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August 2008

Topthemen dieser Ausgabe

Ein erster Blick auf KDE 4.1 Seite 28

Anfang Januar konnte das KDE-Projekt nach mehr als zwei Jahren Entwicklungszeit mit Version 4.0 das erste Re-
lease der neuen 4er-Serie präsentieren. Nun ein halbes Jahr später hat KDE mit der Veröffentlichung von Version
4.1 Ende Juli einen weiteren Meilenstein erreicht. Zeit für einen Blick auf die neuen Funktionen. (weiterlesen)

Ubuntu 8.04 LTS – Ubuntu für drei Jahre Seite 31


Zum zweiten Mal veröffentlichte Canonical eine LTS-Version der Linux-Distribution Ubuntu. Version 8.04 LTS
soll Version 6.06 LTS ablösen und bietet fünf Jahre offiziellen Support auf dem Server und drei Jahre in der
Desktop-Variante. Canonical machte klar, dass es damit verstärkt in den Unternehmenssektor vorstoßen will, in
dem bisher Red Hat und Novell führend sind. Ob dies mit der neuen Distribution gelingen kann, liest man im
Artikel. (weiterlesen)
Inhalt

Nachrichten Software
Distributionen aktuell S. 7 Vim – Ein Schnelleinstieg S. 23
Neues aus der Welt der Mobilgeräte S. 10 nano – Ein Konsoleneditor S. 25
Kernel-Rückblick S. 14
Studie: „Paketverwaltungen sind nicht immer sicher“ S. 15 Linux allgemein
Sicherheitslücke in verschiedenen DNS-Systemen S. 15 Ein erster Blick auf KDE 4.1 S. 28
Online-Screenreader WebAnywhere liest vor S. 17 Ubuntu 8.04 LTS – Ubuntu für drei Jahre S. 31
Version 3.0 der Creative-Commons-Lizenzen erschienen S. 17 Interview mit Projektmitarbeitern von easys GNU/Linux S. 38
Multipointer-Unterstützung im X-Server S. 18
Unterhaltsame Sammlung an Linux-Spielen S. 19 Interna
Editorial S. 3
Anleitungen Leserbriefe S. 4
Wenn die Webcam nicht mit dem DVB-T-Stick will S. 20 Lösungen zu den nano-Übungen S. 42
Versionsverwaltung mit Git S. 21 Konventionen S. 42
Impressum S. 43

Soweit nicht anders angegeben, stehen alle Artikel und Beiträge in freiesMagazin unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL). Das Copyright liegt
beim jeweiligen Autor. freiesMagazin unterliegt als Gesamtwerk ebenso der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL) mit Ausnahme von Beiträgen, die unter
einer anderen Lizenz hierin veröffentlicht werden. Das Copyright liegt bei Eva Drud. Es wird die Erlaubnis gewährt, das Werk/die Werke (ohne unveränderliche
Abschnitte, ohne vordere und ohne hintere Umschlagtexte) unter den Bestimmungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder jeder späteren
Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der Creative
Commons-Lizenz CC-BY-NC 2.5. Das Copyright liegt bei Randall Munroe.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 2


E DITORIAL
Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!


Als Linux-Nutzer konnte man für eine lange Zeit nur müde über die Pro- Dies erinnert mich an das Auftauchen an W32.Blaster/Lovesan vor fünf
bleme der Windows-Benutzer lächeln: „Viren? Würmer? Trojaner? – Wie Jahren [2], an den sich einige Windows-Benutzer vielleicht erinnern kön-
buchstabiert man das?“ Nach den Meldungen der letzten Wochen fühlt nen. Auch als selbsternannter „Mein Windows ist sicher, denn ich weiß,
man sich aber nicht mehr ganz so sicher. Zwar wird man nicht von bösarti- was ich tue“-Benutzer traf es mich, weil ich einfach die Firewall für einen
gen Programmen angegriffen, dennoch ermöglichen verschiedene Lücken, Test den Tag zuvor ausgeschaltet hatte. Beruhigend war im Endeffekt, dass
dass nicht jede Benutzereingabe zu dem führt, was der Benutzer wollte. auch einige große Firmen von dem Wurm „überrannt“ wurden und ich nicht
der einzige Blöde war. Das Beispiel zeigt, dass man – unter Windows viel-
Vorletzten Monat war es die OpenSSL-Lücke in einem Debian-Paket (siehe leicht etwas mehr als unter anderen Betriebssystemen – sein System im-
„Sicherheitslücke in OpenSSL bei Debian und Derivaten“, freiesMagazin mer im Auge behalten sollte. Aber selbst wenn man dies tut, wie die meis-
06/2008 [1]), diesen Monat ist es ein Fehler im DNS-Protokoll, der einem ten Firmen es damals sicherlich taten, ist man nicht immer sicher, weil man
falsche Webseitenweiterleitungen unterschieben kann (siehe „Sicherheits- selbst nicht die Lücke ist.
lücke in verschiedenen DNS-Systemen“ auf Seite 15). Dazu kommt noch,
dass eine Studie ergeben hat, dass die freien Paketverwaltungssysteme Mit diesen – vielleicht nicht sonderlich – beruhigenden Worten kann ich
nicht sicher sind und leicht manipuliert werden können (siehe „Paketver- Ihnen nur noch viel Spaß mit der neuen Ausgabe von freiesMagazin wün-
waltungen sind nicht immer sicher“ auf Seite 15). (Wie leicht „leicht“ ist, ist schen.
aber eine Frage des Standpunktes.)
Ihr
Da fragt man sich als Benutzer: Ist mein System noch sicher? Die richtige
Antwort wäre wohl: „So sicher, wie es eben geht.“ Oft wird vergessen, dass
Menschen Software programmieren. Menschen machen Fehler und diese
Fehler wirken sich – nicht immer, aber manchmal – negativ auch auf das ei-
gene System aus. Ist Linux sicherer als ein anderes Betriebssystem XY? Zu D. Wagenführ
dieser Frage kann man wohl monatelang philosophieren und dennoch kei- L INKS
nen Konsens finden – vor allem, wenn sowohl Linux- als auch XY-Benutzer
[1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2008-06
an dieser lustigen Diskussionsrunde teilnehmen würden.
[2] http://www.heise.de/security/news/meldung/39347
Vorerst können wir nur darauf vertrauen, dass die Fehler in der Software –
und davon gibt es noch Massen – schneller gefunden werden, als dass ei-
ne Lücke bösartig ausgenutzt wird. Wir müssen hoffen, dass die kriminelle
Energie einiger Menschen nicht auf uns fällt, treffen kann es im Endeffekt
aber jeden, wie die DNS-Lücke gezeigt hat.

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L ESERBRIEFE
Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse redak- ich weiß, besteht unter KDE die Möglichkeit, sich Ich habe gerade den Artikel „Was ist Barrierefrei-
tion@freiesmagazin.de zur Verfügung – wir freuen die Zwischenablage vorlesen zu lassen. Sollte es heit und wozu überhaupt“ gelesen und der Autor
uns über Lob, Kritik und Anregungen zum Maga- nicht möglich sein, mittels eines Skriptes die Tex- schrieb, dass ihm keine OCR-Software für Linux
zin. te eines PDF direkt in die Zwischenablage zu la- bekannt sei. Nun, dass möchte ich ändern. ;) Hier
den und sie sich vorlesen zu lassen ohne OCR- ein paar Wiki Artikel zu OCRopus [2] (nur Linux),
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich
Technologie zu benutzen? GOCR [3] (Windows/Mac/Linux) und Tesseract
ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut
In der Ankündigung zu KDE 3.4 [1] steht u. a. zu [4] (darauf baut OCRopus auf).
gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür-
lesen: GOCR ist, soweit ich weiß, in den Ubuntu-
lich freut), aber nur durch Kritik können wir uns ver-
Quellen. Zumindest weiß ich, dass dort eins zu
bessern. ã Text-to-speech system with support built into finden ist, da ich zuhause eins auf meinem PC
Konqueror, Kate, KPDF and the standalone verwendet habe, um aus einem Dokument den
Barrierefreiheit
application KSayIt Text zu bekommen. Man muss aber eine ho-
Vielen Dank für den sehr interessanten Artikel
von Holger Daut in freiesMagazin 07/2008. Dar- he Scanauflösung wählen, damit das Programm
ã Support for text to speech synthesis is inte- einigermaßen zuverlässig arbeitet. Selbst dann
in schreiben Sie: grated with the desktop
„Es kann auch vorkommen, dass das Programm hatte ich noch einige Fehler, obwohl das Blatt to-
zwar ausgelesen wird, aber nicht der anzuzei- tal glatt und die Schrift sehr deutlich war.
ã KPDF now enables you to select,
gende Dateiinhalt. Das passiert zum Beispiel bei Steffen
copy & paste text and images from PDFs,
PDF-Dateien. Einzige Abhilfe ist es, die PDF- along with many other improvements freiesMagazin: Das sind viele Vorschläge für die
Datei in ein kompatibles Format zu konvertieren.
Texterkennung unter Linux; herzlichen Dank da-
Hierzu kann man die OCR-Software „Abby Fine- André Piewak
für. Es wäre toll, wenn jemand, der diese Soft-
reader“ für Windows benutzen. Im übrigen ist ei-
freiesMagazin: Vielen Dank für Ihren Leser- ware gut kennt, ein paar Zeilen dazu schreiben
ne OCR-Software für Blinde unbedingt notwen-
brief. Leider wissen wir nicht, wie die KDE- könnte, sodass wir eines der Programme in der
dig, um beispielsweise Briefe und andere Do-
Zwischenablage bzw. die KPDF-Funktion ge- nächsten Ausgabe von freiesMagazin vorstellen
kumente in Papierform lesen zu können. Leider
nau funktioniert, die den Text extrahiert. Prinzi- können.
ist dem Autor keine OCR-Software für Linux be-
kannt. Es soll zwar eine Linuxversion des Fine- piell wäre dies wahrscheinlich möglich, ob man
Euer Artikel zur Barrierefreiheit in der Ausgabe
readers geben, die aber sehr teuer ist und nur diese Funktion aber auf ein ganzes PDF er-
07/2008 war einsame Spitze! Viel besser kann
Firmen vorbehalten sein soll.“ strecken kann, wäre noch zu klären. Ansons-
man nicht vor Augen führen, welche „Hürden“ be-
Ich lese freiesMagazin mittels KPDF und kann ten hat vielleicht einer unserer Leser bereits
hinderte Menschen am Computer bzw. im Web
mit dem Auswahlwerkzeug Texte aus einem PDF Erfahrungen mit dem Vorlesen aus der Zwi-
zu überwinden haben bzw. wie manche Men-
in die Zwischenablage kopieren und diese Tex- schenablage gemacht. Wir würden uns über
schen mit ihrer Behinderung umgehen und diese
te dann in ein Texteditor hineinkopieren. Soweit einen Bericht dazu freuen. Diesen einfach an
meistern. In Österreich ist im EGov-Gesetz fest-
redaktion@freiesmagazin.de senden.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 4


L ESERBRIEFE
geschrieben, dass seit dem 1. Januar 2008 Web- tig „voll funktionsfähiger“ Mensch, manche Web- sagen, ist dies aber eine andere Art von Be-
sites von Behörden barrierefrei zu gestalten sind. sites auch nicht verwenden. Auch als überzeug- hinderung. Wir wollten uns in dem Artikel spe-
Die Reaktionen auf diese „Forderung“ waren in ter Free-Software-Verfechter stoße ich auf Bar- ziell auf körperliche Behinderungen beschrän-
vielerlei Hinsicht erschreckend. „Wegen den paar rieren: Videostreams, die nicht in freien For- ken. Der Textbrowser edbrowse klingt in der
„Hanseln“ . . . “ war nur eine Aussage von vielen, maten zur Verfügung gestellt werden. Genauso Tat interessant. Vielleicht hat jemand Erfahrung
die mich traurig gestimmt haben. Wie Ihr schon die proprietären Office-Formate oder Multimedia- mit dem Programm und möchte dazu etwas
in Eurem Artikel geschrieben habt, sind viele Be- Inhalte mit Kopierschutz. Für mich ist also Bar- schreiben. Die freiesMagazin-Redaktion ist über
hinderungen nicht schon von Geburt an vorhan- rierefreiheit genauso wichtig, nicht nur für behin- redaktion@freiesmagazin.de erreichbar.
den. Unter diesem Aspekt sollte sich jeder an derte Menschen. Oder anders gesagt: Ich bin in
die Nase fassen und darüber nachdenken, dass gewisser Weise auch ein „Behinderter“, denn es Hallo Redaktion, Leser und Leserinnen. Ich hätte
uns allen heute oder morgen durch einen Unfall hindert mich etwas daran, alle „Features“ nutzen nicht gedacht, dass der Artikel über Barrierefrei-
ein derartiges „Schicksal“ widerfahren kann. Wä- zu können. heit überhaupt so ein Interesse weckt. Was die
ren wir dann einer von diesen „Hanseln“, würden Dann noch etwas, das eher zum Artikel „Barrie- Angelegenheit mit der OCR-Software betrifft, ha-
wir die Bemühungen um die Barrierefreiheit be- refreies GNU/Linux“ passt: Erst vor kurzem bin be ich doch wirklich etwas übersehen. Ich wer-
stimmt aus einem anderen Blickwinkel betrach- ich auf edbrowse [5] gestoßen, als ich Textbrow- de mir die Links und die Informationen dazu an-
ten. ser suchte. Das ist ein „ed“ mit dem man zusätz- sehen und sicher diese Programme testen. Ei-
Ich möchte daher nochmal Danke sagen für die- lich im Web surfen und Emails schreiben kann. nes weiß ich schon mal, dass Kooka mit Or-
sen hervorragenden Artikel. Die Website von Ich habe mich dann gefragt, wie man mit einem ca nicht funktioniert. Man kann das Programm
linux-fuer-blinde.de ist auf jeden Fall einen Be- solchen Programm produktiv sein kann, gerade zwar aufrufen, aber Orca und die [Braille-]Zeile
such wert. Peter Liebl als Browser. Vor allem weil ein Nutzer meinte, schweigen. Somit ist Kooka ein schönes Beispiel
dass das Programm das beste sei, was ihm bis für ein Programm, was für Blinde nützlich wäre,
Da mir Barrierefreiheit wichtig ist, habe ich die jetzt untergekommen sei. Dies klärte sich dann aber nicht zugänglich ist. Kooka spricht zwar un-
Artikel dazu mit Interesse gelesen. ziemlich schnell, als ich herausfand, dass der Au- ter KDE, was ein guter Ansatz ist, aber was nützt
Zum Text „Was ist Barrierefreiheit und wozu tor des Programms blind ist und somit natürlich das einem Blinden, wenn es noch keinen Screen-
überhaupt?“ möchte ich ergänzen, dass sich Bar- andere Anforderungen an Programme hat. Dann reader für KDE gibt? Es ist zwar einer in Entwick-
rierefreiheit bei weitem nicht nur auf Menschen war der Einsatz von „ed“ als Basis ganz logisch! lung, aber was, wie, wo und wie weit die Entwick-
mit Einschränkungen bezieht. (Klar, dies war Er entwickelt auch eine Sprachsoftware [6] für lung ist, weiß ich leider auch nicht.
der Fokus in dieser Ausgabe.) Dennoch gehö- GNU/Linux und Windows. Holger Daut
ren eingeschränkte Programme genauso dazu. Auf seiner Website finden sich auch Texte, die
Muss oder will ich zum Beispiel einen Textbrow- Expertenecke
sehr lesenswert sind [7] [8]. Markus Schnalke
ser (wie w3m oder links) verwenden, dann bin Ich finde gut, dass Ihr Euch die Arbeit mit dem
ich genauso eingeschränkt. Jedoch nicht durch freiesMagazin: Vielen Dank für Ihren Kommen- Magazin macht. Wird jedesmal besser, finde ich.
mich selbst, sondern durch ein Programm (das tar. Selbstverständlich können Behinderungen In der Juliausgabe gefiel mir besonders die Ex-
ich vielleicht verwenden muss, weil ich aus ir- auch bewusst von den Anwendern auf sich ge- pertenecke. So kurze nützliche Konsolentutorials
gendwelchen Gründen keine Alternativen habe). nommen werden bzw. in dem Fall von extern eignen sich echt gut, um Kenntnislücken zu fül-
Jedenfalls kann ich, als körperlich und geis- auf den Anwender einwirken. Wie Sie selbst len. :) Weiter so. Emkay

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L ESERBRIEFE
freiesMagazin: Das „Weiter so“ haben wir gleich noch Neues. Die Comic-Strips sind eine prima Lob
ernst genommen und präsentieren Ihnen in die- Auflockerung. Weiter so! Wolfram Riedel Ich habe wirklich Stunden, ja schon fast Tage, im
ser Ausgabe gleich zwei Artikel zu Konsolenedi- Internet verbracht, um dieses dämliche Problem
toren, die einem sicher helfen werden, Dateien in freiesMagazin: Es ist schön zu wissen, dass mit ALSA zu lösen, dass, wenn man die Kopfhö-
einem Terminal zu bearbeiten. auch unsere Leser den sprachlichen Witz und die rer einsteckt, die Laptop-Boxen nicht muten. Zu-
Feinheiten der xkcd-Comics zu schätzen wissen fällig habe ich mir dann ein paar Ausgaben des
Cartoons – an dieser Stelle können wir Sie alle beruhigen, Magazins heruntergeladen und am Abend ge-
Zuerst mal ein großes Lob für Euer Magazin, ich dass (sofern die Lizenz es auch in Zukunft zu- lesen. In der Juniausgabe bei dem Artikel über
lese es mit Vergnügen, Gestaltung und Themen lässt) xkcd nicht aus freiesMagazin verschwin- Hardy und den Sound nach dem Ruhezustand
sind wirklich gelungen. Nun zum eigentlichen den wird. bin ich dann fündig geworden, habe die Anleitung
Grund meines kurzen Schreibens: Ich wollte we- befolgt und – es ging! Dafür habe ich Tage um-
gen der Kritik an den Cartoons von xkcd.com in Linpus Linux Lite
sonst in Foren verbracht. Johannes Rothe
den Leserbriefen der aktuellen Ausgabe aus mei- Das System lässt sich installieren, selbst wenn
ner persönlichen Perspektive anmerken, dass auf der Linpus-Seite das Gegenteil steht. Hierzu freiesMagazin: Herzlichen Dank für Ihre E-Mail.
mir die Comics sehr gut gefallen. Der Humor gibt es auch ein Tutorial [9]. Ingo Schäfer Wir lesen sehr gerne, wenn Anleitungen aus dem
passt meiner Ansicht nach bestens in Euer Ma- Magazin bei Problemen mit Soft- und Hardware
freiesMagazin: Vielen Dank für den Link zur An-
gazin, die Themen sowieso. Mal etwas anderes helfen. Vor allem den Autor Christian Imhorst
leitung. Experimentierefreudige Linuxnutzer wer-
als andere Cartoons, auch graphisch. Ich kann wird dies freuen.
den daran sicher Gefallen finden.
natürlich schon verstehen, wenn das nicht jeder-
manns Sache ist, sowohl gestalterisch als auch
L INKS
Newsletter
wegen der sprachlichen Feinheiten. Ich für mei- [1] http://www.kde.org/announcements/announce-
Der monatliche Abstand zwischen den Ausga-
nen Teil wünsche mir hier aber keinerlei Verän- 3.4.php
ben hat bei mir dazu geführt, dass ich sozusa-
derungen. Daniel Hurtado [2] http://de.wikipedia.org/wiki/OCRopus
gen „vergessen“ habe, nach der neuen Ausgabe
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/GOCR
zu schauen. Ich persönlich fände einen Newslet-
In der Ausgabe 07/2008 wurden die xkcd- [4] http://de.wikipedia.org/wiki/Tesseract
ter, je nach System mit Link / Anhang, spitze, um
Karikaturen kritisiert. Also ich persönlich muss [5] http://edbrowse.sf.net
auf das Erscheinen des neusten Magazins hin-
sagen, dass ich ein sehr großer Fan davon ge- [6] http://www.eklhad.net/linux/jupiter/
zuweisen. Frank Wagener
worden bin. Seit ich sie durch freiesMagazin ent- [7] http://eklhad.net/cli.html
deckt habe, bin ich regelmäßig auf der Website freiesMagazin: Einen Newsletter haben wir zwar [8] http://www.eklhad.net/linux/app/
und kann mich immer wieder über neue schöne nicht, aber einen RSS-Feed [10]. Diesen kön- philosophy.html
Werke von Randall Munroe freuen. nen Sie in einigen Browsern als dynamisches [9] http://www.pilotennetz.de/computing/tutorials/
Daniel Rentzsch Lesezeichen speichern, aber auch in vielen E- linpus_linux_lite_harddrive_install/
Mailprogrammen abonnieren, sodass sie keine [10] http://www.freiesmagazin.de/rss.xml
Vielen Dank für Euer Engagement. Ich würde
Neuigkeit mehr verpassen. Natürlich ist auch die
mich zwar nicht mehr als Anfänger bezeichnen,
Verwendung eines Feedreaders nicht falsch.
aber unter den Artikeln finde auch ich immer Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe-
nenfalls zu kürzen.
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N ACHRICHTEN
Distributionen aktuell

