Вы находитесь на странице: 1из 120

N.N. Chicherina, N.V.

Soloviova

Theoretische Grundlagen
der deutschen Grammatik

Omsk 2019

1
УДК
ББК
Рецензент:

Theoretische Grundlagenderdeutschen Grammatik


(Теоретическиеосновынемецкойграмматики): учебноепособие/ Н.Н. Чичерина, Н.В.
Соловьева – Омск: Изд-воОмГПУ, 2018. – 160 с.

Данная книга представляем собой учебно-методическое пособие по грамматике немецкого


языка, в котором в последовательном систематическом изложении представлены
основные особенности грамматического строя немецкого языка. Каждое грамматическое
явление иллюстрируется значительным количеством примеров, принадлежащих
различным стилям речи.
Пособие состоит из двух основных разделов: "Морфология" и "Синтаксис", и четырех
приложений.В разделе «Морфология» представлены такие темы, как «Глагол»,
«Существительное», «Местоимение», «Прилагательное», «Предлог».Раздел «Синтаксис»
представлен темами «Простое предложение» и «Сложное предложение».
Данное учебно-методическое пособие написано на немецком языке и предназначено для
аудиторной и самостоятельной работы студентов-бакалавров (направление подготовки:
44.03.05 Педагогическое образование)факультета иностранных языков, изучающих
немецкий язык как основной или второй иностранный. Пособие также может быть
использовано студентами заочной и дистанционной формы обучения, учителями и
учащимися специализированных школ.

2
INHALTSÜBERSICHT

Teil I. MORPHOLOGIE
1.Der Satz
2.Die Wortfolge
2.1. Die Wortfolge im Aussagesatz
2.2. Die Wortfolge im Fragesatz
3.Verben I
3.1. Präsens
3.1.1. Präsens der regelmäßigen Verben
3.1.2. Präsens der unregelmäßigen Verben
3.1.3. Sonderfälle
3.2. Verben mit Präfixen
3.3.Modalverben in der Grundbedeutung
3.4. Reflexive Verben
3.5. Imperativ
3.6. Perfekt
4. Pronomen
4.1. Personalpronomen
4.2. Possessivpronomen
4.3. Demonstrativpronomen
4.4. Indefinitpronomen
4.5. Indefinitpronomen „man“ und „es“
4.6. Pronominaladverbien
5. Nomen
5.1. Verwendung des Artikels
5.1.1 Verwendung des unbestimmten Artikels
5.1.2. Verwendung des bestimmten Artikels
5.1.3. Verwendung des Nullartikels
5.2. Deklination der Nomen
5.2.1. Starke Deklination
5.2.2. Schwache Deklination
5.2.3. Gemischte Deklination
5.2.4. Weibliche Deklination
5.2.5. Deklination im Plural
5.3. Deklination von Eigennamen
5.3.1. Deklination von Personennamen
5.3.2. Deklination der geographischen Namen
5.4. Genusbestimmung
5.5. Pluralbildung
5.5.1. Pluralbildung bei Maskulina
5.5.2. Pluralbildung bei Neutra
5.5.3. Pluralbildung bei Feminina
5.5.4. Sonderfälle der Pluralbildung
6. Präpositionen
6.1. Präpositionen mit dem Dativ
6.2. Präpositionen mit dem Akkusativ
6.3. Präpositionen mit dem Genitiv
6.4. Präpositionen mit dem Dativ oder Akkusati
6.5. Präpositionen mit dem schwankenden Kasusgebrauch
6.6. Semantische Zuordnung der Präpositionen
6.6.1. Lokalangaben
6.6.2. Temporalangaben
7. Adjektive
7.1. Steigerungsstufen der Adjektive
7.2. Deklination der Adjektive
7.2.1. Schwache Deklination
3
7.2.2. Starke Deklination
7.2.3. Gemischte Deklination
7.3. Substantivierte Adjektive
7.4. Partizipien
7.4.1. Partizip I
7.4.2. Partizip II
7.4.3. Partizipialgruppen
8. Verben II
8.1. Präteritum
8.2. Plusquamperfekt
8.3. Futur I
8.4. Futur II
8.5. Zeitenfolge
8.6. Passiv
8.6.1. Vorgangspassiv
8.6.2. Zustandspassiv
8.6.3. Passiv mit Modalverben
9. Infinitivkonstruktionen
9.1. Infinitiv mit und ohne „zu“
9.2. Infinitivkonstruktionen „um…zu“, „statt...zu“, „ohne... zu“
9.3. Konstruktionen „haben“, „sein“+ zu + Infinitiv
10. Negation
11. Konjunktiv
11.1. Konjunktiv II
11.2. Konjunktiv I
Teil II. SYNTAX
1. Der Satz
2. Die Wortfolge in einem einfachen erweiterten Satz
3. Der zusammengesetzte Satz
3.1. Satzreihe
3.2. Doppelkonjunktionen
3.3. Satzgefüge
3.3.1. Subjektsatz
3.3.2. Objektsatz
3.3.3. Attributsatz
3.3.4. Kausalsatz
3.3.5. Finalsatz
3.3.6. Temporalsatz
3.3.7. Konditionalsatz
3.3.8. Konzessivsatz
3.3.9. Konsekutivsatz
3.3.10.Modalsatz
3.3.11. Adversativsatz
Anhang 1. Fragewörter
Anhang 2. Die unregelmäßigen Verben: Liste nach Ablautreihen
Anhang 3. Die Verben mit Präpositionen: Listen nach Präpositionen
Anhang 4. Die Adjektive mit Präpositionen: Listen nach Präpositionen
Quellenverzeichnis

4
TEIL I. MORPHOLOGIE
1. Der Satz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Satz“
Hauptglied (-er), das главный член предложения
Kern (-e), der основа
Nomen (-ina), das существительное
Numerus (-ri), der категория числа
Person (-en), die лицо
Prädikat (-e), das сказуемое
Satz (Sätze), der предложение
der einfache Satz простое предложение
der zusammengesetzte Satz сложное предложение
der Aussagesatz повествовательное предложение
der Fragesatz вопросительное предложение
der Aufforderungssatz повелительное предложение
Satzform (-en), die форма предложения
Satzglied (-er), das член предложения
Subjekt (-e), das подлежащее
Verb (-en), das глагол
Verbform (-en), die форма глагола
die konjugierbare Verbform спрягаемая форма глагола
auftreten выступать
bestehen aus (Dat.) состоять из
einteilen подразделять
unterscheiden различать
übereinstimmen согласовываться

Im Deutschen unterscheidet man verschiedene Satzformen: einfache Sätze und


zusammengesetzte Sätze.
Sätze bestehen immer aus mindestens zwei Satzgliedern: Subjekt und Prädikat. Das Subjekt
und das Prädikat nennt man die Hauptglieder des Satzes.
Das Subjekt ist immer ein Nomen oder ein Pronomen und man fragt nach ihm mit Wer? oder
Was? Das Subjekt im Satz zeigt also, wer bzw. was etwas tut.
Der Kern des Satzes ist das Verb. Die konjugierbare Verbform tritt im Satz als Prädikat auf.
Manchmal besteht das Subjekt aus mehreren Nomen und das Prädikat aus mehreren
Verben.
z.B.: Lehrer, Ingenieur, Informatiker sind Berufe.
Ich höre Musik und spiele Gitarre.
Das Prädikat stimmt im Numerus und der Person mit dem Subjekt überein.
Man teilt Sätze nach ihrer Funktion in folgende Satzarten ein: Aussagesätze, Fragesätze und
Aufforderungssätze.

Fragen zum Thema „Der Satz“:


 Welche Satzformen unterscheidet man?
 Aus welchen Satzgliedern bestehen Sätze?
 Wie nennt man das Subjekt und das Prädikat?
 Was tritt im Satz als Subjekt auf? Auf welche Fragen antwortet es?
 Was ist der Kern des Satzes?
 Worin stimmt das Prädikat mit dem Subjekt überein?
 Welche Satzarten unterscheidet man?
5
2. Die Wortfolge
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Wortfolge“

Frage, die (-n) вопрос


die Ja/Nein-Frage(-n) общий вопрос
die Entscheidungsfrage (-n) общий вопрос
die W-Frage (-n) вопрос с вопросительным словом
die Ergänzungsfrage (-n) специальный вопрос
Fragewort (-wörter), die вопросительное слово
Infinitiv (-e), der неопределенная форма глагола, инфинитив
Mittelfeld (-er), das средняя часть (предложения)
Partizip (-ien), das причастие
Position (-en), die позиция
Prädikat (-e), das сказуемое
das mehrteilige Prädikat сказуемое составное
Prädikatsteil (-e), der часть сказуемого
Präfix (-e), das приставка
das trennbare Präfix отделяемая приставка
Satzende, das конец предложения
Satzklammer (-n), die рамочная конструкция предложения
Stelle (-n), die место
die erste Stelle первое место (в предложении)
Verb (-en), das глагол
das finite Verb спрягаемый глагол
das trennbare Verb глагол с отделяемой приставкой
Wortfolge, die порядок слов
die direkte Wortfolge прямой порядок слов
die invertierte Wortfolge обратный порядок слов
bilden образовывать
folgen следовать

2.1. Die Wortfolge im Aussagesatz:


Im Deutschen unterscheidet man diedirekte unddie invertierte Wortfolge.
Das Prädikat steht im Aussagesatzimmerauf Position II.Das Subjekt kann auf Position I oder
auf Position III stehen.
Bei der direkten Wortfolge steht das Subjekt auf PositionI vor dem Prädikat.

Position I Position II Mittelfeld Satzende


Ich bin die Schwester von Marta.
Er fährt gern Auto.

Bei der invertierten Wortfolge steht das Subjekt nach dem Prädikatauf Position III. An der
ersten Stelle stehen andere Satzglieder.

Position I Position II Mittelfeld Satzende


Am Montag fahre ich nach Berlin.
Heute kommt er nicht.

6
Das Prädikat kann auch aus mehreren Teilen bestehen. In diesem Fall steht das finite Verb (die
konjugierbare Verbform) auf Position II und die anderen Prädikatsteile (trennbare Präfixe,
Infinitive, Partizip II) stehen am Satzende.
Trennbare Verben und mehrteilige Prädikate bilden eine Satzklammer.

Position I Position II (Anfang Mittelfeld Satzende (Ende der


der Satzklammer) Satzklammer)
Er kann gut Schach spielen.
Man teilt die Sätze in 4 Satzarten ein.

Fragen zum Thema „Die Wortfolge im Aussagesatz“:


 Wie ist die Wortfolge im Aussagesatz?
 Wo steht das Prädikat im Aussagesatz?
 Wo stehtdas Subjekt im Satz bei der direkten Wortfolge?
 Wo stehtdas Subjekt im Satz bei der invertierten Wortfolge?
 Wo steht das mehrteilige Prädikat im Satz?
 Was bilden trennbare Verben und mehrteilige Prädikate?

2.2. Die Wortfolge im Fragesatz:


Man unterscheidet Fragesätze mit dem Fragewort (W-Fragen oder Ergänzungsfragen) und
Fragesätze ohne Fragewort (Ja/Nein-Fragen oder Entscheidungsfragen).
In der W-Frage steht das Fragewort auf Position I, ihm folgt das Prädikat. Dann kommt das
Subjekt.Die anderen Prädikatsteile stehen am Satzende.

Position I Position II (Anfang Mittelfeld Satzende (Ende der


der Satzklammer) Satzklammer)
Wer fährt gern Auto?
Was kannst du spielen?
In wie viele Satzarten teilt man die Sätze ein?
In der Ja/Nein-Frage steht das Prädikat auf Position I, ihm folgt das Subjekt. Die anderen
Prädikatsteile stehen am Satzende.

Position I (Anfang Mittelfeld Satzende (Ende der


der Satzklammer) Satzklammer)
Stammst du auch aus Omsk?
Kannst du auch Gitarre spielen?
Teilt man die Sätze in 4 Satzarten ein?

Fragen zum Thema „Die Wortfolge im Fragesatz“:


 Welche Typen der Fragesätze unterscheidet man?
 Wie nennt man anders Fragesätze mit dem Fragewort?
 Wie nennt man anders Fragesätze ohne Fragewort?
 Wie ist die Wortfolge in der W-Frage?
 Wie ist die Wortfolge in der Ja/Nein-Frage?

3. Verben
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Verb“

Endung (-en), die окончание


Form (-en), die форма
die Singularform(der Singular) форма единственного числа
7
die Pluralform (der Plural) форма множественного числа
die Höflichkeitsform форма вежливого обращения
Grundform (en), die начальная форма
Infinitiv (e), der неопределенная форма глагола, инфинитив
Person (-en), die лицо
die erste Person первое лицо
die zweite Person второе лицо
die dritte Person третье лицо
Pronomen (-mina), das местоимение
Stamm (Stämme), der корень
der Verbstamm (Verbstämme) корень глагола
Verb (-en), das глагол
das Hilfsverb вспомогательный глагол
das Modalverb модальный глагол
das Vollverb полнозначный глагол
das regelmäßige / schwache Verb правильный/слабый глагол
das unregelmäßige Verb / starke Verb неправильный/сильный глагол
das gemischte Verb смешанная форма глагола
Zahl (-en), die число
bestimmen определять
bezeichnen als обозначить
gehören zu Dat. принадлежать
konjugieren спрягать
verändern изменять

Man bezeichnet Verben auch als „Tuwörter“, „Zeitwörter“ oder „Tätigkeitswörter“.


Im Deutschen unterscheidet man:
a) Verben (auch Vollverben)
z.B.: lernen, wohnen, sehen u.a.
b) Hilfsverben: haben, sein, werden
c) Modalverben: können, dürfen, müssen, sollen, wollen, mögen, möchten.
Hilfsverbengebraucht man auch oft wie Vollverben.
z.B.: Ich habe heute keine Zeit.
Ich werde Lehrerin.
Verben bestehen aus dem Verbstamm und der Endung„-en“ (sehr selten nur „-n“). Ihre
Grundform heißt „Infinitiv“.

Infinitiv Stamm Endung


arbeiten arbeit -en
lernen lern -en
feiern feier -n

Verben verändern ihre Form, man konjugiert sie.


Die Zahl und die Person des Subjekts bestimmen die Verbform.
Im Deutschen unterscheidet man dieSingular- und Pluralform, die erste, die zweite und die
dritte Person.

Zu der ersten Person gehören die Pronomen „ich“ (im Singular) und „wir“ (im Plural).
Zu der zweiten Person gehören die Pronomen „du“ (im Singular) und „ihr“ (im Plural).
Zu der dritten Person gehören die Pronomen „er“, „sie“, „es“ (im Singular) und „sie“ (im Plural).
Das Pronomen „Sie“ gilt für die Höflichkeitsform.
8
Man teilt alle Verben in regelmäßige (oder schwache) Verben und unregelmäßige (oder starke
und gemischte) Verben ein. Die meisten deutschen Verben sind regelmäßig.

Fragen zum Thema „Das Verb“:


 Wie bezeichnet man Verben anders?
 Welche Verben unterscheidet man?
 Gebraucht man Hilfsverben auch wie Vollverben?
 Woraus bestehen Verben?
 Wie heißt die Grundform der Verben?
 Was bestimmt die Verbform?
 Welche Pronomen gehören zu der 1., 2., 3. Person Singular und Plural?
 In welche Gruppen teilt man alle Verben ein?

3.1.Präsens
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Präsens“
Konjugation (-en), die спряжение
Endung (-en), die окончание
die Personalendung личное окончание
Diphthong (-e), der дифтонг
Plural, der множественное число
Präsens, das настоящее время
Singular, der единственное число
Sonderfall (-fälle), der особый случай
Stammvokal (-e), der корневой гласный
Vokalwechsel (-), der смена корневого гласного
ausdrücken выражать
bekommen получить
enden mit Dat. заканчивать(ся) на
entfallen выпадать
gleich bleiben оставаться неизменным
verdoppeln, sich удвоиться
verschmelzen, sich сливаться (воедино)
wechseln менять

Präsens drückt die Handlung oder den Zustand in der Gegenwart oder in der Zukunft aus.

3.1.1 Präsens der regelmäßigen Verben


Der Stammvokal bleibt im Präsens bei den regelmäßigen Verben in allen Formen, Singular wie
Plural, gleich. Der Verbstamm bekommt dabei eine passende Personalendung.

Infinitiv Singular Plural


ich du er/sie/es wir ihr Sie/sie
machen mache machst macht machen macht machen
spielen spiele spielst spielt spielen spielt spielen

Lautliche Besonderheiten bei der Konjugation


1) Konjugation + e

9
Die regelmäßigen Verben auf-t, -d, -dm, -tm,-ndoder-chn im Stamm (z.B.: arbeiten, heiraten,
finden, atmen, rechnen usw.) bekommen in der 2. und 3. Person Singular sowie in der 2. Person
Plural ein „e“ zwischen dem Verbstamm und der Endung.

Singular arbeiten Plural


1. Person ich arbeite wir arbeiten 1. Person
2. Person du arbeitest ihr arbeitet 2. Person
3. Person er/sie/es arbeitet Sie/sie arbeiten 3. Person

2) Konjugation - s
Bei den Verbenauf-s, -ß, -xoder– zim Stamm (z.B.:heißen, tanzen, sitzenusw.) entfälltin der 2.
Person Singular das „s“und die Verben bekommen in der 2. Person Singular die Endung -t.

Singular heißen Plural


1. Person ich heiße wir heißen 1. Person
2. Person du heiß ( ) t ihr heißt 2. Person 3) Konjugation - e
3. Person er/sie/es heißt Sie/sie heißen 3. Person Einige Verben enden
nicht mit „-en“, sondern
nur mit „n“ (z.B.: sammeln, klingeln, lächeln, usw.). Bei den Verbenauf -eln entfällt das „e“in
der 1. Person Singular.

sammeln Plural
Singular
1. Person ich samm(-)le wir sammeln 1. Person 3.1.2 Präsens der
2. Person du sammelst ihr sammelt 2. Person unregelmäßigen
3. Person er/sie/es sammelt Sie/sie sammeln 3. Person Verben
Die
unregelmäßigen Verben wechseln im Präsens in der 2. und 3. Person Singular den Stammvokal.
1) Vokalwechsel von „e“ nach „i“
Bei vielen unregelmäßigen Verben mit dem Stammvokal „e“wechselt der Stammvokal in der 2.
und 3. Person Singular von „e“ nach „i“, „ie“.

Singular helfen/sehen Plural


1. Person ich helfe, lese, sehe wir helfen, lesen, sehen 1. Person
2. Person du hilfst, liest, siehst ihr helft, lest, seht 2. Person
3. Person er/sie/es hilft, liest, sieht Sie/sie helfen, lesen, sehen 3. Person

Merken Sie sich!


Im Verb„nehmen“ wechselt der Stammvokal „e“ in der 2. und 3. Person Singular von „e“ nach
„i“ und das „m“ verdoppelt sich.

Singular nehmen Plural


1. Person ich nehme wir nehmen 1. Person
2. Person du nimmst ihr nehmt 2. Person
3. Person er/sie/es nimmt Sie/sie nehmen 3. Person

2) Vokalwechsel von „a“ nach „ä“


Bei vielen unregelmäßigen Verben mit dem Stammvokal „a“ wechselt der Stammvokal in der 2.
und 3. Person Singular von „a“ nach „ä“.

10
Singular fahren/tragen Plural
1. Person ich fahre, trage wir fahren, tragen 1. Person
2. Person du fährst, trägst ihr fahrt, tragt 2. Person Merken
3. Person er/sie/es fährt, trägt Sie/sie fahren, tragen 3. Person Sie sich!
Die
unregelmäßigen Verben „braten“, „halten“, „raten“ u.a. mit dem Stamm auf „ t“ bekommen in
der 2.P.Sg. die Personalendung „-st“, in der 3.P.Sg. und in der 2.P.Pl. verschmelzt sich die
Personalendung „-t“ mit dem Stamm.

Singular braten/halten/laden/raten Plural


1. Person ich brate, halte, rate wir braten, halten, raten 1. Person
2. Person du brätst, hältst, rätst ihr bratet, haltet, ratet 2. Person
3. Person er/sie/es brät■, hält■, rät■ Sie/sie braten, halten, raten 3. Person

3) Vokalwechsel von „au“ nach „äu“


Beim Verb „laufen“wechselt der Stammvokal„au“ in der 2. und 3. Person Singular von „au“
nach „äu“.

Singular laufen Plural


1. Person ich laufe wir laufen 1. Person
2. Person du läufst ihr lauft 2. Person
3. Person er/sie/es läuft Sie/sie laufen 3. Person

3.1.3 Sonderfälle
Einige Verben verändern im Präsens völlig ihre Form. Dazu gehören: „sein“, „haben“,
„werden“, „wissen“.

Singular sein Plural


1. Person ich bin wir sind 1. Person
2. Person du bist ihr seid 2. Person
3. Person er/sie/es ist Sie/sie sind 3. Person

Singular haben Plural


1. Person ich habe wir haben 1. Person
2. Person du hast ihr habt 2. Person
3. Person er/sie/es hat Sie/sie haben 3. Person

Singular werden Plural


1. Person ich werde wir werden 1. Person
2. Person du wirst ihr werdet 2. Person
3. Person er/sie/es wird Sie/sie werden 3. Person

Singular wissen Plural


1. Person ich weiß■ wir wissen 1. Person
2. Person du weißt ihr wisst 2. Person
3. Person er/sie/es weiß■ Sie/sie wissen 3. Person

FragenzumThema „Präsens“:
 Was drückt das Präsens aus?
11
 Wie konjugiert man im Präsens regelmäßige Verben?
 Wie konjugiert man im Präsens regelmäßige Verben auf -t, -d, -dm, -tm,-ndoder -chn?
 Wie konjugiert man im Präsens regelmäßige Verbenauf-s,-ß,-x oder –zim Stamm?
 Wie konjugiert manim PräsensregelmäßigeVerben auf -eln?
 Wie konjugiert man im Präsens unregelmäßige Verben mit dem Stammvokal „e“?
 Wie konjugiert man im Präsens unregelmäßige Verben mit dem Stammvokal „a“?
 Welche Besonderheiten gibt es bei der Konjugation der Verben „raten“, „braten“,
„halten“?
 Wie konjugiert man im Präsens unregelmäßige Verben mit dem Diphthong „au“ im
Stamm?
 Welche Verben verändern völlig ihre Form? Konjugieren Sie diese Verben.

3.2. Verben mit Präfixen


Wichtige Begriffe zum Thema „Verben mit Präfixen“
Adverb (-ien), das наречие
Präfix (-e), das приставка
das trennbare Präfix отделяемая приставка
das untrennbare Präfix неотделяемая приставка
Präposition (-en), die предлог
Verb (-en), das глагол
das trennbare Verb глагол с отделяемой приставкой
das untrennbare Verb глагол с неотделяемой приставкой
betont unbetont ударный безударный

Im Deutschen unterscheidet man trennbare und untrennbare Verben.


1)Trennbare Verben
Verben mit den Präfixen wie z.B. an-, ab-, an-, aus-, auf-, mit-, nach- und vielen anderen sind
trennbar. Diese Präfixe sind immer betont.
z.B.:'abreisen, 'mitlesen, 'ankommen, 'fernsehen
Diese Präfixe sind in der Regel eine Präposition (mitlesen), ein Nomen (teilnehmen),ein Adverb
(´fernsehen) oder ein Verb (´spazieren gehen). Bei trennbaren Verben steht das Präfix am
Satzende.
z.B.:WirmachendieBücherauf.
Markus sieht nicht oft fern.
Ich gehe am Abend spazieren.
Das Verb am Satzende steht dabei in der Infinitivform und verändert sich nicht.

2)Untrennbare Verben
Verben mit den Präfixen be-, ge-, er-, ver-, zer-, emp-, ent-, miss- sind immer untrennbar.
z.B.:be'zahlen, er'zählen, ge'hören
Diese Präfixe sind immer unbetont (eine Ausnahme ist dabei das Präfix miss-. Es kann auch
betont sein). Diese Präfixe können als Wörter nicht alleinstehen.
z.B.: Ich besuche oft meine Eltern.
Das Buch gefällt mir sehr.
Meine Oma erzählt gern über ihre Studienjahre.
Die Studenten verstehen den Text gut.

3)Trennbare und untrennbare Verben

12
Verben mit den Präfixen durch-, über-, unter-, um-, wieder-, wider- können wie trennbar so
auch nicht trennbar sein. Die Verben sind trennbar, wenn das Präfix betont ist. Die Verben sind
untrennbar, wenn das Präfix unbetont ist.
z.B.: über'prüfen = noch einmal prüfen
wieder'holen= etwas noch einmal machen
'überbetonen = etwas zu wichtig nehmen
Auf 'Wiedersehen!
Vgl.:Wir gehen jetzt zu einem anderen Thema über.
Er übergeht einfach jede Kritik.

Fragen zum Thema „Verben mit Präfixen“:


 Verben mit welchen Präfixen sind immer trennbar? Wie sind diese Präfixe?
 Wo steht das trennbare Präfix im Satz?
 Verben mit welchen Präfixen sind immer untrennbar? Wie sind diese Präfixe?
 Verben mit welchen Präfixen können wie trennbar so auch nicht trennbar sein? Wovon
hängt das ab?

3.3 Modalverbenin der Grundbedeutung


Wichtige Begriffe zum Thema „Modalverben“
Abneigung (-en), die антипатия, неприязнь
Aufforderung (-en), die требование
Bedeutung (-en), die значение
Befehl (-e), der приказ
Bitte (-n), die просьба
Erlaubnis (-se), die разрешение
Fähigkeit (-en), die способность
Frage (-n), die вопрос
die höfliche Frage вежливый вопрос
die Nachfrage переспрос
Hilfsangebot (-e), das предложение помощи
Hinweis (-e), der указание
Modalverb (-en), das модальный глагол
Möglichkeit (-en), die возможность
Notwendigkeit (-en), die необходимость
Planung (-en), die намерение, планы на будущее
Ratschlag (-schläge), der совет
Recht (-e), das право
Tipp (-s), der совет
Verbot (-e), das запрет
Wille (-n), der воля
Wunsch (Wünsche), der желание
starker Wunsch твердое желание
Zuneigung (-en), die склонность, симпатия
beschreiben описывать

Im Deutschen unterscheidet man sieben Modalverben.


a) Bedeutung
Modalverben beschreiben das Verhältnis einer Person zur Handlung. Sie drücken Möglichkeit,
Fähigkeit, Wunsch, Erlaubnis usw. aus.

Bedeutung Beispiele
13
können
Etwas ist möglich. /Möglichkeit Das Wetter ist gut. Wir können draußen essen.
Etwas ist nicht möglich. /Unmöglichkeit Es regnet. Wir können nicht draußen essen.
Jemand hat eine Fähigkeit. Sie kann gut Deutsch (sprechen).
Jemand hat keine Fähigkeit. Sie kann nicht so gut Deutsch (sprechen).
Höfliche Aufforderung / Frage / Bitte Kannst du bitte den Tisch decken?
dürfen
Etwas ist erlaubt. (Erlaubnis, Recht) / Hier darf man parken.
Etwas ist nicht erlaubt. / Etwas ist verboten. Hier darf man nicht parken.
(Verbot: dürfen+nicht)
Höfliche Frage Darf ich hier mal telefonieren?
müssen
Es ist notwendig, etwas zu machen. / Du musst einen Pullover anziehen.
Notwendigkeit
Es ist nicht notwendig, etwas zu machen. / keine Du musst keinen Pullover anziehen.
Notwendigkeit
sollen
Befehl Du sollst jetzt schlafen gehen.
Aufforderung / Ratschlag / Tipp / Ich soll dich von Heidi grüßen.
Hinweis durch eine andere Person Meine Frau sagt, ich soll nicht so viel essen.
Nachfrage / Hilfsangebot Maria, soll ich die Getränke holen?
mögen
Etwas gern / nicht gern haben/ Liebe Ich mag keine Schokolade.
Zuneigung/Abneigung Ich mag abends spazieren gehen.
möchten
Wunsch Ich möchte zehn Brötchen.
Sie möchte heute nicht ins Kino gehen.
wollen
Wille / Planung / starker Wunsch Ab morgen will Lisa Sport machen.

Die Modalverben bilden zusammen mit dem Infinitiv eines Vollverbs das Prädikat eines Satzes. Im
Aussagesatz und in der W-Frage steht das Modalverb auf Position II und der Infinitiv steht am
Satzende. In der Entscheidungsfrage steht das Modalverb auf Position I.

b) Konjugation von Modalverben im Präsens


Die Modalverben (außer „sollen“) wechselnbei der Konjugation in der 1., 2., und 3. Person Singular
den Stammvokal. Im Gegensatz zu Vollverben haben die Modalverben in der 1. und 3. Person
Singular keine Personalendung. In der Konjugation der Modalverben sind die 1. und die 3. Person
Singular gleich.

können dürfen müssen sollen mögen möchten wollen


ich kann■ darf ■ muss ■ soll ■ mag ■ möchte will ■
du kannst darfst musst sollst magst möchtest willst
er/sie/es kann■ darf ■ muss ■ soll ■ mag ■ möchte will ■
wir können dürfen müssen sollen mögen möchten wollen
ihr könnt dürft müsst sollt mögt möchtet wollt
Sie/sie können dürfen müssen sollen mögen möchten wollen

Fragen zum Thema „Modalverbenin der Grundbedeutung“:


 Wie viele Modalverben unterscheidet man im Deutschen?
 Was können die Modalverben ausdrücken?
14
 Was drückt das Modalverb „können“ aus? Konjugieren Sie das Verb. Führen Sie ein Beispiel an.
 Was drückt das Modalverb „dürfen“ aus? Konjugieren Sie das Verb. Führen Sie ein Beispiel an.
 Was drückt das Modalverb „wollen“ aus? Konjugieren Sie das Verb. Führen Sie ein Beispiel an.
 Was drückt das Modalverb „möchten“ aus? Konjugieren Sie das Verb. Führen Sie ein Beispiel an.
 Was drückt das Modalverb „müssen“ aus? Konjugieren Sie das Verb. Führen Sie ein Beispiel an.
 Was drückt das Modalverb „sollen“ aus? Konjugieren Sie das Verb. Führen Sie ein Beispiel an.
 Was drückt das Modalverb „mögen“ aus? Konjugieren Sie das Verb. Führen Sie ein Beispiel an.
 Wo steht das Modalverb im Aussagesatz und in der W-Frage? Wo steht dabei der 2. Teil des
Prädikats?
 Wo steht das Modalverb in der Entscheidungsfrage?

3.4.Reflexive Verben
Wichtige Begriffe zum Thema „Reflexive Verben“
Ergänzung (-en), die дополнение
Objekt (-e), das дополнение
das Akkusativobjekt дополнение в винительном падеже
das Dativobjekt дополнение в дательном падеже
das Präpositionalobjekt предложное дополнение
Personenname (-n), der имя собственное
Pronomen (-mina) местоимение
das Personalpronomen (-mina), das личное местоимение
Reflexivpronomen (-mina), das возвратное местоимение
Verb (-en), das глагол
das reflexive Verb рефлексивный глагол
das echte reflexive Verb истинно рефлексивный глагол
das reflexiv gebrauchte Verb глагол, используемый как рефлексивный
das reziproke Verb возвратный глагол
ändern изменить
ersetzen durch Akk. заменить чем-то
übernehmen взять на себя
verneinen отрицать
verstärken усилить
verwenden применить
weglassen опустить

Reflexive Verben sind Verben, die ein Reflexivpronomen („sich“) als Ergänzung haben. Das
Reflexivpronomen ist mit dem Personalpronomen identisch, außer in der 3. Person Singular und
Plural. In der 3. Person Singular und Plural ändert das Reflexivpronomen „sich“ seine Form
nicht.

Personalpronomen Reflexivpronomen
Dativ Akkusativ
ich mir mich
du dir dich
er/sie/es sich
wir uns uns
ihr euch euch
sie/Sie sich

Reflexivpronomen im Akkusativ
15
Bei den meisten deutschen reflexiven Verben steht das Reflexivpronomen im Akkusativ.

Personalpronomen Reflexivpronomen Beispiel


ich mich Ich kämme mich.
du dich Du kämmst dich.
er/sie/es sich Er kämmt sich
wir uns Wir kämmen uns.
ihr euch Ihr kämmt euch.
sie/Sie sich Sie kämmen sich.

Reflexivpronomen im Dativ
Wenn es im Satz ein weiteres Objekt gibt, verwendet man das Reflexivpronomen im Dativ. Die
Reflexivpronomen im Dativ und im Akkusativ unterscheiden sich nur in der 1. und 2. Person
Singular (mir – mich, dir - dich).

Personalpronomen Reflexivpronomen Beispiel


ich mir Ich putze mir die Zähne.
du dir Du putzt dir die Zähne.
er/sie/es sich Er putzt sich die Zähne.
wir uns Wir putzen uns die Zähne.
ihr euch Ihr putzt euch die Zähne.
sie/Sie sich Sie putzen sich die Zähne.

Dazu gehören folgende Verben: sich ansehen, sich anhören, sich merken, sich notieren, sich
überlegen, sich aneignen, sich einprägen, sich einbilden, sich vorstellen.
z.B.: Ich sehe mir den Film an.
Ich höre mir Musik an.
Ich notiere mir die Vokabeln.
Ich eigne mir neue Vokabeln an.
Ich kann mir das Leben in Deutschland gut vorstellen.
Aber: Ich stelle mich vor.
Ich stelle dich meinem Chef vor.

Bei einigen Verben kann das Reflexivpronomen „sich“ sowohl im Akkusativ als auch im Dativ
stehen. Wichtig ist dabei die Ergänzung im Akkusativ im Satz.
Vgl.:Ich wasche mich. – Ich wasche mirdie Hände.(Akk)
Ich kämme mich. – Ich kämme mirdie Haare. (Akk)
und auch:
- Ich putze mir die Zähne.
- Ich lasse mir den Rock nähen.

Im Deutschen unterscheidet man zwischen echten reflexiven Verben und reflexiv gebrauchten
Verben.
Echte reflexive Verben stehen immer mit einem Reflexivpronomen „sich“. Man kann es im
Satz nicht weglassen und nicht durch ein anderes Pronomen oder ein Substantiv ersetzen.
z.B.: Ich beeile mich.
Warum verspätest du dich?
Reflexiv gebrauchte Verben sind Verben, die man reflexiv und nicht reflexiv verwenden kann.
Bei solchen Verben kann man das Reflexivpronomen durch ein anderes Pronomen oder ein
Substantiv ersetzen. Die Bedeutung des Verbs bleibt dabei gleich. Solche Verben nennt man
„reziproke Verben“.

16
z.B.: Der Mann wäscht sich. Der Mann wäscht den Wagen.
Ich ziehe mich an. Ich ziehe das Kind an.

So übernimmt das Reflexivpronomen im Satz die Rolle aller Arten von Objekten. Man kann
danach auch fragen:
Akkusativobjekt: Ich erinnere mich daran nicht. (wen?)
Dativobjekt: Ich wünsche mir dieses Bilderbuch. (wem?)
Präpositionalobjekt: Er denkt nicht an andere, er denkt nur an sich selbst. (an wen?)

Das Reflexivpronomen kann man verneinen.


z.B.:Er kämmt nicht sich, sondern die Kinder.

Man kann das Reflexivpronomen mit„selbst“ (umgangssprachlich auch selber) verstärken.


z.B.: Sie zieht sich selber an.

Manche Verben ändern bei reflexivem Gebrauch die Bedeutung.


z.B.: sich verlassen auf – verlassen
reflexives Verb – sich verlassen auf = vertrauen: Sie verlässt sich auf ihren Mann.
nicht-reflexives Verb – verlassen = weggehen: Sie verlässt ihren Mann.

Die Position des Reflexivpronomens im Satz


Bei der direkten Wortfolgesteht das Reflexivpronomen „sich“direkt nach dem finiten Verb.
z.B.:Das Mädchen kämmt sich am Morgen vor dem Spiegel.

Bei der invertierten Wortfolge steht das Reflexivpronomen „sich“ vor oder hinter dem Subjekt.
1. Wenn als Subjekt ein Nomen oder ein Personenname auftritt, so steht das Reflexivpronomen
„sich“ gleich vor dem Subjekt.
z.B.:Am Morgen kämmt sich das Mädchen vor dem Spiegel.
Am Morgen kämmt sich Helga vor dem Spiegel.

2. Wenn als Subjekt ein Personalpronomen auftritt, so steht das Reflexivpronomen „sich“nach
dem Subjekt.
z.B.:Am Morgen kämmt es sichvor dem Spiegel.

Fragen zum Thema „Reflexive Verben“:


 Welche Verben bezeichnet man als reflexive Verben?
 Wie konjugiert man reflexive Verben?
 In welchem Kasus steht meistens das Reflexivpronomen „sich“?
 Bei welchen Verben steht das Reflexivpronomen „sich“ im Dativ?
 Bei welchen Verben kann das Reflexivpronomen „sich“ sowohl im Dativ als auch im
Akkusativ stehen? Was ist dabei wichtig?
 Wodurch unterscheiden sich echte reflexive Verben von reflexiv gebrauchten Verben?
 Welche Rollen kann das Reflexivpronomen im Satz übernehmen?
 Wo steht das Reflexivpronomen „sich“ bei der direkten Wortfolge?
 Wo steht das Reflexivpronomen „sich“ bei der invertierten Wortfolge?

3.5. Der Imperativ


Wichtige Begriffe zum Thema „Der Imperativ“
Anweisung (-en), die указание
17
Aufforderungssatz (-sätze), der побудительное предложение
Endposition (-en), die конечная позиция
Form (-en), die форма
die du-Form форма «ты»
die ihr-Form форма «вы»
die Sie-Form форма «Вы»
die wir-Form форма «мы»
die Imperativform форма повелительного наклонения
die Höflichkeitsform вежливая форма
Imperativ, der повелительное наклонение
der formelle Imperativ официальная форма повелительного наклонения
der informelle Imperativ неофициальная форма повелительного наклонения
Imperativsatz (-sätze), der предложение в повелительном наклонении
Stamm (Stämme), der корень
der Präsensstamm корень глагола в настоящем времени
das Verbstamm корень глагола
Suffix (-e), das суффикс
Wortstammendung (-en), die окончание основы слова
aufweisen показывать
entsprechen соответствовать
wegfallen отпадать
obligatorisch обязательно

Bedeutung
Die Imperativsätze nennt man anders Aufforderungssätze. Mit dem Imperativ formuliert
man Bitten, Aufforderungen, Ratschläge, Wünsche, Anweisungen, Befehle oder
Warnungen.

