Академический Документы
Профессиональный Документы
Культура Документы
Ob man auf kleine oder große Wünsche abfährt: Wer regelmäßig mit Taschengeld rechnen kann, kommt früher in die Gänge, wenn er einen Teil
davon aufs eigene Sparkonto legt. Darauf addieren sich auch kleine Beträge mit der Zeit zu einer beachtlichen Summe – und so kommt man
schneller ans Ziel seiner Wünsche! Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.
404 du einfach so per SMS Züge. Aber wie sollte man die Wahrheit
die Beziehung been-
dest. Das geht mal gar
nicht!
ahnen? Das geht doch nicht.
Kassel, Kirche St. Familia beim Hauptbahnhof. Es ist die Nacht der Woh-
nungslosen. Hier muss doch herauszufinden sein, welchen Menschen wir Tag
für Tag keine Chance geben. Während in der Kirche ein Chor für gute Lau-
ne sorgt, rücken nebenan die Hilfsorganisationen die letzten Flyer an ihren
Infoständen zurecht. Draußen verteilt die Heilsarmee Suppe und begrüßt
jeden mit jener typisch präzisen Distanz, die dem Militär eigen ist. Von Ob-
dachlosen fehlt jede Spur. Was sollten sie auch hier: Ein bisschen Musik
hören und so tun, als könnten Diakonie und Heilsarmee ihr Leben retten?
Ich will mehr über die Lebenswelt Wohnungsloser erfahren und schließe
mich einer Rundfahrt durch Kassel an. Obdachlosensightseeing – manch-
mal packt mich der Voyeurismus. Auf meinem Weg werde ich in Klei-
derkammern stehen, Küchen begutachten, von Hilfestrategien hören,
engagierte Menschen kennen lernen und immer wieder das Thema Fi-
nanzierung als großen Störfaktor erleben.
860.000 – so viele Wohnungslose leben nach Schätzungen in Deutsch-
land. 20.000 davon sind unter 18. Die Gründe sind vielfältig: Miet-
schulden und Zwangsräumung, Scheidung, Arbeitslosigkeit, Krankheit,
Sucht, keine Integration nach Jahren im Gefängnis, Flucht vor Gewalt
in der Familie,... Und das Erschreckende ist: Jeder kann dazu gehö-
ren.
Aus diesen Worten spricht auch ein Trotz. Die Menschen, die früher so eigenständig und
erfolgreich waren, fühlen vielfach einen großen Stolz: Sie sind immer alleine zurecht
gekommen, Hilfe vom Staat empfinden sie als unter ihrer Würde. Selbstmitleid und
die Unfähigkeit normalen Kontakt herzustellen, halten Wohnungslose dann in einem
Teufelskreis gefangen, aus dem sie ohne Hilfe nicht ausbrechen können. Aber auch die
Helfer können meist nur Schadensbegrenzung betreiben.
Wir fahren durch das sich auf die Nacht vorbereitende Kassel. Mit mir im Bus sitzen
nicht etwa interessierte Bürger, die sich hier zum ersten Mal mit dem Thema ausei-
nander setzen möchten, sondern sechs Insider. Sie gehören zu wenigen Engagierten,
die meist ehrenamtlich in Kassel und Umgebung den Wohnungslosen Unterkunft,
Beratung und Verpflegung bieten.
So rich-
tet sich „KARLA
3“ speziell an Frauen in sozia-
len Schwierigkeiten. Die Beratungsstelle
stellt sich als gemütliche, in warmen Farben ein-
gerichtete Wohnung am Karlsplatz heraus. Hier erhalten die
Frauen Hilfe bei der Wohnungssuche, psychosoziale Betreuung, Hilfe im
Umgang mit Behörden, können ihre Wäsche waschen und kochen. Der persönli-
che Kontakt sei hier besonders intensiv, erzählt eine der hier Angestellten. Doch
im Gehen lässt einer der Mitfahrer verlauten, dass die finanzielle Situation von
„KARLA 3“ alles andere als rosig aussieht. „KARLA 3“ arbeitet zum Wohle der
Hilfsbedürftigen alles andere als ökonomisch und im heiß umkämpften Feld
staatlicher Unterstützung könnte diese Station bald dem Rotstift zum Opfer
fallen.