Es gab letzten Monat viele neue Versionen der neue Hardwaretreiber mitbringt, zur Verfügung Foresight Linux
verschiedensten Linux-Distributionen. Der Artikel gestellt. Die gesamten Änderungen kann man in Gleich zwei Veröffentlichungen gab es bei
soll die Neuigkeiten kurz zusammenfassen. den Release Notes [4] nachlesen [5]. Foresight-Linux. Version 2.0.3 bringt alle Neue-
rungen von GNOME 2.22.3, Banshee 1.0, Ker-
CentOS DragonFly nel 2.6.25.9 sowie einen neuen Loginmanager
Die Ende Juni erschienene Distribution CentOS Mit DragonFly BSD 2.0 stellt das Projekt ei- mit [10]. Mit Version 2.0.4, die ein neues Theme
5.2 steht nun auch als Live-CD zur Verfügung. ne neue Version ihres FreeBSD-Derivats vor, und einige Bugfixes beinhaltet, wurde auch die
Neben den normalen Desktop-Programmen wie welches vor allem durch das neue Dateisys- Foresight GNOME Lite Edition eingeführt. Diese
OpenOffice.org 2.3.0, Firefox 3.0, Thunderbird tem „Hammer“ bestechen soll. Daneben gab es findet nun auf einer CD Platz, kommt dafür aber
2.0 und Pidgin 2.3.1 stehen auch Systemret- auch Änderungen am Kernel und den Treibern. ohne OpenOffice.org aus und ist darüber hinaus
tungsprogramme wie Memtest86, QtParted und Auf der Homepage [6] kann eine Live- und zu- nur in Englisch verfügbar [11].
LVM- und RAID-Kommandozeilenwerkzeuge zur gleich Installations-CD heruntergeladen und ge-
Verfügung. Weitere Programme, bekannte Pro- testet werden [7]. Gentoo
bleme und die Download-Links findet man in den Nach einigen internen Schwierigkeiten konnte
Release Notes [1]. Elive Gentoo die Version 2008.0 veröffentlichen. Die
Einen Monat nach der Entwicklerversion 1.7.7 größten Neuerungen sind der aktualisierte Instal-
Debian können die Elive-Entwickler bereits mit Version ler, eine bessere Hardware-Unterstützung, ak-
Seit Ende Juli sind die Paketquellen von Debian 1.7.10 aufwarten. Verbessert wurden unter an- tualisierte Pakete und eine Komplettüberarbei-
5.0, Codename Lenny, eingefroren, sodass sich derem die Prism2-WLAN-Treiber, die Grafiktrei- tung der Gentoo-eigenen Profile. Erwähnenswert
die Entwickler auf die Veröffentlichung der neuen ber von ATI und Nvidia in neuen Versionen und ist auch, dass die Live-CD nun mit Xfce anstelle
Version im September vorbereiten können. Neue diverse Treiber für Laptop-Komponenten. dane- GNOME daherkommt. Eine Live-DVD gibt es ak-
Funktionen gibt es demnach nicht mehr, es wer- ben gab es auch Änderungen an e17, X.org und tuell noch nicht [12].
den ausschließlich Fehler in den Paketen beho- Flash [8].
ben. Ein weiteres Ziel ist unter anderem auch die GoblinX
Anpassung des Init-Systems, damit es mit neue- Fedora Die Slackware-basierende Distribution GoblinX
ren Systemen wie Upstart, das Prozesse gleich- Fedora hat für ihre erst kürzlich erschienene Ver- ist nach einem knappen halben Jahr Entwick-
zeitig starten kann, zurechtkommt [2]. Den neuen sion 9 neue Re-Spins (Installations-DVDs) veröf- lungszeit in der neuen Version 2.7 Standard er-
Installer hat sich Heike Jurzik vorgenommen [3]. fentlicht. Diese enthalten alle bis zum 18. Juli be- schienen. Seit dem Release Candidate wurden
hobenen Bugfixes und Sicherheitsupdates. Die vor allem kleinere Fehler ausgebessert und neue
Von Debian 4.0 Etch ist die vierte Aktualisierung DVDs stehen für 32-Bit- und und 64-Bit-Rechner Versionen von Programmen eingespielt. GoblinX
erschienen, die einige Sicherheitslücken und an- zur Verfügung [9]. Standard enthält die fünf Fenstermanager KDE,
dere schwerwiegende Fehler ausbessert. Erst- Fluxbox, Xfce, Enlightenment und WindowMaker
mals wird auch ein aktualisierter Kernel, der [13]. Kurz zuvor wurden auch bereits die kleine-

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N ACHRICHTEN
ren Versionen Mini (nur mit Xfce) und Micro (nur Linux Mint zahlreiche Änderungen geplant, vor allen an den
mit Fluxbox) veröffentlicht [14]. Zusätzlich wurde Bereits Anfang Juni ist Linux Mint 5, Codename Mandriva-Tools. Die neue Testversion steht als
auch die neue GoblinX Premium-Version 2008.2 „Elyssa“, in den Versionen „Main“ und „Light“ (oh- DVD für 32-Bit- und 64-Bit-Rechner zur Verfü-
herausgegeben, die mit noch mehr Funktionen ne proprietäre Komponenten) erschienen. Nun gung, es wird aber auch eine Mini-CD und die
auswarten kann und als eigentliches Desktop- wurde das System auch auf Xfce angepasst und Live-CD „Mandriva One“ mit KDE 4 und GNOME
Betriebssystem gedacht ist. Die Version ist aber der erste Release Candidate der „XFCE Commu- angeboten [22].
nur käuflich zu erwerben [15]. nity Edition“ veröffentlicht. Neben kleineren An-
passungen am Aussehen wurde eine Option ein- openSUSE
IPCop gebaut, die Compiz aktiviert/deaktiviert und beim Der openSUSE Build Service wurde mit Version
Seit dem 24. Juli 2008 steht IPCop [16] in Version Login starten lässt. Weiterhin wurde vor allem die 1.0 fertig gestellt und packt automatisch Quell-
1.4.21 zur Verfügung. Die Updates (1.4.19 bis Handhabung vereinfacht, sodass es nun mög- code in verschiedene Paketformate und ver-
1.4.21) wurden kurz hintereinander veröffentlicht lich ist, True-Type-Schriften per Rechtsklick zu in- schiedene Architekturen. Aktuell werden Pakete
und beinhalten verschiedene Patches und eine stallieren, einen Ordner per Rechtsklick als Root für die Distributionen openSUSE, Suse, Debian,
neue Kernelversion (2.4.36), sodass ein Neu- zu öffnen, die Drucktaste erstellt automatisch ein RedHat, Fedora, Mandriva und Ubuntu unter-
start nach der Installation zwingend erforderlich Bildschirmfoto und vieles anderes. Die gesamten stützt [23].
ist. Als wichtigste Änderung ist ein Patch für Änderungen kann man den Release Notes ent-
dnsmasq eingeflossen mit dem die Anfang Juli Mit der ersten Alpha-Version von openSUSE
nehmen [20].
entdeckte DNS-Sicherheitslücke (siehe „Sicher- 11.1 startet die Entwicklung am Nachfolger von
heitslücke in verschiedenen DNS-Systemen“ auf Mandriva Version 11.0, das vor einem Monat veröffentlicht
Seite 15) geschlossen werden konnte [17]. Mit Mandriva 2009.0 Alpha 2 ist die zweite (aber wurde. Wie man den Release Notes [24] aber
erste öffentliche) Alpha-Version der voraussicht- entnehmen kann, ist das System noch hoch in-
Linspire und Xandros lich im Oktober erscheinenden Version Mandriva stabil und sollte wirklich nur zu Testzwecken ein-
Mehr oder weniger überraschend erschien An- Linux 2009.0 erschienen. Wie viele andere Dis- gesetzt werden [25].
fang Juli die Meldung, dass Xandros Linspi- tributionen auch setzt Mandriva nun auf KDE 4.1
re übernehmen will. Demnach will Xandros PC/OS
(Beta 2) anstelle KDE 3 und hat ebenfalls die
Linspire und alle seine Marken – die Syste- Mit PC/OS ist eine neue Ubuntu-basierende
neueste Version von GNOME 2.23.4 im Gepäck.
me Linspire und Freespire, sowie die Online- Linux-Distributionen erschienen, die sich beim
Natürlich wurde auch der Kernel aktualisiert und
„Paketverwaltung“ Click’n’Run (siehe Artikel „Lin- Design an BeOS orientieren will. Als Desktop-
die neuesten (auch proprietären) Treiber einge-
spires Click’n’Run im Beta-Test“, freiesMagazin umgebung kommt Xfce zum Einsatz und ist vor
spielt [21].
01/2008 [18]) – unangetastet lassen, CNR wird allem für Multimedia-Anwendungen ausgelegt.
aber um Xandros-Pakete erweitert. Beide Unter- Ende des letzen Monats ist dann zusätzlich noch So werden beispielsweise diverse Codecs be-
nehmen verbindet ihr Windows-ähnliches Sys- die erste Beta-Version erschienen. Sowohl KDE reits mitgeliefert. Aber auch Programmierer sol-
tem und natürlich die umstrittenen Patentabkom- mit der finalen Version 4.1 als auch GNOME len nicht zu kurz kommen, so werden Mono, Ru-
men mit Microsoft [19]. 2.23.5 sind inzwischen enthalten, wobei die Inte- by on Rails, aber auch klassische Sprachen wie
gration von KDE 4.1 noch nicht ganz abgeschlos- C und C++ unterstützt [26].
sen ist. Für die nächste Beta-Version sind noch

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N ACHRICHTEN
Ubuntu [2] http://www.linux-magazin.de/news/freeze_fuer_ f=11&t=21830
Von Ubuntu 8.10 „Intrepid Ibex“ ist letzten Mo- debian_lenny [18] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
nat die zweite und dritte Alpha-Version erschie- [3] http://www.linux-magazin.de/online_artikel/ 2008-01
nen. In der zweiten Alpha wurden vor allem viele debian_installer_fuer_lenny_beta_2 [19] http://www.desktoplinux.com/news/
Pakete von Debian eingepflegt sowie Kernel und [4] http://www.debian.org/News/2008/20080726 NS3046495745.html
X.org auf den neuesten Stand gebracht [27]. In [5] http://www.pro-linux.de/news/2008/12979.html [20] http://www.linuxmint.com/rel_elyssa_xfce.php
der Alpha 3 gab es ähnliche Änderungen [28]. [6] http://www.dragonflybsd.org/ [21] http://www.pro-linux.de/news/2008/12919.html
[7] http://www.pro-linux.de/news/2008/12954.html [22] http://www.pro-linux.de/news/2008/12992.html
Ulteo [8] http://www.elivecd.org/Main/News/ [23] http://www.desktoplinux.com/news/
Das auf Ubuntu basierende Ulteo Application elive-development-1.7.10-released NS4221997017.html
System ist in einer finalen Version mit Codename [9] http://www.golem.de/0807/61217.html [24] http://lists.opensuse.org/opensuse-announce/
„Sirius“ erschienen. Die Live- und Installations- [10] http://lists.rpath.org/pipermail/foresight-distro/ 2008-07/msg00022.html
CD orientiert sich stark an Kubuntu, bringt aber 2008-July/000299.html [25] http://www.pro-linux.de/news/2008/12976.html
einige extra Anwendungen für Online- und Mo- [11] http://lists.rpath.org/pipermail/foresight-distro/ [26] http://www.desktoplinux.com/news/
bildienste mit [29]. 2008-July/000300.html NS3507625141.html
[12] http://www.linux-magazin.de/news/gentoo_ [27] http://www.pro-linux.de/news/2008/12927.html
Wichtiger Hinweis: Alpha- und Beta-Versionen
2008_0_mit_neuem_installer [28] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/07/25/
sind nicht für den täglichen Einsatz, sondern nur
[13] http://distrowatch.com/?newsid=04986 intrepid-ibex-alpha-3-erschienen/
für Entwickler und Tester gedacht! (dwa, tzi)
[14] http://www.pro-linux.de/news/2008/12892.html [29] http://www.pro-linux.de/news/2008/12962.html
L INKS [15] http://distrowatch.com/?newsid=05015
[1] http://wiki.centos.org/Manuals/ReleaseNotes/ [16] http://www.ipcop.org
CentOSLiveCD5.2 [17] http://www.ipcop-forum.de/forum/viewtopic.php?

„The Ring“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/396

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N ACHRICHTEN
Neues aus der Welt der Mobilgeräte

Netbooks, UMPCs und MIDs lich Ubuntu 7.10 installieren konnten [5]. Die Er- 8 GB Solid-State-Disk (mit optionaler 80 GB Fest-
Der Monat Juli könnte unter Umständen als der fahrungen damit hat Marcel Hilzinger aus dem platte) und einem 8,9-Zoll-Display mit 1024x600
Monat der Netbooks in die Geschichte des Jah- Linux-Magazin-Testlabor in einem Video festge- Pixeln. WLAN und eine Webcam sind natürlich
res 2008 eingehen. Nie zuvor gab es so viele halten [6]. auch vorhanden. Die große Besonderheit des
Nachrichten, Berichte und Tests wie in den letz- Aspire One ist das vorinstallierte Linpus Linux Li-
ten fünf Wochen. Immerhin 21 Geräte mit Linux Das MSI Wind U100 ist wie oben erwähnt fast te (siehe Artikel „Linpus Linux Lite – Ein Betriebs-
listet LinuxDevices aktuell auf ihrer Seite auf [1]. baugleich zum Akoya Mini E1210 und soll diesen system für mobile Computer“, freiesMagazin
Monat in Deutschland auf den Markt kommen. 07/2008 [9]). Erste Tests zu dem Gerät findet
Allen voran muss man sicherlich Aldi nennen, Unterschiedlich ist das WLAN-Modul von Realtek man bei Golem.de [10] und Linux-Magazin [11],
die diesen Monat mit dem Medion Akoya Mini (anstelle Ralink) und das Gerät bringt Bluetooth wobei die Letztgenannten auch wieder einen
E1210 das erste „Volksnetbook“ auf den Markt 2.0 mit [7] [8]. Video-Test zeigen, in dem ebenfalls openSUSE
gebracht haben. Dies zeigt, dass der Bedarf 11.0 und Ubuntu 8.04.1 auf dem Aspire One ge-
nach einem Gerät zwischen PDA und Note- testet wurden [12].
book tatsächlich da ist. Das Gerät ist fast bau-
gleich zum MSI Wind U100, welches aber erst Losgetreten hat diese Netbook-Lawine natürlich
ab August erhältlich sein soll. Die „Innenaus- Asus mit seinem EeePC 4G im November 2007
stattung“ klingt angenehm: Intel Atom-Prozessor [13]. Nachfolgend kam der EeePC 900 auf dem
N270 mit 1,6 GHz, 1 GB DDR2-RAM Hauptspei- Markt, der in das Modell 901 übergangen ist und
cher, 80 GB Festplatte (keine Solid State Disk!), nun durch die Modelle 904 und 1000 ergänzt
WLAN 802.11 a/b/g mit einem Ralink-Chip, Netz- wird. Der Asus EeePC 1000 kostet 700 US-
werkanschluss von Realtek und integrierte Intel- Dollar und bringt ein angepasstes Xandros Linux
Grafik. Mit 1024x600 Bildpunkten soll das Dis- als Betriebssystem mit, die Oberfläche lässt sich
play auch bei direkter Sonneneinstrahlung ein durch Tabs („Internet“, „Work“, „Learn“, „Play“,
gutes Bild werfen. Tests zu dem Gerät gibt es von „Settings“ und „Favorites“), die ziemlich stark an
allen größeren Newsseiten wie zum Beispiel Go- Linpus Linux Lite erinnern, steuern. Der Bild-
lem.de [2] oder heise mobil [3] und obwohl das Das Acer Aspire One. schirm misst 10 Zoll, intern ist eine 1,6 GHz In-
Akoya mit Windows XP ausgeliefert wird, haben © Rico Shen (CC-BY-SA-3.0) tel Atom-CPU, 1 GB RAM und eine 40 GB So-
einige Seiten auch die Linux-Kompatibilität ge- lid State Disk verbaut – diese Speichergröße ist
Ungefähr zeitgleich mit dem MSI-Gerät hat auch
testet. So wollte heise open Ubuntu 8.04, Fedora ein Novum auf dem Markt der Netbooks [14].
Acer sein erstes Mini-Notebook Aspire One ver-
9, OpenSolaris und openSUSE 11.0 auf dem Vom kleinen Bruder 904 gibt es keine Linux-
öffentlicht. Auch im Acer-Gerät steckt ein Intel-
Gerät installieren, aber nur openSUSE ließ sich Version und es bringt nur eine Intel Celeron-CPU
Atom-Prozessor mit 1.6 GHz und integrierter
dazu bewegen [4]. Gleiche Erfahrungen mach- mit, soll aber preislich besser liegen [15]. Der
Intel-Grafik, 512 MB oder 1 GB Hauptspeicher,
te auch das Linux-Magazin, die aber zusätz- neue Asus EeePC 901 wird im übrigen auch auf

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N ACHRICHTEN
Intels Atom-Prozessor setzen, bringt einen 8,9- mit der Bezeichnung U2010 in Arbeit. Ebenfalls nen USB-Stick, genannt G-Key, liegen, die man
Zoll-Bildschirm, 1 GB DDR2-RAM, eine 12 GB mit Atom-CPU, 1 GB RAM und 60 GB Festplatte dafür aber leicht umhertragen kann [22] [23].
oder 20 GB Solid-State-Disk, Webcam, Bluetooth bietet das Lifebook die Besonderheit, das Display
und WLAN mit [16]. um 180° drehen und umklappen zu können. Auf
diese Art lässt sich leicht ein Tablet-PC aus dem
Gerät machen [19]. Ob diese Geräte aber wirk-
lich erscheinen werden, hängt wohl auch von der
Partnerschaft zwischen Siemens und Fujitsu ab,
die aktuell etwas bröckelt [20].