Formen
Im Deutschen unterscheidet man 4 Imperativformen: du, ihr, wirund die Höflichkeitsform Sie.
Für Personen, die man duzt, verwendet man den informellen Imperativ (du-Form, ihr-Form).
Für Personen, die man siezt, verwendet man den formellen Imperativ (Sie-Form).
Wenn der Sprechende einen Wunsch oder eine Aufforderung äußert und dabei auch
mitmacht, verwendet man die wir-Form.

Bildung
Verben du ihr wir Sie
Verben ohne Mach weiter! Macht weiter! Machen wir Machen Sie
Vokalwechsel weiter! weiter!
Wollen wir
weiter machen!
Verben auf –t/-d/- Arbeite Arbeitet Arbeiten wir Arbeiten Sie
m/-n schneller! schneller! schneller! schneller!
Verben auf –chn/-ck Rechne! Rechnet! Rechnen wir! Rechnen Sie!
Verben auf –eln/- Sammle Sammelt Sammeln wir Sammeln Sie
ern Münzen! Münzen! Münzen! Münzen!
unregelmäßige Fahr Fahrt Fahren wir Fahren Sie
Verben mit „a“ im langsamer! langsamer! langsamer! langsamer!
Stamm
unregelmäßige Iss gesund! Esst gesund! Essen wir Essen Sie
Verben mit „e“ im e →i/ie/ieh gesund! gesund!
18
Stamm
Trennbare Verben Lies nach! Lest nach! Lesen wir Lesen Sie nach!
nach!
Sonderformen Sei gesund! Seid gesund! Seien wir Seien Sie gesund!
sein Hab keine Habt keine gesund! Haben Sie keine
haben Angst! Angst! Haben wir Angst!
keine Angst!

Die Imperativformen bildet man vom jeweiligen Präsensstamm des Verbs.

Die du-Form
Für den Imperativ verwendet man nur den Verbstamm ohne Personalpronomen „du” und ohne
Endung „-st“.
z.B.:Komm! Setz dich! Mach mit!
Verben mit der Wortstammendung –d, –t, –n, –m, –chn, –ckbekommen noch das Suffix „-e-“.
z.B.:Beachte die Regel! Rechne schneller! Warte auf mich!
Verben mit den Endungen -eln oder -ernbekommen auch obligatorisch das Suffix „-e-“. Das „e“
im Stamm fällt dafür meistens weg!
z.B.: Lächle nicht! Sammle Fotos!
Unregelmäßige Verben mit „e“ im Stamm wechseln den Stammvokal von „e“ nach „i“, „ie“,
„ieh“undbekommen dabei kein Suffix.
z.B.:Gib mir dieses Buch! Hilf mir bitte!
Unregelmäßige Verben mit „a“, „o“, „au“ im Stamm bekommen aber keinen Umlaut.
z.B.:Schlaf gut! Lade mich bitte ein!

Die ihr-Form
Der Imperativ für ihrist die finite Verbform der 2. Person Plural, aber ohne Pronomen „ihr“.
z.B.:Arbeitet weiter! Lest den Text!

Die wir-Form
Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Form zu bilden:
• Die Imperativform entspricht der 1.Person Plural Präsens. Das Verb steht aber dabei auf
Position I und das Personalpronomen „wir“ auf Position II.
• Auf Position I steht das Modalverb „wollen“, ihm folgt das Pronomen „wir“. Auf Endposition
steht das Verb im Infinitiv.
z.B.:Arbeiten wir weiter!
Wollen wir weiter arbeiten!

Die Höflichkeitsform/Sie-Form
Die Imperativform entspricht der 3. Person Plural Präsens. Das Personalpronomen „Sie“ steht
auf Position II.
In der wir-Form und in der Höflichkeitsform ist das Personalpronomen obligatorisch.

Im Imperativ steht das finite Verb immer auf Position I. Das trennbare Präfix steht im
Imperativsatz amSatzende.

Die Wörter "bitte" und "bitte mal" machen den Imperativ freundlicher und höflicher.

Fragen zum Thema „Der Imperativ“:


 Was drückt der Imperativ aus?
 Wie viele und welche Imperativformen unterscheidet man im Deutschen?

19
 Was bedeutet der informelle Imperativ?
 Was bedeutet der formelle Imperativ?
 Wie bildet man die du-Form?
 Wie bildet man die ihr-Form?
 Wie bildet man die wir-Form?
 Wie bildet man die Höflichkeitsform?
 Wie bildet man den Imperativ von „sein“?
 Wo steht das finite Verb im Imperativsatz?
 Was kann den Imperativ freundlicher und höflicher machen?

3.6.Das Perfekt
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Perfekt“
Anfang (Anfänge), der начало
Ende (-n), das конец
Ereignis (-se), das событие
Gefühl (-e), das чувство
Geschehen, das событие
das vergangene Geschehen прошедшее событие
Hilfsverb (-en), das вспомогательный глагол
Konsonant (-en), der согласный
Mischform (-en), die смешанная форма
Partizip II (-ien), das причастие II
Präfix (-e), das приставка
Prozess (-e), der процесс
Schema (-mata), das схема
Text (-e), der текст
der persönliche Text личный текст
Verb (-en), das глагол
das transitive Verb транзитивный/переходный глагол
das unpersönliche Verb безличный глагол
das Verb der Bewegung глагол движения
das Verb der Zustandsveränderung глагол изменения состояния
Vergangenheit, die прошедшее время
Vollverb (-en), das полнозначный глагол
Zeitform (-en), die временная форма
Zustand (Zustände), der состояние
Zustandsveränderung (-en), die изменение состояния
anzeigen указывать

Der Gebrauch
Perfekt ist eine Zeitform der Vergangenheit. Man benutzt es vor allem in der gesprochenen
Sprache:
- beim Berichten über vergangene Ereignisse,
- beim Beschreiben vergangenen Geschehens in persönlichen Texten bzw. Briefen.

Die Bildung
Das Perfekt besteht aus zwei Teilen, dem Hilfsverb „haben“ oder „sein“und dem Partizip II
des Vollverbs.

20
Hilfsverb
Perfekt mit dem Hilfsverb „haben“ bilden folgende Verben:
1. alle transitiven Verben (die Verben mit dem Akkusativ-Objekt/mit der Akkusativ-Ergänzung)
z.B.: lesen – hat gelesen ( das Buch)
fragen – hat gefragt ( den Studenten)
2. alle reflexiven Verben
z.B.: sich freuen – hat sich gefreut
sich interessieren – hat sich interessiert
3. die unpersönlichen Verben (die Verben, die man mit dem Pronomen „es“ gebraucht)
z.B.: es schneit – es hat geschneit
es regnet – es hat geregnet
4. die Modalverben (wenn sie als Vollverben auftreten)
z.B.: Ich habe das nicht gewollt.
5. viele transitive Verben, die den Zustand, den Prozess, seinen Anfang, sein Ende und auch
Gefühle ausdrücken
z.B.: schlafen – hat geschlafen
arbeiten – hat gearbeitet
beginnen – hat begonnen
lieben – hat geliebt

Perfekt mit dem Hilfsverb „sein“ bilden folgende Verben:


1. die Verben der Bewegung
z.B.: laufen – ist gelaufen
gehen – ist gegangen
2. die Verben der Zustandsveränderung
z.B.: einschlafen – ist eingeschlafen
erwachen – ist erwacht
aufstehen – ist aufgestanden
sterben – ist gestorben
wachsen – ist gewachsen
3. Sonderfälle: sein, werden, bleiben, geschehen, passieren, gelingen, misslingen, begegnen
z.B.: sein – ist gewesen
bleiben – ist geblieben
passieren – ist passiert

Das Hilfsverb wird konjugiert und zeigt die Person an.

ich habe ich bin


du hast du bist
er, sie, es hatgearbeitet er, sie, es istgefahren
wir haben wir sind
ihr habt ihr seid
sie, Sie haben sie, Sie sind

Das Partizip II
Das Partizip II ist unveränderlich und steht auf Endposition.Regelmäßige, unregelmäßige Verben
und Mischformen bilden das Partizip II unterschiedlich.

Regelmäßige Verben bilden das Partizip II nach dem Schema: das Präfix ge- + der Verbstamm
+ das Suffix –(e)t.
21
z.B:lernen – gelernt
spielen – gespielt
arbeiten – gearbeitet

Unregelmäßige Verben bilden das Partizip II nach dem Schema: das Präfix ge- + der
Verbstamm + das Suffix –en.
Oft ändert sich dabei der Stammvokal, manchmal auch der Konsonant.
z.B.:schreiben – geschrieben
schneiden – geschnitten

Die Mischformen bilden das Partizip II nach dem Schema: das Präfix ge-+ der Verbstamm +
das Suffix –(e)t. Dabei ändert sich der Stammvokal.
z.B.: kennen – gekannt
bringen – gebracht

Zu den Mischformen gehören auch die Modalverben, wenn sie als Vollverben gebraucht
werden. In anderen Fällen gebraucht man die Präteritum-Form der Modalverben.

Perfekt Präteritum
können – hat gekonnt können - konnte
dürfen – hat gedurft dürfen – durfte
müssen – hat gemusst müssen – musste
sollen – hat gesollt sollen – sollte
wollen – hat gewollt wollen – wollte
mögen – hat gemocht mögen – mochte

z.B.: Ich habe das nicht gewollt. z.B.: Ich wollte ein Buch lesen.
Ich habe das nicht gekonnt. Er sollte die Hausaufgabe machen.

Oder:
Er hat nicht arbeiten können.
Wir haben schlafen gehen wollen.
Sie hat zur Arbeit fahren müssen.

NB!!!
Ich wusste, dass sie zur Arbeit hat fahren müssen.

Merken Sie sich!


Verben auf „-ieren“ bekommen das Suffix -(e)t und haben kein Präfix „ge-“.
z.B.: studieren – hat studiert
reparieren – hat repariert
Regelmäßige und unregelmäßige untrennbare Verben bilden das Partizip II ohne Präfix ge-.
z.B.:erzählen – erzählt
beginnen – begonnen
Bei trennbaren Verben steht das Präfix ge- zwischen dem Verbstamm und dem Präfix.
z.B.:zumachen – hat zugemacht
vorlesen – hat vorgelesen

Die Verben „haben“, „sein“, „werden“ gebraucht man normalerweise im Präteritum.


haben – hatte sein – war werden – wurde
ich hatte war wurde
22
du hattest warst wurdest
er, sie, es hatte war wurde
wir hatten waren wurden
ihr hattet wart wurdet
sie, Sie hatten waren wurden

Fragen zum Thema „Das Perfekt“:


 Wann gebraucht man das Perfekt?
 Wie bildet man das Perfekt? Was konjugiert man dabei?
 Wann gebraucht man das Hilfsverb „haben“?
 Wann gebraucht man das Hilfsverb „sein“?
 In welche Gruppen teilt man alle Vollverben ein?
 Wie bilden das Partizip II regelmäßige Verben?
 Wie bilden das Partizip II unregelmäßige Verben?
 Wie bilden das Partizip II die Mischformen?
 Welche Verben bilden das Partizip II ohne Präfix „ge“-?
 Wo steht das Präfix „ge-„ bei trennbaren Verben?
 Wie gebraucht man die Modalverben in der Rede?
 Wie gebraucht man normalerweise die Verben „haben“, „sein“, „werden“?

4. Pronomen
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Pronomen“
Funktion (-en), die функция
die stellvertretende Funktion заместительная функция
Pronomen (-mina), das местоимение
das Demonstrativpronomen указательное местоимение
das Indefinitpronomen неопределенное местоимение
das Personalpronomen личное местоимение
das Possessivpronomen притяжательное местоимение
Wortart (-en), die часть речи
die flektierbare Wortart изменяемая часть речи
Verhältnis (-se), das отношение
Wiederholung (-en), die повторение
erfüllen выполнять
gehören zu Dat. относиться к чему-либо
stehen für Akk. выступать за что-либо
verdeutlichen пояснять
vermeiden избегать
unveränderlich неизменный

Pronomen stehen im Satz für ein anderes Wort (Nomen) und erfüllen eine stellvertretende
Funktion.
Dank Pronomen kann man im Text bzw. in der Rede Wiederholungen vermeiden und
verschiedene Verhältnisse zu und zwischen verschiedenen Nomen verdeutlichen.
z.B.:Die Mutter sagt ihremKind, dass es ihr helfen soll.

23
Die deutsche Bezeichnung für Pronomenist „Fürwort“.Pronomen gehören zu den flektierbaren
Wortarten. Es gibt aber bestimmte Pronomen, die unveränderlich bleiben wie „man“, „etwas“,
„nichts“, „selbst“.
Man unterscheidet fünf Gruppen der Pronomen:
 Personalpronomen
 Possessivpronomen
 Demonstrativpronomen
 Indefinitpronomen
 Pronomen „es“ und „man“

Fragen zum Thema „Das Pronomen“:


 Welche Funktion erfüllen Pronomen im Satz?
 Zu welcher Wortart gehören Pronomen?
 Wie viele und welche Gruppen der Pronomen unterscheidet man?

4.1.Das Personalpronomen
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Personalpronomen“
Angesprochene (-n), der человек, к которому обратились
Femininum (-na), das имя существительное женского рода
Kasus (-), der падеж
Maskulinum (-na), das имя существительное мужского рода
Neutrum (-a), das имя существительное среднего рода
Sache (-n), die вещь
Sprecher (-), der говорящий
benutzen использовать
ersetzen заменить
handeln, sich um Akk. речь идет о чем-то
verweisen auf Akk. указывать на что-то
vorkommen иметь место

Personalpronomen ersetzen Nomen im Satz. Sie verweisen auf eine Person oder eine Sache und
erfüllen im Satz die Funktion des Subjekts oder des Objekts.

Man kann Personalpronomen in allen drei Personen gebrauchen.


Die Pronomen ich (in der 1. Person Singular) und wir (in der 1. Person Plural) stehen für den
Sprecher.
Die Pronomen du (in der 2. Person Singular) und ihr (in der 3. Person Plural) stehen für den
Angesprochenen.
Die Pronomen er, sie, es (in der 3. Person Singular) und sie (in der 3. Person Plural) stehen für
eine Person oder eine Sache, um die es sich handelt.

Das Pronomen erverweist auf ein Maskulinum.


Das Pronomen sieverweist auf ein Femininum.
Das Pronomen esverweist auf ein Neutrum.
z.B.:Das Kind mag Schokolade. Es mag Schokolade.
Das Buch ist spannend. Es ist spannend.

Die Höflichkeitsform Sie benutzt man im Singular und im Plural.


z.B.:Herr Schmidt, fahren Sie mit?
Herr Schmidt und Frau Schulze, fahren Sie mit?
24
Man gebraucht Personalpronomen normalerweise in drei Kasus: Nominativ, Dativ und
Akkusativ.

Kasus Singular Plural


1.Person 2. Person 3. Person 1. Person 2. Person 3. Person
Nominativ ich du er es sie wir ihr sie Sie
Genitiv meiner deiner seiner seiner ihrer unser euer ihrer Ihrer
Dativ mir dir ihm ihm ihr uns euch ihnen Ihnen
Akkusativ mich dich ihn es sie uns euch sie Sie

Personalpronomen im Genitiv sind sehr selten, sie werden mit bestimmten Wörtern/Wendungen
verwendet, die Genitiv verlangen.

Die Wortfolge
Im Satz ist die Position der Objekte wichtig. Werden beide Objekte im Satz durch die Nomen
ausgedrückt, so kommt zuerst Dativ- und danach Akkusativobjekt im Satz vor.
z.B.: Wir schenken der Mutter die Blumen.
Wird ein Objekt durch ein Personalpronomen ausgedrückt, so steht es vor dem Nomen.
z.B.: Wir schenken ihr die Blumen.
Wir schenken sie der Mutter.
Werden beide Objekte durch ein Personalpronomen ausgedrückt, so kommt zuerst Akkusativ-
und danach Dativobjekt im Satz vor.
z.B.: Wir schenken sie ihr.

Fragen zum Thema „Das Personalpronomen“:


 Welche Funktion erfüllen die Personalpronomen im Satz?
 Welche Personalpronomen unterscheidet man und wofür stehen sie?
 Worauf verweisen die Personalpronomen „er“, „sie“, „es“?
 Wie dekliniert man die Personalpronomen?
 Wie ist die Wortfolge im Satz mit Dativ- und Akkusativergänzungen?

4.2 Possessivpronomen
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Possessivpronomen“
Artikel (-), der артикль
der bestimmte Artikel определенный артикль
der unbestimmte Artikel неопределенный артикль
Begleiter (-), der сопровождающий
Besitz, der собственность
Deklination (-en), die склонение
Eigentum, das собственность
Geschlecht (-er), das род
Possessivartikel (-), das притяжательное местоимение
Possessivpronomen (-), das притяжательное местоимение
Sinn (-e), der смысл
im engen Sinn в узком смысле
im weiten Sinn в широком смысле
Verbundenheit, die связь
Zahl (-en), die число
Zugehörigkeit (-en), die принадлежность
25
Zusammenhang (Zusammenhänge), der взаимосвязь
beziehen, sich auf Akk. относиться, зависеть от чего-либо
deklinieren склонять
selbständig самостоятельный

Die Possessivpronomen mein, dein, sein, ihr, unser und euer drücken einen Besitz im engen
Sinn (Eigentum) und im weiteren Sinn (Zugehörigkeit, Verbundenheit) aus.
Possessivpronomen als Begleiter stehen wie ein Artikel vor dem Nomen. Man nennt sie deshalb
oft auch Possessivartikel.
Die Possessivpronomen stehen im Zusammenhang mit den Personalpronomen.

Person Personal- Possessivpronomen Personal- Possessivpronomen


pronomen (Sg.) pronomen (Pl.)
1. Person ich mein/meine wir unser/unsere
2. Person du dein/deine ihr euer/eure
3. Person er sein/seine sie ihr/ihre
es sein/seine Sie Ihr/Ihre
sie ihr/ihre

Die Possessivpronomen werden dekliniert. Wie der Artikel bekommt das Possessivpronomen
eine Endung. Die Endungen der Possessivpronomen beziehen sich bei der Deklination immer auf
das Nomen und zwar: a) auf den Kasus, b) auf das Geschlecht, c) auf die Zahl. So entsprechen
die Endungen im Singular dem unbestimmten Artikel, im Plural – dem bestimmten.

Person Kasus maskulin neutral feminin Plural


1. Nominativ mein mein meine meine
Person Genitiv meines meines meiner meiner
Dativ meinem meinem meiner meinen
Akkusativ meinen mein meine meine

z.B.: Das ist meine Tante.


Wohnst du bei deinen Eltern?

Oft gebraucht man die Possessivpronomen selbständig, ohne das Nomen zu nennen. In diesem
Fall bekommen sie die Endung des bestimmten Artikels.

Person Kasus maskulin neutral feminin Plural


1. Nominativ meiner meines meine meine
Person Genitiv meines meines meiner meiner
Dativ meinem meinem meiner meinen
Akkusativ meinen meines meine meine

z.B.: Wessen Buch ist das? – Meins.


Wessen Mann ist da gekommen? – Meiner.

Fragen zum Thema „Das Possessivpronomen“:


 Was drücken die Possessivpronomen aus?
 Welche Rolle spielen die Possessivpronomen im Satz?
 Womit stehen die Possessivpronomen im Zusammenhang?
 Worauf beziehen sich die Endungen des Possessivpronomens bei der Deklination?
 Was ändert sich, wenn man sie ohne Nomen gebraucht?

26
4.3. Demonstrativpronomen
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Demonstrativpronomen“
Adjektivdeklination (-en), die склонение прилагательных
Bezugswort (Bezugswörter), das определяемое слово
Fürwort (Fürwörter), das местоимение
das hinweisende Fürwort указательное местоимение
Relativsatz (Relativsätze), der придаточное предложение
определительное
Satzinhalt (-e), der содержание предложения
Standartsprache (-n), die литературный язык
Umgangssprache (-n), die разговорный язык
Wortteil (-e), der часть слова
angehören принадлежать
hervorheben выделять
vertauschen перепутать
räumlich пространственный
zeitlich временной

Demonstrativpronomen nennt man anders hinweisende Fürwörter. Man verwendet


Demonstrativpronomen, um etwas hervorzuheben. Sie werden sprachlich stärker betont als die
Artikelwörter, darum stehen sie meist auf Position 1.Das Demonstrativpronomen kann in
Funktion eines Artikels oder als Stellvertreter eines Nomens auftreten.
Die wichtigsten Demonstrativpronomen sind:
 der, die, das
 dieser, diese, dieses; jener, jene, jenes
 derjenige, diejenige, dasjenige
 derselbe, dieselbe, dasselbe
 selbst, selber

Die Demonstrativpronomen „der, die, das“ werden benutzt, um Wiederholungen zu vermeiden.


Es kann stellvertretend für eine Person, eine Sache oder einen ganzen Satzinhalt stehen.
Demonstrativpronomen ersetzen ein Nomen und dürfen nicht mit den bestimmten Artikeln
vertauscht werden. Ihre Deklination ist teilweise verschieden:

Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ der das die die
Genitiv dessen dessen deren deren
Dativ dem dem der denen
Akkusativ den das die die

z.B.: Wo hast du denn das Tischchen her? - Das habe ich auf dem Flohmarkt gekauft.
Bist du nicht mehr mit Heiko zusammen? - Dem habe ich den Laufpass gegeben.
Wie findest du die Schuhe? - Die finde ich sehr hübsch, aber viel zu teuer.
Frau Hansen will sich scheiden lassen. - Das habe ich auch schon gehört.

Mit „dieser/dieses/diese“ und „jener/jenes/jene“ wählen wir etwas Bestimmtes aus einer
Gruppe aus.
"Dies-" wird benutzt, wenn eine Person oder Sache vom Sprecher aus gesehen räumlich oder
zeitlich näher ist.

27
"Jene-" wird benutzt, wenn eine Person oder Sache vom Sprecher aus gesehen räumlich oder
zeitlich weiter entfernt ist.

Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ dieser/jener dies(es)/jenes diese/jene diese/jene
Genitiv dieses/jenes dieses/jenes dieser/jener dieser/jener
Dativ diesem/jenem diesem/jenem dieser/jener diesen/jenen
Akkusativ diesen/jenen dies(es)/jenes diese/jene diese/jene

z.B.: Kennst du diesen Mann auf dem Foto? - Diesen kenne ich nicht, aber jenen.
Wie findest du die roten Schuhe? - Diese finde ich nicht schön, aber jene sind hübsch.
Magst du noch ein Glas Wein? - Ja gern, aber nicht mehr von diesem.

Die Kurzform „dies“ wird vor allem dann benutzt, wenn „sie für einen ganzen Satzinhalt steht.
z.B.:Man sollte die Studiengebühren wieder abschaffen. - Dies finde ich allerdings auch.
Warum hast du zu Ulli gesagt, dass ich dumm bin? - Dies habe ich nicht gesagt.

Die Demonstrativpronomen „derjenige, dasjenige, diejenige“ bestehen aus zwei Wortteilen.


Der erste Wortteil entspricht dem bestimmten Artikel und wird wie dieser dekliniert. Der zweite
Wortteil entspricht der Endung der Adjektivdeklination des bestimmten Artikels.
Diese Demonstrativpronomen werden benutzt, wenn in einem anschließenden Relativsatz
weitere Informationen folgen.

 Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ derjenige dasjenige diejenige diejenigen
Genitiv desjenigen desjenigen derjenigen derjenigen
Dativ demjenigen demjenigen derjenigen denjenigen
Akkusativ denjenigen dasjenige diejenige diejenige

z.B.:Wenn ich denjenigen erwische, der mein Geld genommen hat, bekommt etwas zu hören.
Diejenigen, die schon gestern anwesend waren, können jetzt mit den Übungen beginnen.
Wir gratulieren denjenigen, die die Prüfung mit "sehr gut" bestanden haben.

 Auch die Demonstrativpronomen „derselbe, dasselbe, dieselbe“ bestehen aus zwei Wortteilen.
Der erste Wortteil entspricht dem bestimmten Artikel und wird wie dieser dekliniert. Der zweite
Wortteil entspricht der Endung der Adjektivdeklination des bestimmten Artikels.
Die Demonstrativpronomen „derselbe, dasselbe, dieselbe“ bezeichnen die Person oder die
Sache, die mit einer vorher genannten Person oder Sache übereinstimmt.

 Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ derselbe dasselbe dieselbe dieselben
Genitiv desselben desselben derselben derselben
Dativ demselben demselben derselben denselben
Akkusativ denselben dasselbe dieselbe dieselben

z.B.:Warum fragst du mich jeden Tag dasselbe?


Der Mann mit Hut war schon wieder hier. Es war derselbe, der schon gestern nach Ihnen gefragt
hat.

 „Selbst“ und „selber“ haben die gleiche Bedeutung, aber „selbst“ gehört mehr der
Standartsprache und „selber“ mehr der Umgangssprache an. Beide sind unveränderlich. Sie

28
beziehen sich auf ein Nomen, ein Personalpronomen oder ein Reflexivpronomen und stehen
hinter dem Bezugswort.

z.B.:In einem Selbsterfahrungskurs kann man sehr viel über sich selbst lernen.
Mein Mann hat selbst das Radio repariert.
Dass du dir weh getan hast, bist du selber schuld.

Fragen zum Thema „Die Demonstrativpronomen“:


 Wie nennt man anders die Demonstrativpronomen?
 Wann verwendet man die Demonstrativpronomen?
 Was ist für die Demonstrativpronomen kennzeichnend?
 Welche Gruppen der Demonstrativpronomen unterscheidet man?
 In welchem Fall verwendet man die Demonstrativpronomen „der, die, das“? Wie
dekliniert man sie?
 Wodurch unterscheiden sich die Demonstrativpronomen „dies-“ und „jene-“? Wie
dekliniert man sie?
 Was ist für die Demonstrativpronomen „derjenige, dasjenige, diejenige“ und „derselbe,
dasselbe, dieselbe“ kennzeichnend? Wie dekliniert man sie?
 Was ist für die Demonstrativpronomen „selbst“ und „selber“ typisch?

4.4. Indefinitpronomen

Indefinitpronomen

Wichtige Begriffe zum Thema „Die Indefinitpronomen“

Bedeutung (-en), die значение


die verallgemeinernde Bedeutung обобщающее значение
Deklinationsform (-en), die форма склонения
Fürwort (Fürwörter), das местоимение
das unbestimmte Fürwort неопределенное местоимение
Gebrauch, der применение
Gesamtmenge, die общее количество
Negativform (-en), die отрицательная форма
Person (-en), die лицо
die unbestimmte Person неопределенное лицо
Sachverhalt (-e), der положениедел
Stellvertreter (-), der заместитель
Unbestimmtheit, die неопределенность
angeben указывать
existieren существовать
verallgemeinern обобщать
geschlechtslos бесполый

Indefinitpronomen nennt man anders unbestimmte Fürwörter. Sie treten im Satzin Funktion
eines Artikels oder als Stellvertreter für ein Nomen auf.

Indefinitpronomen verwendet man, wenn man etwas verallgemeinert. Sie stehen für eine
unbestimmte Menge einer Person oder einer Sache stehen. Die Person oder Sache ist entweder
unbekannt oder ihre Menge ist nicht näher bestimmt. Man unterscheidet folgende Gruppen der
Indefinitpronomen:
29
 Indefinitpronomen nur für Personen„man“, „jemand“, „niemand“;
 Indefinitpronomen nur für Sachen „etwas“, „nichts“, „alles“, „welch-“;
 Indefinitpronomen für Personen und Sachen „all-“, „einige“, „jeder“, „ein“, „kein“,
„manche“, „mehrere“.

Die Indefinitpronomen „man“, „jemand“ und „niemand“gebraucht mannur für Personen. Dabei
stehen diese Indefinitpronomen nur für Singular undhaben folgende Deklinationsformen:

Nominativ man jemand niemand


Dativ einem (irgend)jemand(em) niemand(em)
Akkusativ einen (irgend)jemand(en) niemand(en)

Das unpersönliche Pronomen „man“ kann für eine oder mehrere unbestimmte Personen stehen.
Die Form „man“ gibt es nur im Nominativ. Im Akkusativ und Dativ ändert sich die Form.
z.B.: Darf man hier rauchen?
Als Fußballspieler muss man täglich trainieren.

„Jemand“ bezieht sich auf eine unbestimmte Person und ist geschlechtslos. „Jemand“in der
Kombination mit „(irgend)“ verstärkt man die Unbestimmtheit.
Das Pronomen „niemand“ verneint „jemand“.
Die Deklinationsendungen (-en) und (-em) werden umgangssprachlich auch weggelassen.
z.B.:„Ist hier jemand?“, fragte er vorsichtig. „Niemand“, war die Antwort, die er hörte.
Irgendjemand muss diese Arbeit tun, aber niemand findet sich dazu bereit.
Wenn man jemanden braucht, ist niemand da.

Die Indefinitpronomen etwas, nichts, alles und welch-gebraucht man nur für Sachen.

Das Indefinitpronomen „etwas“ steht für eine unbestimmte Sache oder einen unbestimmten
Sachverhalt. „Irgendetwas“ verstärkt die Unbestimmtheit. In der Umgangssprache wird „etwas“
oft auch auf „was“ verkürzt.
z.B.:Pssst, sei ruhig. Da ist irgendetwas.
Wenn jemand etwas sehr gut kann, sagt man oft: "Der kann das aus dem Effeff".
Der Professor hat wohl in seiner Aufgabenstellung wasdurcheinander gebracht.

Das Pronomen "nichts" verneint „etwas“.


z.B.: Hast du etwas gehört? – Nein, gar nichts.

Das Indefinitpronomen „alles“ hat eine verallgemeinernde Bedeutung.


z.B.:Manche Leute wollen alles oder nichts.
Ich soll immer alles alleine machen.
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei Enden.

Das Indefinitpronomen „welch-“benutzt man nur in der Umgangssprache. „Welch-“ hat die
Bedeutung von „etwas“, „ein wenig“, „ein bisschen“ und „einige(s)“ und steht für Singular. Der
Gebrauch im Plural ist auch für Personen möglich.

Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ welcher welches welche welche
Dativ welchem welchem welcher welchen
Akkusativ welchen welches welche welche

z.B.: Die Trauben sind aber sehr lecker. Hast du noch welche?
30
Im Kühlschrank ist kein Käse mehr. Haben wir noch welchen?

 Folgende Pronomen gebraucht man sowohl für Personen als auch für Sachen.

Das Indefinitpronomen „all-“ gibt eine Gesamtmenge an. Es wird auf folgende Weise dekliniert:

Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ aller alles alle alle
Genitiv allen allen aller aller
Dativ allem allem aller allen
Akkusativ allen alles alle alle

z.B.: Alle wollen den neuen Film von Harald Plotter sehen.
Unser Chef ist mit allem unzufrieden.
Unsere Gäste haben alles aufgegessen.

Das Indefinitpronomen „einige“ gibt eine unbestimmte Menge an. Es wird wie folgt dekliniert:

Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ einiger einiges einige einige
Genitiv einigen einigen einiger einiger
Dativ einigem einigem einiger einigen
Akkusativ einigen einiges einige einige

z.B.: Wir haben schon einiges von den Praktiken dieser Firma gehört.
Einige von euch haben den Ernst der Lage noch nicht verstanden.
Bis morgen muss ich mit einigen ein ernstes Wort sprechen.

Mit dem Indefinitpronomen „jede-“ spricht man alle Elemente einer Gruppe an, in der keine
Ausnahmen gibt. Jeder wechselt im Plural zu „alle“. Es wird wie folgt dekliniert:

Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ jeder jedes jede jede
Genitiv jedes jedes jeder jeder
Dativ jedem jedem jeder jeden
Akkusativ jeden jedes jede jede

z.B.: Das weiß doch jeder.


Jeder von euch entschuldigt sich auf der Stelle.

Das Indefinitpronomen „ein-“ vertritt eine bereits bekannte unbestimmte Person oder Sache. Die
Negativform von „ein-“ ist „kein-“. Das Pronomen „ein-" ändert im Plural seine Form auf
„welch-“, „kein“ behält im Plural seine Form. „Ein-“ und „kein-“werden wie folgt dekliniert:

Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ einer/keiner eins/keins eine/keine welche/keine
Genitiv eines/keines eines/keines einer/keiner welcher/keiner
Dativ einem/keinem einem/keinem einer/keiner welchen/keinen
Akkusativ einen/keinen eins/keins eine/keine welche/keine

z.B.: Mein Freund hat ein schönes Auto. Hat dein Freund auch eins?
Keiner weiß Bescheid, ob es richtig ist oder nicht.
31
Das Indefinitpronomen „manch-“ hat die Bedeutung wie "einige".

Kasus maskulin neutral feminin Plural


Nominativ mancher manches manche manche
Genitiv manches manches mancher mancher
Dativ manchem manchem mancher manchen
Akkusativ manchen manches manche manche

z.B.: Heute habe ich im Unterricht manches nicht verstanden.


Manche glauben, perfekt zu sein. Aber jeder macht Fehler.

Das Indefinitpronomen „mehrere-“ hat die Bedeutung wie „manch“ und „einige“ und existiert
nur im Plural.

Kasus Plural
Nominativ mehrere
Genitiv mehrerer
Dativ mehreren
Akkusativ mehrere

z.B.: Das Fußballspiel war wirklich sehr schlecht. Mehrerer verließen frühzeitig das Stadion.

Fragen zum Thema „Die Indefinitpronomen“:


 Wie nennt man anders Indefinitpronomen?
 Welche Funktionen haben Indefinitpronomen im Satz?
 Welche Gruppen der Indefinitpronomen unterscheidet man?
 Welche Indefinitpronomen stehen nur für Personen? Was ist für sie kennzeichnend?
 Welche Indefinitpronomen stehen nur für Sachen? Was ist für sie kennzeichnend?
 Welche Indefinitpronomen stehen sowohl für Personen als auch für Sachen? Was ist für
sie kennzeichnend?

4.5. Indefinitpronomen „man“ und „es“


Wichtige Begriffe zum Thema „Die Indefinitpronomen „man“ und „es“
Pronomen (-ina), das местоимение
das unbestimmt-persönliche Pronomen неопределенно-личное местоимение
das unpersönliche Pronomen безличное местоимение
fungieren функционировать
formal формальный

Das Indefinitpronomen „man“nennt man anders das unbestimmt-persönliche Pronomen. Es


bezeichnet eine oder mehrere unbestimmte Personen. So kann man seine Bedeutung mit
"irgendjemand", "irgendwelche Leute / die Leute" umschreiben. Das Pronomen „man“ wird nur
als Pronomen, d.h. als Stellvertreter eines Nomens, benutzt.
z.B.:Man schlug die Tür zu. – irgendjemand
Man denkt heute anders darüber. - die Leute

Das Pronomen „man“ kann sich auch auf die erste oder zweite Person Singular oder Plural
beziehen.
z.B.:Darfman hier rauchen? - Darfich/ dürfen wirhier rauchen?
Man sieht, das hat alles nichts genützt. - Du siehst / ihr seht, das hat alles nichts genützt.

32
Wenn das Subjekt eines Satzes „man“ ist und die folgenden Sätze sich weiter auf die gleiche
bzw. gleichen Personen beziehen, dann muss wieder „man“ als Subjekt vorkommen und nicht
das Personalpronomen „er“.
z.B.:Man muss sich gut vorbereiten. Nur dann hat man gute Chancen.

Das Indefinitpronomen „man“ fungiert im Satz nur als Subjekt. Es existiert im Nominativ
Singular. Das Verb steht in der dritten Person Singular.
Für den Akkusativ und Dativ werden die entsprechenden Formen des Indefinitpronomens
„einer“benutzt.

Singular
Nominati man
v
Genitiv ---
Dativ einem
Akkusati einen
v

Das Possessivpronomen, das sich auf „man“ bezieht, ist „sein“.


z.B.:Man hat keine Zeit für seine Kinder.

Das Indefinitpronomen „es“ nennt man anders das unpersönliche Pronomen. Es wird im Satz
in folgenden Funktionen verwendet:
 als formales Subjekt (Das Pronomen „es“ steht als Subjekt am Anfang und auch in der
Mitte des Satzes.)
o in Verbindung mit den Verben „sein“ und „werden“, wenn es ums Wetter, die
Zeit, den emotionaleт Zustand geht.
z.B.: Es ist schon halb neun.
Wenn es Winter wird, wird es richtig kalt.
Es ist hier sehr gemütlich.
o in Verbindung mit Verben, die Naturerscheinungen (regnen, scheinen usw.)
bezeichnen
z.B.: Regnet es?
Es hat eben geschneit.
o in Verbindung mit einigen anderen Verben
z.B.: Es klingelt an die Tür.
Es tut mir leid.
Wo gibt es hier ein gutes Restaurant?
Wie geht es dir?
Im Text geht es/ handelt es sich um den Уrsten Weltkrieg.
 als formales Objekt (Als formales Objekt kann „es“ nicht am Satzanfang stehen.)
z.B.: Ich habe es eilig.
Mach`s (=es) gut!
Er hat es nicht leicht gehabt.
Ich habe es gut mit dir.
 als Platzhalter (In den folgenden Sätzen  kann„es“nur am Satzanfang stehen. Wenn dieser
Platz schon besetzt ist, darf „es“nicht verwendet werden.)
o Es verweist auf einen nachgestellten Infinitiv- oder dass-Satz.
z.B.: Es ist wichtig, die Hausaufgaben zu machen.
Aber! Die Hausaufgaben zu machen ist wichtig.

33
o Der Satz enthält ein Subjekt, das aber nicht am Anfang steht. Das Verb richtet
sich dabei nach dem Subjekt.
z.B.: Es kommen heute viele Studenten zur Vorlesung.
Es wird in dieser Straße ein neues Haus gebaut.
Aber! Viele Studenten kommen heute zur Vorlesung.
In dieser Straße wird ein neues Haus gebaut.
o Zu Beginn eines Passivsatzes.
z.B.: Es wird hier gefeiert.
Aber! Heute wird gefeiert.