Überhaupt ist die finanzielle Situation das größte Problem aller Einrichtun-
gen, die ich an diesem Abend besuchen werde. Wer aber mit Fundraising
beschäftigt ist, hat weniger Zeit für seine eigentlichen Aufgaben.
Bild
einer sol-
chen Gesellschaft.
Und zusammen mit der aus der
Resignation geborenen Antriebslosigkeit
der Betroffenen ergibt sich – in von Fall zu Fall unter-
schiedlicher Rezeptur – ein gefährlicher Cocktail. Bis die Anträge
auf Hartz IV durch sind, dauert es lange. Die lange Zeit auf der Straße wird
von vielen Arbeitgebern als Hindernis für einen einfachen Einstieg in den Berufsalltag
empfunden. Der Drogenmissbrauch und die Scham halten viele davon ab Hilfe anzu-
nehmen. Und mancher empfindet Obdachlosigkeit nicht mal als so schlimm: „Es gibt
noch etwas Schlimmeres als das Leben auf der Straße“, sagte eine der Reporterin von
37°, „und das ist die Gewalt zu Hause.“ Doch letztlich verblassen alle diese Gründe ne-
ben dem geringen Ausmaß der Hilfe, die wir diesen Menschen anbieten. Unsere Unin-
formiertheit über die wahren Geschichten hinter den Menschen, stärken die Vorurteile
und bestärken uns darin, unterbewusst Wohnungslose für ihr Schicksal selbst verant-
wortlich zu machen.
„Hast du vielleicht zwanzig Cent übrig?“, fragt mich ein unrasierter Mann in der Bahn.
Das Aftershave kann die süßliche Biernote nur schwer überdecken. Er sieht sympathisch
aus, trotzdem geht bei mir der Obdachlosenreflex los, den ich durch viele Begegnungen
entwickelt habe. Ohne vorher nachzudenken schießt es heraus: „Nein, tut mir Leid.“ Ich
will ja noch einkaufen, da brauche ich das sicher, beruhige ich mich selbst. „Brauchst dich
nicht entschuldigen“, sagt der Mann und lacht. „Wenn du doch nichts hast...“ Er dreht sich
um und geht zu seinem Kumpel zurück. „Weißt du was“, ruft er ihm entgegen, „Ich hab ‚ne
Idee: Wir nehmen den Knoblauch hier und tauschen ihn gegen zehn Brote.“ Ich muss lä-
cheln, aber mein Portemonnaie drückt etwas zu sehr in der Tasche. Aktiv zu werden ist mehr
als die Summe der moralischen Überzeugungen.
Zeitverschwendung
3
mentreffen mit meinen Lehrern verzichten. Doch könnte es sein, dass
mein Pflichtbewusstsein mir schließlich zu schlechteren Abiturprü-
fungsergebnissen verholfen haben wird?
Jahrelang wird mir eingebläut, das Abitur sei der wichtigste Teil mei-
nes Schullebens, die Kirsche auf dem Vanilleeis, das Gipfelkreuz des
Mount Everest. Schon bei der Versetzung von der Grundschule in
eine weiterführende Schule entscheidet sich, ob ich diese Chance auf
den besten deutschen Abschluss ergreifen darf. Alles scheint darin zu
kulminieren, auf diese Tage kommt alles an.
6
Wenn dann schließlich meine Konzentration an den Prüfungstagen
einen Wellnesstag einlegt, kann ich nicht glauben, dass meine Lern-
strategien daran Schuld tragen sollen. Denn, so scheint mir, es gibt
da ein grundsätzliches strukturelles Problem, das von der Institution
Schule ausgeht und wir Abiturienten ausbaden: Schulpflicht in einer
Phase, in der weder wir beschulungsfähig sind, noch unsere Lehrer
tragfähige Rezepte haben, diese Unterrichtszeit sinnvoll zu füllen.
Grotesker kann Schule nicht sein, denn sie ist vollkommen ihrer
Funktion enthoben: Wir sind anwesend, weil wir anwesend sein müs-
9
sen, die Lehrer sind anwesend, weil sie Anwesenheitspflicht haben,
Punkt.
