thüringer Abwasserabgabengesetzes
Artikel 1
Artikel 2
3
Drucksache 4/ 1317 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Begründung
A. Allgemeines
Zu Artikel 1:
4
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1317
Drucksache 4/
Zu Artikel 2:
Lieberknecht
5
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1317
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 02.11.2005
Gesetzentwurf
schätzt, dass noch etwa 650 000 Einwohner von dieser jährlichen
Abgabe in Höhe von 4,29 Euro betroffen sind.
3. Darüber hinaus ergibt sich für den Vollzug der Erhebung der Nieder-
schlagswasserabgabe ein erhöhter Verwaltungsaufwand, der in kei-
nem Verhältnis zu den erwarteten niedrigen Einnahmen steht.
Aus den genannten Gründen ist eine weitere Aussetzung der Nieder-
schlagswasserabgabe sinnvoll.
B. Lösung
C. Alternativen
keine
D. Kosten
E. Zuständigkeit
2
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode Drucksache 4/ 1317
Zweites Gesetz zur Änderung des Thüringer Abwasserabgabengesetzes
Artikel 1
Artikel 2
3
Drucksache 4/ 1317 Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode
Begründung
A. Allgemeines
Zu Artikel 1:
4
Thüringer Landtag - 4. Wahlperiode 1317
Drucksache 4/
Zu Artikel 2:
Lieberknecht
5
THÜRINGERLandtag
Thüringer LANDTAG- 4. Wahlperiode 1318
Drucksache 4/
4. Wahlperiode 02.11.2005
Antrag
I. dem Landtag über die mittel- und langfristige Entwicklung der durch
den Freistaat Thüringen zu zahlenden Pensionslasten zu berichten
und dabei sowohl auf die Entwicklung des gebildeten Thüringer Pen-
sionsfonds sowie auf die zukünftige Entwicklung der pensionsähnli-
chen Ausgaben für die Sonder- und Zusatzversorgungssysteme ein-
zugehen;
II. dem Landtag zum 31. August 2006 - und danach jeweils im Zweijah-
resturnus - einen Pensionsbericht vorzulegen, in dem die langfristi-
ge Entwicklung der Pensionsbelastungen des Freistaats Thüringen
unter Berücksichtigung der Entwicklung des gebildeten Thüringer Pen-
sionsfonds sowie der zukünftigen Entwicklung der pensionsähnlichen
Ausgaben für die Sonder- und Zusatzversorgungssysteme umfas-
send dargestellt und erläutert werden.
Begründung:
Höhn
Wahlvorschlag
vorgeschlagen.
Taubert