Fragen zum Thema „Die Indefinitpronomen „man“ und „es“:


 Wie nennt man anders das Indefinitpronomen „man“?
 Wozu dient das Pronomen „man“?
 Als was fungiert das Pronomen „man“ im Satz?
 In welcher Form steht das mit dem Pronomen „man“ im Satz verwendete Verb?
 Wie nennt man anders das Indefinitpronomen „es“?
 In welchen Funktionen wird das Indefinitpronomen „es“ im Satz verwendet? Worauf soll
man dabei achten?

4.6. Pronominaladverbien
Wichtige Begriffe zum Thema „Pronominaladverbien“
Fugungselement (-e), das соединительный элемент
Präpositionalpronomen (-ina), das местоименное наречие
Pronominaladverb (-ien), das местоименное наречие
Repräsentant (-en), der представитель
Satzgefüge (-), das сложноподчиненное предложение
in Bezug auf Akk. в отношении чего-либо

Pronominaladverbien nennt man anders Präpositionalpronomen und sie nehmen die Stellung
zwischen einem Adverb und einer Präposition ein.
Man verwendet Pronominaladverbien in verschiedenen Satztypen:
 in einem Fragesatz,
 in einem Aussagesatz,
 in einem Satzgefüge.

In einem Fragesatz verwendet man Pronominaladverbien als Fragewörter.


Sie werden vom Adverb „wo“ in der Verbindung mit einer entsprechenden Präposition gebildet.
z.B.: wo + mit – womit: Womit fahren Sie zur Arbeit?
wo + für – wofür: Wofür bedankt er sich bei Frau Scholl?

Beginnt die Präposition mit einem Vokal, so steht das Fugungselement „r“ dazwischen.
z.B.: wo + r + an – woran: Woran denkst du jetzt?
wo + r + über – worüber: Worüber ärgert er sich?

In einem Aussatz gebraucht man Adverbialpronomen, um Wiederholungen zu vermeiden, und


sie weisen meistens auf eine bestimmte Situation oder einen Begriff hin. Sie werden vom Adverb
„da“ und einer entsprechenden Präposition gebildet.
z.B.: da +von – davon: Sein größter Wunsch war am Meer zu leben. Davon träumte Mark von
Kindheit an.

Beginnt die Präposition mit einem Vokal, so steht das Fugungselement dazwischen.

34
z.B.: Am Fenster steht ein Tisch. Darauf steht eine Schreibtischlampe.

In einem Satzgefüge tritt das Adverbialpronomen als Repräsentant von Nebensätzen auf. Das
sind:
 dass-Sätze
z.B.: Ich kann mich genau daran erinnern, dass du einkaufen wolltest.
 Infinitivsätze
z.B.: Er kann sich daran nicht gewöhnen, so früh aufzustehen.
 indirekte Fragesätze
z.B.: Wir sprechen gerade darüber, was wir morgen kochen.
Das hängt davon ab, ob Helga zu Besuch kommt oder nicht.

Merken Sie sich!


Adverbialpronomen verwendet man nur in Bezug auf eine Sache oder einen Sachverhalt. Geht es
um eine Person, ein Lebewesen oder eine Institution, verwendet man:
 in Fragesätzen: eine Präposition und das Fragewort „wem?“ bei Dativ oder „wen?“ bei
Akkusativ
z.B.: Auf wen wartest du?
 in Aussagesätzen: eine Präposition und ein Personalpronomen in der entsprechenden
Form.
z.B.: Ich warte auf ihn.

Fragen zum Thema „Die Pronominaladverbien“:


 Wie nennt man anders Pronominaladverbien?
 Wann gebraucht man Pronominaladverbien?
 Wie bildet man Pronominaladverbien in Fragesätzen?
 Wie bildet man Pronominaladverbien in Aussagesätzen und worauf weisen sie hin?
 Worauf weisen Pronominaladverbien in Nebensätzen hin?
 In welcher Situation verwendet man Pronominaladverbiennie?

5. Nomen
Wichtige Begriffe zum Thema „Nomen“
Adverbialbestimmung (-en), die обстоятельство
Attribut (-e), das определение
Begriff (-e), der понятие
Ding (-e), das предмет
Dingwort (Dingwörter), das имя существительное
Fall (Fälle), der
Hauptwort (Hauptwörter), das имя существительное
Lebewesen (-), das живое существо
Nomen (-mina), das
Pflanze (-n), die растение
Substantiv (-e), das имя существительное

Nomen bezeichnen Dinge, Lebewesen, Pflanzen, Begriffe und Ähnliches.


Man schreibt Nomen immer groß. Man bezeichnet Nomen auch als Substantive, Haupt- oder
Dingwörter.
In Sätzen können Nomen Subjekte, Objekte, Adverbialbestimmungen oder Attribute sein.
z.B.:Die Mutter kocht. (Subjekt)
Die Mutter kocht Suppe. (Objekt)
35
Die Mutter kocht Suppe am Abend. (Adverbialbestimmung)
Die Mutter kocht Suppe mit Pilzen. (Attribut)

Nomen sind in der Regel eine flektierbare Wortart, d.h. Nomen sind veränderlich. Ein Nomen ist
gekennzeichnet:
 durch sein grammatisches Geschlecht bzw. Genus.
z.B.: der Stuhl – ein Maskulinum
 durch seinen Kasus bzw. Fall
z.B.: der Stuhl - Nominativ
den Stuhl - Akkusativ
 durch seinen Numerus bzw. Einzahl oder Mehrzahl
z.B.: Stuhl/Stühle

Fragen zum Thema „Nomen“:


 Was bezeichnen Nomen?
 Als welche Satzglieder können Nomen im Satz auftreten?
 Wodurch sind Nomen gekennzeichnet?

5.1. Verwendung des Artikels


Wichtige Begriffe zum Thema „Verwendung des Artikels“
Artikelwort (Artikelwörter), das сопроводительное слово
Ausnahme (-n), die исключение
Gattungsname (-n), der нарицательное имя существительное
Nomenbegleiter (-), der слово, сопровождающее существительное
Nullartikel (-), der нулевой артикль
Verwendung (en), die применение
begleiten сопровождать
verwenden применять
entsprechend соответствующий

Ein Nomen steht selten allein (Ausnahme: Nullartikel). Fast immer wird das Nomen durch
Artikelwörter (Nomenbegleiter) begleitet. Das Artikelwort steht vor dem Nomen. Die
Nomenbegleiter haben immer dasselbe Genus, denselben Kasusund denselben Numerus wie
das entsprechende Nomen.
Folgende Artikelwörter können ein Nomen begleiten:
 unbestimmter Artikel,
 bestimmter Artikel,
 Nullartikel,
 Possessivartikel „mein“, „dein“, „sein“, „ihr“, „euer“, „unser“, „Ihr“ und ihre Formen,
 Demonstrativartikel „dieser“, „jener“, „derjenige“, „derselbe“ und ihreFormen,
 Indefinitartikel „alle“, „einige“, „manche“,
 Interrogativartikel „was für ein-“, „welch-„.

5.1.1. Verwendung des unbestimmten Artikels bei Gattungsnamen


Den unbestimmten Artikel verwendet man in folgenden Fällen:
1. Eine Sache oder Person ist unbekannt oder nicht bestimmt oder hat keinen Namen. Man
gebraucht das Nomen im Text also zum ersten Mal. Wird die Sache oder die Person wiederholt,
gebraucht man den bestimmten Artikel gebraucht.
z.B.: Auf der Straße steht eine Frau. Neben der Frau steht ein Kinderwagen. In dem
Kinderwagen liegt ein Baby. Das Baby spielt mit einer Puppe. Die Puppe ist schön.

36
1. Information = unbestimmter Artikel
2. Information = bestimmter Artikel

2.Die Person/der Gegenstand ist nicht identifiziert.


z.B.: Ich will ein Handy kaufen. (irgendwelches)
3. Das Nomen steht nach den Verben „haben“, „brauchen“, „es gibt“.
z.B.: Ich brauche ein Handy.
4. Das Nomen steht nach den Verben „bekommen“, „sich wünschen“.
z.B.: Ich wünsche mir ein Geschenk.
Er hat eine Vier bekommen.
5.Das Nomen tritt im Satz als Teil des Prädikats auf.
z.B.: Omsk ist eine Stadt. Dieses Haus ist ein Neubau.
6. Das Nomen tritt als Teil des Prädikats auf und bezeichnet den Beruf, die Nationalität, den
Titel. Vor dem Nomen steht dabei ein Adjektiv.
Vgl.: Sie ist Studentin. – Sie ist eine fleißige Studentin.
7.Das Nomen tritt im Satz als Vergleich mit „wie“ oder „für“ auf.
z.B.: Im Haus ist es dunkel wie in einem Keller.
Für einen Ausländer spricht er gut Deutsch.
8.Mit dem Namen der Künstler bezeichnet man ihre Werke, wenn diese nicht eindeutig
identifiziert werden.
z.B.: Dieses Bild ist ein Rembrandt.
9.In festen Redewendungen
z.B.:Aus einer Mücke einen Elefanten machen

5.1.2. Verwendung des bestimmten Artikels


Den bestimmten Artikel verwendet man in folgenden Fällen:
1. Eine Sache oder eine Person wurde vorher genannt. Man nennt das Nomen im Text also nicht
zum ersten Mal.
z.B.: Dort steht ein Mann. Der Mann hat einen Hut. Der Hut ist schwarz
2. Eine Sache oder eine Person ist bekannt oder eindeutig durch die Situation bestimmt.
z.B.: Das Baby schreit.
Die Mutter nimmt es in den Arm.
Dann geht die Mutter mit dem Baby auf dem Arm in die Küche.
3.Das Nomen wird näher identifiziert:
 durch Gestik
z.B.:Siehst du den Vogel dort?
 durch einen Nebensatz
z.B.: Der Vogel, der dort sitzt, ist bestimmt ein Spatz.
 durch indirekte Bestimmung
z.B.:Wir haben ein Haus gesehen. Das Dach war rot.
 durch das Genitivattribut
z.B.:Die Tochter meiner Schwester geht jetzt in den Kindergarten.
 durchdieVorinformation
z.B.:Hat Johann die Prüfung bestanden?
 durch den Superlativ eines Adjektivs
z.B.:Frank ist der schnellste Schwimmer.
Wo steht das höchste Gebäude der Welt?
 durch Ordinalzahlen
z.B.:Heute ist der zehnte August.
37
Morgen haben wir den vierundzwanzigsten April.
Hartmut trinkt schon das achte Glas Bier.

4. Etwas ist einmalig, einzigartig (Flüsse, Gebirge, Länder mit Artikel, Namen, Seen, Planeten,
Sehenswürdigkeiten usw.).
 die Donau, die Elbe, der Main, die Mosel, der Neckar, der Rhein, die Weser, ...
 die Alpen, der Bayrische Wald, die Eifel, der Harz, der Schwarzwald, ...
 der Bodensee, der Chiemsee, die Müritz, der Starnberger See, ...
 die Dominikanische Republik, der Irak, der Iran, die Niederlande, die Türkei, …
 die Erde, der Jupiter, der Mars, der Merkur, der Mond, der Saturn, die Venus,…

5.Die Person oder Sache repräsentiertim Singular die ganze Gattung (Generalisierung).
z.B.:Die Straßenbahn ist ein Verkehrsmittel.
6.Man bezeichnet mit dem Nomen den Ablauf des menschlichen Lebens.
z.B.:die Kindheit
7.Das Nomen bezeichnet dieNamen der Monate, Jahreszeiten, Tageszeiten, Mahlzeiten.
z.B.:Ich habe Geburtstag im Januar.
Am Abend mag er lesen.
Der Sommer ist eine schöne Jahreszeit.
8. bei Kollektiva
z.B.:die Bevölkerung, die Kirche
9. bei Schauspielrollen und Kunstwerken
z.B.:Er spielt den Romeo.
Ich habe die Mona Lisa gesehen.
10.zur Verdeutlichung
z.B.:Ich ziehe den Apfelsaft dem Orangensaft vor.
11.Mengen- und Zeitangaben pro Einheit
Wenn Maß-, Mengen- und Zeitangaben pro Einheit angegeben werden, kann anstelle von pro
auch der bestimmte Artikel stehen.
z.B.: Die Äpfel kosten 1.40 Euro das Kilo. = Die Äpfel kosten 1.40 Euro pro Kilo.
Ich zahle die Miete einmal den Monat. = Ich zahle die Miete einmal pro Monat.
12. in festen Wortverbindungen
z.B.:zum Ausdruck bringen
zur Verfügung stehen
den Kopf verlieren

5.1.3. Verwendung des Nullartikels


Den Nullartikel verwendet man:
1. vor dem Plural des unbestimmten Artikels
z.B.:Dort steht ein Auto. Dort stehen Autos.
Hast du einen Stift für mich? Hast du Stifte für mich?
Eine junge Frau ist meist sehr attraktiv. Junge Frauen sind meist attraktiv.
2. vor Nationalitäten ohne nähere Bestimmung
z.B.:An unserer Universität studieren Türken, Russen, Amerikaner und Franzosen.
Mein Nachbar kommt aus Rom. Er ist Italiener.
3. vor Berufen ohne nähere Bestimmung
 nach den Verben „sein“ und „werden“
z.B.: Thomas will Arzt werden.
Frau Schrötter ist Justizministerin.
Aber! Er ist ein guter Programmierer.
Er ist ein Schauspieler. (онведетсебякакактер)
38
 nach dem Verb „lernen“
z.B.: Sie hat Bürokauffrau gelernt.
 nach „als“
z.B.: Der Student arbeitet schon seit Jahren als Taxifahrer.
4. vor Anreden und Titeln ohne nähere Bestimmung
z.B.:Guten Tag, Frau Klabautermann.
Auf Wiedersehen, Herr Professor Doktor Lauterbach.
Professor Wahnwitz bekommt eine Auszeichnung als Ehrendoktor.
5. vor Jahres- und Tageszeiten im zusammengesetzten Prädikat
z.B.:Jetzt ist Sommer. Heute ist Montag.
6. vor Schul- bzw. Studienfächern
z.B.: Mathe ist ein schweres Fach.
Ich habe morgen Deutsch.
7. vor Abstrakta
 die allgemeine Eigenschaften und Gefühle ohne nähere Bestimmung bezeichnen (Die
Abstrakta stehen im Akkusativ oder direkt nach einer Präposition.)
z.B.:Wer Kinder haben will, der sollte viel Geld, Zeit und Geduld mitbringen.
Ohne Hilfe konnte der Schüler die Aufgabe nicht lösen.
Udo ist echt super. Er hat Mut, Kraft, Intelligenz und Durchsetzungsvermögen.
 vor weiteren oft benutzten Abstrakta
z.B.:Angst, Ausdauer, Dummheit, Durst, Ehrgeiz, Fleiß, Freude, Geduld, Glück, Hass, Hitze,
Hunger, Intelligenz, Kälte, Kraft, Liebe, Musik, Mut, Neid, Pech, Ruhe, Seele,
Treue, Verstand, Vertrauen, Würde, ...
8. vor Eigennamen ohne nähere Bestimmung
z.B.:Susi küsst Volker. Sandra liebt Berthold.
Frank ist Adrians Bruder. /// Frank ist der Bruder von Adrian.
Isolde studiert in Aachen.
Aber! Die kleine Katrin wartet auf ihre Eltern am Eingang.
9. vor Nomen nach Maß-, Gewichts- und Mengenangaben
z.B.:Ich hätte gern eine Tasse Kaffee für meine Frau und für mich ein Glas Bier.
Die Kühe des Bauern produzieren täglich mehr als 10.000 LiterMilch.
10. vor nicht zählbaren Stoffen oder Materialien ohne nähere Bestimmung(etwas nicht zählen
können)
z.B.:Die Uhr des Professors ist aus reinem Gold.
Auf der Party gibt es Bier, Limo, Cola, Säfte, Mineralwasser und Wein.
Bringst du noch Kartoffeln mit?
Dazu gehören: Alkohol, Benzin, Beton, Bier, Blei, Brot, Butter, Eisen, Erdöl, Fleisch, Geld,
Glas, Gold, Holz, Kaffee, Kohle, Leder, Luft, Milch, Öl, Salz, Sand, Seide, Silber, Stahl, Tee,
Wasser, Wein, Wolle, Zucker,...
11. vor Namen von mehreren Ländern und Kontinenten
z.B.: Amerika ist ein großer Kontinent.
Ich war schon in Berlin, Paris, New York, London, Moskau und in Genf.
Pedro kommt aus Spanien und Luis aus Mexiko.
Ausnahmen: Einige Länder haben einen festen Artikel: die Arktis, die Antarktis, die BRD, die
DDR,die Dominikanische Republik, die Mongolei, die Schweiz, die Slowakei, die Türkei, die
Ukraine, die Tschechei; der Jemen, der Irak, der Iran, der Libanon, der Sudan;der Nahe Osten,
der Ferne Osten, der Hohe Norden;die Niederlande (Plural), die USA (Plural), die Philippinen
(Plural)
12. in festen Verbindungen:„Präposition + Nomen“
z.B.:zu Bett gehen, zu Fuß, nach Hause, zu Hause, bei Tisch, gegen Abend
13. in erstarrten (adverbialen) Ausdrücken
 im Akkusativ:nächsten Montag, letzten Monat, voriges Jahr, vergangene Woche
39
 im Genitiv: eines Tages, schnellen Schrittes, schweren Herzens, guter Laune, gleichen
Alters, männlichen Geschlechts
14. in Sprichwörtern
z.B.:Ohne Fleiß kein Preis.
Liebe macht blind.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Kleider machen Leute.
Lügen haben kurze Beine.

Fragen zum Thema „Verwendung des Artikels“:


 Was kann ein Nomen im Satz begleiten?
 Wo steht das Artikelwort und worauf weist es hin?
 Wann verwendet man den unbestimmten Artikel?
 Wann verwendet man den bestimmten Artikel?
 Wann verwendet man den Nullartikel?

5.2. Deklination der Nomen


Wichtige Begriffe zum Thema „Deklination der Nomen“
Akkusativ, der винительный падеж
Dativ, der дательный падеж
Deklination (-en), die склонение
die gemischte Deklination смешанное склонение
die schwache Deklination слабое склонение
die starke Deklination сильное склонение
die weibliche Deklination женское склонение
Deklinationstyp (-en), der тип склонения
Ding (-e), das предмет
das leblose Ding неодушевленный предмет
Endung (-en), die окончание
die verkürzte Endung сокращенное окончание
die volle Endung полное окончание
Fall (Fälle), der падеж
Genetiv, der родительный падеж
Herkunft, die происхождение
die deutsche Herkunft немецкое происхождение
Lautform (-en), die звуковая форма
Nomen (-ina), das существительное
das einsilbige Nomen односложное существительное
das mehrsilbige Nomen многосложное существительное
Nominativ, der именительный падеж
Pluralform (-en), die форма множественного числа
Präposition (-en), die предлог
Rektion (-en), die управление
Rolle (-n), die роль
die syntaktische Rolle синтаксическая роль
Silbe (-n), die слог
die betonte Silbe ударный слог
Substantivierung (-en), die субстантивация
Veränderung (-en), die изменение
Zusammensetzung (-en), die составное слово
Redewendung (-en), die выражение
die stehende Redewendung устойчивое выражение

40
abhängen von Dat. зависеть от чего-то
ausgehen auf Akk. заканчиваться на что-то
ausfallen выпадать
enden auf Akk. заканчиваться на что-то
kennzeichnen характеризовать
regieren управлять
schwanken колебаться
verlangen требовать
markiert sein durch Akk. характеризоваться
zusätzlich дополнительный
außer Dat. кроме

Nomen können dekliniert werden. In der deutschen Sprache gibt es vier Kasus (= 4 Fälle):
Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ. Der Kasus kennzeichnet die syntaktische Rolle, die ein
Nomen im Satz spielt:
 als Subjekt steht es im Nominativ,
 als Objekt steht es imAkkusativ, Dativ oder Genitiv.
Der Kasus wird durch eine Veränderung des Artikels und (manchmal) eine Endung markiert. Die
Veränderung des Kasus bezeichnet man als Deklination des Nomens.

Kasus Maskulinum Neutrum Femininum Plural


Nominativ der /ein das /ein die /eine die
Genitiv des/eines des/eines der/einer der
Dativ dem/einem dem/einem der/einer den
Akkusativ den/einen das /ein die /eine die

Die Pluralformen der Artikel sind bei allen drei Geschlechtern gleich.
  
In welchem Kasus ein Nomen steht, wird durch die Wörter bestimmt, von denen es abhängt, d.h.
durch die Rektion von Verben, Adjektiven und Präpositionen.
Der Nominativ (der 1. Fall oder Wer/Was-Fall) gibt die Antwort auf die Frage: „Wer oder
was?”.
Der Genitiv (der 2. Fall oder Wes/Wessen-Fall) gibt die Antwort auf die Frage: „Wessen?”.
Der Dativ (der 3. Fall oder Wem-Fall) gibt die Antwort auf die Frage: „Wem?”.
Der Akkusativ (der 4. Fall oder Wen/Was-Fall) gibt die Antwort auf die Frage: „Wen oder
was?”.

Kasus Fragewort Beispiel


Nominativ Wer?/Was? Das Kind geht zur Schule.
(1. Fall) Wer geht zur Schule? - Das Kind
Der Ball liegt auf dem Boden.
Was liegt auf dem Boden? - Der Ball
Genitiv Wessen? Das sind die Sachen meiner Schwester.
(2. Fall) Wessen Sachen sind das? – Meiner Schwester.

Meistens steht das Genitivattributhinter dem Bezugswort.


Bei Namen steht der Genitiv vor dem Bezugswort: z.B.
Petras Hobbys
Dativ Wem?/Wo? Ich helfe dem Freund.
(3. Fall) Wem helfe ich? - Dem Freund
Sie ist in der Schule.
Wo ist sie? - In der Schule
Akkusativ Wen?/Was/Wohin? Ich sehe das Kind.
41
(4. Fall) Wen sehe ich? - Das Kind
Ich nehme das Buch.
Was nehme ich? - Das Buch
Ich fahre in die Berge.
Wohin fahre ich? - In die Berge

Verben, Adjektive bzw. Adverbien können den Kasus direkt regieren.


 Verb mit Kasus: anrufen + Akkusativ
z.B.:Ich habe meine Eltern gestern angerufen.
 Verb mit Präposition
z.B.:Hast du auf diese Reise lange gewartet?
 Adjektiv (Adverb) mit Kasus: ähnlich sein + Dativ
z.B.:Er ist seinem Vater ähnlich.
 Adjektiv (Adverb) mit Präposition: zufrieden sein mit + Dativ
z.B.:Der Schüler ist mit seinen Noten zufrieden.

Die Präpositionenkönnen auch den Kasus des Nomensbestimmen.


Die Präpositionen „während“, „wegen“, „statt“, „trotz“, … verlangen immer den Genetiv.
Die Präpositionen „mit“, „nach“, „aus“, „zu“, „von“, … verlangen immer den Dativ.
Die Präpositionen „durch“, „für“, „ohne“, „gegen“, „um“, … verlangen immer den Akkusativ.
Die Präpositionen „auf“, „unter“, „vor“, „hinter“, „neben“, … verlangen den Dativ oder den
Akkusativ.

Deklinationstypen
Im Deutschen gibt es folgende Deklinationstypen:
 die starke Deklination (die s-Deklination oder der Deklinationstyp I),
 die schwache Deklination (die n-Deklination oder der Deklinationstyp II),
 die unregelmäßige (gemischte) Deklination (der Deklinationstyp I + der Deklinationstyp
II),
 die weibliche Deklination,
 die Deklination im Plural.

5.2.1. Starke Deklination


Zu der starken Deklination gehören:
1. die meisten Maskulina der deutschen Herkunft (der Mann, der Tisch)
2. die Fremdwörter auf -ier (der Pionier), -eur (der Ingenieur), -er (der Reporter), -or (der
Doktor), -ar (der Notar), -al (der General), -an (der Dekan), -iv (der Detektiv)
3. alle Neutra, außer „das Herz“

Das Merkmal der starken Deklination ist die Endung –(e)s im Genitiv. In allen anderen Kasus
bekommt das Substantiv keine Endungen.

Starke Deklination
Nominati der Mann das Mädchen
v
Genetiv des Mannes des Mädchens
Dativ dem Mann dem Mädchen
Akkusativ den Mann das Mädchen

Ob das Substantiv die volle Endung –es oder die verkürzte Endung -s hat, hängt von der
Lautform des Nomensab.
42
Die volle Form -es
1) steht bei Nomen auf -s (-nis wird zu -nisses), -ß, -x, -tsch, -z
z.B.:der Krebs — des Krebses, das Haus — des Hauses, der Beweis — des Beweises, das
Zeugnis — des Zeugnisses, der Prozess — des Prozesses, das Gefäss — des Gefässes,
der Reflex — des Reflexes, das Suffix — des Suffixes, der Putsch — des Putsches, der
Kitsch — des Kitsches, das Gewürz — des Gewürzes, der Absatz — des Absatzes
2) haben viele einsilbige Nomen
z.B.:das Buch — des Buches, der Freund — des Freundes, der Kampf — des Kampfes, das
Kleid — des Kleides, der Mann — des Mannes, der Tag — des Tages, der Arzt — des
Arztes (Aber! der Film — des Films, der Lärm — des Lärms, das Pech — des Pechs
usw.)
3) wird bevorzugt bei Nomen auf -sch und -st
z.B.:der Fisch — des Fisches, der Marsch — des Marsches, der Dienst —des Dienstes, der
Verlust — des Verlustes

Die verkürzte Form -s


1) steht bei mehrsilbigen Nomen, die auf eine unbetonte Silbe enden
z.B.:der Sessel — des Sessels, der Lehrer — des Lehrers, das Märchen —des Märchens, der
Lehrling — des Lehrlings, der Monat — des Monats, das Schicksal — des Schicksals
2) haben Nomen, die auf einen Vokal oder auf einen Vokal + h enden
z.B.:der Schnee — des Schnees, das Drama — des Dramas, der Schuh —des Schuhs, das Stroh
— des Strohs
3) steht bei Substantivierungen
z.B.:das Grün — des Grüns, das Sein — des Seins

Schwankend ist der Gebrauch


1) bei mehrsilbigen Nomen, die auf betonte Silbe ausgehen
z.B.:der Erfolg — des Erfolg(e)s, das Getränk — des Getränk(e)s
2) bei Zusammensetzungen
z.B.:das Fremdwort — des Fremdwort(e)s, das Bergwerk — des Bergwerk(e)s
3) bei Nomen, die auf einen Diphthong ausgehen
z.B.:das Ei — des Ei(e)s, der Bau — des Bau(e)s

Bei Fremdwörtern auf -us (bzw. ismus) und -osfällt die Genitivendung-(e)s aus.
z.B.:die Veröffentlichung des Romanzyklus, der Zusammenbruch des Feudalismus, die
Eroberung des Kosmos, die Religion des Islam, die Epoche des Rokoko

Einige einsilbige Maskulina, die auf einen Konsonanten ausgehen, bekommen im Dativ
Singular die Endung -e. Vor allem ist das für stehende Redewendungen typisch.
z.B.: am Tage, zu Hause

5.2.2. Schwache Deklination


Zur schwachen Deklination gehören nur Maskulina:
1. Maskulina auf-e, die Lebewesen bezeichnen:
 der Angsthase, der Bube, der Bursche, der Erbe, der Experte, der Gatte, der Gefährte, der
Genosse, der Insasse, der Junge, der Katholik, der Knabe, der Neffe, der Kollege, der
Kamerad, der Komplize, der Kunde, der Laie, der Monarch, der Pate, der Riese, der
Sklave, der Vorfahr, der Zeuge;
 die Tiere: der Affe, der Bulle, der Falke, der Hase, der Löwe, der Rabe der Schimpanse;
43
 die Nationalitäten: der Bulgare, der Däne, der Deutsche, der Franzose, der Jude, der Pole,
der Russe, der Grieche, der Tscheche;
 die Berufe: der Bote, der Gelehrte, der Geologe, der Lotse.

2. einsilbige Nomen (Ausnahmen):


 der Ahn, der Christ, der Held, der Hirt, der Herr, der Kamerad, der Mensch, der Narr, der
Nachbar, der Tor;
 der Fürst der Graf, der Oberst der Prinz, der Zar;
  der Bär, der Fink der Ochs, der Pfau, der Spatz.

 3.Fremdwörter mit den Suffixen:


-an – der Veteran         -ekt – der Architekt -log- Philolog
--ant – der Elefant -ent – der Student -nom – der Agronom
-at – der Soldat -et – der Poet -om– Agronom
-ard – der Leopard -graf – der Fotograf -ot – der Patriot
-arch – der Patriarch  -it – Bandit -soph – der Philosoph
-aut – der Kosmonaut - ist – der Egoist, der Tourist -urg– Chirurg

4. einige leblose Dinge:


der Automat, der Brillant, der Erdtraband, der Diamant, der Komet, der Konsonant, der Obelisk,
der Paragraph, der Planet, der Satellit, der Seismograph, der Spirant, der Telegraph.

5. Bei einigen Nomen schwankt die Deklination. Man dekliniert sie stark oder schwach. Dazu
gehören:
der Bauer, der Meteorit, der Nachbar, der Partisan, der Untertan

Das Merkmal der schwachen Deklination ist die Endung -(e)n in allen Kasus außer Nominativ
Singular.

Schwache Deklination
Nominati der Junge der Student
v
Genetiv des Jungen des Studenten
Dativ dem Jungen dem Studenten
Akkusativ den Jungen den Studenten
                         
5.2.3. Gemischte Deklination
Einige Nomen gehören zur so genannten gemischten Deklination. Dazu gehören:
der Buchstabe, der Friede, der Funke, der Gedanke, der Haufe, der Glaube, der Name, der
Same,der Wille, das Herz

Diese Nomen haben wie die Nomen der n-Deklination in allen Kasusformen außer im Nominativ
Singular die Endung –(e)n, aber zusätzlich im Genitiv Singular die Endung –swie die Nomen
der starken Deklination.

Gemischte Deklination
Nominati der Name das Herz
v
Genetiv des Namens des Herzens
Dativ dem Namen dem Herzen
Akkusativ den Namen das Herz
44
5.2.4. Weibliche Deklination
Zu diesem Deklinationstyp gehören alle Feminina. Diese Nomen bekommen bei der Deklination
keine Endungen.

Weibliche Deklination
Nominati die Frau
v
Genitiv der Frau
Dativ der Frau
Akkusativ die Frau

5.2.5. Deklination im Plural


Im Plural werden alle Nomen gleich dekliniert. Im Dativ Plural erhalten maskuline, feminine
und neutrale Nomen ein zusätzliches „-n“, falls die Pluralform nicht schon auf „-(e)n“ endet.

Plural maskulin neutrum feminin


die Väter die Häuser die Mütter
der Väter der Häuser der Mütter
den Vätern den Häusern den Müttern
die Väter die Häuser die Mütter

Ausnahmen: Nomen, die im Plural auf „s“ enden (z.B.:die Taxis _ den Taxis; die Autos _ den
Autos) bekommen die Endung nicht.

Fragen zum Thema „Deklination der Nomen“:


 Wie viele und welche Kasus gibt es im Deutschen?
 Wie kann der Kasus die syntaktische Rolle des Nomens kennzeichnen?
 Was versteht man unter der Deklination der Nomen?
 Auf welche Fragen antworten die vier Kasus?
 Was bestimmt den Kasus des Nomens im Satz?
 Wie viele und welche Deklinationstypen unterscheidet man im Deutschen?
 Welche Nomen gehören zu der starken Deklination?
 Was ist das Merkmal der starken Deklination?
 In welchem Fall bekommen die Nomen die Endung -es im Genitiv?
 In welchem Fallbekommen die Nomen die Endung -s im Genitiv?
 Welche Nomen gehören zu der schwachen Deklination?
 Was ist das Merkmal der schwachen Deklination?
 Welche Nomen gehören zu der gemischten Deklination?
 Was ist das Merkmal der gemischten Deklination?
 Welche Nomen gehören zu der weiblichen Deklination?
 Was ist das Merkmal der weiblichen Deklination?
 Was ist das Merkmal der Deklination im Plural?

5.3.Deklination von Eigennamen


Wichtige Begriffe zum Thema „Deklination von Eigennamen“
Apostroph (-e), der апостроф
45
Apposition (-en), die аппозиция, приложение
Eigenname (-n), der имя собственное
der geographische Eigenname географическое название
Gattungsbezeichnung (-en), die родовое название
Komposita (-), das сложное слово
Ländername (n), der название страны
Ortsname (-n), der название населенной местности
Personenname (-n), der личное имя
Präpositionalgruppe (-n), die предложная группа
Regel (-n), die правило
Verbindung (-en), die связь
Verwandtschaftsbezeichnung (-en), die обозначение степени родства
Voranstellung (-en), die опережение
Zweitglied (-er), das второй элемент
erhalten получить
flektieren склонять
fordern требовать
gelten считаться
endungslos без окончания
flektierbar unflektierbar изменяемый неизменяемый
gleichberechtigt равноправный
mehrteilig состоящий из нескольких частей
möglich возможно
sowohl … als auch … как … так и ….

Zu den Eigennamen gehören sowohl Personennamen als auch geographische Eigennamen.

5.3.1. Deklination von Personennamen


Die Deklination von Personennamen erfolgt nach den folgenden Regeln:
1.Personennamen haben ein -sim Genitiv Singular, wenn sie ohne Artikel stehen. Das
folgendeNomen hat keinen Artikel.
z.B.:Pauls neue Wohnung
2. Personennamen haben keine Endung im Singular, wenn sie einen Artikel haben.
z.B.:Die Erkrankung unseres Paul
Aber! Der Name wirdbei der Voranstellungdes Genitivs dekliniert.
z.B.: unseres Peters Erfolge
3. Personennamen, die auf -s, -x, -z, -ß enden, bekommen statt -seinenApostroph im Genitiv
Singular.
z.B.:Klaus΄ neuer Wagen
4.Den Plural von Personennamen bildet man meistens mit der Endung -s. Es ist aber auch -e, -
noderkeine Endung möglich.
z.B.:die Müllers, die Heinriche, die Ingen, die Jürgen
 5.Häufig ersetzt man den Genitiv durch von + Name.
z.B.:die neue Wohnung von Paul
6.Bei mehrteiligen Namen dekliniert man nur den letzten Namen.
z.B.: Heinrich Heines Werke
7.Verwandtschaftsbezeichnungen usw. als Apposition (приложение) werden nicht dekliniert.
z.B.: Onkel Peters nette Exfrau
8.„Herr“, „Kollege“und„Dozent“ vor einem Eigennamen werden immer dekliniert.
z.B.:Herrn Müllers Frau, ein Brief an Herrn Müller, Dozenten Wolfs Frau.

5.3.2. Deklination der geografischen Namen


Man gebraucht geografische Namen sowohl ohne Artikel als auch mit dem Artikel.
46
1. Ohne Artikel stehende geografische Namen
Die ohne Artikel gebrauchten Länder- und Ortsnamen sind Neutra. Sie erhalten im Genitiv die
Endung –s.Im Übrigen sind sie endungslos.
z.B.:Preußens Porzellanmanufaktur, Deutschlands Verfassung, die Verhandlungen mit
Frankreich, das Gründungsmitglied der Vereinten Nationen

Nach Präpositionen, die den Genitiv fordern, haben Orts- und Ländernamen ein Genitiv–s.
z.B.: innerhalb Deutschlands, oberhalb Straßburgs, südlich Kölns

Bei Länder- oder Ortsnamen auf -s, -ss, -ß, -z, -tz, -xgebraucht man:
 den Apostroph
z.B.: Paris` Museen
 die Präpositionalgruppe mit „von“
z.B.:die Museen von Paris, die Geschichte von Florenz
 die Voranstellung der Gattungsbezeichnung vor den Namen
z.B.:die Museen der Stadt Paris, die Fabriken der Stadt Chemnitz

2. Mit dem Artikel (und Adjektiv) stehende geografische Namen


Die mit dem Artikelgebrauchten geografischen Namen erhalten im Genitiv meist die Endung –s.
z.B.: des Balkans, des Engadins, des Rheins, des Brockens
Besonders bei fremden Namen kommen jedoch auch endungslose Formen vor.
z.B.: des Inn(s), des Rigi(s), des Kongo(s), des Sudan(s), des Jemen(s)
Bei den Namen auf -s, -x oder -(t)zgibt es flektierbare und unflektierbare sowie eine dritte
Gruppe, die zwischen beiden Möglichkeiten schwankt:
z.B.: des Harzes, des Rieses, des Taunus, des Elsass / Elsasses

Komposita mit -see, -fluss, -strom, -bach, -berg, -gebirge, -waldu.a. werden wie ihre
Zweitglieder flektiert.
z.B.:des Kochelsees, des Riesengebirges, des Schwarzwald(e)s
In der Verbindung Artikel + Adjektiv + geografischer Name ist das Genitiv-s beim Namen
korrekt.Daneben gilt aber die endungslose Form, besonders bei Ortsnamen, als gleichberechtigt.
z.B.:die Länder des heutigen Europa(s), des zerstörten München(s), ein lebendiges Bild des
modernen Holland(s)

Fragen zum Thema „Deklination der Eigennamen“:


 Was gehört zu den Eigennamen?
 Wie erfolgt die Deklination der Personennamen?
 Wann gebraucht man geographische Eigennamen ohne Artikel?
 Wann gebraucht man geographische Eigennamen mit dem Artikel?