Denn keinem ist ein Gefallen getan, wenn in diesen zwei Wochen der
Unterricht regulär weitergeführt wird. Die Schüler können sich nicht
auf neuen Stoff konzentrieren, wollen den alten meistens lieber allein
oder in kleineren Lerngruppen wiederholen. Die Lehrer müssten, vo-
rausgesetzt sie stehen nicht vor einer leeren Klasse, die Inhalte der
jeweiligen Stunde mehrmals wiederholen, damit sie gewährleisten
können, dass diese auch von der nicht aufnahmefähigen Gruppe ver-
innerlicht wurden.
Natürlich stelle ich mir die Frage nach dem Hintergrund für diesen
12
Blödsinn und finde keine Antwort. Pflicht aus Prinzip, als Diszipli-
nierungsmaßnahme? Schulpflicht wegen der Lehrer, weil man ihnen
nicht frei geben kann, obwohl sich dieser Ausfall allemal durch die
aufwändigen Abiturkorrekturen ausgleicht?
Bleibt zu hoffen, dass schon der nächste 13er-Jahrgang mehr Glück
hat und zumindest den Tag vor den Prüfungen frei bekommt. Doch
ich fürchte, bevor das passiert, kommt selbst Godot noch vorbei.
Ist nicht vielleicht ein Brillenträger ohne seine Brille auch schon behindert?
Diese Einstellung bekam ich aber auch erst, nachdem ich mich längere Zeit mit „Be-
hinderten“ beschäftigt habe. Viele von den so genannten „Behinderten“ sehen sich
vielleicht selbst ganz anders. Ich habe mich mit einer Frau unterhalten, die aufgrund
des Medikamentes Contergan sehr kurze Arme hat. Sie ist mit dieser Missbildung
auf die Welt gekommen, aber ist ja sonst geistig und auch körperlich ganz „normal“.
Sie macht auch viel Sport und war in ihrer Jugend bei den Paralympics mit dabei.
Die Paralympics sind die Olympischen Spiele für Menschen mit „Behinderung“. Sie
selbst sagt aber ganz klar, dass sie nicht behindert ist. Sie will auch überhaupt nicht
anders als andere behandelt werden. Außer sie braucht Hilfe, weil sie irgendwo nicht
dran kommt. Aber wie gesagt, sie selbst sieht sich nicht als „behindert“. Außerdem
kennt sie es auch nicht anders. Das ist ein wichtiger Punkt und natürlich ist auch
nicht Behinderung gleich Behinderung. Aber vor allem ist es ein Unterschied, ob
man von Geburt an „behindert“ ist oder ob man in Folge eines Unfalles oder einer
Krankheit viele Fähigkeiten verliert.
Ich habe in meinem FSJ in einer Wohnung für „Behinderte“ einen jungen Mann
betreut, der mit 8 Jahren von einem Bus angefahren worden ist. Er hatte ein ganz
gewöhnliches Leben, wie es ein 8 Jähriger eben hat. Er ist in die Schule gegangen
bis zu diesem einen Tag und dann war alles anders. Heute sitzt er im Rollstuhl, das
Sprechen fällt ihm schwer. Sein Kopf ist so stark verletzt worden, dass er nicht mehr
weiter auf seine Schule gehen konnte. Er vergisst auch sehr viel. Aber ich kenne ihn
nicht anders und ich habe ihn als einen fröhlichen jungen Menschen kennen gelernt.
Ich kann leider auch nicht beurteilen, in wie weit er wirklich darunter leidet. Weil er
fast immer gut drauf war, aber an manchen Tagen hat er mir von der Zeit vor dem
Unfall erzählt. Er weiß also, dass er früher viel mehr konnte und ich glaube auch,
dass ihn das manchmal sehr wütend und traurig macht. Aber wir hatten einmal ein
langes Gespräch darüber, dass er nicht anders ist. Er ist nicht „behindert“, das hat er
gesagt und wer das nicht versteht, sei selbst „behindert“.
Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte, aber ich habe mir lange Gedanken
darüber gemacht.