Das erste Netbook, welches auch als Tablet-


PC benutzt werden kann, veröffentlicht Fujitsu-
Siemens damit aber nicht, denn Gigabyte kam
hier mit seinem M912 etwas zuvor. Golem.de
hat das Gerät unter die Lupe genommen, wo-
bei bei dem Test ein Vorserienmodell zum Ein-
satz kam, welches mit Windows Vista Home Ba-
sic lief. Im Inneren arbeitet eine Intel Atom-CPU
Der Asus EeePC 901. mit 1,6 GHz, 1 GB RAM und 160 GB Festplat-
© Rico Shen (CC-BY-SA-3.0) te. Das 8,9-Zoll-große spiegelnde Display liefert
1280x768 Bildpunkte [21].
In einem (englischen) Video-Test haben NCIX
die Netbooks MSI Wind U100, Acer Aspire One, Der eher für Speichermedien bekannte Her-
Asus EeePC 901 und HP 2133 gegeneinander steller Emtec steigt nun auch in das Netbook-
antreten lassen [17]. Geschäft ein. Das GDium soll im August oder
September erscheinen und bringt – kleine Über-
In Planung ist auch ein Netbook von Fujitsu- raschung – keine Intel-CPU mit. Stattdessen wird Das Gigabyte M912.
Siemens namens Amilo Mini, welches ab En- ein 64-Bit-Loongson-Prozessor mit 900 Mhz zum © Rico Shen (CC-BY-SA-3.0)
de August auf dem Markt kommen soll. Es Einsatz kommen. Die zweite Überraschung ist
hat – wie die anderen Mitbewerber – einen Die ganz großen Hersteller lassen sich dagegen
das eingesetzte Linux, denn hier konnte sich etwas Zeit. Immerhin Dell hat ebenfalls für Au-
Intel Atom-Prozessor integriert und besitzt ein Mandriva einen Platz sichern. Dies ist damit das
9-Zoll-Display. Fujitsu-Siemens setzt entgegen gust seine Dell E-Serie angekündigt, die vorerst
erste Netbook, auf dem Mandriva Linux zum Ein- aber nur auf dem US-amerikanischen Markt er-
der meisten anderen nur auf Windows XP und satz kommen wird. Eine weitere Besonderheit ist
bietet keine Alternative an – was natürlich nicht scheinen soll. Der Preis liegt dort bei sehr güns-
die Speicherung der Daten, da sowohl das vorin- tigen 300 US-Dollar [24]. Lenovo geht es noch
bedeutet, dass auf dem Gerät kein Linux läuft stallierte Betriebssystem als auch alle späteren
[18]. Daneben ist auch ein neues FSC Lifebook gemütlicher an und hat nicht einmal ein Gerät an-
Benutzerdaten auf einem 8 GB oder 16 GB klei- gekündigt. Es gibt aktuell nur die Aussage von

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N ACHRICHTEN
Ken Wong, General Manager von Lenovo Tai- ternative wird das Neo Freerunner (siehe oben) Anschluss (nur analog). Das System selbst be-
wan, dass Lenovo sich in diese Richtung orien- empfohlen [30]. steht aus einem Debian mit Firefox, über welches
tieren will, um damit sowohl den Consumer- als man Zugriff auf die Programme in der Cherry-
auch den Enterprise-Markt abzudecken [25]. PalCloud hat. Diese werden nämlich nicht auf
dem CherryPal installiert, sondern stehen nur on-
Mobiltelefone line zur Verfügung – darunter OpenOffice.org,
Auch auf dem Mobiltelefon-Markt gibt es ein paar iTunes, ein Media-Player und ein Instant Messen-
Neuigkeiten, wenn auch nicht in der Masse wie ger. Dazu gibt es 50 GB Online-Speicherplatz.
bei den Netbooks. Das Gerät kostet ca. 250 US-Dollar [31].
Für viele ist es DAS Open-Source-Handy: Das Interessant ist auch das von Trinity Audio
OpenMoko Neo FreeRunner, der Nachfolger des Group vorgestellte Multi-Track-Recording-Device
Neo 1973. Das Gerät ist ab sofort bei einigen namens Indamixx. Dieses basiert auf dem Ultra-
deutschen Händlern (Pulster, TriSoft und Gol- Mobile-PC Samsung Q1 und hat einen In-
den Delicious Computers) für 350 C erhältlich tel A110-Prozessor mit 800 MHz, 1 GB RAM,
[26]. Eine speziell angepasste Version des Free- 40 GB Festplatte und ein 7-Zoll-Touchscreen mit
runners bietet Koolu an. Das „W.E. Phone“ ge- 1024x600 Pixeln verbaut [32]. Die Systemba-
taufte Gerät bringt einige Google-Anwendungen sis bildet 64Studio-Linux und bringt neben ei-
wie Gmail, Google Calendar, Google Docs und nem Echtzeit-Kernel in Version 2.6.21 unter an-
Google Talk mit. Zusätzlich will man Skype dar- derem die Software Ardour, Audacity, EnergyXT,
auf installieren [27]. Hydrogen-Drums (siehe Artikel „Audiosoftware
Teil 5: Composing“, freiesMagazin 03/2007 [33])
Ein weiteres Linux-Handy bzw. PDA ist das neue
und Mixxx 1.6 (siehe Artikel „Audiosoftware Teil
MotoMing A1600 von Motorola, welches aber
4: MP3-DJ-ing“, freiesMagazin 01/2007 [34]).
vorerst nur auf dem chinesischen Markt erhält-
Das OpenMoko Neo Freerunner.
lich sein wird [28]. Das A1600 basiert auf dem Software
© Flerchjj (GFDL)
sehr erfolgreichen A1200 (siehe Artikel „Mo- Wie Ende Juli auf der Messe OSCON veröffent-
torola A1200 – Das tragbare Linux-System“, Sonstige Hardware licht wurde, will Intel in Zukunft doch nicht auf
freiesMagazin 04/2008 [29]). Mit CherryPal erscheint demnächst ein Mini-PC Ubuntu für seine Mobile Internet Devices (MIDs)
ohne Monitor, der vor allem durch eine geringe setzen, sondern bevorzugt für Version 2.0 von
Derweil warnt die Free Software Foundation Leistungsaufnahme von 2 Watt bestechen will. Moblin (Abkürzung für „Mobile Linux“) die Distri-
(FSF) vor Apples iPhone 3G. Fünf Gründe wer- Dafür sind im Inneren des Zwerges ein Free- bution Fedora. Als Grund für den Umstieg wur-
den genannt, wieso man das iPhone meiden soll- scale MPC5121e mobileGT mit 400 MHz und in- den technische Anforderungen genannt. So wol-
te, darunter natürlich das Digital Rights Mana- tegrierter Grafik, 256 MB DDR2-Ram und 4 GB le man lieber auf das Paketsystem RPM anstel-
gement (DRM) und die Nichtunterstützung frei- SSD-Speicher verbaut. Daneben gibt es noch le DEB setzen. Zusätzlich sei das Community-
er Formate wie Ogg Vorbis und Theora. Als Al- WiFi, zwei USB-, ein Netzwerk- und ein VGA- Interesse bei Moblin 1.0 sehr gering gewesen,

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was man durch den Umstieg hofft ändern zu kön- [2] http://www.golem.de/0807/60827.html [20] http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/
nen. Moblin 2.0 soll am 19. August 2008 auf dem [3] http://www.heise.de/mobil/artikel/110347 52/185469/
Intel Developer Forum vorgestellt werden [35]. [4] http://www.heise.de/open/artikel/110420 [21] http://www.golem.de/0807/61378.html
[5] http://www.linux-magazin.de/news/kurztest_aldi_ [22] http://www.pro-linux.de/news/2008/12949.html
Google macht dagegen keine guten Schlagzei- notebook_akoya_mini_e1210_mit_linux [23] http://club.mandriva.com/xwiki/bin/view/Main/
len, da es die eigenen Entwickler verärgert. Das [6] http://www.linux-magazin.de/news/video_aldi_ GDiumInfo
Software Development Kit (SDK) für die Platt- notebook_akoya_mit_ubuntu_und_opensuse [24] http://www.netbux.de/dell/bestaetigt-dell-e-
form Android hatte seit einigen Monaten kei- [7] http://www.linux-magazin.de/news/msi_wind_ kommt-im-august/
ne Aktualisierung erfahren, sodass sich die Ent- u100_besser_als_das_aldi_netbook_akoya [25] http://news.softpedia.com/news/Lenovo-to-
wickler mit teilweise uralten, aber vor allem ner- [8] http://linuxdevices.com/news/ Enter-Netbook-Market-by-Late-September-
venden Bugs herumschlagen mussten. Wie es NS9338451312.html 91078.shtml
scheint, gibt es aber Updates für die Software, [9] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- [26] http://www.heise.de/open/news/meldung/110105
sind aber nicht allen zugänglich. Nur ein paar 2008-07 [27] http://www.linuxdevices.com/news/
Entwickler, die ein Geheimhaltungsabkommen [10] http://www.golem.de/0807/60947.html NS2387774836.html
(Non-Disclosure Agreement, NDA) unterzeichnet [11] http://www.linux-magazin.de/news/kurztest_ [28] http://www.linuxdevices.com/news/
hatten, haben Zugriff auf die neue Version. So of- acer_aspire_one_mit_linpus_linux NS5207559671.html
fen, wie Googles Android also eigentlich sein will, [12] http://www.linux-magazin.de/news/video_acer_ [29] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
ist es nicht [36]. netbook_aspire_one_unter_linpus_und_ 2008-04
opensuse [30] http://www.pro-linux.de/news/2008/12924.html
Besser kommt da Google auch nicht die Nach-
[13] http://linuxdevices.com/news/ [31] http://www.pro-linux.de/news/2008/12951.html
richt gelegen, dass Verizon, ein großer Tele-
NS3918376159.html [32] http://www.linuxdevices.com/news/
kommunikationsanbieter in den USA, demnächst
[14] http://www.laptopmag.com/review/laptops/asus- NS7620873212.html
nicht mit Android als Betriebssystem für seine
eee-pc-1000-linux.aspx [33] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
Handys an den Start gehen will, sondern das
[15] http://www.linux-magazin.de/news/eee_pc_904_ 2007-03
„Konkurrenzsystem“ der LiMo-Foundation bevor-
904_und_eee_pc_1000_asus_nennt_details_ [34] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
zugt. Es dauere aber noch bis 2009, ehe Verizon
zur_naechsten_generation 2007-01
ein Linux-Handy auf den Markt bringen will [37].
[16] http://linuxdevices.com/news/ [35] http://www.linuxdevices.com/news/
Zum Schluss hat Ars Technica einen Blick auf NS5440472641.html NS3713000918.html
die OpenMoko-Software (siehe Neo Freerunner [17] http://www.hp2133.de/2008/07/26/hp-2133-im- [36] http://www.gulli.com/news/google-android-
oben) geworfen [38]. (dwa) vergleich-mit-acer-aspire-one-eee-901-und-msi- handy-os-nicht-2008-07-17/
wind/ [37] http://www.theregister.co.uk/2008/05/15/
L INKS [18] http://www.netbux.de/fujitsu-siemens/fujitsu- verizon_embraces_linux/
[1] http://linuxdevices.com/news/ siemens-amilo-mini-im-video/ [38] http://arstechnica.com/reviews/os/open-moko-
NS9470290806.html [19] http://www.netbux.de/fujitsu-siemens/u2010- -software.ars/
das-neue-fujitsu-siemens-lifebook/

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N ACHRICHTEN
Kernel-Rückblick

Kurz vor Veröffentlichung des Kernels 2.6.26 [1] gewährleisten. Die Größe der ersten Vorabver- Kernel-Entwicklung zurückzukehren, stattdessen
nahm Torvalds einen UVC-Videotreiber in den sion, die etwa eineinhalb mal so groß ist wie eher über eine Änderung der Versionsbezeich-
Kernel-Tree auf [2], der noch die neunte Vor- die des Vorgängerkernels, sorgte bei Torvalds für nung nachdenke [10]. Diese könnte künftig zeit-
abversion notwendig machte. Die wichtigsten Beunruhigung. So machte er sich Gedanken, ob basiert erfolgen, sodass zum Beispiel 2.6.26 als
Neuerungen gegenüber der Vorversion sind die die Änderungen an einem Kernel nicht etwas viel 2008.7 bezeichnet werden würde. Eine Numme-
Portierung von KVM auf IA64-, PPC- und S390- seien oder der Entwicklungszeitraum nicht etwas rierung mit nur einer Zahl lehnte er ab [11], eine
Architekturen, eine erheblich verbesserte Unter- zu lange [6]. Entscheidung hierzu könnte auf dem kommen-
stützung für Webcams und Unterstützung für den Kernel Summit im September erfolgen [12].
drahtlose, vermaschte Netzwerke (802.11s) [3]. Version 2.6.25.10 brachte in der Zwischenzeit die (mme)
KGDB fand nun als erster Debugger den Weg Korrektur einiger Fehler, die sich auch zum Ein-
in den Kernel und der Code für Semaphoren, schleusen von schädlichem Code ausnutzen lie- L INKS
Mechanismen die exklusive Zugriffe auf den Ker- ßen, während Kernel 2.6.25.11 nur einen ein- [1] http://kerneltrap.org/Linux/2.6.26_A_Longer-
nel während bestimmter Vorgänge ermöglichen, zigen Patch für x86_64-Systeme bereitstellt [7]. Than-Usual_Release_Cycle
wurde nun für alle Architekturen zusammenge- Es ist zu vermuten, dass dieser eine entspre- [2] http://kerneltrap.org/Linux/2.6.26-rc9_Enough_
fasst, wodurch deren Code nun besser zu war- chend kritische Lücke schließt, so raten auch die Changes_That_We_Needed_Another_-rc
ten sein wird. Einen sehr guten Überblick liefert Entwickler dringend zu einer Aktualisierung [8]. [3] http://de.wikipedia.org/wiki/IEEE_802.11s
Kernel Newbies hierfür [4]. In eine mit 2.6.5.10 in Zusammenhang stehen- [4] http://kernelnewbies.org/Linux_2_6_26
den Diskussion erlaubte sich Torvalds einen her- [5] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
Kurz darauf wurde bereits die Entwicklung von ben verbalen Ausrutscher, als er das OpenBSD- 2008-06
2.6.27 gestartet. Viele Patches stammen aus Team als eine „Bande masturbierender Affen“ be- [6] http://kerneltrap.org/Linux/2.6.27-rc1_Pretty_
linux-next, jedoch nicht alle. Bereits aufgenom- zeichnete [9]. Dabei ereiferte er sich darüber, den Dang_Busy
men wurden Patches, die einige Aufrufe des Big Fokus nur auf Sicherheitslücken zu richten und [7] http://www.linux-magazin.de/news/kernel_2_6_
Kernel Lock eliminieren, einer mittlerweile un- den höheren Anteil an anderen Fehlern zu ver- 25_64_bit_systeme_gefaehrdet
geliebten Locking-Methode des Kernels (siehe nachlässigen, welcher in Torvalds Augen ebenso [8] http://lkml.org/lkml/2008/7/13/113
„Kernel-Rückblick“, freiesMagazin 06/2008 [5]). schwer wiege. [9] http://thread.gmane.org/gmane.linux.kernel/
Langfristig soll dieser aus dem Kernel komplett 701694/focus=706950
verschwinden. Weiterhin aufgenommen wurden Die Versionsnummerierung des Kernels könnte [10] http://thread.gmane.org/gmane.linux.kernel/
die ALSA-Treiber der Version 1.0.17, der WLAN- sich in Zukunft auch ändern. Dies kam als Ant- 706578/focus=706626
Treiber iwl-5000, der Intels neue Generation von wort auf die an Torvalds gestellte Frage, was [11] http://article.gmane.org/gmane.linux.kernel/
WLAN-Modulen und die Centrino-2-Plattform un- ihn dazu bewegen könnte, einen 2.7er Kernel- 706900
terstützt, und der Webcam-Treiber gspca. Letzte- Zweig zu beginnen. Torvalds meinte daraufhin, [12] http://www.linuxfoundation.org/events/kernel
rer soll die Funktion vieler Webcams unter Linux dass er keinen Grund sehe, zum alten Modell der

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Studie: „Paketverwaltungen sind nicht immer sicher“

Laut einer Studie [1] von Forschern der Universi- Sinne von veraltet und mit Sicherheitslücken ge- Betroffen von dieser Lücke waren alle getesteten
tät von Arizona sei es nicht so schwer, die Spie- spickt) sein können. Paketverwaltungssystem (APT, YUM, YaST) und
gelserver diverser freier Distributionen zu infil- verschiedene Distributionen wie Ubuntu, Fedora,
trieren und alte Pakete an die Benutzer auszu- Die Forscher warnen daher vor einem blinden openSUSE, CentOS und Debian. (dwa)
liefern. Um dies zu beweisen, hatte man eine Vertrauen von Spiegelservern. Man solle sich auf
Scheinfirma aufgebaut, die ihre Server zur Spie- die offiziellen Distributionsserver oder zumindest L INKS
gelung diverser Distributionspakete bereitstellte. auf universitäre Server stützen. Zusätzlich ist von [1] http://www.cs.arizona.edu/people/justin/
Durch eine unzureichende Prüfung der Distribu- einem automatischen Update der Pakete abzu- packagemanagersecurity/attacks-on-package-
toren konnten so signierte Pakete ausgeliefert raten. Man solle immer prüfen, welche Pakete in- -managers.html
werden, die ohne Weiteres hätten manipuliert (im stalliert werden und ob dies die korrekten und ak- [2] http://www.heise.de/open/news/meldung/110908
tuellen Versionen sind.