5.4. Genusbestimmung
Wichtige Begriffe zum Thema „Genusbestimmung“
Genus (-nera), das род существительного
Genusbestimmung, die определение рода существительного
Geschlecht (-er), das род
das biologische Geschlecht биологический род
das schwankende grammatische Geschlecht изменяющийся грамматический род
Homonym (-e), das омоним
Nachsilbe (-n), die суффикс

47
Regel (-n), die правило
Übersetzung (-en), die перевод
Verfahren (-), das способ
befolgen следовать
zugrunde legen положить в основу
feminin женский
maskulin мужской
neutral средний
substantiviert субстантивированный

Das Deutsche hat drei Genera: Maskulinum, Femininum und Neutrum. Das Genus wird durch
die Artikel „der“, „die“ oder „das“ angezeigt.
 maskulin (der): der Mann, der Stuhl, der Teller, der Computer
 feminin (die): die Frau, die Lampe, die Praline, die Zeitschrift
 neutral (das): das Kind, das Bett, das Frühstück, das Buch

Ist ein Nomen aus mehreren Nomen zusammengesetzt, dann bestimmt das letzte Nomen das
Genus des gesamten Wortes.
z.B.: die Erfrischung + das Getränk = das Erfrischungsgetränk

Das Genus der Nomen kann man folgenderweise bestimmen:


 Das Genus richtet sich normalerweise nach dem biologischen Geschlecht.
 Das Genus einiger Nomen kann man an seiner Bedeutung erkennen.
 Das Genus kann man bei einigen Nomen an den Nachsilben erkennen.

Maskulinum Femininum Neutrum


Genusbestimmung durch das biologische Geschlecht
Mann, Schüler, Student, Lehrer, Frau, Schülerin, Studentin, die Es gibt folgende
Dozent, Herr, Mechaniker, ... Lehrerin, Dozentin, Ausnahmen:
Mechanikerin, ... Weib, Mädchen, Fräulein
Kinder und Jungen
Baby, Kind, Kalb, Ferkel,
Lamm,…
Genusbestimmung durch Bedeutungen
Folgende Nomen sind immer Folgende Nomen sind immer Folgende Nomen sind immer
maskulin: feminin: neutral:
Tageszeiten, Jahreszeiten, Motorradnamen Farbnamen
Monate, Wochentage BMW, Honda, Kawasaki, Blau, Himmelblau, Rosarot,
Morgen, Mittag, Abend, Yamaha, ... Rot, Schneeweiß, Weiß, ...
Frühling, Sommer, Januar,
Februar, Montag,Dienstag, ... Schiffsnamen Substantivierte Verben
(Ausnahmen: die Nacht, die Gorch Fock, Kaiser Wilhelm, Essen, Lernen, Reisen,
Mitternacht, die Woche, die Titanic, Queen Elizabeth, ... Trinken, ...
Zeit)
Zigarettennamen Städtenamen,
Himmelsrichtungen Camel, Havanna, Lord Extra, Ländernamen
Süden, Westen, Norden, Osten, Marlboro, ... Russland, Deutschland,
Südwesten, Nordosten, ... Frankreich, Polen, Berlin,
Substantivierte Zahlen
Moskau,….
Wetter, Niederschläge Eins, Zwei, Dreizehn, Hundert,
Föhn, Hagel, Hurrikan, Monsun, Tausend, Million, Milliarde, (Ausnahmen: die BRD, die
Nebel, Regen, Schnee, Tornado, Billion, ... Türkei, die Schweiz, die

48
Wind, ... Ukraine, die USA, die
(Ausnahmen: das Eis, die Hitze, Bäume, Blumen Niederlande, der Iran, der
die Kälte, die Wolke) Tanne, Kiefer, Linde, Eiche, Irak, der Sudan
Pappel, Tulpe, Aster, …
Himmelskörper (Ausnahmen: das Veilchen, Metallbezeichnungen Gold,
Stern, Planet, Mond, Mars, Silber, Eisen, Kupfer, Platin,
das Vergissmeinnicht, …
Saturn(Ausnahmen: die Sonne, Blei, …
die Venus) (Ausnahmen: der Stahl, die
Früchte, Beeren
Gurke, Zwiebel, Tomate, Nuss, Bronze)
alkoholische Getränke
Zitrone, ….
Cognac, Likör, Punsch, Rum,
(Ausnahmen:der Apfel, der
Schnaps, Sekt, Tequila, Wein,
Pfirsich)
Wodka, ...
(Ausnahme: das Bier)
Flussbezeichnungen
die Elbe, die Spree, die Oder,
Automarken die Weser, die Themse, …
Audi, Fiat, Ford, Mercedes, (Ausnahmen: der Rhein, der
Toyota, VW, ... Main, der Neckar)

Geld
Euro, Dollar, Rubel, …
(Ausnahme: die Mark, die
Krone, das Pfund)

Mineralien
Diamant,Brillant, …

Berge
der Ural, der Kaukasus, der
Harz, …
(Ausnahmen: die Alpen)

Genusbestimmung durch Nachsilben


Nomen mit den Suffixen: Nomen mit den Suffixen: Substantivierte Infinitive
-er (Rentner, Computer,
-e (Lampe, Liebe, Pfanne, (Essen, Leben, Lesen)
Hocker;Ausnahmen: die
Sonne; Ausnahmen: der Junge,
Mutter, die Schwester, die der Russe, der Reisende, der Substantivierte Adjektive
Tochter, das Fenster, das Käse, das Auge, das Ende, das und Adverbien
Messer) Erbe) (Gute, Neue)
-ler (Maler, Künstler) -in(weibliche
-ner (Partner) Berufsbezeichnungen, Andere substantivierte
-ling (Lehrling, Feigling,
Nationalitätsbezeichnungen: Wortarten
Schmetterling, Zwilling) Ärztin, Köchin, Sekretärin, (Ach, B)
-en (Garten, Laden;Ausnahmen: Studentin, Türkin)
das Wappen, das Kissen, das -ung (Übung, Bewegung, Nomen mit den Suffixen:
Zeichen) Endung, Entfernung, Erziehung, -chen (Mädchen, Bäumchen,
-el (Himmel, Flügel) Hoffnung, Zeitung) Bärchen, Herzchen, Kätzchen,
-keit (Kleinigkeit, Einigkeit, Stühlchen)
Einsamkeit, Geschwindigkeit, - lein (Tischlein, Bächlein,
Fremdwörter mit den Müdigkeit, Sauberkeit) Fräulein)
Suffixen: -heit (Freiheit, Frechheit, - tel (Drittel, Viertel)
-us(Kasus) Sicherheit, Geborgenheit, - nis (Erzeugnis; Ausnahmen:
-ismus (Tourismus, Krankheit, Wahrheit) die Kenntnis, die Erlaubnis, die
Alkoholismus, Atheismus, -schaft Finsternis, die Besorgnis)
Faschismus, (Freundschaft,Feindschaft, - sel (Rätsel)
Rassismus,Nationalsozialismus, Gesellschaft, Mannschaft, -sal (Schicksal)
49
Realismus) Meisterschaft, Partnerschaft) - tum (Eigentum, -
-ent (Dirigent, Konkurrent, -ei (Polizei, Bäckerei, Bücherei, Christentum; Ausnahmen: der
Patient, Präsident, Student) Druckerei, Metzgerei, Reederei, Irrtum, der Reichtum)
-ant (Aspirant, Emigrant, Schlägerei)
Fabrikant, Elefant) FremdwörtermitdenSuffixen:
-at (Kandidat) Nomen auf -ee -ium (Millennium)
-it (Bandit) (Armee;Ausnahmen: der Schnee, -um (Museum, Datum,
-or (Doktor, Autor, Direktor, der Tee, der See, der Kaffee, der Publikum, Stadium)
Moderator, Monitor, Motor, Klee) -ment (Dokument, Argument,
Reaktor) Element, Instrument,
-et (Poet,Athlet,Planet, Komet) Nomen mit dem Suffix –e, die Medikament;
-ist (Polizist, Artist, Jurist, von Verben und Adjektiven (Ausnahmen: der Moment)
Journalist, Optimist, Pessimist, gebildet sind -at (Referat)
Realist, Terrorist, Tourist) (Frage, Gabe, Größe, Wärme) -ät (Porträt)
-og (Pädagog) -ier (Papier)
-log (Philolog) Nomen mit dem Suffix –t, die
-soph (Philosoph) von Verben gebildet sind Nomen mit dem Präfixge-
-graph (Fotograph) (Fahrt, Arbeit, Antwort) und dem Suffix –e
-ier (Pionier) (Gebirge, Gebäude
-eur (Ingenieur) Fremdwörter mit den Suffixen: Ausnahmen: der Gebrauch,
-ar/är (Sekretär) -anz (Arroganz, Bilanz, Distanz, der Geschmack, der Gesang,
-al (General) Toleranz) der Geruch, die Gewalt, die
-ich (Kranich, Pfirsich, Teppich) -enz (Existenz, Intelligenz, Geschichte)
-ig (Honig, König) Konferenz, Tendenz)
-ie (Poesie, Demokratie, Energie,
Fotografie, Linie, Ökonomie,
Nomen, die von Verben Studie)
gebildet sind und keine Suffixe -tät (Universität, Aggressivität,
haben Aktivität, Humanität,
(Fall, Gang, Sprung; Objektivität, Passivität, Stabilität)
Ausnahmen:das Lob, das Spiel, -ik (Musik, Fabrik, Klinik,
das Maß) Politik, Statistik, Technik)
-ur (Kultur, Agentur, Diktatur,
Natur, Rezeptur, Tastatur,
Zensur)
- age (Garage)
-ion/tion (Aktion, Diskussion,
Information, Nation, Position,
Produktion, Region, Religion)
-mut (Demut, Langmut,
Großmut, Schwermut, Armut,
Wehmut; Ausnahmen: der
Hochmut, der Kleinmut, der
Übermut, der Unmut, der
Wankelmut)

Man unterscheidet:
 Nomen mit verschiedenem grammatischem Geschlecht (Genus) je nach Bedeutung
(Homonyme)
Bei einigen Nomen steht das unterschiedliche grammatische Geschlecht (Genus) für
einen Unterschied in der Bedeutung. Diese gleich lautenden Wörter mit verschiedener
Bedeutung heißen Homonyme und können am Genus, also am bestimmten Artikel
erkannt werden. 
z.B.:der/das Band; der/die Kiefer; der/die Leiter; der/die See; der/das Tor

50
 Nomen mit schwankendem grammatischem Geschlecht/Genus
Manche Nomen werden bei gleicher Bedeutung mit schwankendem grammatischem
Geschlecht (Genus) gebraucht.
z.B.:der/das Sakko; der/das Jogurt; der/das Radar; der/das Virus; der/das Bonbon; der/das Laptop

Das grammatische Geschlecht (Genus) bei Fremdwörtern


Man unterscheidet zwei Verfahren,das grammatische Geschlecht bei Fremdwörtern in der
deutschen Sprache festzulegen:
 Man kann die Übersetzung des Fremdwortes zugrunde legen und für das Fremdwort im
Deutschen dann das grammatische Geschlecht (Genus) des Übersetzungswortes wählen.
z.B.:die E-Mail, da es im Deutschen die Post heißt.
 Man betrachtet das Suffix des Fremdwortes und befolgt die Regel, dass alle Wörter mit
demselben Suffix auch das gleiche grammatische Geschlecht (Genus) bekommen.
z.B.:die Garage, da alle Wörter mit dem Suffix -age im Deutschen feminin sind.

Fragen zum Thema „Genusbestimmung“:


 Wie viele und welche Genera gibt es im Deutschen?
 Wie bestimmt man das Genus bei zusammengesetzten Nomen?
 Wie kann man im Deutschen das Genus eines Substantivs erkennen?
 Wie kann man das Genus bei Maskulina durch Bedeutung bestimmen?
 Wie kann man das Genus bei Feminina nach Bedeutung bestimmen?
 Wie kann man das Genus bei Neutra nach Bedeutung bestimmen?
 Wie kann man das Genus bei Maskulina durch Nachsilben bestimmen?
 Wie kann man das Genus bei Feminina durch Nachsilben bestimmen?
 Wie kann man das Genus bei Neutra durch Nachsilben bestimmen?
 Was versteht man unter Homonymen?
 Welche Rolle spielt das grammatische Geschlecht bei Homonymen?
 Welche Nomen haben schwankendes grammatisches Geschlecht?
 Wie kann man das Geschlecht bei Fremdwörtern bestimmen?

5.5. Pluralbildung
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Pluralbildung“
Betonung (-en), die ударение
Bedeutungsunterschied (-e), der различие в значении
Doppelform (en), die двойная форма
Einzahl, die единственное число
Gesetzmäßigkeit (-en), die закономерность
Internationalismus (-en), der интернационализм
Mehrzahl, die множественное число
Pluralendung (-en), die окончание множественного числа
Pluraliatantum существительное, используемое только во
множественном числе
Singulariatantum существительное, используемое только в
единственном числе
Umlaut (-e), die умлаут
aussondern выделить
existieren существовать
verändern sich измениться
allgemeingültig общепринятый
gleichlautend созвучный

51
leblos неодушевленный
typisch типичный
umlautfähig способный подвергаться умлауту
zählbar unzählbar исчисляемый неисчисляемый

Die meisten Nomen haben zwei Formen:


 Singular (Einzahl)
Der Singular gibt an, dass das entsprechende Nomen nur einmal vorhanden ist.
z.B.: Eberhard hat ein Haus.
Sein Haus ist sehr groß.
 Plural (Mehrzahl)
Der Plural gibt an, dass das entsprechende Nomen mehrmals vorhanden ist.
z.B.: Eberhard hat viele Häuser.
Seine Häuser sind sehr groß.

Im Deutschen gibt es fünf Möglichkeiten, die Pluralform der Nomen zu bilden. Die Nomen
können folgende Endungen erhalten:
 -e (mit oder ohne Umlaut)
 -er (mit oder ohne Umlaut)
 -n/-en
 -s
 Nullendung (mit oder ohne Umlaut)
Dabei haben die Nomen im Plural immer den Artikel „die“.

Bei der Pluralbildung lässt sich keine allgemeingültige Regel bestimmen, man kann jedoch
einige Gesetzmäßigkeiten bei Maskulina, Neutra und Feminina aussondern.

5.5.1. Die Pluralbildung bei Maskulina


1) Die meisten Maskulina erhalten im Plural das Suffix –e mit oder ohne Umlaut. Dazu gehören:
 die Maskulina der deutschen Herkunft
z.B.: der Tag – die Tage, der Stuhl – die Stühle
 Fremdwörter (ohne Umlaut):
o leblose Internationalismen auf -al (der Vokal – die Vokale), -at (der Apparat – die
Apparate), -it (das Kolorit – die Kolorite),-an (der Ozean – die Ozeane), -og (der
Dialog – die Dialoge), -ent (der Kontinent – die Kontinente)
o Lebewesen auf -eur (der Ingenieur – die Ingenieure), -ier (der Pionier – die
Pioniere), -an/-än (der Kapitän – die Kapitäne), -al (der General – die Generale), -
ar/- är (der Sekretär – die Sekretäre), -on (der Spion – die Spione)

2) Viele Maskulina der schwachen Deklination erhalten im Plural das Suffix -(e)n:
 die Maskulina der schwachen Deklination
z.B.: der Junge – die Jungen, der Löwe – die Löwen, der Student – die Studenten
 die Maskulina der gemischten Deklination
z.B.: der Gedanke – die Gedanken, der Name – die Namen
 folgende Maskulina der starken Deklination
z.B.: der Dorn – die Dornen, der Lorbeer – die Lorbeeren, der Muskel – die Muskeln, der
Nerv – die Nerven, der Nachbar – die Nachbarn, der See – die Seen, der Schmerz – die
Schmerzen, der Staat – die Staaten, der Stachel – die Stacheln, der Vetter – die Vettern
 Maskulina auf –or:
o die Betonung verändert sich bei den Wörtern

52
z.B.: der Doktor – die Doktoren, der Professor – die Professoren, der Traktor - die
Traktoren
o die Betonung verändert sich nicht, wie im Wort
z.B.: der Korridor – die Korridore
 Fremdwörter auf –us, -ismus
z.B.:der Rhombus – die Rhomben, der Rhythmus – die Rhythmen, der Organismus - die
Organismen
Aber! der Kasus - die Kasus
der Kursus – die Kurse
der Modus – die Modi
der Bus – die Busse
der Terminus – die Termini
der Genus – die Genera
der Numerus – die Numeri

3) Viele Maskulina erhalten im Plural das Suffix –er mit dem Umlaut, wenn der Vokal
umlautfähig ist.
z.B.:der Geist – die Geister, der Gott – die Götter, der Irrtum – die Irrtümer, der Leib – die
Leiber, der Mann – die Männer, der Mund – die Münder, der Rand – die Ränder, der
Reichtum – die Reichtümer, der Strauch – die Sträucher, der Wald – die Wälder, der
Vormund – die Vormünder, der Wurm – die Würmer.

Die Maskulina auf –er (der Maler – die Maler), -el (der Löffel - die Löffel), -en (der Garten –
die Gärten) haben keine Pluralendung, aber sie bekommen in der Regel den Umlaut, wenn der
Vokal umlautfähig ist.

Die Maskulina englischer Herkunft bekommen die Pluralendung –s.


z.B.: der Club – die Clubs, der Chef – die Chefs

5.5.2. Die Pluralbildung bei Neutra


1) Typisch für die Neutra ist das Suffix -er mit dem Umlaut bzw. ohne Umlaut.
z.B.: das Buch – die Bücher, das Haus – die Häuser, das Kind – die Kinder, das Bild – die Bilder

2) Viele Neutra erhalten im Plural das Suffix -e. Dazu gehören:


 einsilbige deutsche Wörter
z.B.: das Jahr – die Jahre, das Werk – die Werke
 Fremdwörter auf: -ent (das Instrument – die Instrumente), -at (das Plakat – die Plakate), -
on (das Telefon – die Telefone), -ut (das Institut – die Institute), -om (das Atom – die
Atome), - em (das Problem – die Probleme), -iv (das Substantiv – die Substantive)
 Neutra auf -nis (das „s“ verdoppelt sich dabei)
z.B.: das Ergebnis – die Ergebnisse, das Ereignis – die Ereignisse

3) Folgende Neutra erhalten im Plural das Suffix -(e)n: das Auge – die Augen, das Bett – die
Betten, das Drama - die Dramen, das Ende – die Enden, das Hemd – die Hemden, das Herz – die
Herzen, das Insekt – die Insekten, das Interesse – die Interessen, das Leid – die Leiden, das
Museum – die Museen, das Ohr – die Ohren, das Statut – die Statuten, das Verb – die Verben,
das Zentrum – die Zentren

4) Einige Neutra erhalten im Plural keine Pluralendung. Dazu gehören:


 Neutra auf: -er (das Messer – die Messer), -el (das Mittel – die Mittel), -en(das Wappen
– die Wappen)

53
 Neutra auf: -lein (das Büchlein – die Büchlein), -chen (das Mädchen – die Mädchen)
 Neutra mit dem Präfix ge- und dem Suffix -e.
z.B.: das Gebäude – die Gebäude, das Gemälde – die Gemälde

Die Neutra englischer Herkunft bekommen die Pluralendung -s.


z.B.: das Auto – die Autos, das Kino – die Kinos, das Cafe – die Cafes, das Sofa – die Sofas, das
Hotel – die Hotels

5.5.3. Die Pluralbildung bei Feminina


1) Die meisten Feminina erhalten im Plural das Suffix -(e)n.
z.B.: die Frau – die Frauen, die Geige – die Geigen
Dazu gehören auch:
 Feminina auf –er (die Schwester – die Schwestern), -el (die Tafel – die Tafeln)
 Fremdwörter auf: -ie (die Melodie – die Melodien), -tät (die Universität – die
Universitäten) -tion (die Komposition – die Kompositionen), -ur (die Kultur – die
Kulturen), -anz (die Ambulanz – die Ambulanzen), -enz (die Konkurrenz – die
Konkurrenzen), -age (die Reportage – die Reportagen), -a (die Aula – die Aulen)

Die Feminina, die auf -in ausgehen, verdoppeln im Plural den Konsonanten –n.
z.B.: die Lehrerin – die Lehrerinnen, die Schülerin – die Schülerinnen

2) Das Suffix -e erhalten:


 einsilbige Feminina (oft mit dem Umlaut)
z.B.: die Angst – die Ängste, die Axt – die Äxte, die Bank – die Bänke, die Braut – die
Bräute, die Brust – die Brüste, die Faust - die Fäuste, die Frucht – die Früchte, die Gans – die
Gänse, die Gruft – die Grüfte, die Hand – die Hände, die Haut – die Häute, die Kluft – die
Klüfte, die Kraft – die Kräfte, die Kuh – die Kühe, die Kunst – die Künste, die Lust – die
Lüste, die Luft – die Lüfte, die Nacht – die Nächte, die Not – die Nöte, die Naht – die Nähte,
die Nuss – die Nüsse, die Macht – die Mächte, die Magd – die Mägde, die Maus – die
Mäuse, die Sau – die Säue, die Schnur – die Schnüre, die Stadt – die Städte, die Wand – die
Wände, die Wurst – die Würste, die Zunft – die Zünfte
 Feminina auf -nis (das „s“ verdoppelt sich dabei)
z.B.: die Kenntnis – die Kentnisse

3) Zwei Feminina bilden den Plural ohne Pluralendung, aber mit dem Umlaut.
z.B.: die Mutter – die Mütter, die Tochter – die Töchter

5.5.4. Die Sonderfälle der Pluralbildung


Einige Nomen können keinen Plural bilden. Sie existieren nur im Singular.Solche Wörter nennt
man Singulariatantum.
z.B.:der Durst, das Gemüse, die Kleidung, die Milch, das Möbel, das Obst, der Unterricht   

Diese Nomen haben entweder schon im Singular eine Pluralbedeutung (z.B.: Obst = mehrere
Früchte) oder sind unzählbar (z.B.: Milch, Durst).

Einige Nomen haben keinen Singular. Wegen der Bedeutung des Wortes ist es hier unmöglich
einen Singular zu bilden. Sie existieren nur im Plural. Solche Wörter nennt man
Pluraliatantum.
z.B.: die Leute, die Eltern, die Ferien

54
Manche Nomen haben Doppelformen bei der Pluralbildung, d.h.es gibt gleichlautende Nomen
eines und desselben Geschlechts, die verschiedene Bedeutung und entsprechend verschiedene
Pluralformen haben. Dazu gehören folgende Wörter:
Singular Pluralform 1 Pluralform 2
das Wort die Worte (zusammenhängende Rede) die Wörter (einzeln genommen)
die Bank die Bänke (zum Sitzen) die Banken (Geldinstitut)
der Stock die Stöcke (Stab) die Stockwerke (Stockwerk)
der Rat die Räte (Amtsperson) die Ratschläge (Ratschlag)
der Strauß die Strauße (Vogel) die Sträuße (Blumenstrauß)
die Mutter die Mütter (Verwandtschaftsgrad) die Muttern (Schraubenteil)
das Tuch die Tücher (Handtuch, Taschentuch) die Tuche (Stoffart)

Einige Nomen haben eine doppelte Pluralform (ohne Bedeutungsunterschied).


z.B.: der Fleck – die Flecke/die Flecken
der Pantoffel – die Pantoffel/die Pantoffeln
der Stiefel – die Stiefel/die Stiefeln
das Denkmal/die Denkmäler/die Denkmale

Fragen zum Thema „Die Pluralbildung“:


 Welche zwei Formen haben die meisten Nomen?
 Wie viele und welche Möglichkeiten gibt es bei der Pluralbildung?
 Wie bilden Maskulina den Plural?
 Wie bilden Neutra den Plural?
 Wie bilden Feminina den Plural?
 Auf welche Sonderfälle muss man bei der Pluralbildung achten?

6.Präpositionen
Wichtige Begriffe zum Thema „Präpositionen“
Adjektiv (-e), das прилагательное
Kasusgebrauch, der употребление падежа
Verbaladjektiv (-e), das отглагольные прилагательные
Verhältnis (-se), das отношение
entwickeln, sich aus Dat. развиться

Präpositionen bezeichnen Verhältnisse zwischen Personen und Sachen. Sie drücken dabei
verschiedene Aspekte dieser Verhältnisse aus:
 kausale (Präpositionen des Grundes/Ziels),
 lokale (Präpositionen des Ortes),
 modale (Präpositionen der Art und Weise),
 temporale (Präpositionen der Zeit).

Syntaktisch sind Präpositionen nie Satzglieder oder Attribute. Präpositionen gehören zu den
unflektierbaren Wortarten. Sie sind also unveränderlich.

Die meisten Präpositionen stehen immer mit einem bestimmten Kasus, d.h. die Präpositionen
regieren den Kasus des Nomes. Man unterscheidet also Präpositionen, die
- den Dativ regieren
- den Akkusativ regieren

55
- den Genitiv regieren.

Einige Präpositionen stehen je nach Bedeutung mit dem Dativ oder dem Akkusativ. Sie werden
auch Wechselpräpositionen genannt.
Bei manchen schwankt der Kasusgebrauch.

6.1.Die Präpositionen mit dem Dativ

mit nach aus zu von bei seit außer dank entgegen gegenüber

Präposition Bedeutung Beispiele


mit с, вместе(инстр. значение) IchgehemitdemFreundinsKino.
при помощи IchschreibemitdemKuli.
nach в (направление) Ichfahre nach Berlin.
после Ich komme nach dem Unterricht.
через Er kam nach einer Stunde.
по (признаку, качеству) Wir arbeiten nach einem Plan.
aus из Wir gehen aus dem Theater.
из, от (причина) Er macht das aus Angst.
zu к Ich komme zu dir.
в, на (место) Wir fahren zum Bahnhof.
von от ein Brief von ihm
с der Apfel vom Baum
о Wir sprechen von einem Mann.
принадлежность (род. пад.) das Buch von Heinz
из (один из) einer von uns
bei около, при der Wald beim Dorf
у bei ihm übernachten
во время (условие) Ich gebrauche immer das Wörterbuch bei
der Übersetzung.
seit с (время, действие не Er arbeitet hier seit dem vorigen Sommer.
закончено)
с, уже (указание на срок) Er wohnt hier seit zwei Wochen.
außer кроме Alle sind da außer ihm.
dank благодаря Ich erhole mich hier dank den Eltern.
entgegen навстречу Er geht uns entgegen.
вопреки Er macht das entgegen meiner Bitte.
gegenüber напротив Er sitzt mir gegenüber.

Einige Präpositionen können mit dem Artikel eine Einheit bilden.


von + dem = vom zu + dem = zum
bei + dem = beim zu + der = zur

Weitere Präpositionen, die den Dativ verlangen: entsprechend, gemäß, gleich, inklusive.

6.2. Die Präpositionen mit dem Akkusativ

durch für ohne um gegen bis entlang

Präposition Bedeutung Beispiele


durch через, по Ich gehe durch den Park.

56
für для Das ist das Geschenk für meine Schwester.
за (о цене) Ich kaufe ein Kleid für 10 Euro.
за (мнение) Ich bin für Sport.
на(время) Ich nehme das Buch für 2 Tage.
ohne без Ich kann ohne Brille nicht lesen.
um вокруг Die Familie sitzt um den Tisch.
на (сравнение) Dieses Kleid ist um 5 Euro teurer als jenes.
за (угол) Das Kind läuft um die Ecke.
gegen против (мнение) Ich bin gegen das Rauchen.
около (время, контакт) Ich komme gegen 10 Uhr.
bis до Wir studieren bis Ende Mai.
entlang вдоль Wir gehen die Straße entlang spazieren.

Wenn nach der Präposition „bis“ das Substantiv mit dem Artikel steht, dann steht dazwischen
die Präposition „zu“.
z.B.: bis zum ersten Januar, bis zum Bahnhof, bis zum nächsten Unterricht

6.3. Präpositionen mit dem Genitiv

unweit während wegen (an)statt trotz infolge innerhalb außerhalb ungeachtet

Präposition Bedeutung Beispiele


unweit недалеко от Er wohnt unweit unseres Hauses.
während во время Während der Stunde waren alle Schüler
aktiv.
wegen из-за Wegen der Krankheit bleibt er zu Hause.
ради Er treibt Sport wegen seiner Gesundheit.
(an)statt вместо Ich kaufe statt eines Kleides einen Rock.
trotz несмотря на Er arbeitet trotz seiner Krankheit.
infolge вследствие Infolge des Erfolgs ist er hochnäsig
geworden.
innerhalb внутри, в Innerhalb der Stadt gibt es einen Fluss.
в течение Innerhalb des Monats war er krank.
außerhalb вне, за Meine Oma wohnt außerhalb der Stadt.
ungeachtet вопреки, не взирая на Wir gehen spazieren ungeachtet des
schlechten Wetters.

Weitere Präpositionen, die den Genetiv verlangen: aufgrund, anstelle, anhand, oberhalb,
unterhalb, abseits, diesseits, jenseits, nördlich, südlich,…, bezüglich.

6.4. Die Präpositionen mit dem Dativ oder Akkusativ

an auf hinter neben in über unter zwischen vor

Wenn das Nomen auf die Frage „wo“ antwortet, regiert die Präposition den Dativ. Wenn es auf
die Frage „wohin“ antwortet, ist das der Akkusativ.

Man unterscheidet zwei Gruppen der Verben:


- die Verben mit Dativ: „stehen“, „liegen“, „sitzen“, „hängen“ (wo?)
- die Verben mit Akkusativ: „stellen“, „legen“, „setzen“, „hängen“ (wohin?)
57
Präposition Bedeutung Beispiele
an на (вертикальная поверхность) an der Wand hängen
у, к, за(близко, с контактом)
в (дни недели) am Tisch sitzen
дата am Sonntag
части суток am 1. Januar
am Morgen
auf на (горизонтальная поверхность) auf dem Tisch stehen
по auf dem Fluss fahren
hinter за(позади) hinter der Tür stehen
neben рядом neben dem Freund sitzen
in в im Zimmer schlafen
на in Deutsch schreiben
через in einigen Tagen kommen
über над über dem Tisch hängen
через, по über die Brücke gehen
о über die Reise erzählen
unter под unter dem Baum sitzen
среди unter den Kindern sein
zwischen между zwischen zwei Elenas sitzen
vor перед vor dem Haus stehen
от, из-за vor Angst blass werden
3 года назад vor 3 Jahren

Einige Präpositionen können mit dem Artikel eine Einheit bilden.


an + dem = am an + das = ans
in + dem = im in + das = ins
auf + das = aufs

6.5. Präpositionen mit dem schwankenden Kasusgebrauch


Der Kasusgebrauch schwankt bei folgenden Präpositionen:laut (Dativ/Genitiv), dank
(Genitiv/Dativ), binnen (Genitiv/Dativ), einschließlich (Genitiv/Dativ), exklusive(Genitiv/Dativ).
z.B.: laut dem Wetterbericht, laut des Wetterberichtes

Fragen zum Thema „Präpositionen“:


 Was drücken Präpositionen aus?
 Welche vier Gruppen der Präpositionen unterscheidet man?
 Welche Präpositionen regieren den Dativ?
 Welche Präpositionen regieren den Akkusativ?
 Welche Präpositionen regieren den Genetiv?
 Welche Präpositionen regieren den Dativ und den Akkusativ?
 Bei welchen Präpositionen schwankt der Kasusgebrauch?

6.6. Semantische Zuordnung der Präpositionen


6.6.1. Lokalangaben
Wichtige Begriffe zum Thema „Lokalangaben“
Ausgangspunkt (-e), der исходная точка
Bewegung (-en), die движение
Endpunkt (-e), der конечная точка
Herkunft, die происхождение
58
Lage (-n), die положение
Ortwechsel (-), der смена места
Richtung (-en), die направление
Verhältnis (-se), das отношение
das räumliche Verhältnis пространственное отношение

Lokale Präpositionen kennzeichnen ein räumliches Verhältnis, die Lage oder die Richtung.
Lokale Präpositionen können eine Antwort auf die Fragen „wo?“, „wohin?“ und „woher?“
geben. Die genannten drei W-Fragen hängen wiederum von bestimmten Verben ab.

Präposition mit Wohin? Wo? Woher?


Akkusativ bis, durch, entlang, an…entlang, um, um
gegen, um ... herum
Dativ nach, zu ab, bei, gegenüber, aus, von
von ... aus
Genitiv außerhalb, innerhalb,
südlich, unweit, ….
Wechselpräpositione an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor,
n zwischen

Präpositionen, die auf die Frage "wohin?" eine Antwort geben


Bei einem Ortswechsel (bei der Antwort auf die Frage „wohin?“ benutzt man die Präpositionen:
in, auf, zu, oder nach.
 bei Ländern: nach (ohne Artikel), in (mit dem Artikel)
z.B.:nach Spanien, in die Türkei
 bei Städten, Kontinenten, Himmelsrichtungen, Richtungsangaben: nach
z.B.:nach Paris, nach Europa, nach Süden, nach links, nach Hause
 bei Personen, Angaben eines Ziels, Plätzen und Ortsangaben mit dem Artikel: zu
z.B.:zu Peter, zum Arzt, zum Bahnhof, zum Essen
 für Reisen an ein Gewässer, Bewegungen mit einem natürlichen Ende: an
z.B.:an den See, an den Atlantischen Ozean, an den Fluss, ans Meer, ans Mittelmeer, an die
Mosel, an den Rhein, an die Ostsee, an den Strand
Stell die Leiter an die Wand, an den Baum, ans Fenster, an die Mauer!
 für öffentliche Gebäude und Plätze, ländliche Regionen, Inseln/Inselgruppen: auf
z.B.:auf die Bank, auf den Bahnhof, auf den Balkon, auf den Berg, auf den Hof, aufs Land, auf
die Krim
 für regelmäßige oder längere Aufenthalte in einem Gebäude, Ortsangaben, Regionen,
Landschaften, Gebirge: in
z.B.:ins Ausland, in die Alpen, ins Gebirge, in die Puschkin-Straße, ins Kino, in die Kirche, ins
Hotel
 „bis“zeigt einen Endpunkt an (bis – ohne Artikel, bis zu – mit dem Artikel):
z.B.:Bis wohin fährt dieser Zug? - Dieser Zug fährt nur bis Dortmund.
Können Sie mich bis zum Bahnhof mitnehmen? - Ich fahre nur bis zur Kirche.
 „durch“gibt eine Bewegung durch "etwas" an.
z.B.:Wodurch fährt der Zug? - Er fährt durch einen Tunnel.
 „entlang“zeigt eine parallele Bewegung an und entspricht dem Verb "folgen" und steht
immer hinter dem Bezugswort.
z.B.:Gehen Sie immer den Weg entlang bis zur Kreuzung. Dann gehen Sie rechts.
 „gegen“schließt eine Bewegung mit einem Kontakt ab.
z.B.:Der Autofahrer fuhr mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Autobahnbrücke.
59
 „um“ gibt eine kreisende Bewegung an.
z.B.:Gehen Sie dahinten um die Ecke. Da sehen Sie schon den Markt.

Präpositionen, die auf die Frage "wo?" eine Antwort geben „an ... entlang“ zeigt eine
Längsrichtung neben einer Begrenzung an.
z.B.: An der Straße entlang wird ab September ein Radweg gebaut.
 „um“und „um ... herum“zeigt etwas rund um einen Gegenstand, Platz oder Ort an.
z.B.:Abends saßen wir in einem Kreis um einen alten Holztisch und spielten Karten.
 „ab“zeigt einen Ausgangspunkt an.
z.B.:Ab wo habt ihr die Reise gebucht? - Ab Frankfurt. Die Zugreise ist nicht inklusive.
 „bei“benutzt man bei Angaben in der Nähe von etwas, einem Aufenthalt bei Personen,
Arbeitsplätzen
z.B.:Diese Stadt liegt bei München. Gestern war ich beim Arzt. Er arbeitet bei der Post.
 „gegenüber“kann bei einem Nomen vor oder hinter dem Bezugswort stehen. Ist das
Bezugswort ein Pronomen, steht es dahinter.
z.B.:Die Post liegt direkt gegenüber der Sparkasse. Ich sitze ihm gegenüber.
 „von ... aus“gibt einen Beginn eines Ausgangspunktes an.
z.B.:Von diesem Berg aus haben Sie einen wunderschönen Blick ins Tal.

Präpositionen, die auf die Frage "woher?" eine Antwort geben


Auf die Frage "woher?" gibt es nur zwei mögliche Präpositionen:
Die Präposition „aus“wird benutzt, wenn man auf eine Wo-Frage mit „in“ antworten kann.
Die Präposition „von“wird benutzt, wenn man auf eine Wo-Frage mit „an“, „auf“, „bei“, „zu"
antworten kann.
 „aus“gibt eine Herkunft oder eine Bewegung aus einem Raum (wo? = in) heraus an.
z.B.:Woher kommt der Student? - Ich glaube, er kommt aus Korea (dem Iran, der Schweiz)
Wann kommt sie aus der Schule? (dem Bad, dem Garten, dem Kino, der Kirche, dem Konzert,
der Küche, dem Theater, dem Zimmer, ...)
 „von“gibt einen Ausgangspunkt einer Bewegung an.
z.B.:Ich komme gerade vom Strand. (vom Fluss, vom Meer, von der Donau)
Er kommt von der Bank. (von der Polizei, von der Post, vom Rathaus)
Wir kommen gerade vom Spielplatz. (vom Balkon, von der Straße, von der Terrasse)
Wann kommt ihr vom Schwimmen zurück? (von der Arbeit, vom Essen, vom Fußballspielen,
vom Tanzen)
Hans kommt von einem Ausflug (vom Arzt, vom Bäcker, vom Chef, vom Friseur, von seiner
Mutter)

Fragen zum Thema „Lokalangaben“:


 Was kennzeichnen lokale Präpositionen?
 Auf welche Fragen antworten lokale Präpositionen?
 Welche Präpositionen geben die Antwort auf die Frage „wohin“?
 Welche Präpositionen geben die Antwort auf die Frage „wo“?
 Welche Präpositionen geben die Antwort auf die Frage „woher?

6.6.2. Temporalangaben
Wichtige Begriffe zum Thema „Temporalangaben“
Gegenwart, die настоящее время
Gleichzeitigkeit, die одновременность
Verhältnis (-se), das отношение
das zeitliche Verhältnis временное отношение
Zeitangabe (-n), die указание времени
60
Zeitpunkt (-e), der момент времени
der genau Zeitpunkt точный момент времени
der ungefähre Zeitpunkt примерный момент времени
Zeitraum (Zeiträume), der период времени
der gegenwärtige Zeitraum настоящий период времени
der zukünftige Zeitraum период времени в будущем

Temporale Präpositionen kennzeichnen ein zeitliches Verhältnis.Temporale Präpositionen


können eine Antwort auf die Fragen „wann?“, „wie lange?“, „seit wann?“, „ab wann?“, „von
wann und bis wann?“ geben.