Ein für mich sehr wichtiges Erlebnis war das Einführungsseminar vor dem FSJ. Es
sollte uns über verschiedene Krankheitsbilder aufklären. Wir sollten auch unsere
Ängste und Erwartungen vor diesem Jahr besprechen und wir haben dazu auch sehr
viele Spiele gemacht, aber am meisten beeindruckend waren „unsere Paralympics“
und unser Rollstuhltag.
Bei den Paralympics haben wir verschiedene Spiele gespielt, in denen man immer in
irgendeiner Weise eingeschränkt war. Eins sah zum Beispiel so aus, das wir mit zu-
gebundenen Händen an Brezeln die im Baum hingen nur mit dem Mund heran kam.
Oder ein anderes Spiel war der Blindenspaziergang.
Einer bekam für eine Stunde die Augen zugebunden und ein anderer hat ihn dann
durch das Gelände und durch den Straßenverkehr geführt. Aber am meisten hat
mich der Tag im Rollstuhl beeindruckt. Wir sollten einen Tag im Rollstuhl sitzen
und alles so machen, wie sonst auch oder uns Hilfe holen. Das war teilweise sehr
anstrengend. Mir ist auch zum ersten Mal aufgefallen, wie schwer es ist, in manche
Gebäude oder ihre oberen Stockwerke zu kommen. Es gab Bordsteine, über die ich
beim besten Willen nicht alleine herüber gekommen wäre. Aber am meisten haben
mich die mitleidigen Blicke gestört. Die lassen einen am stärksten spüren, dass man
anders ist.
Viereck auf Viereck
und viele Ecken mehr
Manche Menschen in unserer kleinen Stadt erinnern sich noch kurz hinüberblicken wollte, schaute er sich immer
sehr lebhaft an jenen Abend, der alles und jeden verändern soll- nervöser um. Der Mann war allgegenwärtig, er war
te. Vielleicht war es dieser unerhörte Einbruch in unsere Ruhe, nicht mehr zu übersehen. Plötzlich stand er da und
dieser überraschende Versuch, alles auf den Kopf zu stellen, er strahlte und leuchtete und wir glaubten nicht an
eine Bedrohung zu sein für den Alltag, eine Aktion zu sein gegen das Böse. Doch die Dinge, die wir immer erwartet
das Übliche, Verdächtige und Unbeteiligte. Wacht auf, schien hatten und die Dinge, die wir stattdessen stets be-
er uns sagen zu wollen, wacht auf, ihr seid noch am Leben. Und kamen, waren niemals deckungsgleich. Ein kleiner
selber stand er da. Ganz plötzlich kam er in das Café und schau- Rand war nicht zu vermeiden. Schwarz auf weiß
te sich drängend um, bohrte sich mit seinen stechenden Augen und der kleine Streifen dazu. Viereck auf Viereck
tief in unsere Scham, während wir die Löffel in den Tassen krei- und viele Ecken mehr.
sen ließen und Gespräche führten über alltägliche Nichtigkei-
ten und den neuesten Monatsberichten, zwischen irgendeinem Und er riss seine Jacke auf. Und er murmelte seine
Lebensgefühl und der Angst, auf der Straße zu landen. Die Glo- letzen Worte. Und er zog den Stift. Und die andere
balisierung, beschwerten wir uns, würde sich fortbewegen und Seite, ich schaute so deutlich hinüber, dass es mir
ausgerechnet wir würden dann davon nicht profitieren. Wir schon fast peinlich war, ja, die andere Seite ver-
hatten keinen tatsächlichen Grund für diese Annahme, aber in schwand in einer gigantischen Explosion. Und ich
Sorge sein war schon immer besser, als an die Beständigkeit zu frass Staub, doch duckte mich nicht. Das Schwarz
glauben. Das hatten wir verstanden, so wollten wir es sehen. platzierte sich auf meine Haut, Asche bedeck-
te meinen Körper und ich hatte das Gefühl, alles
Ich glaube, er geschah aus dem Augenwinkel. Denn nur so sah würde verschwinden und sich nichtig machen. Wer
man diese Person. Viele fürchteten sich, den gesamten Körper waren diese Kinder, die plötzlich schrieen? Wo
ihm zuzuwenden, scheuten die Konfrontation und die Vorwür- waren sie vorhin gewesen? Wer waren diese Men-
fe der Gesellschaft, ihrer eigenen Gesellschaft, sie, wir, die wir schen, die sich an mich klammerten und mein Ge-
alle ein Teil davon waren, wir, die das Organ waren, wir atme- sicht berührten und über meine Formen fuhren?