Sicherheitslücke in verschiedenen DNS-Systemen

Vor etwa einem Monat hat der Sicherheitsexper- von dem Problem betroffen ist, hat das SANS In- ip is GOOD oder name.ser.ver.ip is POOR.
te Dan Kaminsky angekündigt, auf der kommen- stitute veröffentlicht [2]. Im letzteren Fall ist man von dem Problem be-
den BlackHat-Konferenz eine kritische Sicher- troffen und sollte etwas dagegen unternehmen.
heitslücke im Domain Name System (DNS) auf- Der Test kann über einen dig-Befehl, falls man Da für die unter z. B. Ubuntu verfügbaren Na-
zudecken. In Zusammenarbeit mit den Herstel- seinen DNS-Server bereits kennt, oder web- meserver Bind und DNSmasq Patches bereit
lern aller großen DNS-Server wurden deswegen bassiert über DNS-OARC [3], falls man den stehen, und djbdns von vornherein nicht ver-
in einer konzertierten Aktion Updates herausge- DNS-Server nicht kennt, gestartet werden. Bei wundbar war, betrifft dies insbesondere Leute,
bracht, die diese Schwäche, die im Protokoll im- der Kommandozeilenversion muss man natür- die einen Hardware-Router mit Caching-DNS-
manent ist, so weit es geht neutralisieren sollen. lich die IP des benutzten Nameservers einsetzen Server benutzen. Wer das tut und bei dem
(im Zweifelsfall einfach @name.ser.ver.ip ganz Test ein „POOR“ als Antwort erhält, sollte sei-
In den vergangenen Tagen ist diese Lücke dann weglassen, dann wird der Standardserver getes- ne Systeme so umkonfigurieren, dass sie diesen
vorzeitig von anderer Seite aufgedeckt worden tet): Caching-DNS nicht mehr benutzen, sondern di-
und wird nach Berichten stellenweise schon ak- rekt auf die DNS-Server des Providers zugreifen.
tiv ausgenutzt, mit dem Ergebnis, dass Angrei- $ dig @name.ser.ver.ip +short y
fer Benutzern ungepatchter DNS-Server falsche porttest.dns-oarc.net TXT Allerdings ist das Problem für Heimbenutzer wie-
Namensauflösungen unterschieben können und derum nicht ganz so akut, da der Angriff vor-
Als Ergebnis erhält
man die Antwort
damit effektiv z. B. Webseiten verfälschen (sog. aussetzt, dass der Angreifer eine ganze Men-
name.ser.ver.ip is GREAT, name.ser.ver.
Cache-Poisoning-Angriff [1]). Einen Test, ob man ge legitimer Anfragen an den DNS-Server schi-

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N ACHRICHTEN
cken kann, was bei DSL-Routern normalerwei- se eines einzelne DNS-Namens aus, der zwei- [3] https://www.dns-oarc.net/oarc/services/
se nur der Fall ist, wenn der Angreifer im eige- te verändert den kompletten Nameserver-Eintrag dnsentropy
nen Netz hängt. Kritisch wird’s eher, wenn man einer angegriffenen Domäne [5]. Umso verwun- [4] http://www.heise.de/security/news/meldung/
z. B. in öffentlichen WLAN-Netzen unterwegs ist, derlicher ist es daher, dass einige Provider wie 110641
deren Betreiber solche Caches verwenden oder Telekom (und auch Mitbewerber, die deren Ser- [5] http://www.linux-magazin.de/news/update_
wenn der eigene ISP noch nicht gepatcht hat. Es ver nutzen, wie z. B. 1 & 1) oder Kabel Deutsch- neue_informationen_zum_dns_supergau
schadet also nicht, mal alle DNS-Server in der land bis Ende Juli immer noch verwundbar für [6] http://www.heise.de/newsticker/meldung/113442
eigenen Umgebung zu testen. diese Angriffe waren [6]. (bma, dwa)

Inzwischen sind auch erste Exploits aufgetaucht, L INKS


die diese seit Anfang Juli bekannte Lücke aus- [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Cache-Poisoning
nutzen [4]. Der erste tauscht dabei die Adres- [2] http://isc.sans.org/diary.html?storyid=4765

„Real Programmers“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/378


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N ACHRICHTEN
Online-Screenreader WebAnywhere liest vor

Zu unseren Artikeln zur Barrierefreiheit in der Überschriften ansteuern, um von dort an zu le- wenn man gerade seine Braille-Zeile nicht da-
letzten Ausgabe von freiesMagazin [1] passt das sen. Aktuell unterstützt das System nur die engli- bei hat. Dadurch, dass WebAnywhere eine Web-
von Golem.de geführte Interview mit Jeff Big- sche Sprache, soll aber in Zukunft erweitert wer- Anwendung ist, ist es natürlich auch unabhängig
ham [2], der mit WebAnywhere [3] einen Online- den. Das Vorgelesene klingt zurzeit noch nicht vom Betriebssystem und vom Browser, was vor
Screenreader entwickelt hat, der von überall aus so flüssig, sodass ein seh- und teils gehörbe- allem bei Linuxsystemen ein Vorteil zum gegen-
zugänglich ist – vorausgesetzt man hat einen hinderter Mensch mit hoher Wahrscheinlichkeit wärtigen Zustand ist. (dwa)
Internet-Anschluss. auch mit dem Online-Screenreader noch Proble-
me hätte durchs Web zu surfen.
L INKS
In dem Interview erklärt Bigham die Vorzüge der [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
Open-Source-Software. So liest WebAnywhere Ein weiterer Anwendungsbereich neben dem 2008-07
prinzipiell eine Seite immer von oben nach un- Surfen unterwegs ist natürlich die mobile Kom- [2] http://www.golem.de/0807/61005.html
ten und von rechts nach links vor, kann aber über munikation. So kann man sein E-Mail-Webkonto [3] http://webanywhere.cs.washington.edu/
bestimmte Tastenkombinationen auch spezielle abrufen und sich die Mails vorlesen lassen, auch

Version 3.0 der deutschen Creative-Commons-Lizenzen erschienen

Creative Commons ist eine gemeinnützige Version 3.0 der CC-Lizenzen herausgebracht, ist, dass fortan auch gesetzliche Vergütungs-
Gesellschaft, die eine Reihe von Standard- die an das neue Urheberrecht in Deutschland ansprüche und Zwangslizenzen explizit behan-
Lizenzverträgen zur Verfügung stellt, um so die sowie die internationale Weiterentwicklung der delt werden. So können Ansprüche, die durch
kreative Nutzung von Werken einfacher und CCPL angepasst wurden. gesetzliche Regelungen unerlässlich sind, vom
schneller zu gestalten. Die Idee für die „Creati- Autor auch eingefordert werden. In den Lizen-
ve Commons Public Licence“ (CCPL) entstand Seit Anfang des Jahres ist es nach deutschem zen mit der Bedingung „nicht-kommerziell“ wird
im Jahr 2001, als sich der Rechtsprofessor La- Urheberrecht möglich, vorsorglich ganzheitliche noch einmal darauf hingewiesen, dass bei ei-
wrence Lessig vornahm, ein Urheberrechtsmo- Lizenzen für noch unbekannte Nutzungsarten ner lizenzwidrigen Nutzung sowohl verzichtbare
dell zu entwickeln, das nicht auf Restriktion, son- festzulegen, was nun auch in die aktualisier- als auch durch Zwangslizenzen unverzichtbare
dern auf Offenheit beruhen sollte. 2007 übernah- ten Creative-Commons-Lizenzen aufgenommen Ansprüche bestehen bleiben. Auf diese Weise
men die Europäische EDV-Akademie des Rechts wurde. Weitere Neuerung ist die Berücksichti- soll sichergestellt werden, dass sich auch Nut-
[1] und das Institut für Rechtsinformatik der Uni- gung des umstrittenen EU-Schutzrecht für Da- zer von Creative-Commons-Lizenzen an Abga-
versität des Saarlandes [2] die Projektleitung für tenbanken [3], auf das in der Version 3.0 ein ben beteiligen können, die ohnehin anfallen, wie
den deutschen Rechtsraum und haben jetzt un- allgemeiner Verzicht erklärt wird, um eine Um- beispielsweise Kosten für private Kopien. Da-
ter der Leitung von John Hendrik Weitzmann die gehung der CC-Lizenzen über die Aufnahme mit nicht genug, ist es nun auch möglich, das
in Datenbanken zu vermeiden. Ebenfalls neu

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N ACHRICHTEN
CC-Lizenzmodell über die von der Free Soft- Wert gelegt hat, die Verwendung derselben auch denkampagne [6] in Form von Veranstaltungen
ware Foundation als „freie Lizenz“ anerkannte für Inhalte zu verbessern, die nicht der Definiti- und Aufklärungsbroschüren auszubauen. (awe)
Lizenz-Variante „Namensnennung – Weitergabe on des „Werkes“ entsprechen, wie sie im Urhe-
unter gleichen Bedingungen“ (Abkürzung: BY- berrechtsgesetz steht. Weiterhin wurden einzel-
L INKS
SA) [4] zugunsten eines Nutzungsrechts mit glei- ne Begriffe und Formulierungen mit dem entspre- [1] http://eear.eu/
cher Wirkung zu verlassen. Ziel dieser Regelung chenden internationalen Abkommen zum geisti- [2] http://ri.jura.uni-saarland.de/
ist mehr Kompatibilität zu alternativen Lizenzmo- gen Eigentum abgeglichen, um die Durchsetz- [3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/100842
dellen und die Verhinderung einer „Gefangen- barkeit der Richtlinien auch vor ausländischen [4] http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
nahme“ von freien Inhalten in einem Vertragskon- Gerichtsbehörden zu steigern. deed.de
strukt. [5] http://de.creativecommons.org/deutsche-
Für die nähere Zukunft hat sich das CC-Projekt creative-commons-lizenzen-in-version-30-
In der offiziellen Ankündigung von Creative Com- zum Ziel gesetzt, den Dialog mit den Verwer- verfugbar/
mons Deutschland [5] wird zudem betont, dass tungsgesellschaften anzukurbeln und die Öffent- [6] http://de.creativecommons.org/kontakt/#spenden
man bei den neuen Texten besonders darauf lichkeitsarbeit durch eine jüngst gestartete Spen-

Multipointer-Unterstützung im X-Server

Apple hat es unter anderem mit dem iPhone vor- oder mehr Fingern Aktionen auszuführen (z. B.
gemacht und auch wenn es die Technik der Mul- Fenster vergrößern oder Regler steuern).
tipointer schon vorher gab, kommen die ersten
Anwendungsfälle erst langsam auf. Im Zuge des- Der Chefentwickler von MPX, Peter Hutterer,
sen soll auch der X-Server in Zukunft mit mehre- konnte laut einem Blogeintrag [1] sogar den 3-D-
ren Eingabegeräten umgehen können. Die MPX Desktop Compiz so anpassen, dass mehrere
(für „Multi-pointer X Server“) getaufte Technolo- Zeiger unterstützt werden. Die Technik laufe aber
gie wird voraussichtlich in X-Server 1.6 integriert alles andere als perfekt und er ruft dazu auf,
sein. den Code, der in einem Git-Repository bereit-
liegt, weiterzuentwicklen. (dwa)
Bisherige Versionen des X-Servers können zwar
mit mehreren Geräten umgehen, steuern aber
L INKS
immer nur einen Mauszeiger. Mit MPX gibt es [1] http://who-t.blogspot.com/2008/07/compiz-with-
dann pro Zeigegeräten einen Zeiger, die sich un- mpx-support.html
abhängig voneinander steuern lassen. Sinnvoll [2] http://www.linux-magazin.de/news/mpx_compiz_
ist dies vor allem bei Touchscreens, um mit zwei mit_mehreren_zeigern
„Convincing Pickup Line“ © by Randall
Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/403

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N ACHRICHTEN
LinuX-Gamers Live 0.9.3: Unterhaltsame Sammlung an Linux-Spielen

LinuX-Gamers Live [1] ist eine Zusammenstel- Die Live-DVD hat für fast jeden Geschmack et- Alles in allem ist das LinuX-Gamers-Projekt ein
lung von 16 Linux-Spielen auf einer Live-DVD, die was zu bieten: Von Strategiespielen wie „Battle weiteres Beweisstück dafür, dass auch Spiele-
mit einem gleichsam einfachen wie verlockenden for Wesnoth“, „Glest“ oder „Savage“ bis hin zu freunde bei Linux auf ihre Kosten kommen und
Motto daherkommt: Keine Arbeit, nur Spiele. Ba- Ego-Shootern wie beispielsweise „OpenArena“ eine gute Möglichkeit, neue Spiele auszuprobie-
sierend auf Arch Linux [2] findet man auf der oder „Nexuiz“ ist eine bunte Mischung an unter- ren, ohne dabei Festplattenspeicher zu verbrau-
DVD weder einen Webbrowser noch einen Pa- haltsamen Spielen vertreten. LinuX-Gamers Live chen. (awe)
ketmanager, dafür aber einige proprietäre Trei- ist mit einer einfachen Benutzeroberfläche aus-
ber für Nvidia- und ATI-Grafikkarten. Der Clou an gestattet, für jedes Spiel ist ein Icon auf dem
L INKS
dem deutschen Spieleprojekt ist, dass man kei- Bildschirm hinterlegt und per Rechtsklick kann [1] http://live.linux-gamers.net/
nen Festplattenplatz benötigt, lediglich 512 MB ein Terminal für eventuell nötige Konfigurations- [2] http://www.archlinux.de/
oder mehr an Arbeitsspeicher und eine Grafik- schritte gestartet werden. [3] http://www.linux.com/feature/139589
karte, die 3-D-Beschleunigung unterstützt.

„Nerd Sniping“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/356

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M ULTIMEDIA
Wenn die Webcam nicht mit dem DVB-T-Stick will von Christian Imhorst

anchmal ist es ganz schön ärgerlich: Das Verzeichnis /lib/modules/2.6.24-19- Quellen des UVC-Treibers neu kompilieren und

M Gerade wenn man denkt, dass beim


Notebook alles funktioniert, braucht
man nur eine Kleinigkeit wie einen DVB-T-
generic/ubuntu/media/usbvideo/uvcvideo.
ko sollte man sich merken, da man später das
neu erstellte uvcvideo-Modul dahin kopieren
installieren. Dafür muss man das Quellarchiv
von der Projekt-Website [2] herunterladen oder,
falls Subversion (siehe Artikel „Versionsverwal-
Stick installieren und schon liefert die Web- muss. Man sieht hier, wo sich die Datei bei tung mit Subversion“, freiesMagazin 09/2007 [3])
cam keine Bilder mehr. Ubuntu 8.04 „Hardy Heron“ befindet, bei anderen installiert ist, im Terminal Folgendes eingeben:
Distributionen wird das Verzeichnis abweichen.
Obwohl der Stick mit EM28xx-, AF901x- oder ei- Schaut man dann mit dmesg nach, wo der Ha- $ svn checkout svn://svn.berlios.de/y
nem anderen Chipsatz prima läuft, wird die Ka- se begraben liegt, bekommt man unter anderem linux-uvc/linux-uvc/trunk
mera nicht mehr erkannt. Durch das Kompilieren folgende Antwort:
und Installieren der DVB-T-Treiber ist die Version Nachdem man mit cd trunk in das Quellcode-
von Video4Linux (v4l) [1], durch die viele Web- $ dmesg Verzeichnis gewechselt ist, kann man zum ers-
cams, TV-Karten und auch DVB-T-Sticks unter- [ 938.937194] uvcvideo: Unknown y ten Mal make aufrufen. Dieser erste Aufruf wird
stützt werden, geändert worden und der Video- symbol video_unregister_device aber voraussichtlich mit Warnungen und Fehlern
Treiber für die Webcam beharkt sich nun mit dem [ 938.937400] uvcvideo: y abbrechen:
neuen Modul. Betroffen sind nicht nur Besitzer disagrees about version of symbol y $ make
von externen USB-Kameras (USB Video Class, video_device_alloc Building USB Video Class driver...
UVC), sondern auch Notebookbesitzer mit inte- [ 938.937404] uvcvideo: Unknown y /home/chris/trunk/uvc_compat.h:140:
grierten Webcams, die an einem USB-Port hän- symbol video_device_alloc Fehler: Verschachtelte Redefinitiony
gen. [ 938.937543] uvcvideo: y von "enum v4l2_power_line_frequency"
disagrees about version of symbol y /home/chris/trunk/uvc_compat.h:140:
Versucht man zum Beispiel das Modul uvcvideo video_register_device Fehler: Redeklaration von "enum y
nachzuladen, damit die Kamera erkannt wird, er- [ 938.937547] uvcvideo: Unknown y v4l2_power_line_frequency"
hält man folgende Fehlermeldung: symbol video_register_device make: *** [uvcvideo] Fehler 2
[ 938.937955] uvcvideo: y
$ sudo modprobe uvcvideo
disagrees about version of symbol y Welche Fehler- und Warnmeldungen erschei-
FATAL: Error inserting uvcvideo y
video_device_release nen, hängt vom verwendeten Kernel ab. Man
(/lib/modules/2.6.24-19-generic/y
[ 938.937958] uvcvideo: Unknown y braucht diese Meldungen als Hinweis, um
ubuntu/media/usbvideo/uvcvideo.ko):y
symbol video_device_release die Datei uvc_compat.h bearbeiten zu kön-
Unknown symbol in module, or y
nen. Diese öffnet man dafür in seinem Lieb-
unknown parameter (see dmesg) Demnach gibt es also Unstimmigkeiten über ei- lingseditor und sucht nach dem ersten Ein-
ne Symbolversion zwischen den Video-Modulen. trag der Fehlermeldung, z. B. Zeile 140 mit
Dagegen kann man etwas machen, nämlich die v4l2_power_line_frequency, um den dann

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M ULTIMEDIA
komplett mit Kommentarzeichen („/* . . . */“) zu make ausführen. Dabei sollte es sauber durch- Falls der eben beschriebene Weg fehlschlägt,
versehen: kompilieren und das Modul uvcvideo.ko erzeu- kann man noch Folgendes probieren: Anstatt
gen. ins Quellcodeverzeichnis des UVC-Treibers kann
/* #define V4L2_CID_POWER_LINE_y man die Datei Module.symvers direkt nach
FREQUENCY (V4L2_CID_BASE+24) Danach muss noch das alte Modul durch das /lib/modules/$(uname -r)/build/ kopieren
enum v4l2_power_line_frequency { neue ersetzt werden. Mit dem Befehl install (nachdem man natürlich von der Orginaldatei
V4L2_CID_POWER_LINE_FREQUENCY_y wird die Datei kopiert und die passenden Attribu- dort eine Sicherungskopie angelegt hat), um
DISABLED = 0, te gesetzt. Anschließend sucht man mit depmod dann mit make zu kompilieren. Das sollte dann
V4L2_CID_POWER_LINE_FREQUENCY_y nach Abhängigkeiten zwischen den Kernelmodu- funktionieren.
50HZ = 1, len:
V4L2_CID_POWER_LINE_FREQUENCY_y L INKS
60HZ = 2, # install -v -m644 uvcvideo.ko y [1] http://linuxtv.org/v4lwiki/index.php/Main_Page
}; */ /lib/modules/$(uname -r)/kernel/y [2] http://linux-uvc.berlios.de
ubuntu/media/usbvideo/uvcvideo.ko [3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
Mit den anderen Fehlern und Warnungen wird # depmod -ae 2007-09
genauso verfahren und anschließend die Da-
tei gespeichert. Damit beim erneuten Aufruf Bei anderen Distributionen als Ubuntu muss man
von make die korrekten Symbolversionen der sich nochmal das Verzeichnis in Erinnerung ru-
Module beim Kompilieren erzeugt werden, be- fen, das bei der Fehlermeldung weiter oben an- Autoreninformation
nötigt man die Datei Module.symvers aus gezeigt wurde und den Befehl entsprechend än-
Christian Imhorst installiert mit
dem Quellcode-Archiv des DVB-T-Sticks. Wenn dern. Danach sollte man das Modul fehlerfrei mit
Hingabe GNU/Linux auf den verschie-
man zum Beispiel einen Stick mit AF901x-
# modprobe uvcvideo densten Rechnern. Hardware- und
Chipsatz hat, findet man die Datei im Verzeichnis
Treiberprobleme wie bei dem UVC-
af9015*/v4l/Module.symvers und kopiert sie laden können. Videomodul sind da keine Seltenheit.
in das UVC-Verzeichnis. Erst danach kann man

Versionsverwaltung mit Git von Bernd Essl

it ist ein Open-Source-Versions- für den Einsatz von Git [1] ist die Entwick- samten Projekts, sodass ein Großteil der Ak-

G kontrollsystem, das Linus Torvalds


im April 2005 zu entwickeln begann.
Es ist schnell und sehr hilfreich beim Um-
lung des Linux-Kernels.