Temporale Präpositionen, die eine Zeitdauer anzeigen


 „für“(+ Akkusativ) gibt einen zukünftigen Zeitraum an. W-Frage: (für) wie lange?
z.B.:Wie lange bleiben Sie in Kiel? - Ich bleibe nur für drei Tage in Kiel.
 „über“(+ Akkusativ) gibt einen Zeitraum an. W-Frage: wann?
z.B.:Wir wollen übers Wochenendezu unseren Freunden nach Klagenfurt fahren.
 „bei“(+ Dativ) gibt eine Gleichzeitigkeit an. W-Frage: wann?
z.B.:Beim Essensollen die Kinder nicht schmatzen.
 „bis (zu)“gibt einen Endpunkt eines Zeitraums an. (bis + Akkusativ, wenn Nomen ohne
Artikel, bis zu + Dativ, wenn Nomen mit Artikel) W-Frage: bis wann?
z.B.:Die Abschlussfeier dauerte bis zum Morgengrauen.
Unsere Gäste wollen nur noch bis Freitagbleiben.
 „seit“(+ Dativ) gibt einen Zeitraum an, der in der Vergangenheit begonnen hat und bis
zur Gegenwart andauert und wahrscheinlich noch länger andauern wird. Das Verb wird
stets im Präsens gebraucht! W-Frage: seit wann? / wie lange?
z.B.:Seit wannsind Sie in Deutschland? - Seit September 2006.
Wie lange wartest du schon hier? - Seit mindestens einer halben Stunde.
 „ab“und„von ... ab“(+ Dativ) gibt einen gegenwärtigen oder zukünftigen Zeitraum mit
einem festgelegten Beginn an. Zeitraumende bleibt dabei offen. W-Frage: ab wann?
z.B.:Ab wann ist Frau Müllerin Urlaub? - Ab dem 14.08.
 „von ... bis (zu)“(+ Dativ) gibt einen Zeitraum mit genauem Beginn und Ende an. W-
Frage: von wann bis wann?
z.B.:Unsere Praxis bleibt in den Sommerferien vom 12.08. bis zum 05.09.geschlossen.
Gestern hat es von morgens bis abends geregnet.
 „zwischen“(+ Dativ) gibt einen Zeitraum mit Beginn und Ende an. W-Frage: wann?
z.B.:Zwischen den Monaten Mai und August hat es in diesem Jahr kaum geregnet.
Wann kommt Ihr Mann nach Hause? - Er kommt gewöhnlich zwischen 6:00 Uhr und 7:00 Uhr
nach Hause.
 „außerhalb“(+ Genitiv) W-Frage: wann
z.B.:Außerhalb der Sprechzeiten wenden Sie sich bitte an den Notdienst.
 „innerhalb“(+ Genitiv) W-Frage: wann
z.B.:Zahlen Sie bitte die Rechnung innerhalb eines Monats.
 „während“(+ Genitiv) W-Frage: wann
z.B.:Das Kind sitzt während des ganzen Tages zu Hause vor dem Fernseher.

Temporale Präpositionen, die einen Zeitpunkt anzeigen


 „gegen“(+ Akkusativ) gibt einen ungenauen oder ungefähren Zeitpunkt an, oft ist es eine
ungefähre Uhrzeit.
z.B.:Wann kommst du etwa wieder? - So gegen 20:00 Uhr.
 „um“(+ Akkusativ) gibt eine genaue Uhrzeit an und eine ungefähre Zeitangabe mit
Jahreszahl.
61
z.B.:Der Zug fährt um 17:34 Uhr vom Frankfurter Hauptbahnhof ab.
Laut einiger Aufzeichnungen wurde die Stadtmauer nur zum Teil um 1400 gebaut.
 „an“(+ Dativ) gebraucht man für Tage, Daten, Tageszeiten und Feiertage
z.B.:Wann kommt der Vater endlich von der Reise zurück? - Am kommenden Freitag.
Fliegt ihr am Vormittag? - Nein, erst am Nachmittag gegen 16 Uhr.
 „aus“(+ Dativ) gibt eine zeitliche Herkunft an.
z.B.:Das Schwert stammt aus dem 12. Jahrhundert.
 „bei“(+ Dativ) gibt eine Gleichzeitigkeit an.
z.B.:Am liebsten gehe ich bei Sonnenuntergang spazieren.
 „in“(+ Dativ) gibt einen unbestimmten Zeitpunkt, genauen Zeitpunkt (dazu gehören
Wochen, Monate, Jahreszeiten, Jahrzehnte), Zeiträume und Zukunft an.
z.B.:In dieser Woche gibt es noch sehr viel zu tun.
Wir schreiben heute in einer Woche einen Grammatiktest.
In einer Stunde bin ich bei dir.
 „nach“(+ Dativ) gibt an, was nach einem Ereignis passiert.
z.B.:Was machst du nach dem Unterricht? - Ich gehe in die Mensa.
Nach 2 Stunden ist er zurückgekommen.
 „vor“(+ Dativ) gibt einen Zeitpunkt oder einen Beginn an, dessen Geschehen vor einem
Ereignis passiert.
z.B.:Vor dem Essen waschen sich alle Kinder die Hände.
Das ist vor einem Jahr passiert.

Fragen zum Thema „Temporalangaben“:


 Was kennzeichnen temporale Präpositionen?
 Auf welche Fragen antworten temporale Präpositionen?
 Welche Präpositionen zeigen eine Zeitdauer an?
 Welche Präpositionen zeigen einen Zeitpunkt an?

7. Adjektive
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Adjektive“
Eigenschaft (-en), die свойство
charakterisieren характеризовать

Adjektive, auch Eigenschaftswörter oder Wie-Wörter genannt, beschreiben Eigenschaften von


Nomen. Sie charakterisieren Personen, Lebewesen, Begriffe, Dinge, Vorgänge oder Tätigkeiten.
Adjektive geben eine Antwort auf die Frage: "Wieist eine Person oder eine Sache?"
Die meisten Adjektive kann man folgenderweise im Satz benutzen:
 attributiv (als Ergänzung zu einem Nomen).In diesem Fall wird das Adjektiv dekliniert
bzw. verändert.
z.B.:Das ist eine lange Straße.
 adverbial (als Ergänzung zu einem Verb). Das Adjektiv bleibt ohne Endung.
z.B.: Die Straße ist lang.

Fragen zum Thema „Die Adjektive“:


 Wie nennt man anders Adjektive?
 Was charakterisieren Adjektive?
 Auf welche Frage antworten Adjektive?
 Wie kann man Adjektive im Satz benutzen?

7.1. Steigerungsstufen der Adjektive


62
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Steigerungsstufen der Adjektive“
Gleiche, das Ungleiche, das схожее разное
Grundstufe, die положительная степень
Höchststufe, die превосходная степень
Komparation, die сравнение
Komparativ, der сравнительная степень
Maximum (-ma), das максимум
Positiv (-e), der положительная степень
Sinn (-e), der смысл
der übertragene Sinn переносный смысл
Superlativ, der превосходная степень
Steigerung, die образование степеней сравнения
Steigerungsform (-en), die форма степени сравнения
Steigerungsstufe (-n), die степень сравнения
Stufe (-n), die ступень
die absolute Stufe абсолютная степень
Vergleichsstufe (-n), die сравнительная степень
Verschärfung, die усиление
Wendung (-en), die выражение
Wortteil (-e), der часть слова
der zugesetzte Wortteil добавленная часть слова
darstellen представлять
erhalten получать
repräsentieren представлять
stehen für Akk. означать что-либо
steigern изменять по степеням сравнения
vergleichen сравнивать

Die Bedeutung der Steigerungsstufen


Adjektive können im Deutschen gesteigert werden. Die Steigerung eines Adjektivs nennt man in
der Grammatik „Komparation“.
Steigerungsformen verwendet man beim Vergleich. Es gibt drei Steigerungsstufen:
 Positiv (Grundstufe),
 Komparativ (Vergleichsstufe),
 Superlativ (Höchststufe).

Die positive Form ist die Grundform des Adjektivs. Dank dieser Form kann man:
 eine Eigenschaft beschreiben
z.B.:Dieser Anschluss ist günstig.
 Gleiches mit den Wendungen „so ... wie“, „genauso … wie“, „nicht so … wie“, „fast
so … wie“, „doppelt so … wie“, „halb so … wie“ vergleichen.
z.B.: Diese Fahrtmöglichkeit ist so günstig wie die andere.

Der Komparativist die erste Steigerungsform. Diese Stufe vergleicht Ungleiches mit „als“.
z.B.:Mit der Bahn erreiche ich diesen Ort schneller als mit dem Auto.

Der Superlativ ist die zweite Steigerungsform. Das ist die Höchststufe des Adjektivs.
z.B.:Das Flugzeug ist das schnellste Verkehrsmittel.

Es gibt aber Adjektive, die von ihrer Bedeutung her nicht gesteigert werden können:

63
 Adjektive, die Farben repräsentieren
z.B.:blau, grün, rosa, lila, violett, rot, gelb usw.
 Adjektive, die bereits die absolute Stufe darstellen und daher ebenfalls nicht gesteigert
werden können
z.B.:tot, einmalig, ganz, golden, schwanger, lebendig, dreieckig, schriftlich, stumm, kinderlos,
unvergleichbar, usw.
 einige zusammengesetzteAdjektive, bei denen der zugesetzte Wortteil bereits für die
Höchststufe steht
z.B.:eiskalt, stockdunkel, abgrundtief, zuckersüß, bildhübsch, stahlhart, pfeilschnell,steinhart,
himmelweit, riesengroß, usw.
 Adjektive, die bereits einen höchsten oder geringsten Grad angeben
z.B.:absolut, maximal, minimal, total, voll, extrem, einzig.

Im übertragenen Sinne oder wenn man noch eine Verschärfung des Maximums ausdrücken
möchte, kann man – entgegen der grammatischen Regel – auch oben genannte Adjektive
steigern. Dies passiert recht häufig in der Umgangssprache und wird dann Hyperlativ genannt.
z.B.:Pizza ist doch wirklich das italienischste Gericht, das es gibt.
Wir haben das maximalste aus dem Motor herausgeholt.
Sie genießt sein vollstes Vertrauen.
Dunkler als die schwärzeste Nacht!

Es gibt auch Adjektive, die nur einmal gesteigert werden können (zum Superlativ).
z.B.:innere - innerste, vordere - vorderste, hintere - hinterste, untere - unterste

Bei zusammengesetzten Adjektiven wird immer nur ein Teil gesteigert.


z.B.: das vielgelesene Buch das meistgelesene Buch 
der vielsagende Blickder vielsagendste Blick

Bildung der Steigerungsstufen


Beim Komparativ erhält das Adjektiv das Suffix -er.
z.B.:interessant – interessanter, günstig – günstiger
Den Superlativ bildet man mit am ...-(e)sten oder mit dem bestimmten Artikel + -(e)ste.
z.B.:schön – am schönsten, der/die/das schönste

Einige Adjektive mit den Stammvokalen a, o, u bilden ihre Steigerungsformen mit einem
Umlaut. Alle diese Adjektive sind einsilbig (Ausnahme: gesund).
z.B.:dumm, gesund, grob, hart, krank, scharf, stark, schwach, warm, alt, arm, groß, jung, kalt,
klug, kurz, lang u.a.

Es gibt auch Adjektive, die wie mit so auch ohne Umlaut gesteigert werden können.
z.B.:blass, glatt, karg, nass, schmal

Besonderheiten bei der Steigerung


 Bei Adjektiven auf -el (dunkel, edel, flexibel, passabel usw.)fällt im Komparativ das -e-
(der Stammform) aus.
z.B.:dunkel – dunkler – am dunkelsten
Aber! Das -e entfällt nicht bei Adjektiven auf -ell sowie bei Adjektiven, deren Endung -el betont
ist.
z.B.:originell – origineller – am originellsten
 Bei Adjektiven auf -el, -er, -en kann das -e- (der Stammform) im Komparativ ausfallen;
tritt in der Stammsilbe ein Diphthong auf, ist dies die Regel.
64
z.B.:teuer - teurer – am teuersten; bescheiden - bescheid(e)ner – am bescheidensten
 Adjektive, die auf -d/t oder auf -s/ß/x/z enden, bilden den Superlativ normalerweise mit -
est.
z.B.: laut – lauter – am lautesten; heiß – heißer – am heißesten

Einige Adjektive werden unregelmäßig gesteigert.


Positiv Komparativ Superlativ
gut besser am besten
viel mehr am meisten
gern lieber am liebsten
nah näher am nächsten
hoch höher am höchsten
bald eher am ehesten

Gebrauch der Steigerungsstufen


Im Satz gebraucht man die Steigerungsstufen der Adjektive:
 als Adjektiv vor dem Nomen (die volle Form)
z.B.: Sie kauft das teuerste Kleid im Geschäft.
 als Teil des Prädikats (die kurze Form)
z.B.: Dein Kleid ist schöner.
Ihr Kleid ist das schönste.
 in den Konstruktion „einer/eines/eine + Gen.“ oder „einer/eines/eine + von + Dat.“
z.B.: Er ist einer der besten Sportler / einer von den besten Sportlern.
Sie ist eine der schönsten Frauen / eine von den schönsten Frauen.
Es ist eines der klügsten Kinder / eines von den klügsten Kindern.

Fragen zum Thema „Die Steigerungsstufen der Adjektive“:


 Wie viele und welche Steigerungsstufen unterscheidet man im Deutschen?
 Was versteht man unter dem Positiv, Komparativ, Superlativ?
 Welche Adjektive werden nicht gesteigert?
 Was versteht man unter dem Hyperlativ?
 Wie bildet man den Komparativ und den Superlativ?
 Welche Adjektive erhalten den Umlaut bei der Steigerung und welche nicht?
 Welche Besonderheiten gibt es bei der Steigerung der Adjektive?
 Welche Adjektive steigert man unregelmäßig?
 Welche syntaktische Rolle können die Steigerungsstufen der Adjektive im Satz spielen?

7.2. Deklination der Adjektive


Wichtige Begriffe zum Thema „Die Deklination der Adjektive“
Adjektiv (-e), das прилагательное
das nachfolgende Adjektiv последующее прилагательное
das substantivierte Adjektiv субстантивированное прилагательное
Begleitwort (Begleitwörter), das сопроводительное слово
Deklinationsart (-en), die тип склонения
Kardinalzahl (-en), die количественное числительное
Merkmal (-e), das признак
Pronomen (-mina), das местоимение
das indeklinable Pronomen несклоняемое местоимение
Zahlwort (Zahlwörter), das числительное
das unbestimmte Zahlwort неопределенное числительное
ableiten производить
65
Im Deutschen gibt es drei Deklinationsarten der Adjektive:
 starke Deklination,
 schwache Deklination
 gemischte Deklination.
Die Art der Deklination hängt von dem Begleitwort ab.

7.2.1. Schwache Deklination


Adjektive werden schwach dekliniert:
 nach dem bestimmten Artikel: der, die, das;
 nach dem Demonstrativpronomen: dieser, dieses, diese; jener, jenes, jene; solcher,
solches, solche; mancher, manches, manche; derjenige, dasjenige, diejenige; derselbe,
dasselbe, dieselbe;
 nach dem Interrogativpronomen: welcher, welches, welche;
 nach dem Indefinitpronomen: jeder, jedes, jede;
 im Plural:
o nach dem Partikel „kein“;
o nach den Pronomen: alle, beide;
o nach Possessivpronomen: mein, dein, sein, unser, euer, ihr.

Bei der schwachen Deklination haben die Adjektive im Singular im Nominativ und Akkusativ
Neutra und Feminina, auch im Nominativ Maskulina die Endung -e;in allen anderen Fällen -
en.Die Pluralformen der Adjektive sind bei allen drei Geschlechtern gleich.

Kasus Singular Plural


maskulin neutrum feminin
Nominativ -e
Genitiv
Dativ -en
Akkusativ -e

z.B.:
Kasus Singular Plural
maskulin neutrum feminin
Nominativ der neue Tisch das neue Bild die neue Uhr die neuen Bücher
Genitiv des neuen Tisches des neuen Bildes der neuen Uhr der neuen Bücher
Dativ dem neuen Tisch dem neuen Bild der neuen Uhr den neuen Büchern
Akkusativ den neuen Tisch das neue Bild die neue Uhr die neuen Bücher

In den Pronomen „derselbe“, „dasselbe“, „dieselbe“, „derjenige“, „dasjenige“, „diejenige“


wird sowohl der erste Teil wie der bestimmte Artikel, als auch der zweite Teil schwach
dekliniert.
z.B.:Nom.: derselbe Herr
Gen.: desselben Herrn
Dat.: demselben Herrn
Akk.: denselben Herrn

7.2.2. Starke Deklination


Adjektive werden stark dekliniert:
 das Begleitwort fehlt;
 nach dem Fragewort „wessen“;
66
 nach den Relativpronomen im Genitiv: dessen (m.,n.), deren (f., Pl.);
 im Plural:
o nach Kardinalzahlen: zwei, drei, vier...;
o nach indeklinablenPronomen: manch, solch, welch, allerlei, mancherlei;
o nach unbestimmten Zahlwörtern: viel, wenig, etwas, mehr, genug, einige, etliche,
mehrere, andere, folgende, verschiedene, einzelne, ein paar.

Bei der starken Deklination bekommt das Adjektiv die Endungen des bestimmten Artikels mit
Ausnahme des Genitivs Maskulina und Neutra - en.

Kasus Singular Plural


maskulin neutrum feminin
Nominati -er -es -e -e
v
Genitiv -en -er -er
Dativ -em -em -er -en
Akkusativ -en -es -e -e

z.B.:
Kasus Singular Plural
maskulin neutrum feminin
Nominati starker Kaffee kaltesWasser frische Luft schöne Blumen
v
Genitiv starken Kaffees kalten Wassers frischer Luft schöner Blumen
Dativ starkem Kaffee kaltem Wasser frischer Luft schönen Blumen
Akkusativ starken Kaffee kaltes Wasser frische Luft schöne Blumen

Die unbestimmten Zahlwörter („viele“, „einige“, „verschiedene“ usw.) werden dabei wie
Adjektive dekliniert. Sie bekommen die gleiche Endung wie das nachfolgende Adjektiv.
z.B.:Viele enttäuschte Gäste beschweren sich über das Hotel.

Nach „nichts“, „allerlei“, „etwas“, „genug“, „mancherlei“, „mehr“, „viel“, „wenig“ steht oft
ein substantiviertes Adjektiv. Es wird stark dekliniert und großgeschrieben.
z.B.:Ich habe viel Interessantes darüber erfahren.
Dabei hatte ich mit nichts Bösem gerechnet.

Nach Kardinalzahlen „zwei“, „drei“ usw. ist die korrekte Form im Genitiv Plural.
z.B.: zweier guter Leute
In der gesprochenen Sprache wird aber die -en-Endung gebraucht.
z.B.: zweier guten Leute

7.2.3. Gemischte Deklination


Diese Deklination hat Merkmale der schwachen und der starken Deklination.
Adjektive werden gemischt dekliniert:
 nach dem unbestimmten Artikel im Singular;
 nach den Possessivpronomen im Singular und im Plural;
 nach dem Pronomen „kein“ im Singular;
 nach dem Indefinitpronomen „irgendein“.

67
Bei der gemischten Deklination hat das Adjektiv im SingularNominativ Maskulina und Neutra
und Akkusativ Neutra die Endungen der starken Deklination und in den anderen Fällen in jedem
Genus - die Endungen der schwachen Deklination.

Kasus Singular
maskulin neutrum feminin
Nominati -er -es -e
v
Genitiv
Dativ -en
Akkusativ -es -e

z.B.:
Kasus Singular
maskulin neutrum feminin
Nominati ein neuer Tisch ein neues Bild eine neue Uhr
v
Genitiv eines neuen Tisches eines neuen Bildes einer neuen Uhr
Dativ einem neuen Tisch einem neuen Bild einer neuen Uhr
Akkusativ einen neuen Tisch ein neues Bild eine neue Uhr

Dem unbestimmten Artikel entspricht im Plural der Nullartikel, deshalb werden die Adjektive im
Plural wie nach dem Nullartikel dekliniert (stark).
z.B.:Nom.kluge Leute
Gen.kluger Leute
Dat.klugen Leuten
Akk.kluge Leute

Merken Sie sich!


 Adjektive auf -a und -e werden nicht dekliniert.
z.B.:ein prima, rosa, lila, beige, creme, orange Kleid
 Adjektive auf -el verlieren bei der Deklination das –e.
z.B.:eine dunkle Hose
 Einige Adjektive auf -er verlieren bei der Deklination das –e (wenn die Endung - er auf
einen Vokal folgt), einige aber nicht.
Vgl.: eine teure Hose,ein bitterer Geschmack
 Das Adjektiv „hoch“verändert den Konsonanten.
z.B.: ein hoher Baum
 Adjektive, die von Städtenamen mit dem Suffix -er abgeleitet werden, werden nicht
dekliniert.
z.B.: in der Berliner U-Bahn
 „Manche“ und „sämtliche“ können wie bestimmte Artikel oder wie Adjektive
verwendet werden.
z.B.:Manche enttäuschten Gäste beschweren sich über das Hotel. (schwache Deklination)
Manche enttäuschte Gäste beschweren sich über das Hotel. (starke Deklination)
 Die Adjektive „halb“ und „ganz“ stehen bei Orts- und Ländernamen ohne Artikel in der
undeklinierbaren Form.
z.B.:Die Einwohner halb Leipzigs, die Industrieproduktion von ganz Deutschland
 Zwei oder mehr aufeinanderfolgendene Adjektive haben die gleichen
Deklinationsendungen.
z.B.:der interessante neue italienische Film
68
Fragen zum Thema „Die Deklination der Adjektive“:
 Wie viele und welche Deklinationsarten unterscheidet man im Deutschen?
 Wann werden Adjektive schwach dekliniert?
 Was ist das Merkmal der schwachen Deklination?
 Wann werden Adjektive stark dekliniert?
 Was ist das Merkmal der starken Deklination?
 Wann werden Adjektive gemischt dekliniert?
 Was ist das Merkmal der gemischten Deklination?
 Welche Besonderheiten gibt es bei der Deklination der Adjektive?

7.3. Substantivierte Adjektive


Wichtige Begriffe zum Thema „Substantivierte Adjektive“
Abstarktum (-ta), das абстрактное существительное

Adjektive kann man leicht substantivieren, d.h. mit Hilfe des Artikels werden sie zu Nomen.

Substantivierte Adjektive männlichen und weiblichen Geschlechts bezeichnen eine Person.


z.B.: bekannt – der Bekannte, die Bekannte
fremd – der Fremde, die Fremde
krank – der Kranke, die Kranke

Substantivierte Adjektive werden wie Adjektive dekliniert, d.h. ihr Deklinationstyp hängt von
dem Begleitwort ab.

FürMaskulina
Kasus schwache Deklination gemischte Deklination
Nominativ der Bekannte ein Bekannter
Genitiv des Bekannten eines Bekannten
Dativ dem Bekannten einem Bekannten
Akkusativ den Bekannten einen Bekannten

FürFeminina
Kasus schwache Deklination gemischte Deklination
Nominativ die Bekannte eine Bekannte
Genitiv der Bekannten einer Bekannten
Dativ der Bekannten einer Bekannten
Akkusativ die Bekannte eine Bekannte

Für die Pluralform


Kasus schwache Deklination starke Deklination
Nominativ die Bekannten Bekannte
Genitiv der Bekannten Bekannter
Dativ den Bekannten Bekannten
Akkusativ die Bekannten Bekannte

Substantivierte Adjektive sächlichen Geschlechts bezeichnen Abstrakta.

69
z.B.: das Alte, das Neue, das Schöne, das Gute

Kasus schwache Deklination


Nominativ das Gute
Genitiv des Guten
Dativ dem Guten
Akkusativ das Gute

Man gebraucht substantivierte Adjektive sächlichen Geschlechts mit verschiedenen


Begleitwörtern.
1. Nach den Pronomen „etwas“, „viel“, „wenig“, „nichts“, „manch“ bekommen Adjektive
„starke Endungen“.
z.B.: viel Neues, wenig Gutes, etwas Lustiges

2. Nach den Pronomen „vieles“, „alles“, „einiges“, „manches“ bekommen Adjektive


„schwache Endungen“.
z.B.: vieles Gute, alles Gute, einiges Bekannte

Fragen zum Thema „Substantivierte Adjektive“:


 Was versteht man unter der Substantivierung der Adjektive?
 Was bezeichnen substantivierte Adjektive?
 Was ist für die Deklination der substantivierten Nomen männlichen und weiblichen
Geschlechts kennzeichnend?
 Was ist für die Deklination der substantivierten Nomen sächlichen Geschlechts
kennzeichnend?

7.4. Partizip I und II


Wichtige Begriffe zum Thema „Partizip I und II“
Bedeutung (-en), die Значение
die aktive Bedeutung активное значение
die attributive Bedeutung атрибутивное значение
die passive Bedeutung пассивное значение
Bestandteil (-e), der составная часть
der trennbareBestandteil отделяемая составная часть
Nebensatz (Nebensätze), der придаточное предложение
der attributive Nebensatz придаточное определительное
Nominalisierung, die Номинализация
Partizipialgruppe (-n), die причастная конструкция
Partizipialkonstruktion (-en), die причастная конструкция
ablaufen Происходить

Das Partizip ist ein Wort, das Eigenschaften eines Verbs und eines Adjektivs vereint.
Partizipien werden aus Verben gebildet, aber wie Adjektive verwendet. Im Deutschen
unterscheidet man das Partizip I (Partizip der Gegenwart) und das Partizip II (Partizip Perfekt).

7.4.1. Partizip I
Das Partizip I drückt etwas nicht Abgeschlossenes aus, also einen Vorgang oder Prozess. Es hat
immer eine aktive Bedeutung (jmd. oder etw. macht etwas) und zeigt Gleichzeitigkeit.
z.B. der singende Mann = der Mann singt
Das Partizip I ist zeitlich neutral. Dieser Vorgang/Prozess kann auch in der Vergangenheit
abgelaufen sein. Es muss keinen Bezug zum Präsens geben.

70
z.B.: Wir haben viele blühende Blumen gesehen.

Bildung
Das Partizip I wird mit dem Infinitiv + -d (das gilt für alle Verben) gebildet.
z.B.: winken – winkend, lachen – lachend

Verwendung
Das Partizip I kann im Satz verschieden verwendet werden:
 als Adverb
z.B.: Sie saß schweigend.
 als Attribut (Als Attribut bekommt das Partizip I dieselbe Endung wie das Adjektiv.)
z.B.: ein singender Mann
 als Nominalisierung
z.B.: tanzen – tanzend – die Tanzenden

Manchmal wird das Partizip I mit der Partikel „zu“ in attributiver Bedeutung gebraucht. Dabei
erhält es eine passive Bedeutung und bezeichnet eine Nоtwendigkeit oder eine Möglichkeit. Bei
den Verben mit dem trennbaren Bestandteil steht die Partikel „zu“ zwischen dem trennbaren Teil
und dem Stamm.
z.B.: das zu lesende Buch – das Buch, das gelesen werden soll
die kaum auszudrückenden Gefühle

7.4.2. Partizip II
Das Partizip II wird auch Partizip Perfekt genannt. Das Partizip II drückt Folgendes aus:
 etwas Abgeschlossenes, ein Resultat. Es hat eine passive Bedeutung und wird von
transitiven Verben und Verben, die eine Zustandsveränderung ausdrücken, gebildet.
z.B.: das gelesene Buch – das Buch, das gelesen worden ist
 die Vorzeitigkeit der Handlung. Es hat eine aktive Bedeutung und wird von
intransitiven Verben gebildet.
z.B.: die angekommene Delegation – die Delegation, die angekommen ist
der heimgekehrte Sohn – der Sohn, der heimgekehrt ist

Bildung
Regelmäßige Verben bilden das Partizip II mit der Endung –tund dem Präfix ge-. Der
Stammvokal verändert sich nicht.
Partizipien regelmäßiger Verben mit der Stammendung -d, -t, -m, -n haben die Endung -et.

Unregelmäßige Verbenbilden das Partizip II immer mit der Endung –enund dem Präfix ge-.
Der Stammvokal ändert sich bei manchen Verben.

Gemischte Verben bilden das Partizip II mit der Endung –tund dem Präfix ge-. Der
Stammvokal verändert sich.

Verwendung
Das Partizip II kann im Satz verschieden verwendet werden:
 zur Bildung von Verbformen
z.B.: Perfekt: Ich habe mein Studium abgeschlossen.
Passiv: Das Studium wurde abgeschlossen.
Konjunktiv II: Ich hätte das Studium nicht so schnell abgeschlossen.
Futur II: Nächstes Jahr werde ich mein Studium abgeschlossen haben.
 als Adverb

71
z.B.: Ein Mann lag verletztauf dem Boden.
 als Attribut (Als Attribut bekommt das Partizip II dieselben Endungen wie ein Adjektiv.)
z.B.: ein abgeschlossenes Studium
 als Nominalisierung
z.B.: verletzen – verletzt – der Verletzte

7.4.3. Partizipialgruppen
Manchmal haben das Partizip I und das Partizip II näherе Bestimmungen. Sie bilden eine
Einheit. Solche Wortgruppen nennt man erweiterte Partizipiаlgruppen oder erweiterte
Partizipialkonstruktionen. Sie nehmen Platz zwischen dem Artikel oder einem anderen
Begleitwort und dem Nomen, das sie bestimmen. Dabei stehen das Partizip I und Partizip II am
Ende der Partizipialgruppe.
z.B.:die von meinem Vater gesagten Worte
die in meinem Büro arbeitende Frau

Wenn das Partizip I von einem reflexiv gebrauchten Verb gebildet wird, steht das
Reflexivpronomen „sich“ gleich nach dem Artikel bzw. einem anderen Begleitwort.
z.B.: ein sich schnell bewegendes Objekt

Dem Inhalt nach sind die Partizipialgruppen den аttributiven Nebensätzen nah.
z.B.: dasvor kurzem gebaute Haus – das Haus, das vor kurzem gebaut wurde
Fragen zum Thema „Partizip I und II“:
 Was versteht man unter dem Wort „Partizip“ im Deutschen?
 Was drückt das Partizip I aus?
 Wie bildet man das Partizip I?
 Wie verwendet man das Partizip I im Satz?
 Was drückt das Partizip II aus?
 Wie bildet man das Partizip II?
 Wie verwendet man das Partizip II im Satz?
 Was versteht man unter einer Partizipialgruppe?
 Wie ist die Wortfolge innerhalb einer Partizipialgruppe?

8. Verb II
8.1. Das Präteritum
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Präteritum“
Bericht (-e), der сообщение
Erzählung (-en), die рассказ
Fakt (-en), der факт
Handlung (-en), die действие
Schriftsprache (-n), die письменная речь
Zusammenfallen совпадать
Abgeschlossen законченный
Austauschbar взаимозаменяемый

Gebrauch
Das Präteritum ist eine Zeitform der Vergangenheit.Diese Zeitform verwendet man bei
Erzählungen und Berichten, vor allem in der Schriftsprache und sie drückt Folgendes aus:
 abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit
z.B.: Im letzten Jahr machte ich Urlaub in Deutschland.
Mit dem Auto fuhr ich von Köln bis Heidelberg.
 Fakt oder Zustand in der Vergangenheit
72
z.B.: Die Reise war fantastisch und ich hatte immer tolles Wetter.

Das Präteritum ist häufig mit dem Perfekt austauschbar.


z.B.: Sie lernten eine andere Sprache. - Sie haben eine andere Sprache gelernt.

Bildung
Die Präteritum-Form der Verben fällt mit der zweiten Grundform der Verben zusammen.

Regelmäßige Verben: Der Stammvokal bleibt gleich. An den Verbstamm wird das Suffix „-te“
angehängt, darauf folgen die Personalendungen. Die 1. und die 3. Person Singular sind immer
gleich.

Singular arbeiten Plural


1. Person ich arbeitete■ wir arbeiteten 1. Person
2. Person du arbeitetest ihr arbeitetet 2. Person
3. Person er/sie/es arbeitete■ Sie/sie arbeiteten 3. Person

Verben, deren Stamm auf -t, -d oder Konsonant -n/m endet, haben vor dem Suffix ein -e.

Singular rechnen Plural


1. Person ich rechnete■ wir rechneten 1. Person
2. Person du rechnetest ihr rechnetet 2. Person
3. Person er/sie/es rechnete■ Sie/sie rechneten 3. Person

Unregelmäßige Verben: Der Stammvokal ändert sich. Auch bei den unregelmäßigen Verben
fallen die 1. und die 3. Person Singular zusammen.

Singular sprechen Plural


1. Person ich sprach■ wir sprachen 1. Person
2. Person du sprachst ihr spracht 2. Person
3. Person er/sie/es sprach■ Sie/sie sprachen 3. Person

Mischverben ändern den Stammvokal und bekommen dabei das Suffix –te. Dazu gehören die
Verben:nennen, rennen, kennen, denken, bringen, senden, wenden, wissen.

Singular nennen Plural


1. Person ich nannte■ wir nannten 1. Person
2. Person du nanntest ihr nannte 2. Person
3. Person er/sie/es nannte■ Sie/sie nannten 3. Person

Im Präteritum verwendet man fast immer:


 die Verben „haben“ und „sein“,
 die Modalverben,
 die Wendung „es gibt“.

Singular sein, haben Plural


1. Person ich war■, hatte■ wir waren, hatten 1. Person
2. Person du warst, hattest ihr wart, hattet 2. Person
3. Person er/sie/es war■, hatte■ Sie/sie waren, hatten 3. Person

73
Bei Modalverben fällt im Präteritum der Umlaut weg. Dann wird an den Verbstamm das Suffix
-te angehängt, darauf folgen die Personalendungen.

können Dürfen müssen sollen mögen wollen


ich konnte■ durfte■ musste■ sollte■ mochte■ wollte■
du konntest Durftest musstest solltest mochtest wolltest
er/sie/es konnte■ durfte■ musste■ sollte■ mochte■ wollte■
wir konnten Durften mussten sollten mochten wollten
ihr konntet Durfte musstet solltet mochte wolltet
Sie/sie konnten Durften mussten sollten mochten wollten

Fragen zum Thema „Das Präteritum“:


 Wann verwendet man das Präteritum?
 Wie bildet man die Präteritum-Form der regelmäßigen Verben?
 Wie bildet man die Präteritum-Form der unregelmäßigen Verben?
 Wie bildet man die Präteritum-Form der Mischverben?
 Welche Verben verwendet man fast immer im Präteritum? Wie konjugiert man sie?

8.2. Das Plusquamperfekt


Wichtige Begriffe zum Thema „Das Plusquamperfekt“
Stattfinden состояться
Zurückblicken оглядываться
Zuvor раньше

Gebrauch
Mit dem Plusquamperfekt drückt man Handlungen aus, die zeitlich vor einem bestimmten
Zeitpunkt in der Vergangenheit stattgefunden haben.

Man verwendet das Plusquamperfekt immer dann, wenn man bei einer Erzählung über die
Vergangenheit (im Präteritum) auf etwas zurückblickt, das zuvor passierte. Für das frühere
Geschehen verwendet man Plusquamperfekt, für das spätere - Präteritum.
z.B.:. Nachdem ich mich nach dem Preis erkundigt hatte, buchte ich diese Reise.

Bildung
Das Plusquamperfekt bildet man mit dem Hilfsverb „haben“ bzw. „sein“ im Präteritum an der
zweiten Stelle und dem Partizip II des Vollverbs am Ende des Satzes.

Vergleichen Sie!
Präsens Perfekt Plusquamperfekt
schlafen hat geschlafen hatte geschlafen
fahren ist gefahren war gefahren

schafen – hatte geschlafen fahren – war gefahren


ich hatte geschlafen ich war gefahren
du hattest geschlafen du warst gefahren
er, sie, es hatte geschlafen er, sie, es war gefahren

wir hatten geschlafen wir waren gefahren


74
ihr hattet geschlafen ihr wart gefahren
Sie, sie hatten geschlafen Sie, sie waren gefahren

Fragen zum Thema „Das Plusquamperfekt“:


 Was drückt das Plusquamperfekt aus?
 Wann verwendet man das Plusquamperfekt?
 Wie bildet man das Plusquamperfekt?

8.3. Das Futur I


Wichtige Begriffe zum Thema „Das Futur I“
Absicht (-en), die Намерение
Aussage (-n), die высказывание
Bedeutung (-en), die Значение
die zusätzliche Bedeutung дополнительное значение
Futur, das будущее время
Prophezeiung (-en), die Предсказание
Versprechung (-en), die Обещание
Vorgang (Vorgänge), der Событие
Zukunft, die Будущее
Zukunftsform (-en), die форма будущего времени
Verleihen Придавать

Gebrauch
Das Futur I ist eine Zeitform, die die Ereignisse in der Zukunft ausdrückt.
Man gebraucht in der Rede selten das Futur I. Normalerweise verwendet man im Deutschen
Präsens mit einer Zeitangabe, wenn eine Handlung oder ein Vorgang in der Zukunft passiert. Zu
solchen Zeitangaben gehören: „um 16.30 Uhr“, „heute Abend“, „morgen“, „in einer Woche“,
„nächsten Monat“, „bald“, „in einiger Zeit“ usw.
z.B.: Ich komme morgen früh zu dir.
Am nächsten Wochenende fahre ich zu meinen Eltern.

Das Futur I als eine Zukunftsform verleiht der Aussage eine zusätzliche Bedeutung. Sie kann
Folgendes ausdrücken:
 eine Versprechung
z.B.: Wir werden das heute Abend noch einmal besprechen.
 eine Absicht
z.B.: Ich werde in die USA fliegen.
 eine Prophezeiung
z.B.: Sie werden bestimmt eine Lösung finden.

Bildung
Man bildet das Futur I mit dem Präsens des Hilfsverbs „werden“an der zweiten Stelle und dem
Infinitiv des Vollverbsam Ende des Satzes.

z.B.: Ich werde


Du wirst
Er, sie, es wird zum Konzert kommen.
Wir werden
Ihr werdet
Sie, sie werden

75
Fragen zum Thema „Das Futur I“:
 Was drückt das Futur I aus?
 Warum verwendet man selten das Futur I in der Rede?
 Welche zusätzliche Bedeutung kann das Futur I der Aussage verleihen?
 Wie bildet man das Futur I?