ten und starben unter ihr, dieser Gesellschaft. Wir waren nicht Warum musste ich alle abweisen? Nein, ich bin
gerade in Erklärungsnot und wir wollten es auch nicht sein. nicht Alexander. Nein, ich bin nicht Marie. Nein,
Zuerst war es also nur ein leises Flüstern. Dann war es ein un- ich bin nicht Martin. Keine Angst, er ist sicher noch
bestimmtes Nicken und Zustimmen, einige hielten ihre Hände irgendwo. Doch ich bin niemand von euch. Lasst
wie kleine Schirme vor den Mund, wollten dämpfen und nicht mich in Ruhe, mein Kaffee war vorhin schon kalt.
mehr kläffen. Ich warte auf niemanden. Ich staune. Sie alle lau-
fen wild umher, das Gebrüll wird immer lauter, das
Ich glaube, es geschah aus dem Augenwinkel heraus. Er stand leidende Schreien einiger versucht, sich in mein
noch immer einfach nur da, in unserem Café, in unserer kleinen Mark zu beißen, doch ich bleibe standhaft. Ich be-
Stadt. Keiner kann ihn mehr beschreiben, alle sahen nur das wege mich nicht, lege meine Hände auf den mit
Profil, die Hälfte eines Ganzen; es sind inzwischen unbrauch- Asche bedeckten Tisch und in der dunklen Wolke
bare Erinnerungen, kaputte Fetzen, die sich in den Köpfen irgendwo in diesem Raum, zwischen all den toten
herumtreiben, abgebrochene Wahrnehmungen einer Gestalt, Kaffeetrinkern und Lebenskünstlern und Globali-
die alles verändern sollte. Manche sagen, wir würden unseren sierungsopfern, ja, da liegt unser Held. In womög-
Helden nicht ehren, andere zeigen mit dem Finger auf uns und lich Tausenden von Teilen zerteilt liegt er zwischen
sagen gar nichts. Doch immer spüren wir diesen Schuldspruch all denen, die von seiner Druckwelle getroffen und
über unseren Köpfen niederprasseln, und es prasselt so schnell niedergestreckt wurden. Die kleine Kraft in der
und so hart, dass man das Gefühl bekommt, einen Applaus zu großen Masse und ich war zu weit entfernt, um
hören. Es ist nicht klar, ob wir uns an irgendeinem Punkt an mitzusterben. Die Globalisierung, würden viele
jenem Tag irgendetwas eingestehen. Wir glauben es aber zu- hinterher scherzhaft sagen, ach, sie trifft doch so-
mindest im Nachhinein. wieso nur diejenigen, die zusammenrücken. Und
heldenhaft, hier würden jetzt viele kichern, ist ein-
Es geschah aus dem Augenwinkel heraus. Das letzte Mal, als ich zig und allein der zersprengende Faktor.
Es geht ein Feuer
um die Welt
Der Fackellauf des Olympischen Feuers ist eine Tradition, Mit diesem medienwirksamen Spektakel pflegt China
eine alte Tradition, und sie wird seit ihrer genialen Erfindung eine weitere Tradition, die nicht zufällig ebenso alt ist
gepflegt von jedem Land, das die Ehre besitzt, die Olympi- wie die des Olympischen Fackellaufs, denn wie bereits
schen Spiele, eine weitaus ältere Tradition, austragen zu dür- angedeutet, ist diese Tradition bei weitem nicht so alt
fen. Auch heute, im Jahre 2008, hält China seine schützende wie gerne angenommen wird. Seine Premiere fand der
Hand über das zuvor in Griechenland in einem halbstündigen Fackellauf des Olympischen Feuers als Symbol des
Ritual im Hain von Olympia in Anlehnung an den Ursprung Friedens zwischen allen Völkern dieser Erde vor gerade
dieses sportlichen Großereignisses entzündete Olympische einmal 72 Jahren bei den Olympischen Sommerspielen
Feuer. Was war es doch für ein Anblick, als die traditionsbe- 1936 in Berlin.