Einer der Unterschiede zu den weit verbreite-


tionen lokal und ohne Netzwerkzugriff ausge-
führt werden kann. Wer nichts mit dem Begriff
Versionsverwaltung anfangen kann, sei auf den
gang mit großen Projekten und langen Pro- ten Versionskontrollsystemen wie Subversion ist, Artikel „Versionsverwaltung mit Subversion“ aus
jektphasen. Das wohl bekannteste Beispiel dass Git keinen zentralen Server benötigt. Je- freiesMagazin 09/2007 [2] verwiesen.
der Benutzer besitzt eine lokale Kopie des ge-

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P ROGRAMMIERUNG
Im Folgenden eine kurze Erklärung zum Umgang $ echo "nur ein Test" > datei.txt Wer schon mit Subversion gearbeitet hat, wird
mit Git. Zur Installation wird das Paket git-core $ git add . sofort bemerken, dass sich Funktionsweise und
oder git aus der jeweiligen Paketverwaltung be- teilweise auch Syntax kaum unterscheiden. Zur
nötigt. Nach der Installation sollte ein Profil an Git Abschließend wird diese Version permanent ab- Erleichterung der Arbeit mit Git gibt es ein Web-
übergeben werden: gelegt und mit der Beschreibung „nr. 1“ versehen: interface, das gitweb [3], sowie eine GUI mittels
qgit [4] bzw. gitk [5], um nicht auf die Konsole be-
$ git config --global user.name y $ git commit -m "nr. 1"
schränkt zu sein.
"bernd"
Um sich die aktuellste Version eines Projektes lo-
$ git config --global user.email y Auf github [6] findet man ein kostenloses „git re-
kal zu spiegeln, verwendet man git clone, wie
"bernd@bla.com" pository hosting“, solange man den Code öffent-
hier, um den aktuellsten Kernel-Quellcode zu la-
lich zugänglich lässt.
Die beiden Zeilen legen fest, dass der Be- den:
nutzer „bernd“ heißt und die angegebene L INKS
git clone git://git.kernel.org/pub/y
E-Mailadresse hat. Diese beiden Angaben er- [1] http://git.or.cz/
scm/git/git.git
scheinen in den Logfiles, was bei der Arbeit im [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
Team Sinn macht. Eines der wichtigsten Funktionen einer Versions- 2007-09
verwaltung ist natürlich das Anzeigen von Än- [3] http://git.or.cz/gitwiki/Gitweb
Um ein neues Projekt anzulegen und zu verwal- [4] http://sourceforge.net/projects/qgit
derungen. git status zeigt an, welche Dateien
ten, erstellt man ein neues Verzeichnis, in wel- [5] http://www.kernel.org/pub/software/scm/git/docs/
sich geändert haben. git diff datei stellt die
chem man folgende Befehle ausführt: gitk.html
Unterschiede zwischen der aktuellen Datei und
der zuletzt ins Archiv abgelegten dar. Die Projekt- [6] http://github.com/
$ mkdir projekt
$ cd projekt/ geschichte kann mit git log betrachtet werden.
$ git init
Autoreninformation
Nun wurde in dem Verzeichnis projekt ein ver-
Bernd Essl ist Web-Entwickler und
steckter Ordner namens .git erstellt, in wel-
beteiligt sich in seiner Freizeit an ver-
chem nun sämtliche Informationen der Änderun-
schiedenen Open-Source-Projekten.
gen für Git gespeichert werden, wie eine Mel-
Bei der Arbeit in Teams helfen ihm
dung bei Erfolg mitteilt:
Versionsverwaltungsprogramme
Initialized empty Git repository y wie Git, um sicher und komfortabel
in .git/ entwickeln zu können.

Nun erstellt man eine neue Datei datei.txt und


fügt das ganze Verzeichnis mit dem Befehl git
add . zum Repository hinzu: QGit.

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E DITOREN
Vim – Ein Schnelleinstieg von Matthias Kietzke

in Linuxsystem lässt sich sehr gut se funktionieren natürlich auch im Vim. Es ist je- den Cursor auf die vorletzte Zeile und drückt 2 ,

E über Konfigurationsdateien anpassen


und verwalten. Oft bieten grafische
Einstellungsdialoge nicht alle verfügbaren
doch zu beachten, dass dafür der Einfügemodus
nicht aktiv sein darf, sonst schreibt man die Buch-
staben, statt den Cursor zu bewegen. Die Navi-
Y , Y . Anschließend setzt man den Cursor auf
die letzte Zeile und fügt nun den Text mit P ein.

Optionen an oder sind langsam und umständ- gation mit den Pfeiltasten hingegen funktioniert
lich zu bedienen. Manchmal gibt es schlicht- in beiden Modi.
weg auch kein Setup-Programm. Aus diesem
Grund sollte jeder Anwender Dateien auf der Möchte man eine Zeile einfügen, kann man den
Konsole bearbeiten können. Cursor an den Anfang einer Zeile setzen, in den
Einfügemodus wechseln, Enter drücken und ei-
Ein Standardeditor, der auf jedem unixartigen ne Zeile nach oben gehen. Schneller geht es je-
System installiert sein sollte, ist Vi bzw. dessen doch, wenn man den Cursor auf die vorherige
Vertreter Vim. Man öffnet den Editor mit dem Be- Zeile setzt und O drückt. Nun kann man sofort
fehl los schreiben. O fügt also eine Zeile nach der
aktuellen ein und wechselt automatisch in den
$ vim uebung Einfügemodus.
Der Editor Vim – kurz vorm Speichern und
um eine leere Datei anzulegen. Um Text einzu- Um Wörter oder ganze Zeilen zu löschen, gibt Beenden.
fügen, muss der Editor in einen entsprechen- es die Kommandos „dw“ und „dd“. Man setzt
den Einfügemodus („Insert-Mode“) gesetzt wer- Selbstverständlich können die letzten Änderun-
den Cursor auf das Wort, das zu löschen ist,
den. Dies geschieht mit der Taste I für „Insert“. gen wieder rückgängig gemacht werden. Da-
und drückt die Tasten D und W . Man kann
Am unteren Rand steht nun „-- INSERT --“, wel- zu beendet man den Einfügemodus und drückt
auch mehrere, hintereinander stehende Wörter
ches signalisiert, dass man Text einfügen kann. Shift + . (also : ). Der Doppelpunkt erscheint
löschen. Dazu gibt man zuerst die Anzahl der zu
Verlassen kann man diesen Modus mit der Taste daraufhin am unteren Rand (Kommandozeilen-
löschende Worte ein, also z. B. 3 , D , W . Ge-
Esc . Schreiben Sie nun einige Zeilen Text und modus). Gefolgt von einem U und Enter wird
nau gleich ist das Prinzip für das Löschen von
beenden Sie danach den Einfügemodus. die letzte Änderung rückgängig gemacht.
ganzen Zeilen mit dem Kommando „dd“ und bei
weiteren Kommandos. Als Letztes sollten Dateien natürlich gespeichert
Mit den Pfeiltasten kann man den Cursor im Text
bewegen. Auf manchen Systemen steht nur der werden. Das Kommando „:w“ würde die Datei
Gerade in Konfigurationsdateien ist es sinnvoll,
Ur-Editor Vi zur Verfügung, welcher diesen Lu- unter dem Namen uebung speichern, da dieser
die Copy & Paste-Funktion zu kennen, um Zeilen
xus nicht bietet. Hier dienen die Tasten H , J , beim Öffnen des Editors mit angegeben haben.
zu kopieren. Dies macht man mit dem Komman-
K , L der Navigation: J und K für hoch und Man kann jedoch auch nach dem „:w“ einen neu-
do „yy“ zum Kopieren und „p“ zum Einfügen. Um
runter sowie H und L für links und rechts. Die- en Namen angeben (Bsp. „:w uebung2“). Um
die letzten beiden Zeilen zu kopieren, setzt man
den Editor zu beenden, dient das Kommando

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 23


E DITOREN
„:q“. Man kann die beiden Kommandos Spei- stelle für weitere Informationen ist der Wikipedia-
Autoreninformation
chern und Beenden auch hintereinander schrei- Artikel [1]. Eine Übersicht über die wichtigsten
ben. „:wq“ speichert also die Datei unter dem Kommandos bietet diese Schnellübersicht (als Matthias Kietzke arbeitet seit
Namen uebung und beendet danach den Edi- HTML [2], als PDF [3]). Jahren mit unixartigen Systemen. Der
tor. Noch kürzer geht es mit dem Kommando „:x“, Editor Vim ist dabei sein tägliches
welches ein Synonym für „:wq“ ist.
L INKS
Handwerkszeug zur Bearbeitung von
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Vim
Konfigurationsdateien.
Am besten probiert man alle Kommandos in Ru- [2] http://tnerual.eriogerg.free.fr/vimqrc-ge.html
he aus. Vim kann viel mehr und wenn man sich [3] http://tnerual.eriogerg.free.fr/vimqrc-ge.pdf
an die Bedienung gewöhnt hat, möchte man die-
sen Editor nicht mehr missen. Eine gute Anlauf-

„Loud Sex“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/316


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E DITOREN
nano – Ein Konsoleneditor von Dominik Wagenführ

uch wenn Vi mehr oder weniger der mal drücken). Meist scheitern viele Erstbenutzer langt man den Anfang bzw. das Ende einer Zeile.

A Standardeditor für die Konsole auf al-


len unix- und linuxartigen Betriebs-
systemen ist, gewöhnt sich der „Standardan-
allein an diesen zwei kleinen Dingen. Anstelle
Strg kann man auch zweimal die Taste Esc
drücken.
Als Standard bricht nano die Zeilen am Zeilenen-
de automatisch am nächsten Wort um, hierbei
gibt es aber einen Sonderfall: Startet man nano
wender“ nicht sehr schnell an diesen. Die Be- mit einer Datei (z. B. nano datei.txt) oder lädt
dienung ist – vor allem, wenn man nur grafi- Hinweis: Startet man nano in einem Terminal eine Datei per Strg + R , werden überlange Zei-
sche Oberflächen gewöhnt ist – bei der ers- (z. B. im GNOME-Terminal), werden einige Tas- len nicht umgebrochen. Erst, wenn man in die-
ten Benutzung nicht sehr intuitiv. Aus diesem tenkombinationen leider abgefangen und landen sen Zeilen editiert, erhalten sie ihren Umbruch.
Grund gibt es diverse andere Konsolenedito- nicht im Programm. In diesem Fall muss man Etwas schneller geht dies über die Tastenkombi-
ren, die leichter zu bedienen sind. Einer da- auf alternative Tastenkombinationen zurückgrei- nation Strg + J (für „Justify“) oder F4 , mit der
von ist nano [1]. fen, z.B. Esc und D anstelle Alt + D . man den aktuellen Absatz neu ausrichtet. Dies
bedeutet, dass doppelte Leerzeichen zwischen
Das Wort „nano“ ist ein Akronym und steht für zwei Worten und am Ende des Absatzes ent-
„Nano’s ANOther editor“. nano soll als freier fernt werden und zusätzlich, dass am Zeilenende
Pico-Ersatz dienen und lässt sich daher ähnlich umgebrochen wird. Mittels Alt + J wendet man
handhaben, wurde aber um einige Funktionen diese Neuausrichtung auf die ganze Datei an.
erweitert (Pico ist der Editor des PINE Message
System [2]). Ist der Editor (über das Paket nano) Dateibehandlung
installiert, kann man ihn im Terminal per Eingabe Kommen wir auch schon zu den Tastaturkom-
von mandos. Strg + R oder F5 öffnet wie gesagt
eine Datei, wobei dies nicht ganz korrekt ist, denn
$ nano Strg + R (für „Read File“) fügt per Standard nur
den Inhalt einer Datei an die aktuelle Cursorpo-
starten.
sition ein, was im Falle eines leeren Dokuments
nano in Aktion.
natürlich kaum einen Unterschied zum Öffnen
Bedienung Navigation macht, außer dass der aktuelle Dateiname nicht
Zuerst der wichtigste Hinweis bei der Benutzung Die Bedienung von nano ist recht intuitiv. Über gesetzt ist. Man kann dies aber beim Öffnen
von nano überhaupt. Am unteren Bildschirm- die Pfeiltasten bewegt man den Cursor, Bild auf durch einen Druck auf Alt + F ändern (siehe
rand stehen die Tastenkürzel für aktuelle Kom- (alternativ Strg + Y oder F7 ) und Bild ab (al- unten). Beim Einfügen mittels Strg + R soll-
mandos. Das Zeichen „ˆ “ (Dach) steht dabei für ternativ Strg + V oder F8 ) scrollen einen Bild- te man wissen, dass auch die bekannte Tab-
die Taste Strg (festhalten) und ein „M-“ für die Completition (siehe Artikel „Tipps und Tricks für
schirminhalt hinauf oder hinab und mit Pos1
Taste Alt (festhalten) oder alternativ Esc (ein- den Alltag mit Linux“, freiesMagazin 06/2008 [3])
bzw. Strg + A und Ende bzw. Strg + E ge-
aus der Konsole auch hier funktioniert. Wer lie-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 25


E DITOREN
ber ohne Tippen navigieren möchte (was vor Rückwärtssuche ( Alt + B ). Hat man einmal Wer anstelle der Tabulatoren lieber Leerzeichen
allem bei aktivierter Mausunterstützung sinnvoll gesucht, kann man per Alt + W die letz- erhalten möchte, kann dies mittels Alt + Q um-
ist), drückt Strg + T (für „To Files“) und kann te Suche erneut durchführen. Den Ersetzen- schalten. Alternativ kann man nano auch mit
dann im Editorfenster von nano durch die Ver- Dialog erreicht man im Hauptmenü auch über der Option -E (bzw. --tabstospaces) star-
zeichnisse und Dateien navigieren. Strg + Alt Gr + ß (also Strg + \ ) oder kürzer ten. Die Weite der Tabulatoren stellt man über
per Alt + W . die Option -T ANZAHL (also z. B. -T 4) oder
Mittels Strg + O (für „WriteOut“) oder F3 spei- --tabsize=ANZAHL (also tabsize=4) ein. Der
chert man den aktuellen Dateiinhalt. Ist noch kein Kopieren, Ausschneiden, Einfügen Standardwert für ANZAHL ist 8 .
Name angegeben, wird nach einem gefragt, wo- Die aktuelle Zeile kopiert man mittels Alt + 6
bei man wieder per Strg + T durch die Dateien Auch hilfreich beim Programmieren ist die au-
und schneidet sie per Strg + K oder F9 aus.
navigieren kann. Über Alt + A („Append“) kann tomatische Einrückung von Zeilen, falls die vor-
Einfügen kann man einen in der Zwischenabla-
man den Editorinhalt an eine bestehende Datei herige Zeile auch eingerückt war. Dies erreicht
ge liegenden Text per Strg + U bzw. F10 . Na-
anfügen oder per Alt + P („Prepend“) sogar da- man über die Tastenkombination Alt + I oder
türlich ist es auch möglich, Text zu markieren
vor einfügen. die Option -i bzw. --autoindent. Störend da-
und zu kopieren oder auszuschneiden. Hierfür
gegen ist der automatische Zeilenumbruch, den
drückt man Alt + A und markiert alles ab der
Um nano zu verlassen, drückt man Strg + X man über Alt + L oder -w bzw. --nowrap deak-
aktuellen Cursorposition. Danach kann man über
(für „Exit“) oder F2 . Es wird dabei gefragt, ob tivieren kann.
die obigen Tastenkombinationen den markierten
ein nicht gespeicherter Inhalt noch gespeichert Text kopieren oder ausschneiden und dann wie- Oft ist man auch daran interessiert, wo man sich
werden soll. der einfügen. im Text gerade befindet. Dazu kann man sich die
nano kann natürlich auch mehrere Dateien aktuelle Cursorposition temporär per Strg + C
Hinweis: Kopierte oder ausgeschnittene Zeilen
gleichzeitig im Speicher halten und bearbeiten. werden nur in der nano-eigenen Zwischenablage oder permanent mittels Alt + C anzeigen las-
Mittels Strg + R und Alt + F (für „New Buf- gespeichert und sind nicht global, d. h. in ande- sen. Den zweiten Zustand erreicht man auch
fer“) kann man eine Datei in einen neuen Buf- ren Programmen, verfügbar. Steht die Maus zur über die Option -c bzw. --const.
fer laden. Lässt man den Dateinamen leer, wird Verfügung, kann man aber wie gewohnt über die
ein leerer Buffer/eine leere Datei erzeugt. Mit- Ganz wichtig zum Schluss ist die Suche nach
mittlere Maustaste Texte von einer Anwendung
tels Alt + < und Alt + Shift + > (oder alterna- zugehörigen schließenden oder öffnenden Klam-
zur anderen kopieren.
tiv Alt + , und Alt + . ) kann man leicht durch mern im Quelltext. Diese kann man durch Bewe-
alle geöffneten Dateien wandern. Programmierung gen des Cursors auf die Klammer und Drücken
Sollte man nano zum Programmieren benutzen von Alt + Alt Gr + 9 (also Alt + ] ) finden.
Suchen und Ersetzen wollen, stellt der Editor auch hier einige Hilfen
Wichtig ist noch das Suchen mittels Strg + W nano beherrscht auch Syntax-Highlighting, also
bereit. Mittels Alt + Alt Gr + 0 (also Alt + } )
das farbige Hervorheben von Programmierbefeh-
(für „Where is“) bzw. F6 , mit der man nach rückt man die aktuelle Zeile um einen Tabula-
len. Dies muss aber erst separat in der Konfigu-
Text suchen bzw. diesen ersetzen ( Strg + R torabstand ein und mit Alt + Alt Gr + 7 (also
rationsdatei (siehe unten) aktiviert werden.
für „Replace“) kann. Ebenfalls hilfreich ist die Alt + { ) entfernt man diese Einrückung wieder.