8.4. Das Futur II


Wichtige Begriffe zum Thema „Das Futur II“
Verstärkung, die Усиление

Gebrauch
Das Futur II ist eine sehr selten benutzte Zeitform der deutschen Grammatik.
Das Futur II drückt eine Vermutung aus, dass eine Handlung bis zum Zeitpunkt des Sprechens
oder zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein wird.
z.B.: Wo ist Martin? – Er wird nach Hause gegangen sein. =
Ich vermute, dass er nach Hause gegangen ist.
Bis dahin wird er die Reise gebucht haben.(NB!!!Hier muss immer eine Zeitangabe
stehen, damit man weiß, dass es um die Zukunft geht)

Bildung
Das Futur II bildet man mit dem Präsens des Hilfsverbs „werden“, dem Infinitiv von „haben“
oder „sein“ und dem Partizip II des Vollverbs. Die Wahl des Hilfsverbs „haben“ oder „sein“
entspricht der Wahl beim Perfekt.
z.B.: Du wirst wohl gereist sein.
Er wird bestimmt gefragt haben.

Zur Verstärkung der Vermutungen gebraucht man oft solche Wörter wie „wohl“, „sicher“,
„bestimmt“.

Fragen zum Thema „Das Futur II“:


 Was drückt das Futur II aus?
 Wie bildet man das Futur II?

8.5.Die Zeitenfolge
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Zeitenfolge“:
Folge, die последовательность
Gleichzeitigkeit, die одновременность
Hauptsatz (Hauptsätze), der главное предложение
Kombination (-en), die Комбинация
Nebensatz (Nebensätze), der придаточное предложение
Nachzeitigkeit, die обозначает, что действие в придаточном
предложении происходит позже, чем
действие в главном предложении
Prinzip (-ien), das Принцип
Satz (Sätze), der Предложение
der komplexe Satz сложное предложение
Tempus (-pora), das временная форма
Tendenz (-en), die Тенденция
Vorzeitigkeit, die обозначает, что действие в придаточном
76
предложении происходит раньше, чем
действие в главном предложении
Zeitenfolge, die согласование времен
Zeitverhältnis (-se), das соотношение времен
Befolgen соблюдать, придерживаться
Verlaufen Протекать
geregelt sein durch Akk. регулироваться чем-то
Gleichzeitig Одновременно

Im Deutschen unterscheidet man sechs Zeitformen (Tempora):


Präsens: Er schreibt eine E-Mail.
Präteritum: Er schrieb eine E-Mail.
Perfekt: Er hat eine E-Mail geschrieben.
Plusquamperfekt Er hatte eine E-Mail geschrieben.
:
Futur I: Er wird eine E-Mail schreiben.
Futur II: Er wird bestimmt eine E-Mail geschrieben haben.

Die Zeitenfolge bzw. der Gebrauch der Zeiten in komplexen Sätzen bzw. bei der Verbindung
eines Hauptsatzes mit einem Nebensatz wird im Deutschen durch bestimmte Prinzipien geregelt,
die aber nicht immer streng befolgt werden. Die sogenannte Folge der Zeiten beschreibt die
Kombination der Zeitformen im Haupt- und Nebensatz bei den drei möglichen Zeitverhältnissen:
 Gleichzeitigkeit,
 Vorzeitigkeit,
 Nachzeitigkeit.

Gleichzeitigkeit
Wenn das Geschehen im Hauptsatz (HS) und im Nebensatz (NS) gleichzeitig verläuft, verwendet
man in der Regel in beiden Sätzen das gleiche Tempus:
NS: Präsens  + HS: Präsens Da es regnet, spielen die Kinder im Haus.
NS: Präteritum  + HS: Präteritum Da es regnete, spielten die Kinder im Haus.
Du bist mit dem Auto gereist, während ich mit der
HS: Perfekt  + NS: Perfekt
Bahn gereist bin.

Möglich ist auch die Kombination verschiedener Zeitformen, die die gleiche Funktion haben,
d.h. die Gegenwart, die Vergangenheit oder die Zukunft ausdrücken können. Vor allem zwischen
Präsens und Futur I:
Wenn du früher kommst, werden wir diesen Kuchen
NS: Präsens  + HS: Futur I
backen.
NS: Futur I  +  HS: Präsens Während du kochen wirst, decke ich den Tisch.

Vorzeitigkeit
Wenn das Geschehen im Nebensatz vor dem Geschehen im Hauptsatz verläuft, gelten folgende
Tendenzen:
 NS: Perfekt Ich verstehe das Problem besser, nachdem ich
HS: Präsens
+ Ihre E-Mail gelesen habe.
NS: Plusquamperfekt Ich verstand das Problem besser, nachdem ich
HS: Präteritum
+ Ihre E-Mail gelesen hatte.

Nachzeitigkeit
Wenn das Geschehen im Nebensatz nach dem Hauptsatz verläuft, dann werden die Zeitformen
ähnlich wie bei der Gleichzeitigkeit:
77
Ich erkundige mich nach dem Preis, bevor ich diese
HS: Präsens  + NS: Präsens
Reise buche.
Ich erkundigte mich nach dem Preis, bevor ich diese
HS: Präteritum  + NS: Präteritum
Reise buchte.
Ich habe mich nach dem Preis erkundigt, bevor ich
HS: Perfekt  + NS: Perfekt
diese Reise gebucht habe.

Oder umgekehrt wie bei der Vorzeitigkeit:


 +  NS: Präsens Ich habe gefrühstückt, bevor ich zur Uni
HS:Perfekt
fahre.
HS: Plusquamperfekt  + NS:Präteritum Ich hatte gefrühstückt, bevor ich zur Uni fuhr.

Bei Vermutungen:
Bevor die Kinder schlafen gehen, werden sie wohl ein
NS: Präsens  + HS: Futur I
Glas Milch trinken.
Bevor die Kinder schlafen gingen, werden sie wohl ein
NS: Präteritum  + HS: Futur II
Glas Milch getrunken haben.
Bevor die Kinder schlafen gegangen sind, werden sie
NS: Perfekt  + HS: Futur II
wohl ein Glas Milch getrunken haben.

Fragen zum Thema „Die Zeitenfolge“:


 Welche drei Zeitverhältnisse sind in einem komplexen Satz möglich?
 Wie ist die Folge der Zeiten bei der Gleichzeitigkeit?
 Wie ist die Folge der Zeiten bei der Vorzeitigkeit?
 Wie ist die Folge der Zeiten bei der Nachzeitigkeit?

8.6. Passiv
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Passiv“
Genus (-nera), das залог
Person (-en), die лицо
die handelnde Person действующее лицо
Täter (-), der действующее лицо
Vorgangspassiv, das пассив действия
Zustandspassiv, das пассив состояния
Angeben указывать
Ausgehen исходить
gerichtet sein auf Akk. быть направленным

Das Genus ist eine grammatische Kategorie. Sie bezeichnet die Richtung der Handlung, d.h. sie
gibt an, ob die Handlung vom Subjekt des Satzes ausgeht (und auf das direkte Objekt gerichtet
ist) oder ob sie auf das Subjekt gerichtet wird.
Man unterscheidet zwei Genera:
 das Aktiv,
 das Passiv.

Das Aktiv betont, wer etwas tut. Das Verb steht im Aktiv, wenn die handelnde Person (oder
Sache) das Subjekt des Satzes ist.
z.B.:Der Lehrer erklärt uns das Passiv.

Wenn man das Passiv benutzt, dann ist die Handlung wichtig und nicht der „Täter“ oder der
Täter ist unbekannt.

78
z.B.:Das Passiv wird uns (vom Lehrer) erklärt.

Beim Passiv werden zwei Typen unterschieden:


 das Vorgangspassiv (werden-Passiv),
 das Zustandspassiv (sein-Passiv).

Fragen zum Thema „Das Passiv“:


 Was versteht man unter dem Genus?
 Welche Genera unterscheidet man?
 Wodurch unterscheiden sich das Aktiv und das Passiv?
 Wie viele und welche Typen vom Passiv unterscheidet man im Deutschen?

8.6.1. Vorgangspassiv
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Vorgangspassiv“
Passiv, das пассив
das eingliedrige Passiv одночленный пассив
das zweigliedrige Passiv двучленный пассив
das dreigliedrige Passiv трехчленный пассив
Ausüben совершать
Betonen подчеркнуть

Gebrauch
Das Vorgangspassiv verwenden wir, wenn wir eine Handlung betonen wollen (Was passiert?).
Wer die Handlung ausübt, ist nicht so wichtig oder unbekannt.

Bildung
Passiv bildet man vom Verb „werden“ in der richtigen Zeitform, das an der zweiten Stelle im
Satz steht, und dem Partizip II des Vollverbs am Ende des Satzes.
Das Vorgangspassiv hat dieselben Zeitformen wie das Aktiv:

Zeit Aktiv Vorgangspassiv


Präsens Die Mutter weckt das Kind. Das Kind wird (von der Mutter) geweckt.
Präteritum Die Mutter weckte das Kind. Das Kind wurde (von der Mutter) geweckt.
Perfekt Die Mutter hat das Kind geweckt. Das Kind ist (von der Mutter) geweckt
worden.
Plusquamperfekt Die Mutter hatte das Kind Das Kind war (von der Mutter) geweckt
geweckt. worden.
Futur I Die Mutter wird das Kind wecken. Das Kind wird (von der Mutter) geweckt
werden.
Futur II Die Mutter wird das Kind geweckt Das Kind wird (von der Mutter) geweckt
haben. worden sein.

Manche Verben bilden kein Vorgangspassiv. Dazu gehören:


 „haben“ und „sein“ als Vollverben;
 Verben der Zustandsveränderung (z.B:einschlafen);
 Verben ohne Akkusativobjekt;
 reflexive Verben;
 Verben, die Perfekt mit „sein“ bilden (z.B.:fahren);
 unpersönliche Verben des Geschehens (z.B.:regnen);
79
 die Konstruktion „es gibt“;
 folgende transitive Verben: „besitzen“, „bekommen“, „kennen“, „wissen“, „erfahren“,
„kosten“, „interessieren“, „enthalten“.

Man unterscheidet drei Formen vomVorgangspassiv:


 das eingliedrige Passiv oder das unpersönliche Passiv. Da werden weder der Täter noch
das Objekt seiner Tätigkeit genannt. Man bildet das unpersönliche Passiv sowohl von
transitiven, als auch von intransitiven Verben. Bei der geraden Wortfolge an der ersten
Stelle steht das unpersönliche Pronomen „es“. Bei der invertierten Wortfolge gibt es kein
formales Subjekt.
z.B.: Es wird am Abend gesungen und getanzt.
Am Abend wird gesungen und getanzt.
 das zweigliedrige Passiv. Da werden die Handlung und das Objekt der Handlung
genannt. Diese Passivform ist in der Rede besonders gebräuchlich.
z.B.: Der Brief wird geschrieben.
Heute wird der Brief geschrieben.
 das dreigliedrige Passiv. Da werden die Handlung, das Objekt der Handlung und auch
der Täter dieser Handlung genannt.
z.B.: Der Brief wird von mir geschrieben.
Die Ernte wird durch den Hagel vernichtet.

Der Täter der Handlung kann im Satz mit den Präpositionen „von“ oder „durch“ dargestellt
werden.
Man gebraucht die Präposition „von“, wenn der Täter der Handlung eine aktiv handelnde Person
ist.
z.B.: Der Brief wird von meinem Freund geschrieben.
Man gebraucht die Präposition „durch“, wenn der Täter der Handlung seine Ursache oder sein
Anlass ist.
z.B.: Die Natur wird durch den Müll verschmutzt.

Fragen zum Thema „Das Vorgangspassiv“:


 Was versteht man unter dem Vorgangspassiv?
 Welche Zeitformen unterscheidet man beim Vorgangspassiv?
 Wie bildet man das Vorgangspassiv?
 Welche Verben bilden kein Vorgangspassiv?
 Was versteht man unter dem eingliedrigen, zweigliedrigen und dreigliedrigen
Vorgangspassiv?
 Wo ist der Unterschied zwischen „von“ und „durch“ im dreigliedrigen Passiv?

8.6.2. Zustandspassiv
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Zustandspassiv“

Stativ, der пассив состояния


Gebräuchlich употребительный

Gebrauch
Das Zustandspassiv (der Stativ) drückt im Unterschied zum Vorgangspassiv keinen Prozess,
keine Handlung, sondern einen Zustand als Resultat eines Prozesses aus.

Bildung

80
Das Zustandspassiv bildet man vom Verb „sein“ in der richtigen Zeitforman der zweiten Stelle
und dem Partizip II des Vollverbs am Ende des Satzes.
Das Stativ hat dieselben Zeitformen wie das Vorgangspassiv, aber nur 3 sind gebräuchlich:
Präsens, Präteritum und Futur I.

Zeit Zustandspassiv
Präsens Das Fenster ist geöffnet.
Präteritum Das Fenster war geöffnet.
Futur I Das Fenster wird geöffnet sein.

Kein Zustandspassiv bilden:


 reflexive Verben,
 intransitive Verben,
 transitive Verben, die die Dauer der Handlung bezeichnen.

Man unterscheidet drei Formen vom Zustandspassiv:


 das eingliedrige Zustandspassiv
z.B.: Für das Essen ist gesorgt.
 das zweigliedrige Zustandspassiv
z.B.: Der Tisch war festlich gedeckt.
 das dreigliedrige Zustandspassiv
z.B.: Der Brief wird von allen gelesen sein.

Fragen zum Thema „Das Zustandspassiv“:


 Was drückt das Zustandspassiv aus?
 Welche Verben bilden kein Zustandspassiv?
 Wie viele und welche Formen vom Zustandspassiv unterscheidet man?
 Wie wird das Zustandspassiv gebildet?

8.6.3. Passiv mit Modalverben


Die Modalverben selbst bilden kein Passiv. Man benutzt den Infinitiv Passiv des Hauptverbs.
Das Passiv mit Modalverb wird gebildet aus der konjugierten Form des Modalverbs +
Partizip II + werden.

Zeit Aktiv Vorgangspassiv


Präsens Die Mutter muss das Kind wecken. Das Kind muss geweckt werden.
Präteritum Die Mutter musste das Kind Das Kind musste geweckt werden.
wecken.
Perfekt Die Mutter hat das Kind wecken Das Kind hat geweckt werden müssen.
müssen.
Plusquamperfekt Die Mutter hatte das Kind wecken Das Kind hatte geweckt werden müssen.
müssen.
Futur I Die Mutter wird das Kind wecken Das Kind wird geweckt werden müssen.
müssen.

Fragen zum Thema „Passiv mit Modalverben“:


 Wie wird das Passiv mit dem Modalverb gebildet?

9. Infinitivkonstruktionen
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Infinitivkonstruktionen“
Ergänzungssatz (Ergänzungssätze), der придаточное предложение дополнения
81
Infinitivkonstruktion (-en), die инфинитивная конструкция
Nebensatz (Nebensätze), der придаточное предложение
der subjektlose Nebensatz безличное предложение
Getrennt раздельно

Infinitivkonstruktionen sind Ergänzungssätze und hängen von bestimmten Verben ab.


Eine Infinitivkonstruktion mit „zu“ ist ein subjektloser Nebensatz, dem ein Hauptsatz
vorausgeht. Das Subjekt wird im Hauptsatz bestimmt.
z.B.:Paul hat vor, in Deutschland zustudieren.

Infinitivkonstruktionen beziehen sich entweder auf eine Person oder eine Sache im Hauptsatz.
Der Infinitiv steht dabei am Satzende. Die Partikel „zu“und der Infinitiv sind zwei Wörter, sie
werden getrennt geschrieben.

Fragen zum Thema „Die Infinitivkonstruktionen“:


 Was versteht man unter der Infinitivkonstruktion.
 Worauf beziehen sich die Infinitivkonstruktionen und wie werden sie geschrieben?

9.1. Der Infinitiv mit und ohne „zu“


Wichtige Begriffe zum Thema „Infinitiv mit und ohne „zu“
Aufforderungssatz (Aufforderungssätze), der побудительное предложение
Partikel (-n), die частица
Hinzutreten присоединиться
Vorausgehen предшествовать
Eingliedrig одночленный

Der Infinitiv kann im Satz sowohl ohne als auch mit der Partikel „zu“ verwendet werden.

Der Infinitiv ohne „zu“


Man gebraucht den Infinitiv im Satz ohne Partikel „zu“ in folgenden Fällen:
 nach den Hilfsverben „haben“, „sein“, „werden“ beim Ausdruck der Vergangenheit und
der Zukunft und nach dem Hilfsverb „würden“ bei der Bildung des Konjunktivs
z.B.: Ich habe gestern viel gelesen.
Ich bin sehr früh gekommen.
Ich werde morgen bestimmt früher aufstehen.
Ich würde gern nach Australien reisen.
 nach den Modalverben „dürfen“, „können“, „mögen“, „müssen“, „sollen“, „wollen“,
„möchten“
z.B.: Er will uns begrüßen.
 nach dem Verb „lassen“
z.B.:Ich habe meine Sachen im Zimmer liegen lassen.
 nach den Verben der Bewegung „gehen“, „kommen“, „fahren“, „laufen“ usw.
z.B.:Er geht heute Abend einkaufen.
 nach den Verben der Wahrnehmung „hören“, „sehen“, „fühlen“, „spüren“.Das Objekt
steht dabei gewöhnlich im Akkusativ.
z.B.: Ich höre den Jungen Klavier spielen.
Ich sehen die Kinder im Hof spielen.
Ich fühle das Herz pochen.
 nach folgenden Verben:
o „bleiben“ in der Verbindung mit den Verben „leben“, „wohnen“, „liegen“, „sitzen“,
„stecken“
z.B.: Das Bild bleibt an der Wand hängen.
82
o „finden“, „legen“, „schicken“
z.B.: Er findet sie im Garten spielen.
Sie legt das Kind schlafen.
Die Mutter schickt die Tochter Wasser holen.
o „heißen“ in verschiedenen Bedeutungen
z.B.: Das heiße ich arbeiten. (d.h.: nennen)
Leben heißt lieben. (d.h.: bedeuten)
Sie heißt mich kommen. (d.h.:befehlen)
o „haben“ in der Verbindung mit den Verben „stehen“, „liegen“, „sitzen“, „hängen“,
„stecken“ und in einigen stehenden Redewendungen
z.B.: Er hat seine Hefte und Bücher auf dem Tisch liegen.
Er hat gut reden.
o „sein“ in der Umgangssprache
z.B.: Er ist essen.
Sie war einkaufen.
 beim Gebrauch des Infinitivs in der Funktion des Subjekts
z.B.: Parken ist verboten.
Rauchen ist ungesund.
 in eingliedrigen Aufforderungssätzen
z.B.: Aufstehen! Ruhig bleiben!
 in Rezepten, Anweisungen, in Schlagzeilen, Kapitelüberschriften, manchmal in der
Umgangssprache beim Ausdruck der Wünsche und Anforderungen
z.B.: Das Obst schälen, kochen…
Die Tabletten mit wenig Wasser einnehmen.
Endlich mal ausschlafen!
 Bei den Verben „lernen“, „lehren“ und „helfen“ kann der Infinitiv mit oder ohne „zu“
stehen. Folgt ein Infinitiv allein, so steht erohne „zu“. Tritt eine Ergänzung oder eine
Adverbialbestimmung hinzu, so steht er meistens mit „zu“.
z.B.: Er lernt singen. Aber!Er lernt deutsche Lieder zu singen.
Er hilft ihr aufräumen. Aber!Er hilft ihr das ganze Zimmer aufzuräumen.
Sie lehrte uns nähen. Aber!Sie lehrte uns eine Bluse zu nähen.

Der Infinitiv mit „zu“


Man gebraucht den Infinitiv im Satz mit der Partikel „zu“ in folgenden Fällen:
 nach den meisten Vollverben: beginnen, beschließen, versprechen, vorschlagen, bitten,
scheinen, glauben, vergessen, empfehlen, pflegen, befehlen, verbieten usw.
z.B.: Das Mädchen beschloss, den Brief zu beantworten.
 nach den prädikativen Adjektiven: angenehmen sein, anstrengend sein, bereit sein,
entschlossen sein, erlaubt sein, erstaunt sein, falsch sein, freundlich sein, gesund sein,
gewohnt sein, gut sein, leicht sein, interessant sein, langweilig sein, lustig sein, nett sein,
praktisch sein, richtig sein, schön sein, schrecklich sein, spannend sein, schwer sein,
überzeugt sein, verboten sein usw.
z.B.: Es ist immer interessant, etwas Neues zu erfahren.
 nach einigen abstrakten Nomenim zusammengesetzten Prädikatwie:der Gedanke, das
Glück, der Freude, der Wunsch, die Absicht, die Möglichkeit, die Begeisterung, die Zeit
usw.
z.B.: Ich habe Wunsch, nach Australien zu fahren.

Merken Sie sich!


 Wenn das konjugierte Verb ein trennbares Präfix hat, so steht die Infinitivkonstruktion
normalerweise nach dem trennbaren Präfix.
83
z.B.: Wir haben vor, zu dir zu kommen.
 Wenn der Infinitiv ein trennbares Präfix hat, so steht die Partikel „zu“ zwischen dem
Stamm und dem Präfix.
z.B.: Ich habe heute keine Zeit, das Mittagessen zuzubereiten.
 Wenn die Infinitivkonstruktion am Ende des Satzes aus mehreren Teilen besteht oder
durch Infinitiv II ausgedrückt wird, so steht die Partikel „zu“ vor dem letzten Wort.
z.B.: Ich bin froh, Sie kennengelernt zu haben.

Fragen zum Thema „Infinitiv mit und ohne „zu“:


 Wann gebraucht man den Infinitiv im Satz ohne Partikel „zu“?
 Wann gebraucht man den Infinitiv im Satz mit der Partikel „zu“?
 Worauf soll man beim Gebrauch von Infinitivkonstruktionen achten?

9.2. Die Infinitivkonstruktionen „um…zu“, „statt...zu“, „ohne... zu“


Wichtige Begriffe zum Thema „Die Infinitivkonstruktionen „um…zu“, „statt...zu“, „ohne...
zu“
Adverbialbestimmung (-en), die Обстоятельство
die Adverbialbestimmung der Art und Weise обстоятельство образа действия
die Adverbialbestimmung des Ziels обстоятельство цели
Finalsatz (Finalsätze), der придаточное цели
Konjunktion (-en), die Союз
identisch Идентичный
anstelle Вместо

Die Infinitivkonstruktion mit „um ... zu“dient zum Ausdruck der Finalsätze und erfüllt die
Funktion der Adverbialbestimmung des Ziels. Das Fragewort lautet "wozu?". Die Konjunktion
"um ... zu" benutzt man, wenn das Subjekt im Hauptsatz mit dem Subjekt im Nebensatz identisch
ist. In der Infinitivkonstruktion entfällt das Subjekt.
z.B.:Ich erkundige mich danach, um den Zug nicht zu verpassen.

Die Infinitivkonstruktion „ohne ...zu“ wird anstelle einer Negation benutzt und erfüllt die
Funktion der Adverbialbestimmung der Art und Weise.
z.B.:Er ging spazieren, ohne den Wetterbericht zu hören.

Die Infinitivkonstruktion „(an)statt ... zu“benutzt man, wenn etwas Anderes passiertals erwartet
und sie erfüllt die Funktion der Adverbialbestimmung der Art und Weise.
z.B.: Statt sich auf den Test vorzubereiten, liest er ein Buch.

Die Infinitivkonstruktionen können auch auf die Vorzeitigkeit hinweisen, dabei gebraucht man
Infinitiv II.
z.B.: Die Mutter ging einkaufen, ohne das Geld mitgenommen zu haben.
Der Junge ging zum Unterricht zu Fuß, statt mit dem Bus gefahren zu sein.

Fragen zum Thema „Die Infinitivkonstruktionen „um…zu“, „statt...zu“, „ohne... zu“:


 In welchem Fall gebraucht man die Infinitivkonstruktion „um…zu“?
 In welchem Fall gebraucht man die Infinitivkonstruktion „ohne…zu“?
 In welchem Fall gebraucht man die Infinitivkonstruktion „(an)statt…zu“?

9.3. Die Infinitivkonstruktionen „haben/sein + zu + Infinitiv“


Wichtige Begriffe zum Thema „Die Infinitivkonstruktionen „haben/sein+zu+Infinitiv“
84
Bedeutung (-en), die Значение
die aktive Bedeutung активное значение
die passive Bedeutung пассивное значение
Satz (Sätze), der предложение
der unbestimmt-persönliche Satz неопределенно-личное предложение

Die Infinitivkonstruktion mit „haben“und „sein“ erfüllt eine ähnliche Rolle wie ein Modalverb.
Die Konstruktion „haben + zu + Infinitiv“ hat meistens die Bedeutung der Notwendigkeit und
man kann sie durch das Modalverb „müssen“ in Verbindung mit dem Infinitiv ersetzen.
Die Konstruktion hateineaktive Bedeutung. Dabei gebraucht man intransitive und transitive
Verben.
z.B.: Ich habe das Buch zu lesen. = Ich muss das Buch lesen.

Die Konstruktion „sein + zu + Infinitiv“ drückt sowohl die Notwendigkeit als auch die
Möglichkeit aus und man kann sie durch einen unbestimmt-persönlichen Satz mit dem
Modalverb „können“ oder „müssen“ oder durch das Passiv ersetzen.
Die Konstruktion hat eine passive Bedeutung. Dabei gebraucht man nur transitive Verben.
z.B.: Das Buch ist zu lesen. = Das Buch muss man lesen. / Das Buch muss gelesen werden.
Das Buch ist hier zu kaufen. = Das Buch kann man hier kaufen. / Das Buch kann hier gekauft
werden.

Fragen zum Thema „Die Infinitivkonstruktionen „haben/sein+zu+Infinitiv“:


 Welche Bedeutung hat die Infinitivkonstruktion „haben+zu+Infinitiv“?
 Welche Bedeutung hat die Infinitivkonstruktion „sein+zu+Infinitiv“?

10. Negation
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Negation“
Doppelkonjunktion (-en), die двойной союз
Ergänzung (-en), die дополнение
die qualitative Ergänzung качественное дополнение
Gegenüberstellung (-en), die противопоставление
Negation, die отрицание
Negationsadverb (-ien), das отрицательное наречие
Negationsartikel (-), der отрицательный артикль
Negationspronomen (-ina), das отрицательное местоимение
Negationswort (Negationswörter), das отрицательное слово
Präpositionalergänzung (-en), die дополнение с предлогом
Verneinung, die отрицание
bejahen соглашаться
verneinen отрицать
grundsätzlich принципиально

Grundsätzlich kann man eine Aussage verneinen oder bejahen:


z.B.: Sind Sie Herr Schulz? - Ja.
Sind Sie Herr Peters? - Nein.

Die Negation verneint eine Aussage. Die Verneinung wird im Deutschen durch verschiedene
Negationswörterausgedrückt. Dazu gehören:
 der Negationsartikel „kein“,
 die Partikel „nicht“,
 die Negationsadverbien und -pronomen„nie“, „nirgends“, „nirgendwoher“ usw.,
 die Doppelkonjunktionen „weder…noch“, „nicht nur…sondern auch“.
85
Negationsartikel „kein“
Man verwendet den Negationsartikel „kein“ in folgenden Fällen:
 bei Nomen ohne Artikel
z.B.:Ich habe Hunger. – Ich habe keinen Hunger.
 anstelle eines unbestimmten Artikels
z.B.:Das ist eine Katze. – Das ist keine Katze.

Die Endungen von „kein“ entsprechen denen der Possessivpronomen als Begleiter
(Possessivartikel):
Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ
maskulin kein keines keinem keinen
feminin keine keiner keiner keine
neutral kein keines keinem kein
Plural keine keiner keinen keine

Partikel „nicht“
Die Partikel „nicht“ dient im Satz zur Negation:
 des ganzen Satzes,
 eines Satzteils.

Bei der Negation des Satzes steht die Partikel „nicht“:


 möglichst weit am Ende
z.B.: Die Musiker enttäuschten nicht.
Die Musiker enttäuschten das Publikum nicht.
Die Musiker enttäuschten das Publikum gestern im Konzert nicht.
 vor dem zweiten Teil des Verbs
z.B.: Wir haben uns nichtgefreut.
Er hört einfach nicht auf.
Er braucht nichtzu arbeiten.
 vor Ergänzungen im Akkusativ, die eng zum Verb gehören
z.B.:Er spielt nichtKlavier.
 vor Präpositionalergänzungen
z.B.:Er erinnert sich nichtan seine Schulzeit.
 vor Ergänzungendes Ortes, der Zeit sowie der Art und Weise
z.B.:Wir gehen nichtin die Schule.
Der Zug kommt nichtum 18 Uhr an.
Otto hat das Loch nichtmit dem Spaten gegraben.
 vor qualitativen Ergänzungen
z.B.:Wir freuen uns nicht besonders.

Bei der Negation des Satzteils steht die Partikel „nicht“vor dem Satzteil, der verneint wird. Die
Partikel „nicht“ steht dabei:
 vor den Nomen mit dem bestimmten Artikel oder Possessivpronomen
z.B.:Er hat nichtdas Essen bezahlt, sondern die Getränke.
Ich habe nichtseine Adresse, sondern ihre.
 vor Eigennamen
z.B.:Das ist nichtUdos Auto, sondern Susis.
Da kommt nicht Herr Schmidt, sondern Herr Meier.
 von Pronomen
z.B.:Ich habe nichtdich gerufen, sondern Petra.

86
In den folgenden Fällen kann man sowohl „nicht“ als auch „kein“ verwenden:
 bei Nomen + Verb, die eine feste Einheit bilden
z.B.:Mein Vater kann nichtAuto fahren.
Mein Vater kann keinAuto fahren.
 bei Gegenüberstellungen mit „sondern“
z.B.:Ich habe nicht Kaffee, sondern Tee bestellt.
Ich habe keinen Kaffee, sondern Tee bestellt.
Sie hat sich nicht eine Jacke gekauft, sondern eine Hose.
Sie hat sich keine Jacke gekauft, sondern eine Hose.

Negationspronomen und -adverbien


positiv negativ Beispiele
alle, etwas nichts Mit Brille sehe ich alles, ohne sie kann ich nichts erkennen.
Hast du etwas? Nein, ich habe nichts.
jemand niemand keiner Niemand versteht mich.
Keiner liebt mich.
immer nie Ich werde nie/niemals verstehen, warum du das getan hast.
niemals
überall nirgendwo Ich habe überall nach meiner Brille gesucht.
irgendwo nirgends Ich habe sie nirgends/nirgendwo gefunden.

schon noch nicht Hast du schon mal Golf gespielt? Noch nie.
nie

Doppelkonjunktionen
weder…noch Ich lese weder Zeitungen noch Zeitschriften.
Ich kann weder schwimmen noch Rad fahren.
nicht nur …. sondern Ich lesen nicht nur Märchen, sondern auch Kurzgeschichten der deutschen
auch Schriftsteller.

Merken Sie sich!


Die Negation im Deutschen wird in einem Satz nur einmal ausgedrückt, da die doppelte
Negation eine bejahende Bedeutung hat. Die Negation kann aber durch die Verwendung von
bestimmten Begriffen verstärkt bzw. abgeschwächt werden. Worte wie "bestimmt, sicher,
überhaupt, absolut" verstärken die Negation während Begriffe wie "fast, beinahe" die Negation
abschwächen.

Auf eine negative Frage lautet die positive Antwort „doch“. Die negative Antwort bleibt
unverändert.
z.B.: Sind Sie nicht Herr Peters? - Nein.
Sind Sie nicht Herr Schulz? - Doch. (Ich bin Herr Schulz.)

Fragen zum Thema „Die Negation“:


 Was versteht man unter der Negation?
 Wodurch kann die Negation ausgedrückt werden?
 In welchen Fällen verwendet man den Negationsartikel „kein“?
 In welchen Fällen verwendet man die Partikel „nicht“?
 Welche Negationspronomen und –adverbien gibt es? Führen Sie Beispiele an!
 Welche Doppelkonjunktionen helfen die Negation im Satz ausdrücken? Führen Sie
Beispiele an!

87
11. Konjunktiv
Im Deutschen unterscheidet man drei Modi:
 den Indikativ (ist der Hauptmodus, er ist ein neutraler Modus. Mit dem Indikativ wird
die Aussage als etwas Wirkliches oder wirklich Geglaubtes vorgestellt.);
 den Imperativ (ist der Modus der Aufforderung. Der Imperativ drückt einen Befehl, eine
Bitte, einen Rat, ein Verbot aus.);
 den Konjunktiv.

Der Konjunktiv bezeichnet:


 das Unwirkliche (eine irreale Bedingung, oder Möglichkeit, einen irrealen Wunsch oder
Vergleich usw.) – Konjunktiv II
 das Wirkliche (in der indirekten Rede) – Konjunktiv I

11.1. Konjunktiv II
Wichtige Begriffe zum Thema „Konjunktiv II“
Aussage (-n), die высказывание
die vorsichtige Aussage осторожное высказывание
Bedingungssatz (Bedingungssätze), der придаточное условное
Bitte (-n), die просьба
die höfliche Bitte вежливая просьба
Gegenwartsform (-en), die форма настоящего времени
Gelegenheit (-en), die возможность
die verpasste Gelegenheit упущенная возможность
Mittel (-), das средство
Umschreibung (-en), die перифраза
Vergangenheitsform (-en), die форма прошедшего времени
Vergleichssatz (Vergleichssätze), der сравнительное придаточное
Vermutung (-en), die предположение
die zweifelnde Vermutung предположение, высказанное с сомнением
Wunsch (Wünsche), der желание
der irreale Wunsch невыполнимое желание
bevorzugen предпочитать
vermeiden избегать
vorstellen, sich представить себе
wünschen, sich желать
zusammenfallen совпадать
doppeldeutig двусмысленный
hauptsächlich главным образом
zum Einsatz kommen быть использованным

Konjunktiv II verwendetman hauptsächlich, wenn man sich etwas vorstellt oder wünscht, das
zurzeit nicht möglich ist. Auch in der indirekten Rede oder bei besonders höflichen Fragen oder
Aussagen kommt Konjunktiv II zum Einsatz.

Verwendung
Konjunktiv II gebraucht man beim Ausdruck von:
 irrealen Wünschen
z.B.:Otto wäre gern Astronaut.
 höflichen Bitten, Aufforderungen und Aussagen

88
Eine Aufforderung wird oft in eine Frage umgewandelt. Höfliche Fragen werden oft
zusätzlich mit „können“ erweitert, etwas weniger höfliche Aufforderungen mit „sollen“.
z.B.:Würdest du mir bitte das Salz reichen?
Könntest du mir bitte das Salz reichen?
Du solltest noch dein Zimmer aufräumen.
 vorsichtigen, unaufdringlich gemeinten Aussagen und Fragen
z.B.:Ich würde Ihnen empfehlen, telefonisch einen Tisch zu reservieren.
Dürfte ich Ihnen eine Frage stellen?
 zweifelnden Fragen und Vermutungen
Am häufigsten geschieht dies mit „sein“ und den Modalverben „können“, „sollen“,
„müssen“ und „dürfen“.
z.B.:Könnte er doch Recht haben?
Wäre so etwas möglich?
Sollte sie wirklich so etwas gesagt haben?
Was er sagt, könnte stimmen.
 Ratschlägen und Tipps
z.B.: An deiner Stelle würde ich etwas langsamer fahren.
Du könntest öfter deine Eltern anrufen.
Herr Strunz müsste aufmerksamer bei der Arbeit sein.
 verpassten Gelegenheiten
z.B.:Ich hätte beinahe diese Prüfung bestanden.

Man verwendet Konjunktiv II auch:


 in irrealen Bedingungssätzen
z.B.: Wenn ich Zeit hätte, würde ich dich gerne besuchen.
 in irrealen Wunschsätzen
z.B.:Wenn er doch endlich käme!
Käme er doch endlich!
 in irrealen Vergleichssätzen mit „als ob“, „als wenn“
z.B.:Er tut so, als ob er mich nicht verstehen würde.
Der irreale Vergleichssatz kann auch durch die Konjunktion „als“ eingeleitet werden,
dann steht das finite Verb direkt nach der Konjunktion
z.B.: Er sieht so aus, als wäre er krank.

Bildung
Vom Konjunktiv II gibt es zwei Formen:
 die Gegenwartsform,
 die Vergangenheitsform.

Die Gegenwartsform vom Konjunktiv II nennt man anders Konjunktiv Präteritum und kann
durch folgende Mittel ausgedrückt werden:
 durch die Präteritum-Form der Verben mit dem Suffix „-e“ und dem Umlaut bei den
starken Verben (eher in der schriftlichen Rede);
 durch die Verben „wäre“ und „hätte“ auf Position II, wenn sie als Vollverben im Satz
auftreten;
 durch die Konstruktion „würde + Infinitiv“ (eher in der mündlichen Rede);
 durch die Modalverben „dürfte“, „könnte“, „müsste“, „sollte“, „möchte“ auf Position II
und den Infinitiv des Vollverbs am Ende des Satzes.