wusst gewandete Hohepriesterin stolz und erhobenen Haup-
tes die Fackel entzündete und mit den Worten „Apollon, Gott Am 1. August eröffnete Adolf Hitler die Spiele vor
der Sonne und des Lichtes, du hast deine Strahlen geschickt 100.000 Zuschauern im Olympiastadion. Auch diese
und hast das Feuer für die heilige Fackel entfacht - für die feierliche Zeremonie war ein Spektakel, ein Propagan-
gastfreundliche Stadt von Peking“ dem antiken Sonnengott daspektakel für das nationalsozialistische Deutschland.
Apollon für seine Gabe dankte, bevor das Feuer zur ersten Damals wurde das Olympische Feuer erstmals vor den
Station seiner weiten Reise nach China geschickt wurde. Augen der Weltöffentlichkeit in Griechenland entzün-
det und von 3075 Fackelläufer durch sieben Länder zur
Aber die feierlich inszenierte Zeremonie zur Entzündung Eröffnungsveranstaltung nach Berlin gebracht wor-
dieses eindrucksvollen Symbols des Friedens wurde gestört, den. Auch damals gab es Proteste, Versuche das Feuer
gestört von den Stimmen eines Volkes und ihren Rufen nach aufzuhalten, Aufrufe zum Boykott der Spiele und doch
wahrem Frieden. Um einer ähnlichen Störung bei der Emp- nahmen die meisten Nationen an der Olympiade Teil
fangsnahme des Feuers in Peking auf dem geschichtlich vor- und die Olympischen Spiele 1936 fanden statt. Sie er-
belasteten Platz des Himmlischen Friedens vorzubeugen, öffneten eine dunkle Zeit und waren gleichzeitig der
hatte China umfangreiche Vorkehrungen getroffen, ohne Beginn einer Tradition, deren Bedeutung widersprüch-
dabei auf eine eindrucksvolle Show für die Öffentlichkeit zu licher nicht sein könnte.
verzichten.
Das Symbol: Ein Feuer so hell und warm und groß an
Sich anmutig drehende Tibeterinnen, tanzende Olympiamas- Bedeutung, dass es die Herzen der Menschen zu erwär-
kottchen und Akrobatinnen, die lächelnd Teller auf Stöcken men vermag und sie mit Hoffnung erfüllt, mit der Hoff-
balancierten, lieferten den Menschen vor den Bildschirmen nung auf Frieden. Was für eine Idee!
Dbmaaabfuweaibdbmswldüa
Pflegte man sich vor geraumer Zeit noch mit einem gewis-
sen Maße gesunder Ausdrucksweisen zu verständigen, ist
dies heutzutage leider häufig nur noch selten der Fall.
Vor allem bei den Teenies ist die normale Sprache einem
Slang gewichen, der in keinster Weise mit dem zu verglei-
chen ist, was man sonst von der deutschen Sprache ge-
wohnt ist, im Gegenteil. Sitze ich in der Bahn, im Bus oder
laufe ganz einfach nur mal durch die Innenstadt, frage ich
mich oftmals, in welcher Veranstaltung ich denn jetzt ge-
landet bin.
Nun ja, auf jeden Fall keinen guten, führt diese Verarmung Auch anstatt einfach nur zu schreiben „Ich mag euch“
der Sprache eher dazu, dass die Sätze nur auf das Nötigste oder „ihr seid mir echt wichtig“ wird lieber zu überdimen-
reduziert werden und von den frühreifen Kids kaum je- sionalen Abkürzungen gegriffen wie „Dbmaaabfuweaibd-
mand in der Lage ist, sich ganz normal zu artikulieren. bmswldüa“ (Du bist meine aller aller aller beste Freundin
und wirst es auch immer bleiben, du bist mir so wich-
Es hat sich schon so sehr eingebürgert, dass man auch tig, lieb dich über alles), wo man sich ganz ehrlich fragt:
beim Chatten und sonstigen Aktivitäten im Internet seine Ähm… geht’s noch?