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E DITOREN
Sonstiges temweit gilt. Möchte man nur für sich selbst die 2. Öffnen Sie mitnano die Datei
In manchen Fällen ist auch eine Mausunterstüt- Einstellungen ändern, kopiert man die Datei in /etc/X11/xorg.conf (ohne Root-Rechte!),
zung wünschenswert, die man per Alt + M oder sein Homeverzeichnis als .nanorc und verän- springen Sie an das Ende der Datei und
-m bzw. --mouse aktivieren kann. Danach lassen dert sie dort. Also suchen Sie dort rückwärts nach dem Wort
sich die Befehle in der Hilfeanzeige am unteren „Device“ (ohne Anführungszeichen, Groß-/
Rand von nano mit der Maus aktivieren. Möch- $ cp /etc/nanorc ~/.nanorc Kleinschreibung beachten).
te man die Maus auch in einem virtuellen Ter- $ nano .nanorc
minal benutzen, muss man noch das Programm 3. Öffnen Sie nano und laden Sie die Datei
Für die Aktivierung einer Option entfernt man das
gpm installieren (siehe Artikel „Tipps und Tricks /etc/X11/xorg.conf in das aktuelle Fens-
Kommentarzeichen („#“) am Anfang der jeweili-
für den Alltag mit Linux“, freiesMagazin 07/2008 ter. Markieren Sie die ersten fünf Zeilen und
gen Zeile bzw. fügt es hinzu, möchte man eine
[4]). kopieren diese in die Zwischenablage. Erstel-
Option deaktivieren. Man kann am Ende der Da-
len Sie dann eine neue leere Datei in einem
tei auch einstellen, für welche Sprachen Syntax-
Zuletzt beherrscht nano auch die Unterstützung neuen Buffer und fügen die kopierten Zeilen
Highlighting aktiviert werden soll. Per Standard
für eine Rechtschreibprüfung. Ist ein Recht- ein.
wird keine besondere Sprachhervorhebung gela-
schreibprüfer wie „ispell“ oder „aspell“ installiert,
den. Die Lösungen findet man am Ende des Magazins
kann man diesen mittels Strg + T oder F12
aufrufen und dann einzeln bestätigen, ob man auf Seite 42.
das Wort ignorieren, einfügen oder ersetzen will. Weitere Dokumentation
L INKS
Als Standardrechtschreibprüfer wird das Pro- Für alle weiteren Befehle benutzt man am besten
[1] http://www.nano-editor.org/
gramm benutzt, welches durch die Umgebungs- die nano-eigene Dokumentation, die man über
[2] http://www.washington.edu/pine/
variable SPELL definiert ist. Alternativ kann man F1 oder Strg + G im Programm erreicht. Auch
[3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
durch -s PROGRAMM oder --speller=PROGRAMM die Manpage mittels man nano verrät einige zu-
2008-06
(also z. B. nano -s ispell) bestimmen, wel- sätzliche nano-Optionen. Etwas geordneter kann
[4] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
ches Programm benutzt werden soll. Es ist kein man sich die Manpage auch per info nano an-
2008-07
Standardprogramm eingestellt, was man aber schauen, um so durch die einzelnen Abschnitte
über die Konfigurationsdatei (siehe nächster Ab- zu navigieren.
schnitt) ändern kann.
Übungen Autoreninformation
Konfiguration 1. Welcher nano-Aufruf wäre für die Program-
Dominik Wagenführ bevorzugt bei
Wer will, kann sich über eine bestimmte Datei mierung (in Python) sinnvoll? (Hinweis: Die
seiner Arbeit grundsätzlich grafische
nano auch so konfigurieren, dass alle Einstel- Cursorposition soll eingeschaltet und die
Editoren. Sollte es aber notwendig
lungen gleich zu Beginn korrekt geladen werden. nächste Zeile soll automatisch eingerückt
sein, in der Konsole zu arbeiten, greift
Hierzu verändert man die Datei /etc/nanorc mit werden, Tabulatoren sollen die Größe 4 ha-
er auf nano zurück, da ihm Vim zu
Root-Rechten in einem Editor, wobei diese sys- ben und nur aus Leerzeichen bestehen und
umständlich ist.
der automatische Umbruch ist störend.)

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 27


D ESKTOP
Ein erster Blick auf KDE 4.1 von Martin Gräßlin

nfang Januar konnte das KDE-Projekt tiert. Dies ermöglichte unter anderem die Portie- Auge. Die Neuimplementierung vereinigt die Fä-

A nach mehr als zwei Jahren Entwick-


lungszeit mit Version 4.0 das erste Re-
lease der neuen 4er-Serie präsentieren. Nun
rung der KDE-Anwendungen auf die Plattformen
Microsoft Windows [1] und Mac OS X [2], welche
nun mit 4.1 offiziell unterstützt werden.
higkeiten der zuvor getrennten Applikationen
kdesktop, kicker (Kontrollleiste) und SuperKa-
ramba (Widgets/Applets). Der größte Teil der teil-
ein halbes Jahr später hat KDE mit der Ver- weise berechtigten Kritik an KDE 4.0 betraf die-
öffentlichung von Version 4.1 Ende Juli einen Mit „Solid“ [3] wurde eine neue Hardwareabstrak- sen neuen Desktop, der erst spät im Release-
weiteren Meilenstein erreicht. tion eingeführt. Sie erleichtert es den Entwick- zyklus der Version 4.0 implementiert wurde und
lern, plattformunabhängig auf die von der Hard- sowohl an Stabilität als auch Funktionalität im
KDE 4.1 ist im Gegensatz zu KDE 4.0, das ware bereitgestellten Informationen zuzugreifen, Vergleich zum „alten“ Desktop zu wünschen üb-
hauptsächlich an Entwickler und „Early Adopters“ ohne die Details der spezifischen Implementa- rig ließ. Die Kritik war jedoch massiv überzogen
gerichtet war, auch an den Endanwender gerich- tion zu kennen. Mit „Phonon“ [4] existiert eine und reichte von Aufforderungen zum Forken von
tet. Für viele Nutzer dürfte nun der Zeitpunkt ge- neue Multimedia-API, welche auf Backends wie KDE bis zu verbalen Angriffen auf den Maintai-
kommen sein, über den Umstieg auf die 4er- XINE oder Gstreamer zurückgreift und es dem ner von Plasma. Eine ausführliche Stellungsnah-
Serie nachzudenken. Für die Anwender, die die- Entwickler erleichtert, multimediale Inhalte in den me der KDE zu der an KDE 4.0 geäußerten Kritik
sen Schritt noch nicht gehen wollen, wird es Anwendungen wiederzugeben. Nicht zuletzt wur- findet man auf Groklaw [7].
im August mit KDE 3.5.10 ein weiteres Bugfix- de die Interprozesskommunikation auf das im
Release der klassischen 3.5er-Serie geben. Rahmen von freedesktop.org entwickelte D-Bus
[5] umgestellt, was nun eine bessere Integration
mit Anwendungen anderer Desktopumgebungen
erlaubt.

Natürlich schöpfen die Anwendungen die neu-


en Möglichkeiten erst nach und nach aus. Je-
Auch das KDE-Icon erstrahlt in neuem Glanz. doch gibt es in KDE-Version 4.1 bereits mehre-
re Anwendungen, welche die neuen Grundlagen
erfolgreich nutzen. So existiert zum Beispiel mit
Überarbeitete Bibliotheken
Dragon Player ein minimalistischer Videoplayer,
KDE 4 bedeutet vor allem eine Überarbeitung der auf „Phonon“ aufbaut.
der Säulen, der Bibliotheken, auf denen die KDE
beruht. Dies gibt dem Projekt die Basis für die Plasma – der neue Desktop Der neue KDE-Desktop „Plasma“.
weitere Entwicklung der darauf aufbauenden An-
wendungen. So wurde auf die aktuelle Version Dem Anwender sticht der neue Desktop „Plas- Die meisten Kritikpunkte konnten in KDE-Version
der von KDE verwendeten GUI-Bibliothek Qt por- ma“ [6] sicher am stärksten als Neuerung ins 4.1 beseitigt werden. Plasma ist bedeutend sta-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 28


D ESKTOP
biler geworden und erreicht bereits in diesem frü- terte Fenstermanager KWin. In KDE 4 braucht Benutzerfreundlichkeit
hen Stadium der neuen KDE-Serie fast die Funk- man nicht mehr auf Compiz zurückzugreifen, um
Auch im Bereich der Benutzbarkeit hat sich in
tionalität des Desktops der 3.5er-Serie. Er ist in moderne Desktop-Effekte nutzen zu können. Die
KDE 4.1 einiges getan. So erhielt der neue Da-
vielen Bereichen der vorherigen Desktop-Shell bewährte Funktionalität und Stabilität von KWin
teimanager „Dolphin“ [10] neben Tabs eine neue
weit überlegen. ist nun kombiniert mit neuen, optischen Effek-
clevere Möglichkeit, mehrere Dateien auszuwäh-
ten. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass
len. Fährt man mit der Maus über eine Datei, so
man Compositing temporär ausschalten kann,
wird ein kleines Plus-Symbol angezeigt. Durch
ohne einen anderen Fenstermanager mit verän-
einen Klick auf dieses wird die Datei zur aktu-
dertem Systemverhalten zu starten. KWin wurde
ellen Auswahl hinzugefügt. Generell wurde bei
in KDE-Version 4.1 um einige neue Effekte er-
KDE 4 in vielen Bereichen die Benutzerfreund-
weitert. So gibt es nun wabernde (engl. „wobb-
lichkeit verbessert. Neben dem neuen Datei-
ly“) Fenster und einen an iTunes Cover Flow an-
manager wurde auch auf „Systemsettings“ um-
gelehnten Fensterwechsler, die sogenannte 3D-
gestiegen, die bedeutend übersichtlicher als das
Fenstergalerie (engl. „Cover switch“). Die Effekte
zuvor verwendete kcontrol sind. Auch das neue
folgen jetzt einer natürlichen Animation und sind
Startmenü „Kickoff“ [11] zeichnet sich durch be-
nicht mehr linear interpoliert. Der besonders von
sonders kurze Mauswege aus und ist übersichtli-
Compiz bekannte Desktop-Würfel ist in KDE 4.1
cher als das klassische K-Menü, welches immer
noch nicht enthalten, wird aber zur Zeit im Rah-
noch als Alternative verfügbar ist.
men des Google Summer of Code [9] implemen-
Coverswitch sorgt für Desktop-Effekte. tiert und wird voraussichtlich mit der Veröffent-
lichung von KDE 4.2 für den Endanwender zur
Mehr Eyecandy Verfügung stehen.
Eine weitere sichtbare Neuerung in KDE 4 ist das
neue, einheitliche und äußerst gelungene De-
sign. Dieses, im Rahmen des Oxygen-Projekts
[8] entwickelte Design, umfasst ein neues Icon-
Theme, Fensterdekorationen, ein neues Widget-
Style, Hintergrundbilder und auch das Aussehen
der Desktopelemente wie die Kontrollleiste. Ins-
gesamt hat KDE nun ein modernes und kohären-
tes Look & Feel, das den Vergleich mit proprietä-
ren Designs nicht fürchten muss.

Ein weiterer Bereich, in dem an der „Eyecandy“ Der Dateimanager Dolphin.


Die neuen Systemeinstellungen ersetzen
gearbeitet wurde, ist der um Compositing erwei-
kcontrol.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 29


D ESKTOP
Neue Funktionen Fazit [12] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
2008-04
Eine weitere Neuerung von KDE 4.1 im Vergleich KDE hat mit der Version 4.1 einen riesigen Schritt
[13] http://edu.kde.org/marble
zu Version 4.0 ist die Rückkehr von Kontact, der nach vorne gemacht. Vor allem der Desktop
[14] http://www.openstreetmap.de/
PIM-Suite der KDE. In KDE 4.0 konnte diese „Plasma“ ist soweit entwickelt, dass er bereits gut
[15] http://home.kde.org/ binner/kde-four-live/
nicht integriert werden, da die Portierung noch verwendet werden kann. KDE-Version 4.1 be-
nicht vollständig abgeschlossen war. Kontact ver- deutet jedoch nicht das Ende der Entwicklung.
wendet jedoch die neue Komponente Akonadi Viele weitere Funktionen und auch neue Konzep-
(siehe Interview „Tobias König über die Entwick- te, wie zum Beispiel ein semantischer Desktop, Autoreninformation
lung von Akonadi“ freiesMagazin 04/2008 [12]) sind geplant und werden nach und nach inte-
bislang nur ansatzweise und wird in diesem Be- griert. Wer KDE 4.1 ausprobieren möchte, kann Martin Gräßlin ist seit Jahren
reich noch weiterentwickelt. in manchen Distributionen, beispielsweise open- begeisterter KDE-Nutzer und seit
SUSE und Kubuntu, KDE 4 parallel zu KDE 3.5 der Veröffentlichung von KDE 4.0
installieren. Jedoch müssen für KDE 4.1 meis- auch als Entwickler bei KDE aktiv.
tens weitere Paketquellen hinzugefügt werden. Zurzeit führt ein „Google Summer of
Informationen dazu erhält der Anwender in der Code“-Projekt für KDE durch.
Regel auf den Webseiten der Distributionen. Es
existieren von den verschiedenen Distributionen
auch Live-CDs, mit denen in KDE 4.1 herein-
geschnuppert werden kann. Besonders erwäh-
nenswert ist das auf openSUSE aufbauende
„KDE Four Live“-Projekt [15].

L INKS
Desktopglobus Marble mit [1] http://windows.kde.org
OpenStreetMap-Karten. [2] http://mac.kde.org
[3] http://solid.kde.org/
Eines der Highlights in KDE 4.1 ist der Desktop- [4] http://phonon.kde.org/
globus „Marble“ [13], der nun in der Lage [5] http://dbus.freedesktop.org/
ist, das freie Kartenmaterial von den Servern [6] http://plasma.kde.org/
des OpenStreetMap-Projekts [14] herunterzula- [7] http://www.groklaw.net/article.php?story=
den und anzuzeigen. Leider kann man mit Mar- 20080710131440951
ble noch keine Routen planen. Jedoch handelt [8] http://www.oxygen-icons.org/
es sich um ein ausgereiftes Programm, das ab- [9] http://code.google.com/soc/2008/
gesehen von Straßenkarten eine gute Alternative [10] http://dolphin.kde.org/
zu proprietären Anwendungen wie Google Earth [11] http://de.opensuse.org/Kickoff „Babies“ © by Randall Munroe
darstellt. (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/441
© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 30
D ISTRIBUTION
Ubuntu 8.04 LTS – Ubuntu für drei Jahre von Hans-Joachim Baader

um zweiten Mal veröffentlicht Ca- Ein anderes häufiges Problem [1] ergab sich bringt Xfce 4.4.2 als Desktop mit. Mythbuntu [5]

Z nonical eine LTS-Version der Linux-


Distribution Ubuntu. Version 8.04 LTS
soll Version 6.06 LTS ablösen und bietet fünf
nach der Installation, wenn das neue System in
der Shell stehen blieb und die Meldung
ist eine Distribution, die sich auf ein vorinstal-
liertes MythTV spezialisiert. UbuntuStudio [6] ist
eine DVD, die Software für Medienproduzenten
Jahre offiziellen Support auf dem Server und (initramfs) - und Musiker und einen verbesserten Kernel für
drei Jahre in der Desktop-Variante. Canonical [107.07208]ata1.00: revalidation y niedrige Latenzzeiten anbietet. JeOS [7] schließ-
machte klar, dass es damit verstärkt in den failed (errno=-5) lich ist ein für virtuelle Maschinen optimiertes
Unternehmenssektor vorstoßen will, in dem ata1.00: exception Emask 0x0 SAct y System. Die Zukunft von Gobuntu [8] ist unklar,
bisher Red Hat und Novell führend sind. Es 0x0 SErr 0x0 action 0x2 frozen die Veröffentlichung von Version 8.04 wurde erst
sind daraus keine direkten Auswirkungen auf einmal auf Eis gelegt.
ausgab. Die provisorische Lösung scheint dar-
das Desktopsystem und die installierten Pa-
in zu bestehen, die Optionen quiet splash
kete ersichtlich. Eher geht es wohl um das
beim Booten wegzulassen. Davon abgesehen
Umfeld, also den verlängerten Support, Fea-
dürfte die Installation oder das Update für die
tures der Server-Variante wie Virtualisierung,
meisten Anwender gutgehen. Die nachfolgende
die JeOS-Variante und dergleichen.
Beschreibung bezieht sich auf ein generisches
System, bei dem es natürlich keine Hardware-
Installation Probleme gab.
Die Installation zählt nach wie vor zu den Stär-
ken von Ubuntu. Sie ist so einfach, dass sie meist Varianten
von der Zielgruppe, den Endanwendern, bewäl- Als LTS-Version wurden lediglich Ubuntu (mit
tigt werden kann, und das ist ja nach wie vor GNOME-Desktop) und der Server veröffentlicht.
wichtig, solange nur wenige Rechner mit vorin- Zwar gehört auch KDE zum Repositorium main,
stalliertem Linux ausgeliefert werden. doch ist der Support von KDE trotzdem auf
Der Bootscreen der Live-CD.
18 Monate beschränkt. Vermutlich wird Kubun-
Dies muss nicht heißen, dass Ubuntu hier bes- tu dann auf KDE 4.1 oder neuer umgeschwenkt Dieser Test konzentriert sich auf Ubuntu selbst,
ser ist als andere Distributionen, zumal ein we- sein. da Varianten wie Kubuntu zwar den gleichen Un-
nig Flexibilität dafür geopfert wurde. Einen Patzer terbau haben, sich im Verhalten jedoch beträcht-
erlaubte sich Ubuntu mit dem Fritz! WLAN USB- Edubuntu [2] ist nun ein Zusatz zu Ubuntu und lich unterscheiden und daher in diesem Test nicht
Stick. In Version 7.10 wurde dieser noch unter- stellt daher keine eigenständige Installations-CD mehr unterzubringen waren.
stützt, in 8.04 fehlt der Treiber. Bisher kann das mehr bereit. Kubuntu [3] kommt in zwei Varian-
ten, eine mit dem erprobten KDE 3.5.9, die an- Zielsysteme
Problem nur gelöst werden, indem man auf eine
dere mit KDE 4.0.3, das sich noch mehr an Ent- Für Ubuntu 8.04 wurden unverständlicherwei-
andere Netzwerkschnittstelle ausweicht.
wickler als an Endanwender richtet. Xubuntu [4] se die Mindestanforderungen an das RAM her-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 31


D ISTRIBUTION
aufgesetzt. Genügten bisher 256 MB auf dem Live oder alternativ Installation von der Alternate-CD
Desktop (GNOME, KDE) und 128 MB für Xfce, Ubuntu steht wie in den Vorversionen als Das Installationsprogramm von Ubuntu, hin-
die Live-CDs und den Server, so sollen es nun Installations-CD in den Varianten Desktop, Al- ter dem sich natürlich der Debian-Installer von
384 MB für die Desktop-CDs und 256 MB für alle ternate und Server zur Verfügung. Die Server- Debian 4.0 verbirgt, ist enorm ausgeklügelt und
anderen Installationsmethoden sein. Dabei den- variante wird hier nicht getestet. Die Desktop- bietet eine Vielzahl von Optionen. Betätigt man
ke ich, dass sich in der Praxis gar nichts geändert CD lässt sich auch als Live-System nutzen. Auf im Verlauf der Installation den Button „Zurück “,
hat, dass man also mit der bisherigen Speicher- dem bis auf einen Ordner mit Beispielen lee- dann kommt man in eine Liste von Aktionen, die
menge weiterhin auskommt. ren Desktop des Live-Systems erscheint ein Icon man in fast beliebiger Reihenfolge durchführen
zum Start des Installationsprogramms, das in kann.
Die Architekturen x86 und x86_64 werden voll- diesem Fall grafisch abläuft. Das Live-System
ständig unterstützt. Eine Reihe von weniger entspricht weitgehend dem System, das vom Eine Option bei der Partitionierung ist mittlerwei-
gebräuchlichen Architekturen gibt es inoffizi- Installationsprogramm auf der Platte installiert le, diese vollautomatisch auf ein LVM oder gar
ell, entsprechende ISO-Images findet man auf wird. ein verschlüsseltes LVM aufzusetzen. Wählt man
dem Image-Server von Ubuntu [9]. Für den stattdessen „manuell“, dann stehen weitere Op-
Desktopbereich ist das PowerPC, für den Server Wer mehr Installationsoptionen braucht oder tionen wie RAID zur Verfügung. Ein kleines Man-
IA-64 (Itanium und Itanium 2), PowerPC, HP-PA im Textmodus installieren will, verwendet die ko der Partitionierung ist, dass beim Bearbeiten
und SPARC. Als alternative Installation stehen Alternate-CD. Dort läuft die Installation fast ge- einer Partition keine Größenänderung möglich ist
PowerPC, HP-PA und SPARC zur Verfügung. Es nauso ab wie bei der grafischen Installation, nur – diese lässt sich nur durch Löschen und Neuan-
ist nicht ausgeschlossen, dass man auch letztere eben im Textmodus. Durch Bootoptionen steht legen der Partition erreichen.
als Desktop betreibt, lediglich eine Live-CD gibt aber eine erweiterte Installation zur Verfügung,
es nicht. mit der man weitgehende Kontrolle über den gan-
zen Vorgang hat.