I. Bildung der Gegenwartsform


89
Regelmäßige Verben: diese Form des Konjunktivs II entspricht der Form des Präteritums
Indikativ.
sagen arbeiten kaufen
ich sagte arbeitete kaufte
du sagtest arbeitetest kauftest
er, sie, es sagte arbeitete kauftet
wir sagten arbeiteten kauften
ihr sagtet arbeitete kauftet
Sie, sie sagten arbeiteten kauften

Unregelmäßige Verben: An die Stammform des Präteritums werden dieselben


Personalendungen gehängt, wie bei regelmäßigen Verben. Dabei ist das „e“ zwischen dem
Stamm und der Personalendung in allen Formen obligatorisch.
ich –e wir –en
du –est ihr –et
er, sie, es –e sie, Sie –en

schlafen raten laufen


ich schlief-e riet-e lief-e
du schlief-e-st riet-e-st lief-e-st
er, sie, es schlief-e riet-e lief-e
wir schlief-e-n riet-e-n lief-e-n
ihr schlief-e-t riet-e-t lief-e-t
Sie, sie schlief-e-n riet-e-n lief-e-n

Unregelmäßige Verben mit den Stammvokalen „a“, „o“, „u“ sowie die Verben „haben“, „sein“,
„werden“ und die Modalverben (außer „sollen“ und „wollen“) erhalten den Umlaut.
kommen fahren ziehen
ich käm-e führ-e zög-e
du käm-e-st führ-e-st zög -e-st
er, sie, es käm-e führ-e zög -e
wir käm-e-n führ-e-n zög -e-n
ihr käm-e-t führ-e-t zög -e-t
Sie, sie käm-e-n führ-e-n zög -e-n

sein haben werden


ich wär-e hätt-e würd-e
du wär -e-st hätt -e-st würd -e-st
er, sie, es wär -e hätt -e würd -e
wir wär -e-n hätt -e-n würd -e-n
ihr wär -e-t hätt -e-t würd -e-t
Sie, sie wär -e-n hätt -e-n würd -e-n

können sollen
ich könnt-e sollt-e
du könnt-e-st sollt-e-st
er, sie, es könnt-e sollt-e
wir könnt-e-n sollt-e-n
ihr könnt-e-t sollt-e-t
Sie, sie könnt-e-n sollt-e-n

90
Folgende Verben bekommen auch einen Umlaut:
denken bringen wissen brauchen
ich dächt-e brächt-e wüsst-e bräucht-e
du dächt -e-st brächt -e-st wüsst-e-st bräucht-e-st
er, sie, es dächt -e brächt -e wüsst-e bräucht-e
wir dächt -e-n brächt -e-n wüsst-e-n bräucht-e-n
ihr dächt -e-t brächt -e-t wüsst-e-t bräucht-e-t
Sie, sie dächt -e-n brächt -e-n wüsst-e-n brächt-e-n

Bei einigen Verben bevorzugt man die Umschreibung mit „würde + Infinitiv“.
sagen fahren
ich würde sagen würde sagen
du würdest sagen würdest sagen
er, sie, es würde sagen würde sagen
wir würden sagen würden sagen
ihr würdet sagen würdet sagen
Sie, sie würden sagen würden sagen

Umschreibung des Konjunktivs mit würde + Infinitiv


Man gebraucht die Konstruktion „würde+Infinitiv“, wenn die Konjunktivform des Verbs mit
seiner Indikativform zusammenfällt.
Vgl.: Er fragte mich gern darüber.
Er würde mich gern darüber fragen.

Der Satz mit zwei schwachen Verben ist auch doppeldeutig:


 Präteritum Indikativ (Jedes Mal, wenn ...),
 Konjunktiv II Gegenwart (Im Fall, dass ich sie fragen sollte ...).
z.B.: Wenn ich Karin fragte, berichtete sie mir von ihrer Tätigkeit.

In diesen Fällen wählt man die Umschreibung mit „würde + Infinitiv“. Die doppelte
Verwendung im Haupt- und Nebensatz sollte man aber vermeiden:
z.B.: a) Wenn ich Karin fragen würde, berichtete sie mir davon.
Wenn ich fragte, würde sie mir davon berichten.
b) Wenn sie mich zur Teilnahme zwänge, träte ich aus dem Verein aus.
Wenn sie mich zur Teilnahmezu zwingen versuchten, würde ich aus dem Verein austreten.

II. Bildung der Vergangenheitsform


Die Vergangenheitsform vom Konjunktiv II nennt man anders Konjunktiv
Plusquamperfekt. Sie wird mit den Hilfsverben „haben“ oder „sein“ im Konjunktiv II (hätte,
wäre) und dem Partizip II gebildet:
sagen fahren
ich hätte gesagt wäre gefahren
du hättest gesagt wärest gefahren
er, sie, es hätte gesagt wäre gefahren
wir hätten gesagt wären gefahren
ihr hättet gesagt wäret gefahren
Sie, sie hätten gesagt wären gefahren

Konjunktiv Vergangenheit mit dem Modalverb bildet man so: das Hilfsverb „hätte“ steht auf
Position II und das sinntragende Verb und das Modalverb stehen in der Infinitivform am Ende
91
des Satzes. Solche Form gebraucht man normalerweise in den Wunschsätzen. Man muss dabei
auf die Wortfolge in den Sätzen mit der Konjunktion „wenn“ achten:das Hilfsverb „hätte“ steht
vor zwei Infinitiven.
z.B.: Hätte ich das nur wissen können! – Wenn ich das nur hätte wissen können!

III. Das Passiv im Konjunktiv II


Passiv Gegenwart bildet man folgenderweise: das Hilfsverb „würde“ an der zweiten Stelle und
das Partizip II des Vollverbs am Ende des Satzes.
Passiv Vergangenheit bildet man folgenderweise: das Hilfsverb „wäre“ steht an der zweiten
Stelle und das Partizip II des Vollverbs am Ende des Satzes. Ihm folgt das Verb „worden“.

Indikativ Konjunktiv
Gegenwart Ihm wird geholfen. Ihm würde geholfen.

Vergangenheit Ihm wurde geholfen. Ihm wäre geholfen worden.


Ihm ist geholfen worden.
Ihm war geholfen worden.

Fragen zum Thema „Konjunktiv II“:


 Wann verwendet man Konjunktiv II?
 Wodurch kann der Konjunktiv II ausgedrückt werden?
 Wie bildet man die Gegenwartsformen der regelmäßigen und der unregelmäßigen Verben
im Konjunktiv II?
 In welchem Fall gebraucht man die Umschreibung „würde + Infinitiv“?
 Wie bildet man die Vergangenheitsform vom Konjunktiv II?
 Wie bildet man das Passiv im Konjunktiv II?

11.2. Konjunktiv I
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Konjunktiv I“
Abstand (Abstände), der дистанция
Alltagssprache (-n), die повседневная речь
Mediensprache (-n), die язык средств массовой информации
Rede, die речь
die indirekte Rede косвенная речь
Verb (-en), das глагол
das redeeinleitende Verb глагол, вводящий косвенную речь
Wiedergabe (-n), die передача
Wissenschaftssprache (-n), die научный язык
betreffen касаться
einleiten вводить
hinzufügen дополнить
dementsprechend соответствующий
kenntlich заметный
obig вышеизложенный
auf zweierlei Weise двояким образом

Der Konjunktiv I dient zur Wiedergabe der Aussagen einer anderen Person, d.h. jemand
erzählt, was eine andere Person gesagt hat. Dabei wird der Abstand zur wörtlichen Rede
kenntlich gemacht.
Den Konjunktiv I nennt man anders „Konjunktiv der indirekten Rede“ oder „Konjunktiv der
fremden Meinung“.

Man verwendet die indirekte Rede:


92
 in der Alltagssprache.Die meist verwendeten Formen dabei sind:
o Indikativ
z.B.: Er sagt, er sieht jeden Tag nur eine Stunde fern.
o zuweilen Konjunktiv II (würde + Infinitiv), dabei manchmal mit Distanzierung
(Zweifel)
z.B.:Er behauptet, er würde jeden Tag nur eine Stunde fernsehen. (Ich glaube das aber nicht.)
 in der Medien- und Wissenschaftssprache: Die meist verwendeten Formen dabei sind:
o Konjunktiv I
z.B.: Ein Drittel der Befragten gab an, dass Trägheit ihnen am meisten im Wege stehe.
o Konjunktiv II bei Identität mit dem Indikativ (würde + Infinitiv)
z.B.:Den Ausstieg aus dem Berufsleben empfänden sie als Erleichterung.

Der Konjunktiv I hat drei Zeitformen:


 die Gegenwartsform,
 die Zukunftsform (auch Vermutung),
 die Vergangenheitsform.

Bildung der Gegenwartsform


An den Infinitivstamm werden die gleichen Endungen gehängt wie beim Konjunktiv II.

starkes schwaches Verb mit Modalverben Hilfsverb


Verb Verb Hilfs-e
kommen planen schneiden dürfen haben werden
ich komme plane schneide dürfe habe werde
du kommest planest schneidest dürfest habest werdest
er, sie, es komme plane schneide dürfe habe werde
wir kommen planen schneiden dürfen haben werden
ihr kommet planet schneidet dürfet habet werdet
Sie, sie kommen planen schneiden dürfen haben werden

Wenn der Konjunktiv I dem Indikativ entspricht, verwendet man den Konjunktiv II
(Pträteritumform + entsprechende Endung + Umlaut bei „a“, „o“, „u“ bei den starken Verben).

starkes schwaches Verb mit Modalverben Hilfsverb


Verb Verb Hilfs-e
ich käme plante schnitte dürfe hätte würde
du kommest planest schnittest dürfest habest werdest
er, sie, es komme plane schneide dürfe habe werde
wir kämen planten schnitten dürften hätten würden
ihr kommet planet schnittet dürfet habet würdet
Sie, sie kämen planten schnitten dürften hätten würden

Wenn Konjunktiv I dem Präteritum entspricht, verwendet man die Konstruktion „würde +
Infinitiv“.Das betrifft vor allem schwache Verben und die meisten starken Verben.

Merken Sie sich!


Die Konjunktiv I-Form vom Verb „sein“ sieht so aus:
ich sei wir seien
du sei(e)st ihr seiet
er sei sie seien

93
Bildung der Zukunftsform
Das Futur I wird mit den obigen Formen vom Hilfsverb „werden“ und dem Infinitiv gebildet.
z.B.: Ich würde kommen. Wir würden kommen.
Du werdest kommen. Ihr würdet kommen.
Er werde kommen. Sie würden kommen.

Das Futur II wird dementsprechend mit dem Infinitiv Perfekt gebildet.


z.B.: Ich würde gekommen sein. Wir würden gekommen sein.
Du werdest gekommen sein. Ihr würdet gekommen sein.
Er werde gekommen sein. Sie würden gekommen sein.

Bildung der Vergangenheitsform


Die Vergangenheitsform wird mit den obigen Formen von den Hilfsverben „haben“ bzw. „sein“
und dem Partizip II gebildet.
z.B.: Ich hätte geschlafen. Ich sei gekommen.
Du habest geschlafen. Du sei(e)st gekommen.
Er habe geschlafen. Er sei gekommen sein.
Wir hätten geschlafen. Wir seien gekommen.
Ihr habet geschlafen. Ihr seiet gekommen.
Sie hätten geschlafen. Sie sein gekommen.

Der Konjunktiv I kann im Satz folgenderweise eingeleitet werden:


 mit den Verben „sagen“, „meinen“, „mitteilen“, „behaupten“, „erklären“ usw.
 mit den Verben „fragen“, „sich erkundigen“, „wissen wollen“ usw.

Nach den redeeinleitenden Verben wird die indirekte Rede auf zweierlei Weise hinzugefügt:
 als Hauptsatz,
 als Nebensatz mit den Konjunktionen „dass“, „ob“ oder mit dem W-Fragewort.

Zu beachten ist die Zeitenfolge bei:


 der Gleichzeitigkeit der Handlungen (Da verwendet man die Gegenwartsform vom
Konjunktiv I),
 der Vorzeitigkeit der Handlungen (Da verwendet man die Zukunftsform vom Konjunktiv
I),
 der Nachzeitigkeit der Handlungen (Da verwendet man die Vergangenheitsform vom
Konjunktiv I).

Gegenwartsform Er erklärte, dass er krank sei / dass er täglich die Zeitung lese /
(Gleichzeitigkeit) dass seine Kinder kämen.
Der Arzt rät ihm, er solle nicht mehr arbeiten.
Zukunftsform Sie erklärte, sie werde nächste Woche verschiedene kulturelle
(Nachzeitigkeit) Veranstaltungen besuchen.

Vergangenheitsform Er erklärte, er sei krank gewesen / er habe gestern Zeitung gelesen /


(Vorzeitigkeit) seine Kinder seiengekommen.
Sie fragte, ob er sich erholt habe / hätte.

Fragen zum Thema „Der Konjunktiv I“:


 Wozu dient der Konjunktiv I in der Rede?
 Wie nennt man anders den Konjunktiv I?
 Wann verwendet man die indirekte Rede?
94
 Wie viele und welche Zeitformen vom Konjunktiv I unterscheidet man?
 Wie bildet man die Gegenwarts-, Zukunfts- und Vergangenheitsform vom Konjunktiv I?
 Wie und womit wird die indirekte Rede im Satz eingeleitet?
 Was sollte man bei der Zeitenfolge beachten?

TEIL II. SYNTAX


1. Der Satz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Satz“
Angabe (-n), die информация
Einheit (-en), die единица
Ergänzung (-en), die дополнение
Satz (Sätze), der предложение
der einfache erweiterte Satz простое распространенное предложение
Satzglied (er), das член предложения
Wortgruppe (-n), die группа слов

Ein Satzist eine in sich geschlossene sprachliche Einheit. Er kann sowohl aus einem als auch aus
vielen einzelnen Wörtern bestehen. Diese Wörter werden geordnet und in Satzglieder
zusammengefasst. Ein Satzglied kann also aus mehreren Wörtern bestehen, die man
Wortgruppen nennt. Um einen selbständigen Satz zu bilden, braucht man mindestens zwei
Satzglieder: das Prädikat und das Subjekt.
z.B.: Das Baby schläft.
Der Mann telefoniert.

Das Prädikat bildet das Herzstück eines Satzes. Es wird im Satz durch ein Verb vertreten. Das
Verb benötigt im Satz mindestens einen Begleiter, das so genannte Subjekt.
Das Subjekt ist eine Nominativ-Ergänzung und ist im Satz obligatorisch.
Die anderen Ergänzungen, auch Objekte genannt, werden vom Verb bestimmt. Ein Verb kann
zwei oder drei Objekte (Akkusativ-, Dativ-, Genitiv-Ergänzung) oder eine Ergänzung mit einer
Präposition verlangen. Ergänzungen sind zum größten Teil obligatorisch und müssen im Satz
gebraucht werden. Aber manchmal können sie auch weggelassen werden, wenn das den
Satzinhalt nicht stört.
z.B.: Die Mutter bereitet das Frühstück zu.
Die Schüler beantworten die Fragen der Lehrerin.
Aber! Gerd liest (ein Buch).
Helga kocht (eine Suppe).
Sebastian lernt (Deutsch).

Neben Ergänzungen gibt es so genannte Angaben. Angaben sind fakultativ. Bei den Angaben
geht es um freie Satzglieder, die einem Satz weitere Informationen geben können. Angaben
lassen sich mit den W-Fragen „Wann?“, „Warum?“, „Wozu?“, „Wie?“, „Wo?“ erfragen.
Solche Sätze nennt man einfache erweiterte Sätze.

Fragen zum Thema „Der Satz“:


 Was versteht man unter einem Satz?
 Was versteht man unter den Begriffen „das Satzglied“ und „die Wortgruppe“?
 Welche Satzglieder sind im Satz obligatorisch?
 Wodurch unterscheiden sich die Ergänzung und die Angabe?

2. Die Wortfolge in einem einfachen erweiterten Satz


95
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Wortfolge in einem einfachen erweiterten Satz“
kausal причинный
konditional условный
konzessiv уступительный
lokal локальный
modal модальный
temporal временной

Ein einfacher erweiterter Satz enthält sowohl Ergänzungen als auch Angaben. Sie stehen im
Satz im Mittelfeld undihre Position ist bestimmten Regeln untergeordnet. Schematisch kann
man das so darstellen:

Position 1 Position 2 Mittelfeld


Wer? Verb Wem? Wann? Warum? Wie? Wo? Was?
Nominativ- Verb Dativ- Angaben: Akkusativ-
Ergänzung Ergänzung temporal / kausal* / modal / Ergänzung
lokal

Sie gab ihrer gestern zur Sicherheit schnell ihren Stadtplan


Freundin noch im Bus

* Dazu gehören auchkonditionale (unter welcher Bedingung?) und konzessive (mit welcher Einschränkung)
Angaben.

Bei der Bildung der einfachen erweiterten Sätze muss man folgende Regeln beachten:
 Der Nominativ steht im Satz vor dem Dativ und vor dem Akkusativ.
 Wenn die Akkusativergänzung durch ein Nomen ausgedrückt ist, dann steht es nach der
Dativergänzung.
z.B.: Monika schenkte meiner Schwester ein Album.
Wenn die Akkusativergänzung ein Pronomen ist, dann steht es vor dem Pronomen im
Dativ.
z.B: Monika schenkte es ihr.
Wenn eine Ergänzung im Satz durch ein Pronomen ausgedrückt ist, steht es immer vor
der Ergänzung, die durch ein Nomen ausgedrückt ist.
z.B.: Monika schenkte es meiner Freundin.
Monika schenkte ihr ein Album.
 Freie Angaben stehen meist vor dem Akkusativobjekt bzw. der Präpositionalergänzung.
 Wenn mehrere Angaben im Satz vorkommen, gilt in der Regel die Reihenfolge:
temporal – kausal / konditional / konzessiv – modal – lokal

Position 1 Position 2 Mittelfeld Endposition


te ka mo lo
Wir sind gestern wegen des gern im Park spazieren
schönen gegangen.
Wetters

Fragen zum Thema „Die Wortfolge in einem einfachen erweiterten Satz“:


 Wovon hängt die Wortfolge im einfachen erweiterten Satz ab?
 Welchen Regeln ist die Reihenfolge der Ergänzungen und der freien Angaben im
Mittelfeld untergeordnet?

3. Der zusammengesetzte Satz


96
Wichtige Begriffe zum Thema „Der zusammengesetzte Satz“
Hauptsatz (Hauptsätze), der главное предложение
Koordination, die сочинение
Nebenordnung, die сочинительная связь
Nebensatz (Nebensätze), der придаточное предложение
Satz (Sätze), der предложение
der einfache Satz простое предложение
der zusammengesetzte Satz сложное предложение
Satzgefüge (-), das сложноподчиненное предложение
Satzreihe, die сложносочиненное предложение
Subkoordination (-en), die соподчинение
Teilsatz (Teilsätze), der часть предложения
Unterordnung (-en), die подчинение
nebengeordnet сочинительный
untergeordnet подчиненный
selbstständig unselbstständig самостоятельный несамостоятельный

Neben den einfachen Sätzen unterscheidet man im Deutschen auch zusammengesetzte Sätze.
Ein einfacher Satz ist ein Satz, der auf einem einzigen Verb, dem Prädikat, aufgebaut ist.
Ein zusammengesetzter Satz ist ein Satz, der aus mehreren Teilsätzen besteht.

Teilsätze können grundsätzlich nebengeordnet oder untergeordnet sein.

Nebenordnung (Koordination) Hauptsatz + Hauptsatz = Satzreihe

Unterordnung (Subkoordination) Hauptsatz + Nebensatz = Satzgefüge

Bei der Nebenordnung (Koordination) werden zwei oder mehrere selbstständige Hauptsätze
miteinander verbunden.
Bei der Unterordnung (Subordination) wird ein unselbstständiger Nebensatz einem Hauptsatz
untergeordnet.
z.B.: Nebenordnung: Ich gehe weg und du bleibst zu Hause.
Unterordnung: Ich gehe weg, während du zu Hause bleibst.

Fragen zum Thema „Die Satzreihe”:


 Was versteht man unter einem einfachen Satz?
 Was versteht man unter einem zusammengesetzten Satz?
 Welche Typen der zusammengesetzten Sätze unterscheidet man?
 Wodurch unterscheiden sich die Satzreihe und das Satzgefüge?

3.1. Satzreihe
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Satzreihe“
Konjunktion (-en), die союз
die beiordnende Konjunktion сочинительный союз
Satzreihe (-n), die сложносочиненное предложение
die adversative Satzreihe противительное сложносочиненное предложение
die kausale Satzreihe причинное сложносочиненное предложение
die konsekutive Satzreihe следственное сложносочиненное предложение
die kopulative Satzreihe сочинительное сложносочиненное предложение

97
Die Satzreihe besteht aus zwei oder mehreren selbstständigen Sätzen, die mit Hilfe von
beiordnenden Konjunktionen und Adverbien miteinander verbunden werden können.

Man unterscheidet vier Typen der Satzreihen:


 kopulative: Der zweite Satz ist ganz einfach zum ersten Satz angeschlossen. Da
gebraucht man folgende Adverbien und Konjunktionen: „und, dann, auch, außerdem“.
z.B.: Im Supermarkt kaufe ich ein Stück Käse und eine Packung Milch, außerdem nehme ich
ein Pfund Kaffee.
 adversative: Der Inhalt des zweiten Satzes ist dem erstens Satz entgegengestellt.Da
gebraucht man folgende Adverbien und Konjunktionen: „aber, oder, doch, sonst“.
z.B.: Sie haben ein schönes Haus, aber es ist zu groß für zwei Personen.
 kausale: Der zweite Satz erklärt den Grund der Handlung im ersten Satz.Da gebraucht
man die Konjunktion „denn“.
z.B.: Sie geht nicht zur Party, denn sie muss heute lernen.
 konsekutive: Der zweite Satz nennt die Folge des ersten Satzes.Da gebraucht man
folgende Adverbien und Konjunktionen: „also, darum, deshalb, deswegen“.
z.B.: Mein Vater hat bald Urlaub, deshalb fahren wir alle zusammen in die Türkei.

Die beiordnenden Konjunktionen beeinflussen die Wortfolge im Satz nicht. Die Wortfolge bleibt
im Satz unverändert. Im Gegensatz dazu stehen die Adverbien an der ersten Stelle im Satz, ihnen
folgt das Prädikat.

Konjunktionen Adverbien
А – aber dann, danach, daraufhin;
D – denn damals, da;
U – und bevor, vorher, zuvor;
S – sondern deshalb, deswegen, daher;
O – oder trotzdem, dennoch, allerdings;
folglich, demnach, insofern;
doch = aber sonst, andernfalls;
allein = aber währenddessen, solange;
jedoch = aber dazu, dafür

Fragen zum Thema „Die Satzreihe”:


 Wie werden die Teilsätze einer Satzreihe verbunden?
 Wie viele und welche Typen der Satzreihen unterscheidet man?
 Was ist für die kopulative Satzreihe kennzeichnend?
 Was ist für die adversative Satzreihe kennzeichnend?
 Was ist für die kausale Satzreihe kennzeichnend?
 Was ist für die konsekutive Satzreihe kennzeichnend?
 Was beeinflusst die Wortfolge im zweiten Satzteil und was nicht?

3.2. Doppelkonjunktionen
Wichtige Begriffe zum Thema „Die Doppelkonjunktionen“
Alternative (-n), die альтернатива
Aufzählung (-en), die перечисление
Gegensatz (Gegensätze), der противопоставление
Konjunktion (-en), die союз
98
die nebenordnende Konjunktion сочинительный союз
die mehrteilige Konjunktion союз, состоящий из нескольких частей
doppelt двойной

Doppelkonjunktionen, auch mehrteilige Konjunktionen genannt, gehören zu den


nebenordnenden Konjunktionen. Sie bestehen aus mindestens zwei Teilen. Man kann sie in vier
Gruppen mit folgender Bedeutung einteilen:

Bedeutung Konjunktion Beispiel


doppelte Aufzählung sowohl … als auch Mark kann sowohlgut kochen
als auch backen.
nicht nur … sondern auch Ich mag nicht nurÄpfel,
sondern auch Bananen.
doppelte Negation weder … noch Sie liest weder Zeitungen
noch Zeitschriften.
Alternative entweder … oder Ich möchte morgen entweder
schwimmen gehen oder Rad
fahren.
Gegensatz zwar … aber In der Schweiz war es zwar
schön, aber auch sehr teuer.

Bei der Verbindung von Hauptsätzen durch mehrteilige Konjunktionen muss man auf einige
Besonderheiten achten.
 Nach „entweder“ steht das Verb an erster oder zweiter Stelle.
z.B.:Entwedergibst du mir das Geld oder ich hole es mir selbst.
Entweder du gibst mir das Geld oder ich hole es mir selbst.

Der Teil „entweder“ kann auch wie ein Adverb in der Satzmitte stehen.
z.B.: Du gibst mir entweder das Geld oder ich hole es mir selbst.

 Der Teil „nicht nur“ steht meistens wie ein Adverb in der Satzmitte. Das „auch“ des
zweiten Teils steht an der Stelle im Satz, an der es normalerweise in einem Hauptsatz
steht.
z.B.: Er lügt nicht nur wie gedruckt, sondern (er) ist auch frech.

„Nicht nur“ kann auch an erster Stelle stehen. Die Wortfolge ist dann invertiert.
z.B.:Nicht nur lügt er wie gedruckt, sondern er ist auch frech.

 Der Teil „sowohl“ steht meistens wie ein Adverb in der Stadtmitte. In der Regel sind das
Sätze mit identischem Subjekt oder Prädikat. Die identischen Satzglieder werden dabei
nicht wiederholt.
z.B.: Wir haben sowohl alles abgewaschen als auch die Küche aufgeräumt.

 Der Teil „weder“ steht meistens wie ein Adverb in der Stadtmitte. Nach „noch“ ist die
Wortfolge invertiert.
z.B.: Lukas fährt weder zur Arbeit noch bleibt er zu Hause.

„Weder“ kann auch an erster Stelle stehen. Die Wortfolge ist dann invertiert.
z.B.:Weder fährt Lukas zur Arbeit noch bleibt er zu Hause.

Fragen zum Thema „Die Doppelkonjunktionen“:

99
 Wie nennt man anders Doppelkonjunktionen? Warum?
 Welche Gruppen der Doppelkonjunktionen unterscheidet man? Welche Bedeutung haben
sie?
 Was ist für die Wortstellung in Sätzen mit Doppelkonjunktionen kennzeichnend?

3.3. Satzgefüge
Wichtige Begriffe zum Thema „Das Satzgefüge“
Adversativsatz (Adversativsätze), der придаточное противительное
Attributsatz (Attributsätze), der придаточное определительное
Finalsatz (Finalsätze), der придаточное цели
Kausalsatz (Kausalsätze), der придаточное причины
Konjunktion (-en), die союз
die untergeordnete Konjunktion подчинительный союз
Nebensatz (Nebensätze), der придаточное предложение
der konditionale Nebensatz придаточное условия
der konsekutive Nebensatz придаточное следствия
der konzessive Nebensatz придаточное уступительное
der modale Nebensatz придаточное образа действия
Objektsatz (Objektsätze), der придаточное дополнительное
Relativadverb (-ien), das относительное наречие
Relativpronomen (-ina), das относительное местоимение
Subjektsatz (Subjektsätze), der придаточное подлежащее
Temporalsatz (Temporalsätze), der придаточное времени
untergeordnet sein быть подчиненным

Das Satzgefüge besteht aus zwei Sätzen, wobei ein Satzteil dem anderen Satzteil untergeordnet
ist. Den ersten Satzteil nennt man „der Hauptsatz“, den untergeordneten Satzteil nennt man „der
Nebensatz“.
z.B.: Die Mutter sagte, dass sie heute etwas später nach Hause kommt.
(Hauptsatz) (Nebensatz)

Der Hauptsatz kann sowohl vor dem Nebensatz, als auch nach dem Nebensatz stehen.
Steht der Hauptsatz vor dem Nebensatz, so hat er die Wortfolge eines einfachen Satzes, d.h. sie
ist direkt oder invertiert.
z.B.: Ich habe gestern erfahren, dass meine Tante bald kommt.
Gestern habe ich erfahren, dass meine Tante bald kommt.

Steht der Hauptsatz nach dem Nebensatz, so beginnt er dann mit dem Prädikat, denn die erste
Position im Satz der Nebensatz einnimmt. Dem konjugierten Verb folgt das Subjekt.
z.B.: Wenn er Deutsch spricht, können wir ihn gut verstehen.

Im Nebensatz steht das konjugierte Teil des Prädikats am Ende des Nebensatzes.
z.B.: Ich glaube, dass unsere Mannschaft gewinnt.

Ist das Prädikat durch das Verb mit dem trennbaren Präfix ausgedrückt, so wird das trennbare
Präfix vom Verb nicht getrennt.
z.B.: Als ich ins Zimmer eintrat, waren schon alle da.

Ist das Prädikat durch ein reflexives Verb ausgedrückt, so hängt die Position des
Reflexivpronomens „sich“ vom Subjekt ab.
Ist das Subjekt durch ein Nomen oder einen Eigennamen ausgedrückt, so steht das
Reflexivpronomen davor.
z.B.: Peter hofft, dass sichsein Freund diesmal nicht verspätet.
100
Ist das Subjekt durch ein Personalpronomen ausgedrückt, so steht es dahinter.
z.B.: Peter hofft, dass ersich diesmal nicht verspätet.

Wenn das Prädikat zusammengesetzt ist, so steht sein unveränderlicher Teil vor dem
konjugierten Teil des Prädikats.
z.B.: Das Kind hat Hunger, weil es so lange spazieren gegangen ist.
Sie sagte uns, dass sie einmal nach Bremen reisen will.

Das Subjekt steht normalerweise gleich nach der Konjunktion.


z.B.: Wir wissen, dass die Aufführung um 9.00 beginnt.

Der Hauptsatz und der Nebensatz können miteinander folgenderweise verbunden werden:
 mit Hilfe von unterordnenden Konjunktionen: „dass“, „da“, „weil“, „wenn“, „als“, „ob“
usw.;
 mit Hilfe von Relativpronomen: „der“, „welcher“, „was“ usw.;
 mit Hilfe von Relativadverbien: „woran“, „womit“, „wofür“, „wohin“, „wann“, „wo“
usw.

Diese Wörter, die den Nebensatz und den Hauptsatz verbinden, stehen immer auf Position 1 im
Nebensatz.
z.B.: Ich möchte wissen, wohin du gehst.

Vor dem Relativpronomen kann aber auch eine Präposition stehen.


z.B.: Das war eine schöne Zeit, an die ich mich oft erinnere.

Der Hauptsatz und der Nebensatz werden mit einem Komma voneinander getrennt.

Die Nebensätze können im Satz in verschiedenen syntaktischen Funktionen auftreten.


ManunterscheidetfolgendeTypenderNebensätze:
Der Typ des Frage Konjunktion Beispiel
Nebensatzes

Subjektsatz Wer? dass, ob,  Wer sich an dem


Was? wer, was, wann usw. Projekt beteiligen
will, muss sich
melden.
Objektsatz Wem? dass, ob, wie;  Ich möchte, dass du
Wen? wer, was; morgen kommst.
Was? womit, wofür,  Sie fragt mich, was
Wessen? worüber ich mache.
usw.  Wir fragen ihn,
womit er gekommen
ist.
Temporalsatz Wann? wenn, als, sooft  Als wir im Urlaub
Seit wann? während, solange, waren, war es sehr
Bis wann? nachdem, sobald, heiß.
Wie lange? seit/seitdem,  Wir freuen uns,
Wie oft? bevor/ehe, bis wenn er zu uns
kommt.
 Seitdem er hier
101
arbeitet, gehen wir
zusammen zur
Disko.
Attributsatz Welcher? der, welcher,  Der Mann, der uns
Was für ein? wo, wohin, warum, wie, begrüßt hat, wohnt
dass, ob in diesem Haus.
usw.
Kausalsatz Warum? weil, da, zumal  Ich bin glücklich,
Aus welchem weil du da bist.
Grund?  Da du da bist, bin
ich glücklich.
Finalsatz Wozu? damit  Ich will einen Ball
Zu welchem Zweck? kaufen, damit mein
Mit welcher Sohn Fußball spielt.
Absicht?
Konditionalsatz Wann? wenn,  Ich komme zum
Unter welcher falls, Konzert, wenn es
Bedingung? sofern noch Karten gibt.
In welchem Falle?  Falls du heute noch
kommst, bring bitte
eine Flasche Wein
mit.
Konzessivsatz Trotz welchen obwohl, obgleich,  Er ist zur Arbeit
Grundes? Trotz obschon, gegangen, obwohl
welcher Umstände? auch wenn, er krank ist.
selbst wenn,  Auch wenn es
wenn … auch noch so regnet, wir gehen
spazieren.
Konsekutivsatz Mit welcher Folge? dass, sodass/so dass, als  Am Abend wurde
Mit welchem dass, es so kalt, dass ich
Ergebnis? solch- …, dass keine Lust mehr
dermaßen …, dass hatte, schwimmen
zu gehen.
 Er arbeitete Tag
und Nach, sodass /
so dass er krank
wurde.
Adversativsatz (Hängt vom Satz während“  Während ich lieber
ab.) zu Fuß gehe, zieht
mein Sohn es vor,
mit dem Auto zu
fahren.
Modalsatz Wie? indem,  Alles war genauso,
Auf welche Art? dadurch/damit…dass, wie wir es erwartet
wie, als, hatten.
je…desto/umso,  Es war noch
soviel, soweit, schöner, als wir es
außer…wenn, außer… erwartet hatten.
dass  Je schneller ich mit
dem Auto fahre,
desto mehr Benzin
102
verbraucht es.

Fragen zum Thema „Das Satzgefüge“:


 Was versteht man unter dem Begriff „Satzgefüge“?
 Wie kann die Wortfolge im Hauptsatz sein?
 Wie ist die Wortfolge im Nebensatz?
 Womit werden der Hauptsatz und der Nebensatz verbunden?
 Welche Typen der Nebensätze unterscheidet man?

3.3.1. Subjektsatz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Subjektsatz“
Korrelat (-e), das коррелят
einleiten вводить
einnehmen занимать
vertreten замещать
uneingeleitet без использования союзов

Der Subjektsatz gibt ein Subjekt an und antwortet auf die Fragen „Wer?“ „Was?“.

Subjektsätze können folgende Formenhaben:


 mit „dass“ eingeleiteter Nebensatz (dass-Satz)
z.B.:Dass du recht hast, wird bezweifelt.
Es freut uns sehr, dass ihr hier seid.
 mit „ob“ eingeleiteter Nebensatz (ob-Satz)
z.B.:Ob ich den Schlüssel wiederfinde, ist fraglich.
Es muss sich noch zeigen, ob sie die Täterin ist.
 mit einem Fragewort eingeleiteter Nebensatz (W-Satz)
z.B.:Wann wir ankommen werden, ist ungewiss.
Es ist immer noch unbekannt, wie viele Opfer es gab.
 Infinitivkonstruktion
z.B.:Euch hier zu treffen, freut uns sehr.
Es fiel ihm schwer, ihr das zu verzeihen.
 uneingeleiteter Nebensatz
z.B.: Es scheint ihm, es werde immer dunkler.
Es ist besser, du kommst später noch einmal zurück.

Ein Subjektsatz kann im Hauptsatz durch folgende Korrelate vertreten sein:


 durch das Pronomen „es“ im Hauptsatz, wenn der Hauptsatz an erster Stelle steht. Wenn
ein anderes Satzglied an erster Stelle steht, kann „es“ wegfallen.
z.B.:Es ist noch unklar, was wir morgen machen.
Uns freut (es) sehr, dass dieses Treffen in unserer Stadt stattfindet.
 durch das Korrelat „das“ im Hauptsatz (auch fakultativ), wenn der Nebensatz an erster
Stelle steht.
z.B.: Wo sie jetzt lebt, (das) ist uns unbekannt.

Fragen zum Thema „Der Subjektsatz“:


 Was drücken Subjektsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Subjektsätze?
 Welche Form können Subjektsätze haben?
 Welche Korrelate werden in Subjektsätzen gebraucht?
103
3.3.2. Objektsatz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Objektsatz“
Frage (-n), die вопрос
die indirekte Frage косвенный вопрос

Der Objektsatz ist ein Nebensatz, der ein Objekt (Genitiv-, Dativ- oder Akkusativobjekt)
ersetzt. Objektsätze antworten auf die Fragen „Wem?“, „Wen?“, „Was?“, „Wessen?“.

Objektsätze können folgende Formen haben:


 mit den Konjunktionen „dass“, „wie“ und „ob“ eingeleiteter Nebensatz
z.B.: Wir verstehen, dass wir in den nächsten Jahren viel erreichen können.
Sie fühlte, wie ihre Kräfte nachließen.
Wir wissen nicht, ob wir mitkommen.
 mit Fragewort eingeleiteter Nebensatz (W-Satz). Solche Sätze stellen indirekte Fragen
dar.
z.B.: Sie fragt mich, wann meine Eltern zu Besuch kommen.
 mit Pronominaladverbien „womit“, „wofür“, „worüber“ usw.
z.B.: Er fragt sie, wofür sie sich interessiert.
 Infinitivkonstruktion
z.B.: Sie freut sich, ihre Freunde zu sehen.
 Akkusativ mit Infinitiv
z.B.: Er hörte ihn die Treppe hinaufkommen.

Beim Gebrauch der Objektsätze sollte man auf Folgendes achten:


 die Konjunktion „dass“ weist auf eine bestimmte Tatsache auf.
z.B.: Sie weiß, dass sie Recht hat.
 die Konjunktion „was“ wirdverwendet, wenn es in indirekter Form nach bestimmten
Informationen gefragt wird.
z.B.: Er hat mir leider nicht gesagt, was er morgen macht.
 dieKonjunktion „ob“ wirdinindirektenFragenverwendet und wird aus Fragen ohne
Fragewort gebildet. Meistens ist dabei die Antwort „ja“ oder „nein“ möglich.
z.B.: Bist du glücklich? – Er fragte mich, ob ich glücklich bin.
Er zweifelt, ob er das schafft.

Ein Objektsatz kann im Hauptsatz durch folgende Korrelate vertreten sein:


 durch das Akkusativobjekt „es“, wenn es nicht um eine indirekte Frage und die indirekte
Rede geht.
z.B.: Wir bedauern (es), sie enttäuschen zu müssen.
Sie fragt es, wie spät es ist.
 durch das Akkusativobjekt „das“,wenn der Nebensatz an erster Stelle steht.
z.B.: Dass ihr uns nicht begleiten könnt, das verstehen wir.
 durch die Pronominaladverbien „damit“, „dafür“, „darüber“ usw. Oftist das Korrelat
obligatorisch.
z.B.: Ich schämte mich (dafür), ihn nicht wiedererkannt zu haben.
Sie reden darüber, wie sie das Problem lösen müssen.