Liebe Kinder,
Es war einmal - und sehr lange ist das noch gar nicht her -, dass
ein rot-gestiefelter Kater sich in den Kopf gesetzt hatte, der neue
Herrscher über den Wald Hessen zu werden. Der Kater selbst war
sehr eigenwillig aber auch ganz schön schlau. So dachte er, wenn
ich den Tieren viel verspreche, werde ich wohl auch der neue
Herrscher werden. Ich muss ihnen nur das versprechen, was sie
hören wollen. So gab er munter und fröhlich den Tieren viele Ver-
sprechen, bei denen er dachte, diese würden den Tieren gefallen.
So versprach er auch, sich von der Füchsin fern zu halten. Lieber
sagte er, wolle er mit dem Igel arbeiten. Und so dachte er, wäre
seine Wahl zum Herrscher schon sicher.
Doch wie es geschehen musste, war der Kater den Tieren des
Waldes doch nicht so recht. Denn die meisten Stimmen erhielt
der schwarze Rabe, der den Wald bisher regierte. Dieser nun war
auch sehr aufgeschmissen, denn selbst zusammen mit der Gans
konnte er nicht weiter herrschen.
So schafften es der Rabe und die Gans durch ihr lautes Gekräch-
ze und Geschnattere selbst eine treue Ente des Katers davon zu
überzeugen, sich von des Katers roten Stiefeln zu lösen und somit
die Herrschaft des rot-gestiefelten Katers zu verhindern.
Herr Tigges-Geßner
Frau Horn
Frau Brinkmann
Frau Ventura
Kurhessischer Besucherring:
Die besonders preisreduzierten Karten (tif € 2,-, Schauspiel, Konzert, Oper, Musical und Tanz
einheitlich € 3,-) gibt es am Vorstellungsabend 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn am Info-Stand
der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel e.V. in den Foyers der Spielstätten. Pro Termin steht
ein Kontingent von 40 Karten zur Verfügung.
Ein Kuss
Autoren
Khesrau Behroz
Pia Frendeborg
Ann Katrin Hammer
Kezia Knauf
Michael Kranixfeld
Frauke Valendzik
Sarah Ventura
Patrick Zimmermann
Verantwortlicher Redakteur
Michael Kranixfeld
Betreuende Lehrerin
M. João Ventura
Bildnachweis
Michael Kranixfeld
Sarah Ventura
Khesrau Behroz
SXC.hu (Titelbild)
aboutpixel.de
Sebastian Bolesch
N W K P D B Ö J I P F S A T N W K P D B Ö J I P F S A T
Q E T I S A V M P H D A B I T U R H I L F E P G D W H E
A N M B M Y W E P D A Q V C A R E B M Y W E P R A Q V C
N G E P D B Ö N I M F S A T N A K P D B Ö N I U F S A T
E L E R N H I L F E N M I Ü E X E R U H I L P N N M I Ü
N I O P D B Ö O I N F S A T N N K P D B Ö O I D F S A T
A S H B M A T H E T R A I N I N G - X X L H E W A I K C
E C V E A O X R K O H M I Ü E U V E A O X R K I H M I Ü
A H E B M Y W O P R A Q V C A G E B M Y W O P S A Q V C
Q D T I S A V M P H D W H E Q D T I S A V M P S D W H E
N W K L E K T Ü R E - D U R C H B L I C K J I E F S A T
Q D T I S A V M P H D W H E Q D T I S A V M P N D W H E
FERIEN-FAHR-KURSE
PC-ARBEITSPLÄTZE
FAHRSIMULATOR
MIT
VOLLGAS
ZUM FÜHRERSCHEIN
Beim nächsten
Fahrschulbesuch bei KVI
einfach den dieser
Ausgabe beiliegenden
Flyer vorzeigen und 50%
bei der Nutzung der
Fahrsimulatoren sparen!
... WO SONST !
An der Fuldabrücke 2, 34125 Kassel
Tel: 05 61 / 70 33 966
mail@kvi-fahrsimulatoren.de