Installation von der Desktop-CD


Es wird hier nicht jeder Schritt erklärt. Es sei an-
gemerkt, dass der letzte Schritt bei der Instal-
lation eine Übersicht über die vorher eingege-
benen Daten anzeigt. Wenn man diese bestä-
tigt, wird das System installiert. Dabei wird der
Bootmanager GRUB installiert. Offenbar erkennt
das System aber eine vorherige Installation von
Bootmanagern und übernimmt deren Einstellun-
gen. Das Verhalten bei der Installation des Boot- Passworteingabe für verschlüsselte
managers und andere Dinge kann man einstel- Partitionen.
len, indem man auf dem letzten Bildschirm den Funktionierte in der Vorversion die Verschlüsse-
Ubuntu 8.04 mit Display-Manager gdm. Button „Erweitert“ betätigt. lung noch nicht so ganz, so gelingt es nun oh-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 32


D ISTRIBUTION
ne Probleme, eine verschlüsselte Partition einzu- wert ist, sei allerdings dahingestellt. Wenigstens mit einigen Plugins installiert und auf Systemen
richten. Das dauert nicht länger als bei einer nor- bleibt der alte Kernel über eine Auswahlmöglich- mit unterstützter Hardware-3D-Beschleunigung
malen Partition und hat auch zur Laufzeit kaum keit im Bootmanager erhalten. auch aktiviert. Für die Konfiguration wird das Pa-
Geschwindigkeitseinbußen zur Folge. Da man ket compizconfig-backend-gconf mitinstalliert.
Passwort-Hashes, GPG- und SSH-Schlüssel auf
der Platte ablegt und nie wissen kann, wer sich in Nach dem ersten Login war bei mir die Uhrzeit
fünf Jahren daran zu schaffen machen will, ist es zwei Stunden voraus, trotz angeblich erfolgter
hochgradig zu empfehlen, diese Option zu nut- Synchronisation mit Zeitservern und korrekt ein-
zen. gestellter Uhrzeit. Nach Einstellung der richtigen
Zeit mit „Datum und Uhrzeit“ erschien die Zeit zu-
Eine Neuerung, die hier nicht getestet wer- nächst richtig, war jedoch nach einem Neustart
den konnte, ist die iSCSI-Unterstützung, mit der wieder falsch. Man muss hwclock -w ausführen,
es möglich sein soll, schon bei der Installation damit die Zeitänderung dauerhaft wird.
iSCSI-Partitionen zu konfigurieren. Man soll aber
das Root-Dateisystem und /boot auf lokale Par- Der Desktop benötigt mit einem Terminalfens-
titionen legen. ter ohne weitere offene Programme 215 MB, bei
Ubuntu 7.10 wurden unter gleichen Bedingungen
Update Desktop von Ubuntu 8.04. 190 MB ermittelt. Nach Abschalten einiger un-
Das Update einer bestehenden Ubuntu- nötiger Dienste wie avahi und der Desktopsuche
Installation ist nicht nur von Version 7.10 mög- Laufender Betrieb blieben 200 MB im Gebrauch. Natürlich sind alle
lich, wie man erwarten konnte, sondern dieses Start diese Zahlen etwas ungenau und nur auf Basis
Mal auch von Version 6.06 LTS. Dazu gibt es auf Beim ersten Start überrascht Ubuntu 8.04 mit ei- des Kommandos free ermittelt. Dennoch sind
den Ubuntu-Webseiten eine hinreichend einfa- nem neuen Hintergrundbild, das gut zum Code- mir 200 MB für einen leeren Bildschirm bei wei-
che Anleitung zum Update [10]. Allerdings stürzt namen der Distribution passt und eine angeneh- tem zu viel. Auch wenn der Trend, immer mehr
bei manchen Anwendern das grafische Upgrade- me Verbesserung gegenüber den früheren Ver- Anwendungen mit immer mehr Speicherbedarf
Programm ab. Die Abhilfe besteht darin, das sionen darstellt. Die Brauntöne wurden auch wie- gleichzeitig im Speicher zu halten, weitergeht,
Update in der Konsole durchzuführen: der heller. Letztlich kann sich jeder Anwender und daher der Bedarf des Desktops eher klein
das Aussehen des Desktops nach Belieben kon- ist gegenüber den Anwendungen, wird hier offen-
$ sudo do-release-upgrade figurieren, sodass dieser Punkt keiner weiteren bar eine Menge Speicher verschwendet. Unklar
Diskussion bedarf. bleibt, an welcher Stelle, doch fängt es vermut-
Dabei muss man aber zwischendurch mehrmals
lich schon bei den Bibliotheken an.
zum Rechner zurückkehren, weil das Programm Gegenüber der Vorversion hat sich die Optik
interaktiv einige Entscheidungen verlangt. ansonsten nur wenig geändert, die Menüs und Desktop
Icons sind weitgehend gleich geblieben. Der Das Desktopsystem GNOME wurde auf Version
Das Upgrade ersetzt auch den Kernel, wie man
Composite-Manager Compiz ist mittlerweile ein 2.22 aktualisiert, die einige neue Anwendungen
es von Ubuntu bereits kennt. Ob das wünschens-
alter Hut. Er wird standardmäßig in Version 0.7.4 und natürlich zahlreiche Verbesserungen mit-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 08/2008 33


D ISTRIBUTION
bringt, darunter bessere Clients für BitTorrent unsicher, wie lange diese Version noch unter- heit gefährdet. Das ist gleichbedeutend damit,
und VNC sowie eine bessere Oberfläche zum Er- stützt wird. Für eine stabile Version mit Langzeit- den Anwendern zu sagen, dass sie keine gefähr-
stellen und Brennen von ISO-Dateien. Das ver- Support ist das fragwürdig, selbst wenn sich am lichen Seiten aufsuchen sollen. So etwas mag
besserte virtuelle Dateisystem soll das Arbeiten Firefox-API nichts mehr ändern sollte. Ich muss im Leben abseits von Computern ein akzeptabler
mit dem Dateimanager Nautilus schneller und den Entwicklern aber zugestehen, dass ich jetzt Ansatz sein, im Bereich der Computersicherheit
flexibler machen. Neu ist der Soundserver Pul- keine Webseite nennen könnte, bei der weniger muss jedoch gelten, dass alles verboten ist, was
seAudio, der in Version 0.9.10 integriert wurde funktioniert als mit Firefox 2. Aber die Möglichkeit man nicht ausdrücklich erlaubt hat, und dieses
und für flexiblere Audio-Ausgabe sorgt. Open- besteht. Prinzip wird weiterhin missachtet. Jedes Sicher-
Office.org wurde auf Version 2.4.0 aktualisiert. heitsupdate von Firefox ist ein peinliches Einge-
Firefox enthält eine vorinstallierte Erweiterung, ständnis, dass JavaScript fundamental unsicher
GNOME- und KDE-Programme sehen sich unter „Ubuntu Firefox Modifications 0.5“. Darin ist ein statt fundamental sicher ist. Immerhin liegen ei-
Ubuntu nur auf den ersten Blick ähnlich. Schnell Plugin-Finder-Service enthalten, der beispiels- nige Firefox-Erweiterungen wie Adblock Plus und
stellt man fest, dass es praktisch keine Integrati- weise beim Besuch von YouTube greift. Zum Ab- NoScript als Ubuntu-Pakete vor.
on zwischen den Anwendungen gibt. Sowohl die spielen der Flash-Videos werden die freien De-
Kontrollelemente als auch der Dateidialog sind coder swfdec und Gnash sowie der proprietäre Zugegeben, mit deaktiviertem JavaScript und
völlig unterschiedlich in Optik und Bedienung. Flash-Player von Adobe angeboten. Interessan- Cookies würden einige Web-Anwendungen zu-
Auch bei der Online-Hilfe gibt es keine Integra- terweise ist nach der Installation von swfdec kein nächst einmal nicht funktionieren, und die ent-
tion. Neustart des Browsers nötig, das Video läuft oh- sprechenden Webserver müssten erst in den
ne weitere Umstände. Einstellungen freigegeben werden. Damit hat der
Die Arbeitsweise ist stark auf das Arbeiten mit Benutzer aber volle Kontrolle über den Vorgang,
dem Dateimanager zentriert. So ist der Bildbe- und Kontrolle ist es letztlich, worum es bei Open
trachter „Eye of GNOME“ über das Kontextme- Source geht. Es würde zudem die intelligente An-
nü von Nautilus erreichbar, nicht jedoch über das wendung des Systems fördern.
Applikationsmenü.
Ubuntu installiert die bekannten freien TrueType-
Der Standard-Webbrowser ist – Überraschung – Schriften Vera, Dejavu und Freefonts sowie eini-
Firefox 3.0 Beta5. Anders als in anderen Distri- ge Schriften für nichteuropäische Sprachen. Das
butionen wurde der Name Firefox beibehalten, früher eingesetzte Gentium ist entfallen. Die von
da Ubuntu offenbar die Update-Politik von Mo- Pro-Linux mehrfach vorgestellte LinuxLibertine
zilla mitmacht und daher keinen Fork des Brow- [11] und jetzt auch die Liberation Fonts [12] von
sers anlegen muss. Der Einsatz einer Betaver- Red Hat sind nicht vorinstalliert, aber im Archiv
sion stimmt mich hier allerdings bedenklich. Wie Die vorinstallierte Firefox-Erweiterung „Ubuntu
vorhanden.
in den Release Notes erklärt wird, setzt Ubuntu Firefox Modifications 0.5“.
darauf, dass Firefox 3 bald fertig wird und man Mit der Aktivierung von Java, JavaScript und Der Netzwerk-Manager, zugänglich über „Sys-
die enthaltene Version aktualisiert. Firefox 2 ist Cookies hat der Distributor alles in Firefox ein- tem » Systemverwaltung » Netzwerkeinstellun-
als Option in den Archiven, doch laut Ubuntu ist geschaltet, was den Datenschutz und die Sicher- gen“, verwaltet jetzt nur noch die Netzwerk-

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D ISTRIBUTION
schnittstellen, die als „roaming“ markiert sind. sondere kann man auch sudo -i ausführen, das icedtea nur ein Übergangspaket ist. Auf jeden
Sobald man diese Markierung entfernt, kann eine Login-Shell mit der Standard-Shell des Be- Fall handelt es sich um den von Sun freigege-
man die Schnittstelle nach Belieben selbst ein- nutzers startet. Wem das nicht genügt, der kann, benen Code von Java 6, der im Projekt IcedTea
stellen. nachdem er als Root eingeloggt ist, ein Passwort um fehlende Teile ergänzt wurde. Dazu wurden
vergeben. Dann ist auch der direkte Root-Login über 540 Pakete mit Java-Code oder Dokumen-
Innere Werte möglich. tation hinzugefügt. Um OpenJDK zu nutzen, soll-
Ubuntu 8.04 bringt Kernel 2.6.24 mit zusätzli- te man es vor den Java-Bibliotheken installieren,
chen Patches. Der Hypervisor KVM wird nun da sonst stattdessen gcj installiert wird. Danach
offiziell unterstützt. Es scheint, als seien die lässt sich beispielsweise NetBeans 6.0.1 instal-
VMI-Erweiterungen von VMware, die Ubuntu als lieren, das auch bereits in den Repositorien zu
Gastsystem in VMware Workstation ab der Be- finden ist. Ob sich in nur 256 MB RAM befrie-
taversion von 6.0 schneller machen sollen, nicht digend damit arbeiten lässt, war nicht zu ermit-
mehr im Desktop-Kernel enthalten, sondern in teln. Jedenfalls startete das Programm einwand-
JeOS verlagert worden. frei und zeigte keine Anzeichen von Trägheit.
Der Kernel ist sehr modular, was sich in einer lan- Standardmäßig sind Programme wie SSH, scp,
gen Liste von Modulen bei lsmod äußert. IPv6- wget, gcc und make bereits vorinstalliert. Das
Unterstützung wird geladen, was zu einem unnö- macht es leicht, Dateien auf den Rechner zu ho-
tigen Speicherverbrauch von 200 KB führt, wenn len, etwas zu kompilieren usw. und ist sehr an-
man IPv6 nicht nutzt. Als Experte sollte man da- NetBeans läuft auf 100 % freier Software.
genehm. Allerdings reicht es nicht aus, um bei-
her die Modulkonfiguration ändern, um diesen /bin/sh verweist wie schon in der vorherigen spielsweise einen Kernel zu kompilieren. Dazu
Speicher zu sparen. Ubuntu-Version 7.10 auf Dash statt Bash. Ers- sollte man mindestens noch das Paket build-
tere ist mit 80 KB auf der Platte etwas klei- essential installieren und dann, je nach ge-
Sehr gut aufgebaut ist die Datei /etc/fstab. Sie ner als letztere mit 700 KB. Da die Benutzer- wünschter Konfiguration, libncurses5-dev oder
verwendet UUIDs, um alle Partitionen unabhän- Shell momentan weiterhin Bash ist, ergeben sich libqt3-mt-dev.
gig von den Gerätenamen zu finden, und merkt daraus noch keine Speichereinsparungen. Falls
zusätzlich die ursprünglich konfigurierten Geräte Bash nicht abspecken möchte, könnte man für Multimedia
als Kommentar an. Dieses Vorgehen ist vorbild- die Zukunft zsh oder auch pdksh als Shell in Er- Fehlende Multimedia-Codecs können vielfach
lich. wägung ziehen. Einzelne von den Anwendern er- über das GNOME-Framework nachgeladen wer-
stellte Shell-Skripte laufen möglicherweise nicht den. Versucht man beispielsweise mit Totem Vi-
Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang
mehr, doch dies ist leicht festzustellen und zu be- deos in den Formaten .MOV oder .FLV abzuspie-
zum System. Zwar ist auch kein su root mög-
heben. len, so wird man zum passenden GStreamer-
lich, Zugang zum Root-Account ist aber über das
Plugin geleitet, und nach der nur Augenblicke
Kommando sudo vorhanden. Damit kann man je- Erstmals kann Ubuntu mit einer vollständig frei- dauernden Installation kann man die Videos tat-
den beliebigen Befehl ausführen, nachdem man en Java-Umgebung aufwarten. Um sie zu instal- sächlich abspielen. Das löst zwar das Problem
sein eigenes Passwort eingegeben hat. Insbe- lieren, sollte man nach openjdk-6 suchen, da der fehlenden Codecs nicht für Leute, die keinen

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D ISTRIBUTION
Internetzugang haben, aber für den Großteil der sind. Das Repositorium commercial oder part- oder auch aufwendiger produzierte Medien lie-
Anwender dürfte sich die Multimedia-Situation ners, das Software von Partnerunternehmen be- fern können [15]. Bei größeren Stückzahlen hilft
sehr gut darstellen. herbergen soll, wurde in partner umbenannt. Wie Ubuntu selbst mit dem weiterhin kostenlosen
schon vor einem halben Jahr findet sich darin ShipIt-Dienst [16].
derzeit nur ein Eintrag, der Webbrowser Opera.
Images von virtuellen Maschinen werden immer
Nach Hinzufügen aller Repositorien stehen für beliebter. Man muss sie nur herunterladen und
Ubuntu 8.04 über 32.000 Pakete zur Verfügung. sie sind sofort in der gewählten VM lauffähig. Wie
Dazu kommen weit über 1000 virtuelle Pakete. bei einer Live-CD entfällt die Installation, anders
als bei einem Live-System kann man aber auch
dauerhafte Änderungen machen. Für VMware
findet man im Virtual Appliance Marketplace [17]
in der Kategorie „Betriebssysteme“ erste Images.
Nachinstallation von Codecs mit Diese sollten von Qemu und VirtualBox ebenfalls
gnome-codec-install. verwendbar sein.