Fragen zum Thema „Der Objektsatz“:


 Was drücken Objektsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Objektsätze?
 Welche Form können Objektätze haben?
104
 Worauf sollte man beim Gebrauch der Objektsätze achten?
 Welche Korrelate werden in Objektsätzen gebraucht?

3.3.3. Temporalsatz
Wichtige Begriffe zum Thema
Geschehen, das происходящее
Gleichzeitigkeit, die одновременность
Nachzeitigkeit, die следование (одного действия за другим)
Tempuswechsel, der смена временной формы
Vorzeitigkeit, die предшествование (одного действия перед
другим)
verlaufen происходить

Temporalsätze geben Informationen über den Beginn, das Ende und die Dauer einer Handlung
an und weisen auf die Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit und Nachzeitigkeit des Geschehens hin.

Unter Gleichzeitigkeit versteht man, dass das Geschehen im Hauptsatz und im Nebensatz
gleichzeitig verläuft.
Unter Vorzeitigkeit versteht man, dass das Geschehen im Nebensatz zeitlich vor dem
Geschehen im Hauptsatz verläuft.
Unter Nachzeitigkeit versteht man, dass das Geschehen im Nebensatz zeitlich nach dem
Geschehen im Hauptsatz verläuft.

Temporalsätze antworten auf die Fragen „Wann?“, , „Seit wann?“ „Bis wann?“, „Wie oft?“,
„Wie lange?“und lassen sich in folgende Gruppen einteilen:
 wenn, als, sooft;
 während, solange;
 nachdem, sobald, seit/seitdem;
 bevor/ehe, bis.

wenn, als, sooft


Die Konjunktionen „wenn“, „als“, „sooft“ weisen normalerweise auf die Gleichzeitigkeit der
Handlungen im Haupt- und Nebensatz hin.
Man gebraucht die Konjunktion „wenn“ im Präsens und im Futurum sowohl bei einmaligen, als
auch bei wiederholten Handlungen.
z.B.:Wenn der Wecker klingelt, stehe ich auf.
Ich rufe dich an, wenn du wieder da bist.

Man gebraucht die Konjunktion „wenn“ auch für das Geschehen in der Vergangenheit in allen
Vergangenheitsformen bei wiederholten Handlungen. Zur stärkeren Betonung kann man „jedes
Mal“ oder „immer“ vor den „wenn“-Satz stellen.
z.B.:Jedes Mal/immer wenn es an der Tür läutete, erschrak er furchtbar.

Bei einer wiederholten Handlung kann man auch die Nebensatz-Konjunktion „sooft“ verwenden.
z.B.:Sooft es an der Tür läutete, erschrak er furchtbar.

Die Konjunktion „als“ steht bei einmaligen Handlungen in der Vergangenheit.


z.B.:Als er noch jung war, gab es noch keine Handys.

Gegenwart Vergangenheit
einmalige Handlung wenn als
105
wiederholte Handlung wenn wenn

während, solange
Man gebraucht die Konjunktionen „während“ und „solange“ bei zwei (oder mehr) gleichzeitig
ablaufenden Handlungen im Haupt- und Nebensatz.

Im Satz mit der Konjunktion „während“ gibt das Geschehen im Nebensatz den Zeitrahmen an,
innerhalb dessen das Geschehen im Hauptsatz verläuft.
z.B.:Währenddie Eltern in den Ferien sind, bleiben die Kinder bei den Großeltern.

ImSatzmitderKonjunktion „solange“verläuft das Geschehen im Nebensatz in der gleichen


Zeitdauer wie das Geschehen im Hauptsatz. Dabei wird angegeben, dass der Anfangs- und vor
allem der Endpunkt gleich sind.
z.B.:Solange er studierte, war sie berufstätig.

nachdem, sobald, seit/seitdem


Die Konjunktionen „nachdem“, „sobald“, „seit/seitdem“ weisen auf die Vorzeitigkeit der
Handlung im Nebensatz hin.

Die Handlung im Nebensatz mit „nachdem“ und „sobald“ liegt vor der Handlung des
Hauptsatzes. Bei der Konjunktion „nachdem“ kann eine gewisse Zeitspanne zwischen den
beiden Handlungen liegen. Bei Satzgefügen mit „nachdem“ ist immer Tempuswechsel nötig.
z.B.:Nachdem er gefrühstückt hat, beginnt er zu arbeiten.

Bei „sobald“ folgt eine Handlung sofort auf die andere. In Sätzen mit „sobald“ ist im Haupt- und
Nebensatz auch Gleichzeitigkeit möglich.
z.B.:Sobald die Gäste kamen, setzte man sich an den Tisch.

Die Konjunktionen „seit“ und „seitdem“ gebraucht man bei gleichzeitigen Handlungen, die in
der Vergangenheit begonnen haben und bis jetzt andauern. In diesem Fall ist das Tempus im
Haut- und Nebensatz gleich.
z.B.:Seit/seitdem ich in Hamburg bin, bin ich glücklich.

Wenn in der Vergangenheit eine einmalige Handlung geschehen ist, die bis jetzt weiterwirkt,
gebraucht man einen Tempuswechsel.
z.B.:Seit/seitdem man das Verkehrsschild hier aufgestellt hat, passieren weniger Unfälle.

bevor/ehe, bis
Die Konjunktionen „bevor/ehe“, „bis“ weisen auf die Nachzeitigkeit der Handlungen im
Nebensatz hin.

Man gebraucht die Konjunktion „bevor/ehe“ bei einer Handlung, die zeitlich nach der Handlung
im Hauptsatz geschieht. Trotzdem wird dabei die gleiche Tempusform gebraucht.
z.B.:Bevor er studieren konnte, musste er eine Prüfung machen.
Ehe er studieren konnte, musste er eine Prüfung machen.

Die Konjunktion „bis“ gebraucht man meist für die Handlungen, die aufdieZukunfthinweisen.
Die Hauptsatz-Handlung endet zu einem bestimmten Zeitpunkt, an dem die Nebensatz-Handlung
anfängt. Wenn beide Handlungen direkt aufeinandertreffen, gebraucht man im Haupt- und
Nebensatz die gleiche Zeit.
z.B.:Bis er aus Amsterdam anruft, bleibe ich im Büro.
Aber!Bis unsere Tochter heiratet, haben wir 10000 Euro gespart.
106
Fragen zum Thema „Der Temporalsatz“:
 Was drücken Temporalsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Temporalsätze?
 Was versteht man unter Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit, Nachzeitigkeit?
 Mit welchen Konjunktionen werden Temporalsätze eingeleitet?
 Welche Konjunktionen weisen auf die Gleichzeitigkeit hin?
 Welche Konjunktionen weisen auf die Vorzeitigkeit hin?
 Welche Konjunktionen weisen auf die Nachzeitigkeit hin?

3.3.4. Attributsatz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Attributsatz“
Attribut (-e), das определение

Attributsätze geben die Charakteristik einer Person, eines Gegenstandes oder einer Erscheinung
an. Sie stehen immer nach dem Wort im Hauptsatz, von dem sie abhängig sind.
Attributsätze antworten auf die Fragen „Welcher?“, „Was für ein?“ und werden folgenderweise
eingeleitet:
 durch die Relativpronomen „der“, „welcher“ (veraltet). Solche Sätze nennt man
„Relativätze“.
Das Relativpronomen bezieht sich einerseits auf das Geschlecht des Wortes, das es
charakterisiert, andererseits auf seine syntaktische Funktion im Nebensatz oder eine
Präposition und kann folgende Formen haben:

Kasus Singular Plural


m n f
Nominativ der das die die
Genetiv dessen dessen deren deren
Dativ dem dem der denen
Akkusativ den das die die

z.B.: Dieses Auto, das mit großen Kisten beladen war, fuhr an uns vorüber.
Der Junge, den wir eingeladen haben, heißt Peter Strunz.
Der Bus, auf den wir so lange gewartet haben, kommt endlich.
 durch die Relativadverbien „wo“, „wohin“, „warum“, „wie“, „womit“, „worüber“ usw.
z.B.: Das Buch, wofür er sich interessiert, scheint mir so langweilig zu sein.
 durch die Konjunktionen „dass“, „ob“
z.B.: Die Frage, dass du kommst, ist entschieden.
Die Frage, ob du kommen darfst, ist noch nicht entschieden.
 konjunktionslos (vor allem in der Literatur)
z.B.: Im Verlauf des Gesprächs fragte er, ob Francisco nicht auch das Gefühl habe, er
sollte eigentlich mehr für seine Familie tun.(«Goya oder Der arge Weg der
Erkenntnis» von Lion Feuchtwanger)

FragenzumThema „DerAttributsatz“:
 Was drücken Attributsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Attributsätze?
 Wie können Attributsätze im Satz eingeleitet werden?

3.3.5. Kausalsatz
Wichtige Begriffe zum Thema “Der Kausalsatz”
107
Grund (Gründe), der причина

Kausalsätze geben den Grund der Handlung oder die Ursache der Handlung oder des Ereignisses
an.
Sie antworten auf die Fragen „Warum?“, „Aus welchem Grund?“ und werden durch die
Konjunktionen „weil“, „da“, „zumal“ eingeleitet.

Die Konjunktionen „weil“ und „da“ werden gleichbedeutend verwendet, man muss aber
Folgendes beachten:
1. Die Konjunktion „da“ wird meistens gebraucht, wenn der Nebensatz vor dem Hauptsatz
steht.
z.B.:Da ich hungrig bin, gehe ich in die Mensa.
2. Die Konjunktion „weil“ wird meistens gebraucht:
 wenn der Nebensatz nach dem Hauptsatz steht.
z.B.: Ich gehe in die Mensa, weil ich hungrig bin.
 wenn es die Antwort auf die Frage ist.
z.B.: Warum gehst du in die Mensa? – Weil ich hungrig bin.

Die Konjunktion „zumal“ wird gebraucht, wenn man zu einem vorhergehenden Grund noch
einen nennt, dabei wird es betont ausgesprochen.
z.B.: Bei solchem Wetter bleiben wir lieber im Hotel, zumal unsere Kleidung nass ist.

Zum Ausdruck des Grundes der Handlung gebraucht man auch:


 nominale Konstruktionen mit den Präpositionen „wegen“, „aufgrund“, „aus“ und „vor“
z.B: Ich konnte meinen Vortrag wegen des kaputten Computers nicht tippen.
Aufgrund starker Kopfschmerzen konnte ich nicht zur Arbeit gehen.
Aus Angst vor dem Hund konnte er nicht reingehen.
Vor lauter Neid war sie zurückhaltend und nervös.
 kausale Adverbien „darum“, „deshalb“, „deswegen“, „daher“,“ nämlich“.
„Nämlich“ steht im Satz immer auf Position 3.
z.B.: Ich muss gleich etwas essen, ich habe nämlich einen großen Hunger.

Fragen zum Thema „Der Kausalsatz“:


 Was drücken Kausalsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Kausalsätze?
 Worin besteht der Unterschied zwischen den Konjunktionen „weil“, „da“, „zumal“?
 Wie kann man anders den Grund oder die Absicht der Handlung im Satz ausdrücken?

3.3.6. Finalsatz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Finalsatz“:
Absicht (-en), die намерение
Ziel (-e), das цель
Zweck (-e), der цель

Finalsätze geben eine Absicht oder ein Ziel an.


Sie antworten auf die Fragen „Wozu?“, „Zu welchem Zweck?“, „Mit welcher Absicht?“
undwerden durch die Konjunktion „damit“ eingeleitet. Finalsätze stehen gewöhnlich hinter dem
Hauptsatz, können aber auch vorgestellt werden.
z.B.: Der Vater gibt dem Sohn Geld, damit er sich ein Eis kauft.

108
Es ist wichtig, Finalsätze von der Infinitivkonstruktion mit „um…zu“ zu unterscheiden.
Wenn die Subjekte im Hauptsatz und im Nebensatz gleich sind, benutzt man fast immer die
Infinitivkonstruktion mit „um…zu“. Dabei entfällt das Subjekt in der Infinitivkonstruktion.
Wenn die Subjekte verschieden sind, muss man einen damit-Satz bilden.
Vgl.: Er kauft einen neuen Ball, damit die Kinder Fußball spielen.
Er kauft einen neuen Ball, um Fußball zu spielen.

Die Konjunktion „damit“ ist auch mit der Konjunktion „dass“ nicht zu verwechseln. Der
Nebensatz mit „dass“ antwortet auf die Frage „was?“ und wird meistens nach den Verben
„möchten“, „wollen“, „wünschen“, „raten“, „empfehlen“, „befehlen“, „bitten“, „fordern“,
„verlangen“ usw. gebraucht.
z.B.: Ich möchte, dass sie nach Hause gehen.
In Finalsätzen stehen keine Modalverben mit finaler Bedeutung: „wollen“, „möchten“, „sollen“.

Zum Ausdruck des Ziels der Handlung gebraucht man auch:


 nominale Konstruktionen mit denPräpositionen „zu“, „für“, und „zwecks“
z.B.:Zwecks Erhöhung des Lebensstandards baut man hier so viel.
Zur schnelleren Fortbewegung werden Autos gebaut.
Für einen schnelleren Verkehrsfluss sollte man neue Straßen bauen.
 finale Adverbien „dazu“ und „dafür“, die entweder auf Position 1 oder 3 stehen.
z.B.: Unser Lebensstandard soll sich erhöhen. Dafür bauen wir so viel.
Wir müssen uns schneller fortbewegen. Dazu werden Autos gebaut.

Fragen zum Thema „Der Finalsatz“:


 Was drücken Finalsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Finalsätze?
 Worin besteht der Unterschied im Gebrauch der Finalsätze und der Konstruktion „um…
zu“?
 Worin besteht der Unterschied im Gebrauch der Nebensätze mit der Konjunktion „damit“
und „dass“?
 Wie kann man anders ein Ziel im Satz ausdrücken?

3.3.7. Konditionalsatz
Wichtige Begriffe zumThema „Konditionalsatz“
Bedingung (-en), die условие
Folge (-n), die следствие
bedienen обслуживать
konjunktional с союзом
konjunktionslos без союза

Konditionalsätze geben eine Bedingung an, die für die Realisierung einer Handlung erfüllt sein muss.
Konditionalsätze nennt man anders „Bedingungssätze“.
Sie antworten auf die Fragen „Wann?“, „Unter welcher Bedingung?“, „In welchem Falle?“.
Man unterscheidet konjunktionale und konjunktionslose Konditionalsätze.

Die konjunktionalen Konditionalsätze werden durch die Konjunktionen „wenn“, „falls“,


„sofern“ eingeleitet.
z.B.: Wenn ich das Stipendium bekomme, kaufe ich mir als Erstes ein Fahrrad.

Bei „falls“ und „sofern“ ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Bedingung erfüllt, eher gering.
109
z.B.:Falls/Sofern ich keine Zeit habe, gebe ich dir Bescheid!⇒ Wahrscheinlich habe ich aber
Zeit.
Wenn ich keine Zeit habe,…(= Neutral)

„Sofern“ kann nur in Kombination mit einer Verneinung benutzt werden. „Falls“ kann man
immer benutzen.
z.B.:Sofern ich keine Zeit habe, ...
Sofern du nicht zum Treffen kommst,...

In denkonjunktionslosen Konditionalsätzen steht das finite Verb an erster Stelle. Der


Hauptsatz enthält oft die Korrelate „so“ oder „dann“:
z.B.: Ist das Wetter morgen gut, gehen wir ans Meer.

Die Konditionalsätze bedienen die Gegenwart und die Zukunft. In der Vergangenheit sind nur
die irrealen Konditionalsätze möglich. Das Prädikat steht im KonjunktivII.
z.B.:Wenn ich mehr gelernt hätte,hätteich die Prüfung bestanden.

Zum Ausdruck der Bedingung gebraucht man auch:


 nominale Konstruktionen mit den Präpositionen „bei“, „mit“, „durch“, „ohne“, „im Falle
von“, „im Falle“ (+ Genitiv)
z.B: Beim Regen bleiben wir zu Hause.
Im Falle einer Verspätung kriegen wir keinen Zug.
 temporale Adverbien „sonst“ und „andernfalls“, die entweder auf Position 1 oder 3
stehen. Einer von beiden Sätzen wird negiert.
z.B.: Die Schüler dürfen in der Stunde nicht sprechen, sonst ärgert sich der Lehrer.
Vor dem Test muss sie alles wiederholen, andernfalls bekommt sie eine schlechte
Note.

Irreale Konditionalsätze
Wenn man im Konditionalsatz eine Bedingung nennt, die irreal bzw. hypothetisch ist, benutzt
man den Konjunktiv II der Gegenwart oder der Vergangenheit.
Diese Nebensätze werden mit wenn (seltener mit falls) eingeleitet.
z.B.:Wenn das Wetter gut wäre, würden wir einen Ausflug machen.
Wenn ich mehr gelernt hätte,hätteich die Prüfung bestanden.
Irreale Konditionalsätze können auch ohne Konjunktionen wenn oder falls gebildet werden.
 Dann steht das Verb an erster Stelle. In diesem Fall kann der konditionale Nebensatz nur vor
dem Hauptsatz stehen.
z.B.: Hätte ich mehr gelernt,hätteich die Prüfung bestanden.

Fragen zum Thema „Der Konditionalsatz“:


 Was drücken Konditionalsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Konditionalsätze?
 Worin besteht der Unterschied im Gebrauch der Konjunktionen „wenn“, „falls“,
„sofern“?
 Was ist für konjunktionslose Konditionalsätze kennzeichnend?
 Wann ist der Gebrauch von Konditionalsätzen unmöglich?
 Wie kann man anders eine Bedingung im Satz ausdrücken?

3.3.8. Konzessivsatz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Konzessivsatz“
110
Einräumung (-en), die уступка
Einschränkung (-en), die ограничение
Gegengrund (Gegengründe), der встречный аргумент

Konzessive Nebensätze geben einen Gegengrund, eine Einschränkung oder eine Einräumung an.
Der Nebensatz formuliert eine Bedingung, der Hauptsatz eine Folge, die aber nicht oder anders
als erwartet eintritt (= nicht logische Folge).
Konzessivsätze antworten auf die Fragen: „Trotz welchen Grundes?“, „Trotz welcher
Umstände?“ und werden durch folgende Konjunktionen eingeleitet:
 „obwohl“, „obgleich“, „obschon“, „wenngleich“ (die Konjunktion „obschon“ wird selten
gebraucht. Sie ist veraltet.)
z.B.:Obwohl wir uns ständig streiten, sind wir doch gute Freunde.
Obgleich wir uns schon seit 10 Jahren kennen, hast du mich noch niemals besucht.
 „auch wenn“, „selbst wenn“
Nach diesen Konjunktionen beginnt der Hauptsatz mit dem Subjekt.
z.B.:Auch wenn / selbst wenn es regnet, ich fahre mit dem Rad.
 „wenn … auch noch so“.
Zur Verstärkung kann „doch“ oder „aber“ im Hauptsatz gebraucht werden.
z.B.:Wenn die Bergsteiger sich auch noch so anstrengten, sie konnten doch den Gipfel
nicht erreichen.

Zum Ausdruck der Einschränkung gebraucht man auch:


- nominale Konstruktionen mit den Präpositionen „ungeachtet“, „trotz“, „gegen“, „ohne“
z.B.:Ungeachtet seiner Müdigkeit ist er früh aufgestanden.
Trotz des Versprechens ist er gestern nicht gekommen.
Das Kind macht das gegen den Willen seiner Mutter.
Sie kam ohne Einladung.
 konzessive Adverbien „trotzdem“, „allerdings“, „dennoch“, die entweder auf Position 1
oder 3 stehen.
z.B.: Es ist kalt, trotzdem gehen wir spazieren.
- Doppelkonjunktionen„zwar ... aber“, „zwar … aber doch“
z.B.: Peter wollte zwar schon lange ins Kino gehen, aber er blieb (doch) an diesem
Abend zu Hause.

Fragen zum Thema „Der Konzessivsatz“:


 Was drücken konzessive Nebensätze aus?
 Auf welche Fragen antworten konzessive Nebensätze?
 Mit welchen Konjunktionen werden konzessive Nebensätze eingeleitet?
 Wie kann man anders eine Einschränkung im Satz ausdrücken?

3.3.9. Konsekutivsatz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Konsekutivsatz“
Anmerkung (-en), die примечание
Folge (-n), die следствие
Rechtschreibreform (-en), die реформа правописания
Schreibweise (-n) написание
ergeben, sich вытекать (о результате)
konsekutiv выражающий следствие
vorangegangen идущий впереди

111
Konsekutivsätze geben die Folge der Handlung an, die sich aus einer vorangegangenen
Handlung ergibt, und stehen immer nach dem Hauptsatz.
Sie antworten auf die Fragen „Mit welcher Folge?“, „Mit welchem Ergebnis?“.
Konsekutive Nebensätze werden durch die Konjunktionen „dass“, „sodass / so dass“*, „so …,
dass“, „als dass“, „ohne dass“ eingeleitet.

* Anmerkung: Laut der neuen Rechtschreibreform von 2006 sind beide Schreibweisen erlaubt:
„sodass“ oder „so dass“.

z.B.: Er sprach so laut und deutlich, dass ihn alle verstehen konnten.
Er arbeitete Tag und Nacht, sodass / so dass er krank wurde.
Er fuhr so schnell mit dem Auto, dass er dieses Verkehrszeichen nicht bemerkte.
Er ist ein so guter Arzt, dass seine Kollegen ihn immer um Rat bitten.
Du bist noch zu jung, als dass ich dir alles erzählen könnte.
Er arbeitet schon jahrelang an diesem Buch, ohne dass er fertig wird.

Im Fall, wenn man das Nomen, das Adjektiv oder das Adverb betonen will, gebraucht man die
Konjunktionen „solch- … , dass“ , „dermaßen …, dass“.
z.B.: Es herrschte eine solche Kälte, dass die Tiere im Wald erfroren.
Es herrschte solch eine Kälte, dass die Tiere im Wald erfroren.
Es war dermaßen kalt, dass die Tiere im Wald erfroren.

Zum Ausdruck der Folge gebraucht man auch:


 nominale Konstruktionen mit denPräpositionen„infolge“ oder „infolge von“
z.B.:Infolge mangelnder Niederschläge kam es zu Waldbränden.
Viele Flüsse und Seen trockneten infolge von der Trockenheit aus.
 konsekutive Adverbien „also“, „daher“, „darum“, „deshalb“, „deswegen“, „folglich“ und
„infolgedessen“, die entweder auf Position 1 oder 3 stehen.
z.B.: Es fielen keine Niederschläge. Infolgedessen kam es zu Waldbränden.
Viele Flüsse und Seen trockneten deshalb aus.

Fragen zum Thema „Der Konsekutivsatz“:


 Was drücken Konsekutivsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Konsekutivsätze?
 Mit welchen Konjunktionen werden Konsekutivsätze eingeleitet?
 Wie kann man anders konsekutive Zusammenhänge im Satz ausdrücken?

3.3.10. Adversativsatz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Adversativsatz“
Gegensatz (Gegensätze), der противопоставление

Adversativsätzegeben einen Gegensatz oder eine Einschränkung an. Sie werdendurch die
Konjunktion „während“ eingeleitet.
z.B.: Petra ist sehr klein, während ihre Geschwister sehr groß sind.

Zum Ausdruck des Gegensatzes gebraucht man auch:


 nominale Konstruktionen mit den Präpositionen „entgegen“, „im Gegensatz zu“
z.B.:Entgegen der allgemeingültigen Meinungist das für mich kein Problem.
Im Gegensatz zu seiner Schwester sitzt er nur zu Hause am Computer.
 adversative Adverbien „dagegen“, „jedoch“, „hingegen“

112
z.B.: Rosemarie ist bildhübsch, dagegen ist ihre Schwester hässlich.
 Konjunktionen „aber“, „doch“, „sondern“
z.B.: Peter ist meistens pünktlich, aber heute ist er zu spät gekommen.
 Doppelkonjunktion „zwar…aber“
z.B.: Die Jacke ist zwar sehr schön, aber sie kostet zu teuer.

Fragen zum Thema „Der Adversativsatz“:


 Was drücken adversative Nebensätze aus?
 Mit welchen Konjunktionen werden adversativeNebensätze eingeleitet?
 Wie kann man anders einen Gegensatz im Satz ausdrücken?

3.3.11. Modalsatz
Wichtige Begriffe zum Thema „Der Modalsatz“
Geltungsbereich (-e), der сфера действия
Gültigkeit, die срок действия
Instrumentalsatz (Instrumentalsätze) придаточное предложение с орудийным значением
Komparativsatz (Komparativsätze), сравнительное придаточное предложение
der
Restriktivsatz (Restriktivsätze), der придаточное ограничительное предложение
Vergleichssatz (Vergleichssätze), der сравнительное придаточное предложение
Voraussetzung (-en), die условие
erläutern разъяснять
ausführen осуществлять
ausnahmsweise в виде исключения

Modalsätze geben die Art und Weise des Geschehens im Hauptsatz an. Sie antworten auf die
Fragen „Wie?“, „Auf welche Art?“ und werden folgenderweise eingeleitet:

 durch die Konjunktionen „indem“ und „dadurch/damit … dass“


Solche Sätze nennt man Instrumentalsätze. Sie erläutern, wie das im Hauptsatz genannte
Geschehen ausgeführt wird.
z.B.:Sie können den Text drucken, indem Sie auf den Knopf 'PRINT' klicken.
Er hat die Kleine damitgetröstet, dass er ihr ein Eis versprach.

Zum Ausdruck der Art und Weise des Geschehens gebraucht man auch:
 nominale Konstruktionen mit den Präpositionen „durch“, „unter“, „mit“, „mittels“
z.B.:Vielleicht kann man das Herz einer schönen Frau durch tägliche Komplimente
erobern.
Mit dem Wecken ihrer Neugier kann man vieles erreichen.
Man kann sie mittels interessierten Zuhörens unterstützen.
 satzverbindende Adverbien „dadurch“, „damit“, „so“
z.B.: Man sollte täglich neue Vokabeln pauken. Dadurch/damit/sokann man im
Studium viel erreichen.

Modalsätze können auch solcherweise eingeleitet werden:


 durch die Konjunktionen „wie“, „als“, „je… desto/umso“
Solche Sätze nennt man Vergleichsätze/Komparativsätze. Sie vergleichen die Aussage
des Nebensatzes mit der Aussage des Hauptsatzes.
- Mit „wie“ wird ein Verhältnis der Gleichheit angegeben.
z.B.:Er ist so groß, wie sein Vater es war.
- Mit „als“ wird ein Verhältnis der Ungleichheit angegeben.
113
z.B.:Ihr dürft nicht länger bleiben, alswir es euch erlaubt haben.
- Mit „je...desto“ und „je...umso“ werden zwei Geschehen miteinander in Bezug
gebracht.
z.B.:Je schneller ihr arbeitet, desto/umso schneller werdet ihr fertig sein.
Die Konjunktion „je“ leitet den Nebensatz ein. Der Hauptsatz wird durch
„desto/umso“ eingeleitet. Das Adjektiv oder Adverb steht immer unmittelbar nach
„je“ und „desto/umso“ im Komparativ.
 durch die Konjunktionen „soviel“, „soweit“, „wie“; „was“; „außer wenn“, „außer dass“
Solche Sätze nennt man Restriktivsätze. Sie weisen auf eine bestimmte Art der
Einschränkung hin.
- Mit „soviel“, „soweit“, „wie“ wird die Einschränkung des Geltungsbereichs der
Aussage des Hauptsatzes angegeben.
z.B.:Soviel ich weiß, arbeitet seine Schwester bei der Post.
Keiner der beiden Fahrer war am Unfall schuld, soweit ich es beurteilen kann.
Wie mir bekannt ist, wohnt Simone seit 2000 im Stadtzentrum.
- Mit „was“ wird Einschränkung der Gültigkeit der Aussage angegeben.
z.B.:Was das Studium betrifft, gibt es in Deutschland sehr gute Möglichkeiten.
- Mit „außer wenn“, „außer dass“ nennt man eine Voraussetzung bzw. einen Aspekt
bei dem die Aussage ausnahmsweise nicht gilt.
z.B.: Wir kommen bei dir vorbei, außer wenn du beschäftigt bist.
Es gibt keinen anderen Ausweg, außer dass wir unsere Eltern um Hilfe bitten.

Fragen zum Thema „Der Modalsatz“:


 Was drücken Modalsätze aus?
 Auf welche Fragen antworten Modalsätze?
 Mit welchen Konjunktionen werden Modalsätzeeingeleitet?
 Wie kann man anders die Art und Weise des Geschehens im Satz ausdrücken?

Anhang 1. Fragewörter
wer Wer wohnt hier? Person Nominativ
was Was machst du heute? Sache Akkusativ
wen Wen siehst du da? Person Akkusativ
wem Wem schenkst du Blumen? Dativ
wessen Wessen Buch ist das? Genitiv
wo Wo bist du geboren? Ort Dativ
wohin Wohin fährst du im Urlaub? Akkusativ
woher Woher stammt deine Familie? Dativ
wann Wann musst du gehen? Zeitpunkt Dativ/Akkusativ
wie lange Wie lange bleibst du da? Dauer wie + Adverb
wie oft Wie oft besuchst du deine Eltern? Häufigkeit
warum Warum willst du nach Kanada fahren? Grund
wieso Wieso gehst du schon wieder zur Bank?
114
weshalb Weshalb bist du hingegangen?
wie Wie gefällt dir der Roman? Qualität wie + Verb
Wie hoch ist der Eiffelturm? wie + Adjektiv
wie viel Wie viel Geld hast du noch? Menge Nomen im Singular
wie viele Wie viele Kinder haben Sie? Anzahl Nomen im Plural
welcher, -e, -es Welches von diesen hier gefällt dir am Auswahl
besten?
was für ein Was für ein Auto willst du? Qualität

Anhang 2. Die unregelmäßigen Verben: Liste nach Ablautreihen


o–o i (ie) – i (ie) a-o
bewegen – bewog – bewogen beißen – biss – gebissen befehlen – befahl – befohlen
biegen – bog – gebogen bleiben – blieb – geblieben beginnen – begann – begonnen
bieten – bot – geboten gleichen – glich – geglichen bergen – barg – geborgen
erlöschen – erlosch – erloschen gleiten – glitt – geglitten bersten – barst – geborsten
fechten – focht- gefochten greifen – griff – gegriffen brechen – brach – gebrochen
flechten – flocht – geflochten kneifen – kniff – gekniffen empfehlen – empfahl – empfohlen
fliegen – flog – geflogen leiden – litt- gelitten erschrecken – erschrack –
fliehen – floh – geflohen leihen – lieh – geliehen erschrocken
fließen – floß - geflossen meiden – mied – gemieden gebären – gebar – geboren
frieren – fror- gefroren pfeifen – pfiff – gepfiffen gelten – galt – gegolten
genießen – genoß – genossen preisen – pries- gepriesen gewinnen – gewann – gewonnen
gießen – goß – gegossen reißen – riß – gerissen helfen – half – geholfen
heben – hob – hegoben reiten – ritt – geritten kommen – kam – gekommen
krichen – kroch – gekrochen scheiden – schied – geschieden nehmen – nahm – genommen
lügen – log – gelogen scheinen – schien – geschienen schelten – schalt – gescholten
quellen – quoll – gequollen schleichen – schlich - geschlichen schwimmen – schwamm –
riechen – roch – gerochen schmeißen – schmiß – geschmissen geschwommen

115
scheren – schor – geschoren schneiden – schnitt – geschnitten sprechen – sprach – gesprochen
schieben – schob – geschoben schreiben – schrieb – geschrieben stechen – stach – gestochen
schießen – schoß – geschossen schreien – schrie – geschrien stehlen – stahl – gestohlen
schließen – schloß – geschlossen schweigen – schwieg – geschwiegen sterben – starb – gestorben
schwören – schwor – geschworen steigen – stieg – gestiegen treffen – traf – getroffen
verlieren – verlor – verloren streichen – strich – gestrichen verderben – verdarb – verdorben
wiegen – wog – gewogen streiten – stritt – gestritten werben – warb – geworben
ziehen – zog – gezogen treiben – trieb – getrieben werfen – warf – geworfen
verzeihen – verzieh – verziehen
weichen –wich – gewichen
weisen – wies – gewiesen
a–e i (ie) – a a–a
bitten – bat – gebeten blasen – blies – geblasen brennen – brannte – gebrannt
essen – aß – gegessen braten – briet – gebraten bringen – brachte – gebracht
fressen – fraß – gefressen fallen – fiel – gefallen denken – dachte – gedacht
geben – gab – gegeben fangen – fing – gefangen haben – hatte – gehabt
genesen – genas – genesen gehen – ging – gegangen kennen – kannte – gekannt
geschehen – geschah – geschehen halten – hielt – gehalten nennen – nannte – genannt
lesen – las – gelesen hängen – hing – gehangen rennen – rannte – gerannt
liegen – lag – gelegen lassen – ließ – gelassen senden – sandte – gesandt
messen – maß – gemessen laufen – lief – gelaufen stehen – stand – gestanden
sehen – sah – gesehen raten – riet – geraten tun – tat – getan
sein – war – gewesen schlafen – schlief – geschlafen wenden – wandte – gewandt
sitzen – saß – gesessen
treten – trat – getreten
vergessen – vergaß – vergessen
a-u u–a ***
binden – band – gebunden fahren – fuhr – gefahren backen – buk – gebacken
dringen – drang – gedrungen graben – grub – gegraben heißen – hieß – geheißen
finden – fand – gefunden laden – lud – geladen rufen – rief – gerufen
gelingen – gelang – gelungen schaffen – schuf –geschaffen stoßen – stieß - gestoßen
klingen – klang – geklungen schlagen – schlug – geschlagen werden – wurde – geworden
schwinden – schwand – tragen – trug – getragen wissen – wusste – gewusst
geschwunden wachsen – wuchs – gewachsen
singen – sang – gesungen waschen – wusch – gewaschen
sinken – sank – gesunken
trinken – trank – getrunken
zwingen – zwang – gezwungen

Anhang 3. Verben mit Präpositionen: Listen nach Präpositionen


Verben mit Präpositionen + Dativ
von zu mit
abhängen auffordern anfangen
sich befreien beglückwünschen aufhören
berichten beitragen sich beeilen
erfahren bringen beginnen
sich erholen einladen sich beschäftigen
sich ernähren sichentschließen handeln
erwarten ernennen spielen
fordern erziehen sprechen
handeln gehören streiten
leben gratulieren telefonieren
sprechen passen sich unterhalten
träumen überreden sichvertragen
überzeugen wählen zögern
116
wissen werden sich verstehen
sich verabschieden auskommen
verlangen rechnen
verstehen fahren

vor bei nach


Angst haben anrufen sich erkundigen
sich ekeln arbeiten fragen
erschrecken sich bedanken riechen
fliehen sich beklagen rufen
sich fürchten sich beschweren schmecken
warnen sich entschuldigen sich sehnen
sich erkundigen streben
helfen suchen
sich informieren
stören

an aus in
Arbeiten bestehen bestehen
erkennen übersetzen blättern
erkranken
leiden
sterben
studieren
teilnehmen
vorbeigehen
zweifeln

es fehlt
es liegt
es mangelt
unter auf
leiden bestehen

VerbenmitPräpositionen + Akkusativ
über um auf
sich ärgern sich ängstigen achten
sich aufregen sich bemühen ankommen
sich beklagen sich bewerben antworten
berichten bitten aufpassen
sich beschweren kämpfen sicheinigen
sich einigen sich kümmern sich freuen
erfahren sich sorgen hoffen
sich freuen spielen sich konzentrieren
herrschen streiten schießen
sich informieren wetten schimpfen
lachen verzichten
nachdenken es geht sich vorbereiten
regieren es handelt sich warten
schimpfen zielen
117
siegen
sprechen
sich unterhalten
verfügen
wissen
erzählen
sich wundern
sich amüsieren
für an gegen
sich bedanken grenzen sich entscheiden
danken denken kämpfen
sicheignen sich erinnern protestieren
sich entscheiden sich gewöhnen stimmen
sich entschuldigen glauben verstoßen
halten sich halten (sich) verteidigen
sich interessieren schicken sich wehren
kämpfen schreiben
sorgen sich wenden
stimmen
sich vorbereiten
werben

in
geraten
übersetzen
sich verlieben
sich verwandeln

Anhang 4. Adjektive mit Präpositionen: Listen nach Präpositionen


Adjektive mit Präpositionen + Dativ
an bei gegenüber
arm/reich angesehen aufgeschlossen
beteiligt (un)bekannt tolerant
interessiert (un)beliebt zurückhaltend
schuld/unschuldig

von mit in
(un)abhängig befreundet gut
begeistert beschäftigt (un)erfahren
entfernt einverstanden nachlässig
enttäuscht fertig tüchtig
frei verheiratet
müde verwandt
überzeugt (un)zufrieden
118
voll

zu vor nach
bereit blass verrückt
entschlossen rot/grün
(un)fähig stumm
(un)freundlich
gut
nett

Adjektive mit Präpositionen + Akkusativ


für über auf
(un)angenehm ärgerlich/verärgert ärgerlich
bekannt beunruhigt angewiesen
bezeichnend entsetzt böse
charakteristisch erfreut eifersüchtig
dankbar erstaunt gespannt
entscheidend froh neidisch
(un)geeignet (un)glücklich neugierig
nützlich traurig stolz
offen verwundert wütend
(un)schädlich wütend
schmerzlich
verantwortlich
wichtig

an gegen in
adressiert allergisch unterteilt
gewöhnt (un)empfindlich verliebt
immun

QUELLENVERZEICHNIS

1. DREYER Hilke / SCHMIDT (2000) Richard. Lehr- und Übungsbuch der deutschen
Grammatik. Ismaning: Max Hueber Verlag.
2. HERING Alex / MATUSSEK Magdalena / PERLMANN-BALME Mechaela (2002): EM
Übungsgrammatik Deutsch als Fremdsprache.Ismaning: Hueber Verlag GmbH.
3. REIMANN Monika (1996) Grundstufen-Grammatik für Deutsch als Fremdsprache
Erklärungen und Übungen. Ismaning: Max Hueber Verlag.
4. www.canoo.net
5. www.deutsch.lingolia.com
6. www.deutschplus.net
7. easy-deutsch.de
8. www.mein-deutschbuch.de
9. www/books.google.ru

119
120

Вам также может понравиться