Paketverwaltung und Updates Fazit


Wenig Änderungen gab es in der Paketverwal- Ubuntu 8.04 LTS ist eine runde Sache, die durch
tung, sieht man von der gestiegenen Anzahl Nichts Neues bei der Update-Verwaltung. die Feinabstimmung und Vollständigkeit besticht.
von Paketen ab. Die offiziellen Repositorien von Installation und Update sind solide und für die
Ubuntu 8.04 sind weiterhin main, universe, mul- meisten Anwender problemlos. Damit hat sich
Darreichungsformen
tiverse und restricted. Letzteres ist das Archiv, in das System auch als langfristig betreibbar erwie-
Als vollständig freie Distribution stehen Ubuntu sen. Man kann Anwendern Ubuntu 8.04 unbe-
dem sich unterstützte, aber unfreie Pakete befin-
und alle seine Varianten zum Download auf den sorgt empfehlen. Kleinere Probleme nach der In-
den. Darunter befinden sich die Grafikkartentrei-
Servern des Herstellers und zahlreichen Mirror- stallation oder dem Update sind normal und stel-
ber von NVidia und anderen, Firmware-Pakete
Servern bereit. Zur Installation genügt eine ein- len kein Drama dar, solange sie behebbar sind.
und Treiber, die nicht unter vollständig freien Li-
zelne CD (700 MB). DVDs (3,6 GB) gibt es nur
zenzen stehen. Sie können von Ubuntu grund-
auf wenigen Servern und auch diese bieten Kleine Kritikpunkte, die aber angesichts des Ge-
sätzlich nicht so wie die anderen Pakete unter-
meist nur einen BitTorrent-Download. Eine Über- samtwerks nicht sehr ins Gewicht fallen, sind
stützt werden, da der Quellcode teilweise nicht
sicht findet man auf der Downloadseite des Pro- die Patzer bei der Zeiteinstellung und dem AVM-
zugänglich ist.
jekts auf ubuntu.com [13]. Die DVDs findet man Treiber bei der Installation, die fehlende LVM-
Im Gegensatz zu main wird Software, die im im Verzeichnis releases des Servers cdima- Option in der Partitionierung, Absturz des grafi-
Repositorium universe zu finden ist, nicht offi- ge.ubuntu.com [14]. Wer die Images nicht her- schen Update-Programms, der Einsatz der Be-
ziell unterstützt. Die Softwarepakete in univer- unterladen kann, sondern CDs oder DVDs be- taversion von Firefox und die nicht vorhandenen
se sind frei, während jene in multiverse unfrei nötigt, findet weltweit Anbieter, die gebrannte Sicherheitseinstellungen im Browser. Der größ-

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D ISTRIBUTION
te Kritikpunkt ist jedoch, dass Kubuntu nicht als mit genausowenig Multimedia-Unterstützung, die [12] http://www.pro-linux.de/news/2007/11193.html
LTS-Version herausgegeben wurde. Das ist über- viel aufwendiger als bei Ubuntu nachinstalliert [13] http://www.ubuntu.com/
haupt nicht nachvollziehbar, denn andere Distri- werden muss. Hier sollten wir einmal kurz in- [14] http://cdimage.ubuntu.com/
butionen werden KDE 3.5 auch noch jahrelang nehalten und all das würdigen, was „wir“ in der [15] http://www.ubuntu.com/getubuntu/purchase
unterstützen. Selbst wenn es keine weitere of- freien Softwarewelt mittlerweile erreicht haben. [16] https://shipit.ubuntu.com/
fizielle Version von KDE 3.5 geben sollte, ver- Denn nach der langjährigen Benutzung von frei- [17] http://www.vmware.com/vmtn/appliances/
schwindet das System nicht einfach von der Bild- er Software erscheint so vieles schon selbst- directory/cat/45
fläche, sondern bleibt im Versionsverwaltungs- verständlich und überhaupt nicht mehr aufre- [18] http://www.ubuntu.com/getubuntu/releasenotes/
system von KDE für Änderungen zugänglich. Die gend. Vielleicht war es nicht wirklich schwer, bes- 804
Distributoren könnten KDE 3.5 gemeinsam wei- ser zu sein als die schlechte Spielzeugsamm- [19] http://www.ubuntuusers.de/
ter pflegen, so wie sie das auch für Firefox tun. lung Windows. Doch für die normalen Anwender [20] http://www.ubuntu-forum.de/
war das bisher nicht so recht ersichtlich, zumal
Gegenüber Version 7.10 sind die Änderungen es eine riesige Industrie gibt, die das wacklige Autoreninformation
zwar zahlreich, aber für die Anwender nicht Microsoft-Konstrukt mit Bandagen zusammenzu-
sehr augenfällig. Es wurde jedoch viel Fein- halten versucht. Mit Ubuntu 8.04 – aber auch mit Hans-Joachim Baader befasst sich
schliff betrieben, um die Distribution stabil und den aktuellsten Versionen der anderen Distribu- seit 1993 mit Linux. 1994 schloss er
leicht bedienbar zu machen, meiner Meinung tionen – sollte man die Anwender wirklich vom sein Informatikstudium erfolgreich ab
nach erfolgreich. Andere Distributionen müssen ungeheuren Mehrwert von freier Software über- und machte die Softwareentwicklung
nicht notwendig schlechter sein, sie haben tech- zeugen können. zum Beruf. Seit 1995 arbeitet er
nisch vielleicht sogar noch mehr zu bieten. Zwar freiberuflich. Daneben ist er einer der
kann ich nicht zu jeder anderen Distribution L INKS Betreiber von Pro-Linux.de.
einen Vergleich ziehen, aber Ubuntu macht die [1] http://forum.ubuntuusers.de/topic/169622/
Installation und Einrichtung offenbar doch ein [2] http://www.edubuntu.org/
klein wenig einfacher, und das bringt eine Men- [3] http://kubuntu.org/
ge. Dennoch würde man sich in manchen Be- [4] http://www.xubuntu.org/
reichen wünschen, dass Ubuntu nicht einfach [5] http://cdimage.ubuntu.com/mythbuntu/
nur die Neuerungen aus der freien Software- releases/
welt nimmt und integriert, sondern selbst aktiver [6] http://cdimage.ubuntu.com/ubuntustudio/
wird und mehr beiträgt. Wenn es beispielsweise releases/
OpenJDK-Pakete für Ubuntu gibt, wo sind dann [7] http://cdimage.ubuntu.com/jeos/
diejenigen für Debian? [8] http://cdimage.ubuntu.com/gobuntu/releases/
[9] http://cdimage.ubuntu.com/ports/releases/8.04/
Beeindruckend an Ubuntu 8.04 ist auch der Um- release/
gang mit Multimedia. Fehlende Codecs werden [10] http://www.ubuntu.com/getubuntu/upgrading
so einfach nachinstalliert und sind so leistungsfä- [11] http://www.pro-linux.de/news/2008/12157.html „Cheap GPS“ © by Randall Munroe
hig wie nie zuvor. Proprietäre Systeme kommen (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/407

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I NTERVIEW
Interview mit Projektmitarbeitern von easys GNU/Linux von Christian Kehr

iesen Monat präsentieren wir ein In- ne unüberwindbare Hürde dar. Auch die fein Der Großteil der ALICE-Entwickler kommt aus

D terview mit Marcus Möller, Projekt-


gründer von easys GNU/Linux [1], der
zuständig für Koordination, Entwicklung und
graduierbare Paketauswahl verleitet so manchen
Slackware-Neuling der Einfachheit halber, alle
verfügbaren Pakete zu installieren. Mit easys bie-
Rumänien. ALICE ist eine Gemeinschaftspro-
duktion, d. h. ALICE wird für mehrere Linux-
Distributionen gleichzeitig entwickelt und verwen-
Erstellung des Basissystems ist, sowie mit ten wir ein grafisch installier- und konfigurierba- det. Von jeder Distribution, die ALICE einsetzt,
Carsten Rohmann, Mitarbeiter im Projekt und res Slackware, das eine auf den Desktop-Betrieb sind einige Leute bei der Entwicklung von ALICE
zuständig für Übersetzungen, Dokumentation ausgelegte Paketauswahl beinhaltet. beteiligt, z. B. programmiert Marcus Möller auch
und Beta-Tests. selber und steuerte Code für YaLI bei.
Welche Zielgruppe soll angesprochen wer-
freiesMagazin Wie kamen Sie zu Linux? den? Im Moment setzen die Distributionen DARK-
Marcus Möller Anfang der 90er Jahre ha- Selbsternanntes Ziel von easys ist es, STAR Linux [3], Bluewhite64 Linux [4] und easys
be ich meine ersten 286er-PC mit DOS und die Verbreitung von Slackware zu fördern. GNU/Linux ALICE ein.
Windows 3.11 erworben. Vom Funktionsumfang Angesprochen sind Anwender, die bisher an
und der Leistungsfähigkeit des Betriebssystems der Slackware-Installation gescheitert sind oder Was tut easys bzw. deren Entwickler für
war ich so enttäuscht, dass ich schon bald nach auch Slackware-Benutzer, die einfach und Barrierefreiheit, sodass auch behinderte Nut-
Alternativen gesucht habe. Linux bot sich da an. schnell ein gut vorkonfiguriertes Desktopsystem zer das System leicht bedienen können?
installieren möchten. Die easys-Webseite wurde möglichst einfach
Wie kamen Sie zu diesem Projekt? gestaltet unter Verzicht auf medialen Overkill jeg-
1998 habe ich angefangen, die debian- In Zusammenhang mit easys GNU/Linux licher Art. Das ist noch nicht das Optimum, aber
basierte Distribution Bonzai Linux [2] zu ent- tauchen die Begriffe ALICE und YaLI auf. Was wir hoffen, dass z. B. sehbehinderte Benutzer auf
wickeln. Das Ziel war es, ein möglichst ein- hat es mit ALICE und YaLI auf sich? unserer Website gut navigieren können. In das
fach zu installierendes und schlankes Desktop- Carsten Rohmann ALICE ist eine englische nächste Release von easys GNU/Linux wollen
Betriebssystem zu schaffen. Leider stellten die Abkürzung für „Advanced Linux Installation and wir für die angebotenen Desktop-Umgebungen
vermeintlich einfachen Verwaltungsprogramme Configuration Environment“ – auf deutsch: fort- Zugangshilfen (z. B. Bildschirmlupe, Sprachsyn-
von Debian eher eine Hürde als eine Erleichte- schrittliche Linux-Installations- und Konfigurati- thesizer, Sprachausgabe etc.) integrieren, was
rung dar. Mit Einführung des Debian-Installers onsumgebung. Es ist ein Framework zur grafi- bisher aus Platzgründen auf der CD noch nicht
haben wir uns dann endgültig entschieden, in Zu- schen Systemadministration. Ein Teil von ALICE möglich war.
kunft Slackware als Basissystem zu nutzen. ist das Installationsprogramm YaLI, eine engli-
sche Abkürzung für „Yet another Linux Instal- Insgesamt sind wir uns der Thematik „Barriere-
Warum dieses Projekt? ler“ – zu deutsch: noch ein weiteres Linux- freiheit“ bewusst, können aber leider noch nicht
Slackware bietet zwar ein relativ einfach zu Installationsprogramm. mehr anbieten. Allerdings würden wir das gerne
bedienendes, aber leider rein englischsprachi- tun und sind dabei auf die Mithilfe von Menschen
ges Installationssystem. Für viele stellt dies ei- mit Behinderungen angewiesen. Wenn sich be-

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I NTERVIEW
treffende Benutzer bei uns melden, können wir Welche Fachkenntnisse muss man dazu den englischsprachigen Benutzern ein passen-
mit ihrer Hilfe unsere Website und unsere Distri- mitbringen? des Angebot bieten zu können. Erreichbar ist
bution barrierefreundlicher machen. Keine. ;-) Es gibt keine speziellen fachlichen diese, übrigens moderierte Liste über Google-
Voraussetzungen. Jeder bringt von Haus aus ir- Groups [6]. Sie ist offen für alle interessier-
gendetwas mit, das im Projekt gebraucht wird. ten Benutzer. Die Entwickler und Teammitglie-
Gerade Menschen, die nicht aus dem techni- der kommunizieren untereinander über eine ex-
schen (IT-)Bereich kommen, werden in Open- tra Entwickler-Mailingliste.
Source-Projekten wichtiger, z. B. Dokumentato-
ren und Übersetzer. Ich selbst gehöre zu dieser freiesMagazin bedankt sich bei Marcus Möller
Kategorie von Mitarbeitern. Ich kann zwar nicht und Carsten Rohmann für das Interview.
programmieren, jedoch kann ich mich sinnvoll L INKS
als Übersetzer, Beta-Tester und Autor von Doku-
[1] http://easys.gnulinux.de/de/
mentationen einbringen. Das können viele ande-
[2] http://developer.berlios.de/projects/bonzai/
re ebenso. Ich möchte allen Interessenten Mut
[3] http://www.darkstarlinux.ro/
machen, es einfach zu versuchen!
[4] http://www.bluewhite64.com/
Können Sie absolut unerfahrenen Linux- [5] http://www.slackforum.de
Das erst kürzlich veröffentlichte Easys
Benutzern easys GNU/Linux als Einstiegsbe- [6] http://groups.google.com/group/easys-users
GNU/Linux 4.01.
triebssystem empfehlen?
Wie kann man sich beim Projekt easys M. M. easys richtet sich in erster Linie an An-
GNU/Linux bei Interesse selbst einbringen wender, die Interesse an Slackware haben, bis-
und welcher Zeitaufwand ist dazu erforder- her aber aufgrund der englischsprachigen, text-
lich? basierten Installationsroutine von Slackware ge-
Das Team ist für alle Menschen offen, die In- scheitert sind. Darüber hinaus bietet easys eine
teresse an einer Mitarbeit haben – egal, ob im Vielzahl von Konfigurationsprogrammen zur Ad-
Bereich Programmentwicklung, Kernelentwick- ministration des installierten Systems. So sind
lung, Produktdesign/künstlerische Gestaltung, auch Einsteiger in der Lage, schnell und ein-
Webseitengestaltung, Dokumentation, Überset- fach in den Genuss eines gut vorkonfigurierten
zung (Englisch, Französisch, Spanisch . . . ) oder Slackware-Desktopsystems zu kommen.
wie oben angesprochen das Thema Barrierefrei-
heit . . . Man sollte einfach mit uns Kontakt auf- Über welche Plattformen kommuniziert
nehmen! Das Team ist aufgeschlossen, freund- das Team mit interessierten Anwendern bei
lich und freut sich über jede Unterstützung. Es ist Fragen rund um easys?
die Entscheidung eines jeden Einzelnen, wie viel C. R. Deutsche Benutzer können ihre Fra-
Zeit er in das Projekt einbringt. Es gibt da keine gen zu easys im deutschen Slackware-Forum [5]
Vorgaben. stellen. Das easys-Team hat bewusst eine eng- „Duty Calls“ © by Randall Munroe
lischsprachige Mailingliste eingerichtet, um auch (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/386
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V ERANSTALTUNGEN
Veranstaltungskalender

Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender verpassen
Sie davon keine mehr. Hinweis: Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Anwendertreffen
Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link
04.08.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen
04.08.08, 20:00 Uhr Gütersloh Zur Weberei ja http://lug-owl.de/Events/
04.08.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de
05.08.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/
06.08.08, 19:00 Uhr Berlin c-base ja http://www.ubuntu-berlin.de
06.08.08, 19:00 Uhr Luwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
06.08.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/
08.08.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
11.08.08, 20:00 Uhr Paderborn Feuerstein ja http://lug-owl.de/Events
12.08.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/
13.08.08, 19:00 Uhr Langen Alte Scheune ja http://www.lalug.net
13.08.08, 19:00 Uhr Luwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
13.08.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events
14.08.08, 19:00 Uhr Dortmund Kronenstübchen ja http://ubuntu-do.de/
14.08.08, 20:00 Uhr Bremen Maschinenraum ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Bremen
15.08.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
18.08.08, 19:30 Uhr Bielefeld Unimax ja http://lug-owl.de/Events/
18.08.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen
18.08.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de
20.08.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/
20.08.08, 20:00 Uhr Fulda Academica Fulda ja http://lug.rhoen.de
20.08.08, 20:00 Uhr Rheda-Wiedenbrück Jägerheim ja http://lug-owl.de/Events
21.08.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/
22.08.08, 19:00 Uhr Flensburg Treffpunkt Mürwik ja http://www.lugfl.de
22.08.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
25.08.08, 20:00 Uhr Detmold Zum Neuen Krug ja http://lug-owl.de/Events/
26.08.08, 18:00 Uhr Erfurt FAM ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Erfurt
26.08.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/

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V ERANSTALTUNGEN
Anwendertreffen (Fortsetzung)
Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link
27.08.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
27.08.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events
28.08.08, 19:00 Uhr Dortmund Kronenstübchen ja http://ubuntu-do.de/
29.08.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
30.08.08, 18:00 Uhr Rendsburg Hauptwache ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Rendsburg
01.09.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen
01.09.08, 20:00 Uhr Gütersloh Zur Weberei ja http://lug-owl.de/Events/
01.09.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de
02.09.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/
03.09.08, 19:00 Uhr Berlin c-base ja http://www.ubuntu-berlin.de
03.09.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/
05.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen!

Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an info@freiesmagazin.de.

Messen
Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link
LBW 2008 Samnaun-Compatsch 09.08.-17.08.08 frei http://lbw2008.palfreman.com
FrOSCon Sankt Augustin 23.08-24.08.08 5 EUR http://www.froscon.de
OpenExpo Zürich 24.09.-25.09.08 frei http://www.openexpo.ch
Bodensee-Linux-Tag Singen 26.09.08 - http://www.linux-bodensee.eu
Linux-Kongress Hamburg 07.10-10.10.08 - http://www.linux-kongress.org
Kieler Linuxtagen Kiel 10.10-11.10.08 - http://www.kieler-linuxtage.de
Magdeburger Open-Source-Tag Magdeburg 11.10.08 frei http://www.open-source-tag.de
Linux Infotag Landau 18.10.08 frei http://infotag.lug-ld.de
Brandenburger Linux-Infotag Potsdam 01.11.08 - http://www.blit.org

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an
rfischer@freiesmagazin.de.

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I NTERNA

Lösungen zu den Übungen

Im Folgenden die Lösungen zu den nano-Übungen auf Seite 27: 3. Öffnen Sie nano und laden Sie die Datei /etc/X11/xorg.conf in das
aktuelle Fenster. Markieren Sie die ersten fünf Zeilen und kopieren die-
1. Welcher nano-Aufruf wäre für die Programmierung (in Python) sinnvoll? se in die Zwischenablage. Erstellen Sie dann eine neue leere Datei in
$ nano -w -i -c -E -T 4 einem neuen Buffer und fügen die kopierten Zeilen ein:
nano normal öffnen, dann Strg + R drücken, /etc/X11/xorg.conf
2. Öffnen Sie mit nano die Datei /etc/X11/xorg.conf, springen Sie an eingeben und mit Enter bestätigen. Per Alt + Alt Gr + ß an den An-
das Ende der Datei und suchen Sie dort rückwärts nach dem Wort „De- fang der Datei springen, dort Alt + A drücken und die ersten fünf Zeilen
vice“: markieren. Diese per Alt + 6 kopieren. Dann öffnet man einen neuen
$ nano /etc/X11/xorg.conf Buffer mit Strg + R , Alt + F und Enter und fügt die kopierten Zeilen
Danach Alt + Shift + 7 (für „M-/“), um in die letzte Zeile zu springen, per Strg + U ein.
dann Strg + W , um den Suchdialog zu öffnen, Alt + C für Groß-/
Kleinschreibung und Alt + B für Rückwärtssuche, „Device“ eingeben
und mit Enter bestätigen.

Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:
$: Shell-Prompt
#: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen.
y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll.
˜: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME
: Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt.
: Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.

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Impressum
freiesMagazin erscheint als PDF und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 3. August 2008
Redaktionsschluss für die September-Ausgabe: 27. August 2008 Erstelldatum: 4. August 2008

Redaktion, Satz und Layout


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Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de Hans-Joachim Baader info@freiesmagazin.de S.31
Bernd Essl info@freiesmagazin.de S.21
Kontakt Martin Gräßlin info@freiesmagazin.de S.28
E-Mail redaktion@freiesmagazin.de Christian Imhorst cimhorst@freiesmagazin.de S.20
Postanschrift freiesMagazin Christian Kehr info@freiesmagazin.de S.38
c/o Eva Drud Matthias Kietzke mkietzke@freiesmagazin.de S.23
Rübenkamp 88 Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de S.25
22307 Hamburg
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